Montag, 28. Februar 2011

Oscars 2011

Wider erwarten gab es keinen kompletten Abräumer, der total dominiert hat. Überaschungen gab es auch nicht viele.

Einige Entscheidungen waren nicht nachzuvollziehen - z. B., dass als Original Score das Drama The Social Network den Oscar bekam - und Inception leer ausging. Auf der Anderen Seite hatte Inception zwei Oscars für Sound Editing und Sound Mixing bekommen - gerade zu ein Hohn für Hans Zimmer, der leer ausging. Wie zu erwarten hat The King's Speech - von Steven Spielberg verkündet - den Oscar als bester Film bekommen. Hier ein kurzer Überblick, welcher Film wieviele Oscars bekommen hat:

The King's Speech: 4 (Bester Film)
Inception: 4
The Social Network: 3
The Fighter: 2
Toy Story 3: 2
Alice in Wonderland: 2
Black Swan: 1
God of Love: 1
In a better World: 1
Inside Job: 1
The lost Thing: 1
The Wolfman: 1
Strangers no more: 1

Samstag, 26. Februar 2011

Ende für Two and a Half Men?

Irgendwie hab zwar schon lange damit gerechnet - aber jetzt ist es amtlich: Two and a Half Men steht vor dem Aus.
quelle: de.wikipedia.org
Das Charlie Sheen mit Alkohol und Drogen Probleme hat ist nichts neues. Genauso bekannt sind seine Eskapaden mit diversen Pornostars und Hollywoodsternchen. Trotzdem hat es Sheen offenbar immer geschafft pünktlich und vor allem nüchtern zum Dreh zu erscheinen. Und genau deshalb ist der bevorstehende Serien-Aus doch etwas unerwartet gekommen. Nicht Sheens übermässiger Alkoholkonsum oder der Drogenmissbrauch sind ausschlaggebend für das Ende der Serie: Nein, ein Streit mit Produzent Chuck Lorre ist der Grund.
Zugegebenermaßen, die Serie wurde zuletzt immer schlechter. Man hätte vermuten können, dass die Einschaltquoten dadurch gelitten hätten - doch das war nicht der Fall. Wiederholungen liefen zum Teil besser als Erstaustrahlungen von anderen Serien und die Werbeblöcke waren stets ausgebucht.
In einem Telefon-Interview hatte Charlie Sheen sich abfällig gegen über Lorre geäußert. Dabei wurde Lorre u. a. als Made bezeichnet, der Sheen nichts weiter als Schmerzen wünschte. Die Gründe für Sheens Äusserungen sind noch nicht ganz geklärt - jedoch scheint es eine ernste Meinungsverschiedenheit zu geben. Ob - und falls ja, wie - es mit der Serie weitergeht ist unklar. Lorre kündigte aufgrund Sheens Äusserungen an, dass die achte Staffel nach 16 Folgen beendet sein wird.
tmz

Nachtrag: Nachdem Charlie Sheen wohl bereits vor einigen Wochen ein paar negative Bemerkungen in Richtung Lorre losgelassen hat, hat dieser in dem Abspann der 16. Folge von Staffel 8 dieses Statement hinterlassen. Sinngemäß steht da: Ich ernähre mich ausgewogen, gehe regelmäßig zum Arzt und habe keinen Geschlechtsverkehr mit wildfremden Frauen. Wenn Charlie älter werden sollte als ich, bin ich echt angepisst.
Offenbar war dieses Statement der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebraucht hat und den Streit zwischen Lorre und Sheen eskalieren lies.

Nachtrag vom 8. März: Jetzt ist es endgültig aus: Wie Inside TV mitteilte ist Charlie Sheen von Warner offiziell gefeuert worden.

Freitag, 25. Februar 2011

Filmkritik: Winter's Bone (2010)

(c) 2010 Anonymous Content
Bei manchen Filmen versteht man nicht die Logik der Verleiher: Winter's Bone läuft bereits seit über einem Jahr auf Filmfesten weltweit, ist in vielen Ländern bereits offiziell im Kino angelaufen oder sogar schon auf DVD erhältlich. Nur in Deutschland startet der Film erst am 31. März im Kino. Wie dem auch sei, ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte den Film bereits im Original gesehen zu haben. Da der Film für vier Oscars nominiert ist, hier einmal eine kurze Kritik - noch vor der Oscarverleihung und Kinostart.

Ree - gespielt von Jennifer Lawrence - ist 17 Jahre jung und lebt zusammen mit ihrer apathischen Mutter sowie zwei jüngeren Geschwistern im amerikanischen Outback, genauer gesagt in den Bergen der Ozark-Mountains im Bundestaat Missouri. Rees Vater Jessup ist ein Herumtreiber, der sich fast nie zuhause blicken lässt und sich mit Drogengeschäften über Wasser hält. Geld hat die Familie sogut wie keines und muss sich deshalb teils sogar als Selbstversorger behaupten - oder die etwas wohlhabenderen Nachbarn um Hilfe bitten.
Eines Tages kommt der Sheriff des Countys vorbei und will Rees Vater sprechen, der - wie immer - nicht zuhause ist. Diesmal ist es jedoch wirklich wichtig: Es steht eine Gerichtsverhandlung an. Sollte Jessup nicht rechtzeitig zum Termin aufkreuzen, wird das Haus der Familie gepfändet. An dieser Stelle beginnt die eigentliche Story. Ree muss rechtzeitig vor der Verhandlung ihren Vater finden, damit die Familie - die ohnehin schon praktisch nichts besitzt - nicht auch noch das Haus verliert. Dabei stößt Ree auf eine Mauer des Schweigens und lernt ihren verschwiegenen und agressiven Onkel Teardrop näher kennen.

Ich muss sagen, dass ich schon lange keinen Film mehr gesehen habe, der dermaßen kalte und ungemütliche Bilder hat. Winter's Bone ist ein Film über harte Menschen in einer harten Umgebung. Wer einen Horrorfilm oder ähnliches erwartet (man schaue sich mal das Poster zum Film an!), wird enttäuscht. Winter's Bone ist ein anspruchsvoller Film - es wird geredet, es wird auch geschwiegen. Action sucht man vergebens. Der Fokus wird eindeutig auf die Darstellung der Charaktere und damit der weißen amerikanischen Unterschicht, dem White Trash, gelegt. Diesmal zur Abwechselung allerdings nicht in einer Großstadt oder in einem Trailerpark, wie man es bereits schon öfters gesehen hat. Hillbillies ist wohl das treffende Wort für diese Personengruppe. Winter's Bone ist gleichzeitig auch einer der ersten Filme, der diese Klientel realistisch portraitiert und sie nicht nur als zurückgebliebene Hinterwäldler für Sideshow-Charaktere propagiert. Abgesehen von den zum Teil schönen - gleichzeitig aber deprimierenden - Landschaftsbildern sind die beiden Hauptdarsteller Jennifer Lawrence und John Hawkes die besten Gründe sich den Film anzusehen. Hawkes ist mit seiner Rolle als Onkel Teardrop meiner Meinung nach nicht umsonst als bester Nebendarsteller für einen Oscar nominiert und hätte es für seine Darstellung mehr als verdient. filmdetails

Montag, 21. Februar 2011

Filmkritik: 127 Hours (2010)

