Donnerstag, 3. Februar 2011

Filmkritik: Stepfather 3 - Vatertag (1992)

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Nachdem ich mir Stepfather 2 angesehen hatte, musste ich mir den dritten gleich auch noch anschauen. Im Gegensatz zu dem zweiten Teil geht es hier sofort zur Sache: Erneut hat der Stiefvater überlebt und kommt in eine Psychatrische Anstalt. Der Ausbruch wird jedoch gleich übersprungen und nur im Laufe des Filmes kurz erwähnt - was etwas verwirrend ist - weil man sich natürlich fragt, wieso er nach dem gestörten Ende des zweiten Teils schon wieder scheinbar unverletzt frei herumlaufen kann.
Nachdem Jerry - bzw. Keith Grant -, wie er sich jetzt nennt, ausgebrochen ist, macht er sich auf die Suche nach jemanden, der ihm ein neues Aussehen verpasst. Auch das wird gerade mal übersprungen - womit der Film praktisch damit beginnt, dass Jerry - entschuldigung, Keith - bei einem zwielichten Arzt landet, der an ihm eine Gesichtstransplantation vornimmt. Details interessieren nicht. Was aber interessant ist, ist die Tatsache, dass diese an den Haaren herbeigezogenen Storyentwicklung wohl deshalb herhalten musste, weil Terry O'Quinn nach dem schon etwas schwächeren zweiten Teil der Reihe offenbar nicht mehr zu Verfügung stand. Somit entgeht dem Zuschauer also eine weitere interessante Verkleidung - und wird mit einem ganz neuen Gesicht konfrontiert. Angemerkt sei, dass Robert Wightman nicht minder psychotisch rüberkommt als der alte Stepfather.
Die Story ansich ist fast genau so wie in den ersten beiden Filmen - jedoch mit einem kleinen Unterschied: Der Stiefvater macht sich dieses mal direkt an zwei Frauen - anstatt nur wie bisher eine - ran.
Nachdem Keith Christine und ihren, an den Rollstuhl gefesselten, Sohn Andy kennenlernt, will er sich - wie gewohnt - direkt einheiraten und eine Familie gründen. Die Hochzeit geht tatsächlich schnell von statten und alles scheint perfekt zu sein. Nach einiger Zeit wird allerdings klar, dass Andy mit Keith nicht ganz klar kommt. Unter anderem besteht der Verdachte, dass Andy gar nicht gelähmt ist, sondern sich alles nur einbildet. Keith will ihn mit allen Mitteln zu einem normalen Jungen machen, was jedoch nicht so ganz klappt.
Die Lage eskaliert, als Andy seinen leiblichen Vater besuchen will. Keith sucht sich derweil eine neue Frau - die ebenfalls alleinstehend mit Sohn ist - und will jetzt mit ihr eine Familie gründen. Als ob es nicht schon Durcheinander genug ist, kommt Andy zurück, weil er Heimweh hat. Als Keith jetzt noch den Pfarrer - ein guter Freund von Andy - umbringt, weil er verdacht an Keiths identität schöpft, gibt es kein zurück mehr: In einem Finalen Kampf werden noch einmal die Fronten erklärt.

In der Summe sehr unglaubwürdig, wobei das unrealistischste an dem Film - zumindest nach heutiger Sicht - eigentlich nicht einmal der total durchgeknallte gesellschaftsunfähige Typ ist, der sondern der Fakt, dass ein vermeintlich normaler Mensch so viel Geld hat um sich alle 10 Monate ein neues Haus inklusive Einrichtung zu kaufen.
Wenn man die ersten beiden Teile gesehen hat, sollte man den dritten auch nicht scheuen. Es ist zwar vom ersten bis zum dritten Teil definitiv deutlicher ein qualitativer Abfall zu bemerken, was nicht bedeutet, dass der Letzte nicht minder unterhaltsam wäre. Während der erste noch ein guter Thriller war, baute der zweite schon ab - der Dritte steht nun bis zum Hals im Trash. Insgesamt sehenswert, sofern man Trash mag. Ich hätte mich sogar über einen vierten Teil gefreut. Wer noch gar nicht die Filmreihe kennt, sollte sie sich auf jedenfall einmal ansehen - wobei man das Remake von 2009 dabei ersteinmal außer Acht lassen kann, da dies weder wirklich gut ist, aber gleichzeitig auch nicht so schlecht ist, dass es wieder unterhaltsam wäre.

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