(c) Fox Searchlight Pictures
Aron Ralston ist ein junger dynamischer Sportler und Extrembergsteiger. Gutausehend, durchtrainiert und oft arrogant gegenüber seinen Mitmenschen hält er so einiges von sich. Als er eines Tages in Utah auf einer seiner Klettertouren unterwegs ist, kommt jedoch alles anders: Bei dem Versuch eine enge Schlucht zu überwinden verliert Aron die Kontrolle und stürzt dabei mehrere Meter tief. Das schlimmste ist jedoch nicht der Sturz allein, wie sich herausstellt: Arons rechter Arm wurde beim Fall von einem mehreren Zentner schweren Stein einklemmt. Alle Bemühungen den Arm herauszuziehen Scheitern, genauso wie der Versuch den Stein wegzuschieben. Nach einiger Zeit wird Aron klar, dass er in der Schlucht ein Gefangener ist und ohne Fremde Hilfe eine Befreiung kaum möglich sein wird. Was folgt ist ein 127 Stunden langer Horrortrip, bei dem Aron mit seinen tiefsten Ängsten konfrontiert wird. Dabei wird ihm auch erstmals im Leben bewusst, dass er keinen hat, der nach ihm suchen wird. Seinen Kollegen und Bekannten erzählt er nie wohin er geht, den Kontakt zu seinen Eltern hat er schon lange abgebrochen, eine Freundin oder Frau hat er nicht. Aron wird auf grausame Weise klar, dass sich hinter dem gutausehenden ergeizigen Sportler in Wahrheit nur ein bemitleidenswerter Eigenbrötler befindet. In einem letzen Akt der Verzweiflung bleibt Aron nur eine Möglichkeit seinem Schicksal zu entkommen: Der Arm muss abgetrennt werden.
Danny Boyle hat mit 127 Hours einen Film geschaffen der eine Urangst erweckt, die in wohl fast jedem Menschen steckt: Die Angst sich nicht bewegen zu können. Boyle geht jedoch sogar noch einen Schritt weiter: Aron (den es übrigens wirklich gibt; der Film beruht auf einer wahren Begebenheit) ist nur aufgrund eines äußeren Einfluss bewegungunfähig und nicht körperlich gelähmt. Trotzdem kann er sich keinen Meter weit bewegen, geschweige denn aufstehen und einfach hinfort laufen. Der komplette Film gleicht einem Kammerspiel, ähnlich wie Buried oder Nicht auflegen! - jedoch ist der Charakter hier nicht eingesperrt oder wird von einem Widersachen künstlich bewegungsunfähig gemacht. Die Geschichte dreht sich einzig und allein um Aron und sonst niemanden. Es gibt keinen Handlungsstrang, keinen Antagonisten oder gar eine Auflösung, warum alles so kam. Genau dies macht diesen Film aber in seiner Qualität aus. Die Geschichte dreht sich ausschließlich um den 127 stündigen Horrotrip von Aron. In kurzen Rückblicken wird gezeigt, wie Aron sich immer abweisender gegenüber seinen Mitmenschen verhalten hat und letztendlich den Kontakt zu allen, inklusive seiner Eltern abgebrochen hat. Nur er selbst und der Sport waren ihm wichtig - alles andere war egal. Dies alles rächt sich jetzt allerdings auf eine furchtbare weise.
Nicht umsonst ist 127 Hours für 6 Oscars nominiert. Regie, Kamera und Schnitt passen einfach. Eine Glanzleistung legt aber James Franco hin, der in praktisch jeder Szene zu sehen ist und leidet, dass es einem teilweise fast schwer fällt weiterzuschauen. Einzig der Soundtrack erscheint an einigen Stellen deplaziert bzw. fast nervend - was dem Gesamtbild jedoch nichts abtut. filmdetails 

Samstag, 19. Februar 2011

TV-Kritik: Unser Song für Deutschland

(c) ARD, Pro7
Jetzt hat er es doch getan. Damals, direkt nach dem erfolgreichen Auftritt von Lena in Oslo, dachte ich noch es sei ein Witz, als Stefan Raab für 2011 die Titelverteidigung ankündigt - und zwar ebenfalls mit Lena Meyer-Landrut. Knapp ein dreiviertel Jahr später wissen wir mehr: Es war kein Witz. Der neue Song für Lena steht offiziell fest: Taken by a Stranger heisst das Stück.
Misstrauisch war ich schon damals, genau wie viele andere. Wird das gut gehen, mit der selben Künstlerin zwei Jahre lang in Folge anzutreten? Lena ist mit Sicherheit eine besondere Persönlichkeit. Leider hat sie aber auch eine sehr besondere Art zu singen und diese Art passt eben nicht auf jedes Lied. Besser gesagt: Lenas Gesang ist nicht unbedingt kompatibel zu jedem Lied. Und genau das macht eigentlich einen guten Sänger aus, verschiedene Songs in den verschiedensten Genres gut zu interepretieren. Bei Lena hört sich alles irgendwie gleich an. Dazu kommt noch ihre etwas gewöhnungsbedürftige englische Aussprache. Von allen Liedern die zur Auswahl standen war jedoch  Taken by a Stranger noch die beste Option - und auch Raabs Favorit. Dies sogar, obwohl das Lied als Konkurrenz zu seinem eigenen, mit Lena zusammen, geschriebenen Song What happened to me stand. Zumindest ist in der Hinsicht ist Raab ehrlich sehr ehrlich und versuchte nicht sein Lied zu pushen.
Noch vor ein paar Tagen hat Raab sich das erste mal selbst kritisch zu der Titelverteidigung geäussert - verteidigt sie gleichzeitig aber vehement. Tatsache ist, die Elektropop-Nummer Taken by a Stranger ist nicht schlecht - und passt auch auf Lena - nur ist es fraglich, in wieweit das Lena-Prinzip ein zweites mal funktionieren wird. Vor einem Jahr war Lena noch eine unverbrauchte neue Künstlerin - inzwischen ist sie ein Popstar, der sogar über die Landesgrenzen hinaus bekannt sein dürfte. Inwieweit das förderlich oder doch eher blockierend ist,wird man sehen. Ob Raab bzw. Lena es nocheinmal schaffen wird sich am 14ten Mai in Düsseldorf herausstellen. Dann wird sich auch entscheiden, inwiefern das wirklich eine Scheiß-Idee war oder nicht.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Der deutsche Film, Uwe Boll und Auschwitz

Uwe Boll
Zur Vorgeschichte: Uwe Boll bewirbt sich mit seinem Film Auschwitz auf der Berlinale. Nachdem der Film abgelehnt wird, verklagt er die Veranstalter und nimmt dies zum Anlass die deutsche Filmszene öffentlich zu kritisieren.

Fast muss es einen ja peinlich sein, das zuzugeben: Aber ich mag Uwe Boll irgendwie. Vor ein paar Jahren hab ich ihn bei der Vorpremiere von Postal persönlich getroffen - und man mag es nicht glauben - aber er ist irgendwie ein ganz lustiger Kerl. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich behaupte einige Ansichten mit ihm zu Teilen. Sehr interessant ist dazu dieses Video von Moviereporter.net in dem Boll über die Deutsche Filmszene spricht. Er spricht durchaus einige wahre Sachen an: In Deutschland gibt es gerade im Filmbereich verhältnismäßig wenig Menschen, die gleichzeitig sehr viel Entscheidungsgewalt besitzen. Dies merkt man als aktiver Beobachter immer wieder - aber auch als stiller Zuschauer entgeht einem das nicht. Oft sieht man immer die selben Jurylieblinge über den roten Teppichen flanieren und Preise bekommt nur das, was die Jury gut findet bzw. ein paar Herrschaften, die das Geld für den Film gegeben haben.
Filme die das Publikum gut findet, gehen nicht selten leer aus und werden gar nicht erst gezeigt. Oder noch schlimmer: Gar nicht erst gedreht.
Deutschland hat international gesehen nun einmal einen relativ übersichtlichen Filmmarkt mit gefestigten Persönlichkeiten, weshalb gerade neue Filmemacher es oft schwierig haben. Dazu müssen hierzulande Filme grundsätzlich politisch korrekt sein - oder zumindest tiefgehende Botschaften übermitteln. Fernsehfilme mal ausgenommen. Fakt ist, dass im Kinobereich der Action-, Kriegs- oder Satirefilme nicht gerade viel aus unserem Land kommt. Wenn Kinofilme, dann meistens harmlose Komödien, bedeutungsschwangere Dramen oder einfach nur Kinderfilme in der X-ten Fortsetzung. Filme wie High Tension, Die purpurnen Flüsse oder Taken? In Deutschland undenkbar: Horrorfilme, Thriller die im Nazimilieu spielen oder gar Rachefilme sind in diesem Land alles andere als gerne gesehen. Zumindest nicht bei Filmfesten - die Videothekencharts schauen nämlich anderes.
Man muss tatsächlich nur einmal zu unseren westlichen Nachbarn schauen um zu sehen, dass es auch anders geht: In Frankreich kommen in regelmässigen Abständen wirklich gute Horror- und Actionfilme raus. Diese sind zwar oft brutal, haben den Tiefgang eines Papierbootes sowie eine Story, die auf einer halben DIN-A4 mehr als genug Platz findet. Trotzdem liefern sie aber ihre 100 Minuten gute Unterhaltung. Und genau das ist es, was viele Leute sehen wollen: Filme zur reinen Unterhaltung. Filme die für das Publikum gemacht wurden und nicht für die Kritiker. Leider ein altes Thema, aber trotzdem bei vielen deutschen Produzenten noch nicht angekommen. Sicher, es gibt den einen oder anderen guten Actionfilme aus Deutschland - aber selbst Filme wie Das Experiment haben noch eine anspruchsvollen Hintergrund. Einer der wenigen reinen Actionfilme, der wirklich nur unterhalten will, wäre vielleicht Kampfansage.

Diese Punkte sind auch das, was Uwe Boll mehr oder weniger anprangert. Und nicht erst seit heute - schon bei besagter Postalpremiere - hat er sich darüber ausgelassen, wie schwer es in Deutschland ist, einen stinknormalen Unterhaltungsfilm in die Kinos zu bringen. Vom produzieren wollen wir gar nicht erst reden.

Aber trotzdem, Boll hat ein massives Problem und das ist nämlich seine Glaubwürdigkeit.
Er macht seit über 10 Jahren durch die Bank weg schlechte Filme. Fast alle Filme von Boll taugen gerade einmal zur seichten Unterhaltung an einem DVD Abend, wo der Alkohol nicht allzuweit entfernt stehen sollte. Meistens ufern seine Filme in sinnlosen Gewaltorgien oder unfreiwilliger Komik aus. Nicht selten in beides, wie zum Beispiel in House of the Dead. Der gewollte Witz - sofern vorhanden - ist schwarz, wie zum Beispiel in Postal als Uwe Boll, der selbst einen Gastauftritt hat, auf die Frage womit seine Filme finanziert werden antwortet: Nazi-Gold.
Gleichzeitig kommt noch hinzu, dass Uwe Boll selbst denkt, seine Filme wären großartig und missverstanden. Nein! Die Filme sind alles andere als toll - und das ist noch harmlos ausgedrückt. Und an dieser Stelle drängt sich die Frage auf: Wieso denkt gerade Uwe Boll, dass er der selbsternannte Messias des deutschen Filmes wäre?
Als ob es nicht genug ist: Der Film mit dem sich Uwe Boll bei der Berlinale beworben hat, heisst wie oben erwähnt Auschwitz und ist ein Drama darüber, wie es in dem KZ wirklich war. Sich solch einem Thema anzunehmen ist schon gewagt. Aber wahnsinnig ist es, wenn sich ein Regisseur wie Uwe Boll an das Thema ranwagt. Und das er selbst dabei nicht merkt, dass bei alle vernünftiger Kritik - die er durchaus in der Lage ist zu geben - sich komplett unglaubwürdig macht ist verwunderlich.
Gerade ein Regiesseur wie Uwe Boll der Filme macht, die sich problemlos mit Ed Woods Werken messen lassen können, nimmt sich einem hochsensiblen Thema wie Auschwitz an. Das ist Wahnsinn. Und Boll häte es selbst wissen müssen. Das kann niemand ernst nehmen und nimmt auch niemand ernst. Und genau aus diesem Grund schiesst sich Boll selbst ins Knie.
Hätte er bei der Berlinale mit einem harmlosen Actionstreifen diese Aktion gestartet, wäre es vielleicht was geworden. So aber nicht. Deshalb heisst es leider weiter abwarten, auf eine Zeit in der gute Actionfilme aus Deutschland kommen und Uwe Boll seinen ersten wirklich guten Film macht.

Dienstag, 15. Februar 2011

TV-Kritik: TV total

(c) Brainpool, Raab TV
Eigentlich schaue ich schon seit Jahren nicht mehr regelmässig TV total. Spätestens ab dem Zeitpunkt, bei dem es plötzlich täglich kam - und auch das ist jetzt schon Jahre her - wurde es für mich immer uninteressanter. Trotzdem habe ich es immer wieder, vor allem mangels lustiger Alternativen, nebenher laufen. Es gibt immerhin noch einige witzige Dinge wie blamieren oder kassieren, und die TV total-TV-Tipps zum Wochenende. Dazu kommen immer wieder interessante Gäste oder Aktionen.
Doch genau das alles hat heute gefehlt. Sicher, schlechte Sendungen gibt es immer wieder. Ja sogar gibt es inzwischen mehr mittelmässige als gute Sendungen. Aber die Sendung heute hat den Vogel abgeschossen. Bei Twitter hat #tvtotal nach 23:00 in Deutschland den Trend regiert - noch vor Teheran, dem Erdbeben am Nachmittag und den Grammys. Von der beschissensten Sendung überhaupt war die Rede. Übertrieben?

Mal eine kurze Zusammenfassung: Nach dem Standup kommen ein paar mehr oder weniger lustige Ausschnitte von Loddar und seiner neuen minderjährigen volljährigen Freundin. Er lässt sich von einem RTL-Kamerateam mit in den Kurzurlaub begleiten und erzählt irgendwas von schönen Straßen. Nicht unbedingt lustig - aber wohl noch das lustigste, was der Abend zu bieten hatte, denn von nun an ging es steiler bergab als Loddars Karriere.
Als nächstes traten direkt zur ersten Werbepause die Chippendales auf und strippten munter zu einem Countrysong. Als Mann schaut man da entweder homophob beschämt weg, oder man schaut hin - und wird gleich wieder neidisch, warum man selbst nicht so aussieht wie diese Kerle. Wie auch immer, nach der Werbung kam dann der Komiker Jimmy Breuer alias Lutz van der Horst - und damit war der Tiefpunkt offenbar endgültig erreicht: Der Comedian wurde von Stefan Raab als der witzigste Comedian aller Zeiten angekündigt. Was dann kam war unlustiger als eine 90 jährige Oma die mit einem Rollator die Treppe runterstürzt. Jimmy versucht irgendwas über rauchende Schultüten (er meint Joints haha), zu erzählen. Das Publikum ist inzwischen regelrecht angepisst und buht den Mann nach allen Regeln der Kunst aus. Raus hier!, Geh heim! und ähnliche Dinge werden gefordert - dem Publikum kann man es nicht verübeln. Jimmy macht aber trotz aller Peinlichkeiten munter weiter und zieht ganz professionell  stur sein Programm durch.
Nachdem er von der Bühne verschwunden ist, sieht man sogar Stefan Raab das Fremdschämen ins Gesicht geschrieben.
Als letztes kam noch die Tochter von Sting, Coco Sumner. Ich muss gestehen, dass ich von der Frau bis dahin noch nie etwas gehört habe.Vom Aussehen her hätte ich bei ihr zuerst eine weitere Tochter von Ozzy Osbourne getippt. Nur selten sieht man eine 21 Jährige, die aussieht wie mitte 30 und die Stimme einer 50 jährigen besitzt. Ich bin fest davon überzeugt, dass das arme Mädchen hinter der Bühne an irgendwelchen Pilzen genascht - oder mal an der Schultüte von Jimmy Breuer gezogen - hat. Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sogar behaupten, dass sie schräg gesungen hat.

Zusammengefasst kann man wohl tatsächlich sagen, dass diese Sendung von TV total legendär war. Einzigartig. Und wohl in die Geschichte als die worst-episode-ever eingeht.

Nachtragend sei noch was zu Jimmy Breuers Ehrenrettung gesagt: Mir liegt die Vermutung Nahe, dass der Mann absichtlich unlustig ist und damit wieder lustig sein will. Die Frage ist aber - wenn das wirklich so sein sollte -, wieso er sich dann gerade eine Bühne wie TV total aussucht, die bekannt dafür ist, am laufenden Band unlustigen Deutschen Nachwuchscomedians zu zeigen?

Sonntag, 13. Februar 2011

Filmkritik: Dinocroc vs. Supergator (2010)

offizielles BluRay Cover
Nachdem ich in der Videothek auf einem Cover den Namen Dinocroc vs. Supergator entdeckte, kam unbewusst die Erinnerung hoch einen derartigen Film schon einmal gesehen zu haben. Am selben abend musste ich dies natürlich sofort überprüfen: Ein Blick in die Voting-History bei imdb ergab, dass ich tatsächlich vor einigen Jahren schon einmal einen Film namens Dinocroc gesehen habe. Meine damalige Wertung 3/10 Punkten. Es muss also relativer Mist gewesen sein, an welchen man sich nicht zwangsläufig erinnern muss. Nur das Bild von einem Wasserskifahrer, der vor einem riesigen Krokodil flieht brannte sich in mein Hirn ein. Nachdem ich nun überzeugt war, den Quasi-Vorgänger praktisch zu kennen, hab ich am Tag darauf den "neuen" Film natürlich ausgeliehen. Produziert ist auch der hier von Roger Corman. Einer der beiden Regisseure ist Jim Wynorski. Und in der Hauptrolle: David Carradine. Zufall ist das wohl alles nicht - schon 1994 gab es einen Film namens Die Insel der Dinosaurier. Thema: Dinosauier. Produzent: Roger Corman. Und gedreht wurde auf David Carradines Ranch in Kalifornien. Zufall? Wohl eher nicht. So gesehen drehen hier 16 Jahre später ein paar alte Bekannte wieder einen Film. Doch das nur am Rande.
Eigentlich sollte man ja keine Witze oder zynische Bemerkungen über Tote machen - aber das David Carradine postum gerade so einen Film veröffentlicht ist eine Steilvorlage. Die Dreharbeiten müssen wohl gerade vorbei gewesen sein, als er in einem Hotel in Thailand bei einem bizarren Sexunfall ums Leben kam. Die Frage ob es zwischen Dinocroc vs. Supergator und seinem Tod einen Zusammenhang gibt kann man natürlich nicht objektiv klären.
Jason Drake (Carradine) ist ein egozentrischer Multimillionär. Seine Firma - die nicht näher beschrieben wird - experimentiert auch auf dem Gebiet der Genforschung. Dabei werden ein Alligator sowohl auch ein Krokodil zu Supermutanten herangezüchtet. Nachdem die Forscher den Tieren ein Wachstumshormon verabreicht haben, mutieren die Viecher ins Unermessliche. Es kommt letztendlich dazu, wozu es kommen muss: Die Tiere drehen durch und brechen aus. Auf ihren Weg durch Hawaii schlagen sie eine Schneise der Zerstörung und fressen dabei alles was weniger als vier Beine hat auf. Nur der gewiefte Spion Agent Mark Conrad, eine Polizistentochter sowohl der extra für die Monsterjagd engagierte Bob Logan (eine mexikanische Kopie von Paul Hogan) können die Urzeitmonster aufhalten. Der geniale Plan: "Alligator und Kokodile hassen sich von Natur aus, deshalb hetzen wir die beiden aufeinander los, damit sie sich töten", ausgedacht von der Crocodile Dundee-Kopie, funktioniert am Schluss tatsächlich. Der einzige Überlebende ist - wie in der Realität - der Mensch. Die Tiere werden ausgerottet.
Bekannt für gute Filme war David Carradine wohl auch zu Lebzeiten nicht - aber sogar im Vergleich zu seinen sonstigen Filmen ist Dinocroc vs. Supergator eher unteres Niveau. Im Abspann wird er zwar als erstes genannt (welche eine Ehre) - doch im Film hat er eher eine Nebenrolle.
Die Frage ist, was bleibt? Eigentlich nicht mehr oder weniger als eine weitere nichtssagende Direct-to-DVD Production aus dem Hause Corman/Wynorski.
Das was man zu sehen bekommt, ist an Lächerlichkeit nur noch schwerlich zu überbieten. Im Vergleich zu Dinocroc vs. Supergator wirken andere Versus-Filme wie Boa vs. Python oder Megashark vs. Giant Octalus fast wie Dokumentationen - und das will was heißen. Eigentlich weiß man gar nicht, wo man anfangen soll sich zu beschweren. Sind es die schlechten Schauspieler, die wirken als ob sie direkt von den Drehpausen am Pornoset mal rübergekommen wären? Sind es die miesen Computereffekte, die schon vor über 15 Jahren bei Jurassic Park besser aussahen und vermutlich nicht nur aussehen, als ob sie an einem Heim-PC entstanden sind, sondern tatsächlich dort enstanden sind? Oder ist es die Story, die sogar für einen Carradine-Film unteres Niveau ist.
Das einzige was ich wirklich gut fand ist der Soundtrack. Damit meine ich allerdings nicht den kompletten Score - sondern lediglich das Maintheme, was tatsächlich gut gemacht ist und einen gewissen Wiedererkennungswert besitzt.
Wer auf gnadenlosen Trash steht, dem sei der Film empfohlen. Alle anderen sollten einen Bogen drum herum machen.

Freitag, 11. Februar 2011

Filmkritik: Black Swan (2010)

Nachdem Darren Aronofsky 2008 The Wrestler macht, wurde mit Spannung sein neues Werk erwartet. Als ich letztes Jahr gelesen haben, dass es um Ballett ging, war ich zunächst etwas skeptisch. Sicher, mit dem Thema Wrestling wurden in erster Linie Männer angesprochen: Mit Ballett folgten dann die Frauen als Zielgruppe
(c) 2010 Fox Searchlight Pictures
So simple ist es allerdings dann doch nicht. Denn Aronofskys Filme sind alles andere als oberflächig oder gar leicht in irgendwelche Schubladen einzuordnen. Tatsächlich wird fast jeder Zuschauer von seinen Filmen angesprochen - irgendwie jedenfalls: denn egal ob Wrestling oder Ballett - Aronofsky bedient sich in seinen Filmen lediglich um einen Transmitter für die eigentliche Story. Und genau so ist es auch bei Black Swan. Die Story hätte mit Wrestling vermutlich genauso funktioniert, wie The Wrestler mit Balett - Die Darsteller sowie die Erzählung an sich sind das Wesentliche.
Nina Sayers - großartig gespielt von Natalie Portman - ist eine Balletttänzerin in New York, die noch am Anfang ihrer Karriere steht und auf den großen Durchbruch wartet. Für die das neue Stück Der Schwanentanz sucht  Regisseur und Initiator Thomas Leroy in seinem Ensemble die passende Tänzerin, die den weißen sowohl aber auch den schwarzen Schwan verkörpern soll. Seine Wahl fällt auf Perfektionistin Nina, die sich nichts mehr gewünscht hat als diese Hauptrolle zu bekommen. Von nun an beginnt eine harte Zeit des Probens: Denn Leroy ist mit ihrer Performance nicht zufrieden, will aber gleichtzeitig auch niemand anderen für die Rolle auswählen. Nina beginnt nun sich immer mehr zu quälen: Kann sie den weißen Schwan schon bald performen, macht ihr der Part des schwarzen Schwans umso mehr zu schaffen. Doch langsam aber sicher wächst sie immer mehr in ihre Rolle und entdeckt die dunkle Seite an sich selbst: Die Seite des schwarzen Schwans.
Die Geschichte genau zu erzählen ist nicht das Wesentliche - denn eigentlich passiert nicht all zuviel. Komplizierte Handlungsstränge sucht man vergebens. Das besondere an Black Swan ist, wie die Geschichte erzählt ist. Aronofsky schafft es über knapp zwei Stunden eine dunkle und dreckige Atmosphäre zu schaffen, die zeigt wie man Ballett eigentlich gar nicht kennt - oder vielleicht gar nicht kennen will. Wo bei The Wrestler der Wrestling-Sport demontiert wurde, muss hier das Ballett dran glauben. Natalie Portman - die in fast jeder Szene zu sehen ist - verwandelt sich in der Zeit vom lieben Mädchen hin in den schwarzen Schwan, der gleichzeitig Metapher für Ninas dunkle steht. Diese Seite will nämlich nicht nur den Erfolg - sondern hat auch andere Interessen, die so gar nicht in das leben einer Primaballerina passen: Sex, Drogen und Wutausbrüche. Gleichzeitig übt sie sich in strengster Selbstdisziplin um perfekt zu werden, was auch mal darin endet, dass ihr nach einer harten Übungsstunde die Füße bluten. Aronofsky zeigt in verwackelten dunklen Bildern, wie nah Aufstieg und Fall zusammen liegen. Nina will alles, erreicht alles und steht am Ende - wortwörtlich - vor dem absolutem Nichts.
Black Swan ist ein ungemütlicher aber großartiger Film. Ein Film, den man sich sicher mehrmals ansehen kann, weil einem beim ersten Anschauen bestimmt einige Sachen entgangen sind. Abschließend sei noch gesagt, dass kein Mann Angst haben muss den Film zu sehen. Es geht zwar um Ballett - aber Ballett ist nicht das, worum es bei dem Film geht.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Filmkritik: Devil - Fahrstuhl zur Hölle (2010)

Stecken im Aufzug fest: Die Hauptdarsteller
Photo by Kerry Hayes – © 2011 Universal Studios
quelle: imdb.com
Über 10 Jahre ist es nun her, dass The Sixth Sense in die Kinos kam. Das dieser Film großartig war, steht außer Frage. Das Problem war, dass alle folgende Filme von M. Night Shyamalan immer schlechter waren, als der jeweils vorhergehende. Tiefpunkt war bis jetzt der im letzen Sommer erscheinende The Last Airbender. Dann plötzlich tritt er bei Devil nur noch als Ideengeber für die Story auf - Drehbuch und Regie werden von anderen übernommen: Was dabei heraus gekommen ist, kann sich sehen lassen.
Ein Hochhaus, irgendwo in den Staaten. Fünf Menschen, wie sie verschiedener nicht sein könnten, bleiben in einem Aufzug stecken. Als die Mechaniker noch Rätseln was passiert ist und versuchen die Personen zu befreien passiert in der Fahrstuhlkabine ein Mord. Aufgrund des kurzen Stromausfalls, zeichnet die Überwachungskamera diesen jedoch nicht mit auf, weshalb langsam aber sicher Panik aufkommt. Wer der Personen ist der Mörder - und was ist das Motiv? Erschwerend kommt noch hinzug, dass die Security zwar von außerhalb mit den Festsitzenden reden kann, umgekehrt aber keine sprachliche Kommunikation möglich ist. Detective Bowden, der zufällig gerade wegen einem Selbstmord - zufällig im selben Gebäude - ermittelt, ist als erster am Tatort, bzw. im Gebäude: denn der Tatort ist nach wie vor nicht erreichbar. Nach und nach sterben Menschen in der Kabine und Bowden hat obendreien noch mehr mit den Vorfällen zu tun, als ihm lieb ist.
Devil ist, wie der Name schon andeutet, ein ziemlich teuflischer Film. Er schafft er es von der ersten bis zur letzen Minute spannend zu bleiben. Die Rahmenhandlung spielt dabei größten Teils in der Aufzugkabine statt - ein Kammerspiel sozusagen, ein wenig wie Buried oder Nicht auflegen. Der Zuschauer wird, genau wie der ermittelnde Detective, bis zum Ende hin im Unklaren gelassen was überhaupt Sache ist und wer für das alles Verantwortlich ist. Nur ein anwesender Security-Mitarbeiter hat eine leise Ahnung: Da steckt der Teufel drin! Wobei genau dies ein wenig an Sam Raimis Drag me to Hell erinnert. Doch wie man allgemein zu sagen pflegt: Besser gut geklaut als schlecht selbstgemacht - und geklaut wird auch nicht wirklich.
Ohne zuviel zu verraten kann auf jedenfall jedem, der das Genre nur annähernd mag, ein Kinobesuch empfohlen werden. Aufzugfahren will ich aber nach diesen Film ersteinmal nicht mehr - und auch Hochhäuser werde ich meiden. filmdetails

Dienstag, 8. Februar 2011

Filmkritik: Frontier(s) (2007)

Familientreffen (c) Cartel Productions
Nachdem High Tension 2003 erschienen ist, folgte eine ganze Welle extremer Horrorfilme aus Frankreich - vorzugsweise gemacht von jungen Regisseuren, die meist gleich noch das Drehbuch dazu geschrieben haben. Autorenkino sozusagen - und für einige das Sprungbrett nach Hollywood, wie beispielsweise für Alexandre Aja. Das diese Filme aber nicht nur brutal, sondern auch spannend sein können, zeigten die Franzosen immer wieder, wie zum Beispiel mit Martyrs oder Inside. Frontier(s) schlägt genau in die selbe Kerbe: Extrem brutal, aber durchaus spannend gemacht.

Wir schreiben das Jahr 2007: In den Vororten von Paris herrscht Chaos und Anarchie. Aufständige kämpfen in Straßenschlachten gegen die Polizei. Darunter auch die junge Yasmine. Sie verliert bei einem dieser Kämpfe ihren Bruder und flieht daraufhin - mit drei Freunden - aus Paris. Dabei haben sie eine Tasche mit gestohlenen Geld, in der Hoffnung fernab der tristen Pariser Vorort-Ghettos ein neues Leben anzufangen. Irgendwo im Französisch-Holländisch-Deutschen Grenzgebiet will die Gruppe in einem kleinen abgelegenen Ort namens Dachville rast machen. Zwei junge Männer aus der Gruppe fahren schon einmal vorraus, während Yasmine und der vierte der Gruppe nachkommen. Doch die vermeintlich harmlosen Landbewohner entpuppen sich nach kurzer Zeit als durchgeknallte Psychopaten: Das Familienoberhaupt ist ein Altnazi, seine  Söhne gewalttätige Verrückte. Und auch die Frauen in der Familie stehen dem in nichts nach. Die Gruppe von Yasmine wird nach und nach auf brutalste Weise dezimiert - bis herauskommt, dass die Hinterwäldlerfamilie einen größeren Plan verfolgt: Sie wollen Yasmine in die Familie einzuheiraten, damit sie zusammen mit dem ältesten Sohn, der Sippe ein neues Kind schenken kann. So weit, so krank. Yasmine versucht ab diesem Moment natürlich alles erdenkliche dranzusetzen um die wahnsinnigen Pläne zu durchkreuzen und zu fliehen. Dabei wird das Kunstblut gleich Literweise vergossen - und auch sonst hatten die Maskenbilder offenbar alle Hände voll zu tun.
Jeder der Gewalt im Film in irgendeiner Weise nicht gerne sieht - oder gar komplett ablehnt - sollte um diesen Streifen einen weiten Bogen machen. In Frontier(s) wird nichts angedeutet - es wird gezeigt. Und das meistens in Großaufnahme und aus allen Winkeln. Teilweise wird auch schon einmal über das Ziel hinausgeschossen und sogar als abgebrühter Horrofilmfan ertappt man sich, wie man bei einigen Szenen versucht mal nicht so genau hinzusehen. Doch trotz all der Splatterszenen: Der Film verkommt zu keiner Zeit zu einem reinen Schlachtfest ohne Spannung und Atmosphäre, wie es zum Beispiel bei Hostel 2 der Fall ist. Die Gewalt ansich ist zwar ein wichtiger Bestandteil des Filmes, funktioniert aber an keiner Stelle alleine - oder gar als Selbstläufer. Sie ist, wie in den meisten neuen französischen Horrofilmen, ein Mittel unter vielen - dennoch ein wichtiges.
Ich hatte mich persönlich auf Frontier(s) sehr gefreut und war am Schluss doch ein wenig enttäuscht: Denn ganz kommt der Film an Martyrs, Inside oder High Tension doch nicht ran. Ein gelungenes Erstlingswerk von Xavier Gens (Drehbuch und Regie) ist es aber allemal. Und angesichts der schwachen Konkurrenz kommt man als Fan des Genres ohnehin nicht drum herum sich Frontier(s) zumindest einmal aus der Videothek auszuleihen, sofern man ihn nicht gleich bei seinem DVD-Händler seines Vertrauen kauft. Aber bitte uncut - wobei die indizierte Fassung angeblich auch noch minimal geschnitten ist...

Montag, 7. Februar 2011

Filmkritik: Double Dragon - Die 5. Dimension (1994)

Die Lee-Brüder: Hauptsache die Frisur stimmt
(c) Threshold Entertainment
Die Welt im Jahre 2007: Die Welt steht kurz vor dem Abgrund. Nach heftigen Erdbeben und politischen Unruhen ist sogut wie alles zerstört und die Großstädte der Welt wurden zum großen Teil neu formiert. Tokio ist jetzt zum Beispiel New Tokyo und Los Angeles wurde zu New Angeles. Und genau hier spielt auch die Story: Die beiden Kampfsportler-Brüder Jimmy und Billy Lee kommen über Umwege an eine Hälfte des legendären Double Dragon Amuletts ran. Dieses gibt dem Besitzer Macht über Körper und Seele. Da die Macht aber für einen Menschen alleine zu groß ist, wurde das gute Stück vor langer Zeit in zwei Teile geteilt - damit ein Besitzer nur die Macht über je eine der beiden Dinge verfügt. Natürlich sind sie nicht die einzigen, die Interesse daran haben, dass komplette Medallion zu besitzen: Der bösartige Großkapitalist Kogo Shuko (Robert Patrick) besitzt die andere Hälfte und setzt nun alles daran den Lee Brüdern ihre Hälfte abzunehmen, damit er das Amulett komplettieren kann und die Weltherrschaft an sich reissen kann.
Double Dragon ist aus dem Jahre 1994, wirkt aber wie ein Relikt aus den 80igern. Erschienen ist er in einer Zeit als es die erste Schwemme von Computerspielverfilmungen gab (etwa 10 Jahre später gab es die zweite, ausgelöst durch Uwe Boll - dazu ein anderes mal mehr) - darunter Super Mario Bros, Street Fighter oder Mortal Kombat. Qualitativ waren die Filme alle ziemlich mies - und hatten obendrein praktisch nie etwas mit der Geschichte des Spielevorbildes zu tun. Hauptgrund war wohl, dass viele Produzenten das schnelle Geld gewittert haben (auch wieder eine parallele zu Uwe Boll) und sich deshalb mit Lizenzen zu Spielen eingedeckt hatten.
Wie auch immer - Double Dragon macht da keine Ausnahme. Der Film hat - bis auf die Lee-Brüder - nichts mit den Spielen zu tun. Dafür wurde allerdings zum Kinofilm das Spiel "Double Dragon V" rausgebracht. Welch verdrehte Logik, einen Kinofilm zu einer Videospielreihe zu machen, da der Film aber herzlich wenig mit den eigentlichen Spielen zu tun hat, wird wiederum ein Spiel zum Film entwickelt.
Wer dem Charme dieser harmlosen 80iger / 90iger-Fantasyactionfilme erlegen ist, sollte sich Double Dragon einmal ansehen - wer einen guten Film erwartet besser nicht. Wenn man sich mal überlegt, dass etwa zur selben Zeit Filme wie Jurassic Park oder Terminator 2 in die Kinos kamen, wundert man sich gleich noch einmal mehr über die schlechten Effekte, Masken oder die Story. Gerade Robert Patrick - der drei (!) Jahre vorher den großartigen Terminator 2 gedreht hat - muss sich bei Double Dragon wortwörtlich im falschen Film gefühlt haben.

Samstag, 5. Februar 2011

Filmkritik: Die Wiege des Satans (1978)

Baby beim Ausbruch (c) Larco Productions
Nach den unglaublichen Geschehnissen im ersten Teil hat sich Frank nun selbstständig gemacht und sucht landesweit Paare auf, deren Blutproben ein ähnliches Ergebnis aufzeigen, wie das von seiner Frau. Nachdem er nun das Ehepaar Eugene und Jody Scott aufsucht versucht er sie ebenfalls davon zu überzeugen, dass Jody ein Monsterbaby erwaretet. Die beiden sind selbstverständlich skeptisch und wollen Frank nicht so recht glauben. Nachdem aber bei der Entbindung auf einmal eine Hunderschaft der Polizei anrückt merken auch sie, dass dies keine normale Geburt wird. Zum Glück kommt aber an dieser Stelle Frank ins Spiel, der das Paar seit seinem Besuch unentwegt beschattet. Er rettet Jody nun vor der Regierung und bringt sie in eine Art mobilen Kreissaal. Dort bringt Jody auch direkt ihr Kind auf die Welt, welches wie erwaretet ein Monsterbaby ist. Das Baby wird nun von einer Gruppe - rund um Frank - genommen und in ein geheimes Versteck gebracht. Dieses erinnert übrigens sehr an die Mutantenschule von X-Men - wenn der Leitende Doktor erzählt, dass er ein Heim für Mutanten geschaffen hat die außerhalb ncht gesellschaftlich akzeptiert werden - doch das nur am Rande. Wie es natürlich kommen muss, brechen die Babys aus ihren Käfigen aus und fangen an auf die Menschen Jagd zu machen. Offenbar sind alle überfordert, ausser Frank, der sich inzwischen zu einer Art Babyflüsterer entwickelt hat.

Nach dem kommerziellen Erfolg von Die Wiege des Bösen, ließ der Nachfolger natürlich nicht allzu lange auf sich warten. Vielleicht wäre es zwar besser gewesen, wenn es keine Fortsetzung gegeben hätte. Der erste Teil war schon nicht gerade gut, doch die Fortsetzung untertrifft ihn nocheinmal in vielen Punkten. Einen Spannungsbogen gibt es nicht, die Geschichte ist relativ langweilig und die Effekte haben sich - obwohl der Film vier Jahre neuer ist - nicht verbessert. Was mich besonders geärgert hat war, dass die Babies auch in diesem Teil sogut wie nicht zu sehen waren. Der Grund ist - vermute ich - das man, genau wie im ersten Teil, die Babies einfach nicht zu lange zeigen wollte, da der Zuschauer sonst bemerkt hätte wie billig diese Puppen aussehen.
 Aber wenn es irgendwo zu eine Fortsetzung gibt, dann wird die natürlich auch auch ansehen. Es sogar gibt noch einen dritten Teil sowie ein Remake - zumindest den dritten Teil schaue ich mir auch noch an.

Freitag, 4. Februar 2011

Filmkritik: Die Wiege des Bösen (1974)

Baby im Anmarsch (c) Larco Productions
Endlich - nach 11 Jahren - bekommen Lenore und Frank ihr zweites Kind. Nachdem Frank seine Frau voller Vorfreude in den Kreissaal gebracht hat, kommt jedoch alles anders: Die Geburt dauert mehrere Stunden was nicht nur Frank, sondern auch die Ärzte beunruhigt. Dann geht es allerdings ganz schnell: Ein Arzthelfer stürzt schwerverletzt aus dem Kreissaal und bricht zusammen. Als Frank nachsieht, was darin vorgefallen ist, kann er es kaum glauben: Das Baby hat das ganze Personal getötet und ist durch einen Lüftungsschacht in die Freiheit geflogen. Allein Lenore konnte offenbar mit Glück überleben.
Ab hier kommt natürlich die Polizei ins Spiel, die in ihrer Plan- und Ratlosigkeit auch gleich anfängt zu spekulieren, was mit dem Baby passiert sein könnte. Nach einigen Nachforschungen wird vermutet, dass eventuell Umweltgifte aus dem Baby ein Monster gemacht haben könnten. Wenn man aber gleichzeitig sieht, dass Frank gefühlte 10 Schachteln Zigaretten alleine in der ersten Hälfte des Filmes wegraucht, wäre das naheliegenste, dass die Mutation durch seine permamente Qualmerei entstanden ist. Besonders bizarr ist dabei eine Szene im Krankenhaus(!), bei der jemand direkt neben dem rauchenden Frank steht und sich gleichzeitig über den ganzen Smog und die bösen Umweltgifte in der Stadt empört.
Ab hier passiert in der Story eigentlich nicht mehr so arg viel. Frank will - genau wie die Polizei - das Baby am liebsten tot sehen. In Lenore jedoch erwachen die Mutterinstinkte, weshalb sie das Baby - nachdem es zuvor noch mordend durch die Stadt ging, bzw. kroch - bei sich aufnimmt und im Keller einer Art Kinderzimmer einrichtet. Nachdem Frank das mitbekommt geht er wutentbrannt mit einer Pistole bewaffnet in den Keller um die abartige Mutation seiner Lenden zu erschießen - dabei kommt jedoch nur noch ein weiterer Mensch ums Leben und das Baby kann erneut fliehen Dieses mal in die Kanalisation von Los Angeles, wo auch das Finale stattfindet, bei dem Frank seinen väterlichen Beschützerinstinkt wiederfindet.
Irgendwie weiss man nicht so recht was man von diesem Film halten soll. Trotz der ziemlich kranken Thematik und abgedrehten Story hält sich die Brutalität in Grenzen, bzw. wird oft nur angedeutet. Die meiste Zeit wirkt der Film eher unfreiwillig Komisch - z. B. das, wie bereits erwähnt, Frank sich alle Nase lang eine Zigarette ansteckt und später auch noch anfängt bei jeder Gelegenheit Schnapps zu trinken. Darüber hinaus wirkt der Film einfach billig gemacht - beispielsweise sieht man das Baby gerade mal in 3 Szenen für den Bruchteil einer Sekunde. Wobei das bei der schlechten Maske auch gut so ist. Leider gibt sogar imdb keine Daten bezüglich des Budgets her, was mich doch sehr interessiert hätte.
Was jedoch positiv heraussticht, ist die Qualität der DVD, die stets ein sehr scharfes Bild liefert und nur in dunklen Szenen leicht körnig wirkt. Normalerweise ist man in dem Genre ja nicht einmal überrascht, wenn der Film lediglich einfach von eine 1:1 Kopie der VHS ist, die auf DVD verewigt wurde. Hier wurde offenbar das orignal Filmmaterial verwendet und damit eine neue DVD gemasterd. So gesehen ist der Film zumindest technisch gesehen eine erfreuliche Ausnahme. Fans von 70iger Jahre Horrorfilmen können also unbedenklich zugreifen - alle anderen sollten um diesen Film besser einen Bogen machen.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Filmkritik: Stepfather 3 - Vatertag (1992)

(c) marketing-film
Nachdem ich mir Stepfather 2 angesehen hatte, musste ich mir den dritten gleich auch noch anschauen. Im Gegensatz zu dem zweiten Teil geht es hier sofort zur Sache: Erneut hat der Stiefvater überlebt und kommt in eine Psychatrische Anstalt. Der Ausbruch wird jedoch gleich übersprungen und nur im Laufe des Filmes kurz erwähnt - was etwas verwirrend ist - weil man sich natürlich fragt, wieso er nach dem gestörten Ende des zweiten Teils schon wieder scheinbar unverletzt frei herumlaufen kann.
Nachdem Jerry - bzw. Keith Grant -, wie er sich jetzt nennt, ausgebrochen ist, macht er sich auf die Suche nach jemanden, der ihm ein neues Aussehen verpasst. Auch das wird gerade mal übersprungen - womit der Film praktisch damit beginnt, dass Jerry - entschuldigung, Keith - bei einem zwielichten Arzt landet, der an ihm eine Gesichtstransplantation vornimmt. Details interessieren nicht. Was aber interessant ist, ist die Tatsache, dass diese an den Haaren herbeigezogenen Storyentwicklung wohl deshalb herhalten musste, weil Terry O'Quinn nach dem schon etwas schwächeren zweiten Teil der Reihe offenbar nicht mehr zu Verfügung stand. Somit entgeht dem Zuschauer also eine weitere interessante Verkleidung - und wird mit einem ganz neuen Gesicht konfrontiert. Angemerkt sei, dass Robert Wightman nicht minder psychotisch rüberkommt als der alte Stepfather.
Die Story ansich ist fast genau so wie in den ersten beiden Filmen - jedoch mit einem kleinen Unterschied: Der Stiefvater macht sich dieses mal direkt an zwei Frauen - anstatt nur wie bisher eine - ran.
Nachdem Keith Christine und ihren, an den Rollstuhl gefesselten, Sohn Andy kennenlernt, will er sich - wie gewohnt - direkt einheiraten und eine Familie gründen. Die Hochzeit geht tatsächlich schnell von statten und alles scheint perfekt zu sein. Nach einiger Zeit wird allerdings klar, dass Andy mit Keith nicht ganz klar kommt. Unter anderem besteht der Verdachte, dass Andy gar nicht gelähmt ist, sondern sich alles nur einbildet. Keith will ihn mit allen Mitteln zu einem normalen Jungen machen, was jedoch nicht so ganz klappt.
Die Lage eskaliert, als Andy seinen leiblichen Vater besuchen will. Keith sucht sich derweil eine neue Frau - die ebenfalls alleinstehend mit Sohn ist - und will jetzt mit ihr eine Familie gründen. Als ob es nicht schon Durcheinander genug ist, kommt Andy zurück, weil er Heimweh hat. Als Keith jetzt noch den Pfarrer - ein guter Freund von Andy - umbringt, weil er verdacht an Keiths identität schöpft, gibt es kein zurück mehr: In einem Finalen Kampf werden noch einmal die Fronten erklärt.

In der Summe sehr unglaubwürdig, wobei das unrealistischste an dem Film - zumindest nach heutiger Sicht - eigentlich nicht einmal der total durchgeknallte gesellschaftsunfähige Typ ist, der sondern der Fakt, dass ein vermeintlich normaler Mensch so viel Geld hat um sich alle 10 Monate ein neues Haus inklusive Einrichtung zu kaufen.
Wenn man die ersten beiden Teile gesehen hat, sollte man den dritten auch nicht scheuen. Es ist zwar vom ersten bis zum dritten Teil definitiv deutlicher ein qualitativer Abfall zu bemerken, was nicht bedeutet, dass der Letzte nicht minder unterhaltsam wäre. Während der erste noch ein guter Thriller war, baute der zweite schon ab - der Dritte steht nun bis zum Hals im Trash. Insgesamt sehenswert, sofern man Trash mag. Ich hätte mich sogar über einen vierten Teil gefreut. Wer noch gar nicht die Filmreihe kennt, sollte sie sich auf jedenfall einmal ansehen - wobei man das Remake von 2009 dabei ersteinmal außer Acht lassen kann, da dies weder wirklich gut ist, aber gleichzeitig auch nicht so schlecht ist, dass es wieder unterhaltsam wäre.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Filmkritik: Stepfather 2 (1989)

(c) schnittberichte.com, Marketing Film
Seit längerer Zeit war am Wochenende wieder mal eine DVD Börse in der Gegend, welche ich - nach noch längerer Zeit - auch mal wieder tatsächlich besucht habe. Leider machen ja Zeit und Geld oft dann letztendlich doch bei der Planung einen Strich durch die Rechnung - doch diesmal hat es geklappt.
Stattgefunden hat es in Neu-Isenburg: viele Stände, noch mehr Besucher und natürlich eine ganze Menge Filme. Trotz der großen Anzahl an Filmen die feilgeboten wurden (auf DVD, BluRay, LaserDisc und VHS (!)) konnte ich von meiner "Einkaufsliste" fast nichts ergattern. Neben der It's Alive-Reihe war die Stepfather Box der einzige Posten, der auf meiner Liste letztendlich auch gefunden und gekauft wurde. Trotzdem landeten natürlich noch diverse andere Filme im Rucksack, welche sich nicht der Einkaufsliste befanden - doch dazu sicher ein anderes mal mehr.
Um es auf den Punkt zu bringen: Stepfather 2 war davon der erste der Filme den ich mir angesehen habe und dies zu Anlass genommen mal wieder etwas zu schreiben. Achja - und bevor sich jemand wundert, wieso ich den zweiten zuerst sehe: Den ersten hatte ich gerade vor einigen Wochen aus der Videothek ausgeliehen - was auch der Grund war, mit die Box zuzulegen.
Peinlicherweise ist mir tatsächlich erst bei der Fortsetzung Stepfather 2 aufgefallen, dass der "Stepfather" (auch der aus dem ersten Teil) der - eigentlich recht symphatische - John Locke aus Lost ist. Es ist verblüffend, was eine andere Frisur, Brille etc. bei einer Person im Wiedererkunngsgrad bewirken können. Aber andereseits, genau darum geht es ja in Stepfather.
Achtung Spoiler: Gerald 'Jerry' Blake (Terry O'Quinn) ist nach den Morden aus dem ersten Teil nicht - wie alle dachten - gestorben sondern wurde am Ende lediglich schwer verletzt. Eingeliefert in eine Spezialklinik für geisteskranke Schwerverbrecher, freundet sich Jerry mit seinem Psychiater Dr. Danvers an. Nachdem er sein Vertrauen gewonnen hat, schafft Jerry es ihn sowie einen Wärter umzubringen um daraufhin aus der Gefängnispsychatrie zu fliehen. Nach der Flucht - auf der er sich auch optisch verändert - taucht Jerry in einer Kleinstadt unter den Namen Dr. Clifford unter. Schon nach nur kurzer Zeit hat er sich eingelebt, eine Selbsthilfegruppe für unglückliche Frauen gegründet und eine Beziehung zu seiner Nachbarin / Patientin / Marklerin Carol Grayland aufgebaut. Auch mit ihren Sohn freundet sich Jerry nach schon kurzer Zeit an. Dies geht soweit, dass Jerry wieder bereit ist eine Familie zu gründen und zu heiraten. Natürlich darf ab jetzt nichts mehr dazwischen kommen, weshalb - ganz in der Tradition des ersten Teils - alle Leute die Verdacht schöpfen oder Jerry Schwierigkeiten bereiten, aus dem Weg geräumt werden müssen.
Interessant ist es jedoch, dass der Bodycount alles andere als hoch ausgefallen ist - familiengerecht ist der Film dadurch selbstverständlich nicht. Es artet zwar an keiner Stelle in reinem Splatter aus - die eine oder andere brutale Szene ist aber trotzdem enthalten. Alles zusammen genommen ist Stepfather 2 ein schöner - wenn einfacher und etwas trashiger - spät-80iger Thriller/Horrofilm. Ob man das jetzt gut oder schlecht findet muss natürlich jeder selbst entscheiden, denn wirklich gut ist der Film nicht. Aufgrund des 80iger Jahre Settings, der naiven Story und nicht zuletzt wegen der teils doch vorhandenen Spannung ist, er jedoch für richtige Fans als sehr sehenswert einzustufen.
Blogverzeichnis Dieser Blog benutzt Cookies