Samstag, 26. November 2011

Filmkritik: 1990: The Bronx Warriors (1982)

Es ist immer wieder interessant zu sehen welche Zukunftvisionen Regisseure haben: 1990: The Bronx Warriors ist ein italienischer Film der etwa 10 Jahre später in einer möglichen Zukunft der USA spielen soll. In dieser Zeit ist die New Yorker Bronx zur absoluten No-Go Area verkommen, in der nur noch Banden das Sagen haben. Nicht einmal die Polizei traut sich in das Gebiet rein, weshalb sich die verschiedenen Gangs das Gebiet kurzerhand untereinander aufgeteilt haben.

Ann ist eine Tochter aus gutem Hause. Sie steht kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag und wird bald das Millionenimperium ihres Vaters erben, der die Manhattan Corporation besitzt. Doch Ann ist damit gar nicht glücklich und will deshalb lieber ein abwechslungsreiches Leben im Ghetto führen, anstatt in der New-Yorker High-Society vor sich hin zu vegetieren. Nachvollziehbar muss dieser Schritt - wie sehr viele andere Handlungen in dem Film ebenfalls - für den Zuschauer nicht sein. Im Ghetto angekommen trifft sie auf Trash, dem Bandenanführer einer Gang, die sich die Riffs nennt. Trash ist ein 17 Jähriger Milchbubi, der jedoch einen Körper besitzt als ob er schon seit seinen 10ten Lebensjahr täglich im Gym wäre. Wie auch immer: Der Vater von Ann setzt nun alles dran, die verlorene Tochter heimzuholen und beauftragt den knallharten Kopfgeldjäger Hammer, das für ihn zu erledigen.
The Riffs – Die Gewalt sind wir, wie der Film im deutschen heißt, ist ein extrem trashiger Endzeitfilm, der ganz offenbar an damals erfolgreiche Filme wie Die Klapperschlange anknöpfen wollte. Gelungen ist dies - oh Wunder - natürlich nicht. Aber immerhin ist es interessant zu sehen, dass aus Italien zu der Zeit auch noch was anderes als Bud Spencer und Kannibalen kamen. Besonders heraus sticht Mark Gregory, der - damals wie erwähnt gerade einmal 17 Jahre alt - die Figur des Trashs verköpert. Wobei schon alleine das teilweise sehr ungaubwürdig wirkt, wenn Trash Leute rumkommandiert, die vom alter her sein Vater sein könnten.
Wer seine Ansprüche extrem niedrig schraubt und schon fast jeden Mist aus dem Endzeitgenre kennt sollte auch hier einmal vorbeischauen. Ein offizielle Fortsetzung - sowie einen dritten Teil, der jedoch nur aus Marketinggründen so genannt wurde, gibt es ebenfalls. filmdetails

Mittwoch, 23. November 2011

Filmkritik: Nude Nuns with Big Guns (2010)

Sarah wollte eigentlich Nonne werden um ein gewissenhaftes und ehrenwertes Leben zu führen. Doch das, was sie hinter den Klostermauern erlebt hätte sie nicht einmal in ihren schlimmsten Alpträumen erwartet: Die Nonnen werden missbraucht um Drogen herzustellen und müssen nebenher auch noch im örtlichen Freudenhaus anschaffen gehen, damit sich Obernonne Magda sowie die Priester ein schönes Leben machen können. Und - als ob das nicht schon genug ist - werden die Nonnen von der Obrigkeit mit den eigenen Drogen vollgepumpt, damit sie immer gefügig sind und niemand auf die Idee kommt zu fliehen. Als einige von Sarahs Ordensschwestern bei einer Drogenübergabe von einer Bikergang erschossen werden, platzt ihr der Kragen. Sie sinnt auf Rache.
Nunsploitation ist wohl eines dieser Subgenres, wo man kaum erwartet hätte, dass es noch einmal aufleben würden. Dank Tarantino und Robert Rodriguez, die es geschafft haben das Grindhouse-Kino der 70iger und 80iger Jahre gesellschaftsfähig zu machen, kommen wir nun auch in den Genuss dieses fast vergessene Genre neu zu entdecken. Zugegebenermaßen kenn ich jedoch keine dieser Perlen wie Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne aus den 70igern, weshalb ich keinen direkten Vergleich ziehen kann, in wiefern der Film eine gelungene Hommage ist oder nicht. Tatsache ist, der Film spielt auch nicht in Italien, wie die meisten der 70iger Jahre Schmuddelfilme mit der Thematik, sondern irgendwo in Mexiko. Was ich jedoch festgestellt habe: Der Film hält genau das, was der Titel verspricht. Nonnen, nackte Haut und jede Menge Knarren. Unterhaltsam ist dies schon, überragenes Kino sieht aber anders aus. Zusehr ist der Film über weite Strecken bemüht mit Rotfiltern und ähnlichen Effekten an Machete oder Death Proof anzuknüpfen - gelingen kann ihm das nie ganz. Für Anhänger des schlechten Filmgeschmacks eignet er sich zum einmaligen Konsum - alle anderen sollten einen großen Bogen drum machen. Und wer in irgendeiner Weise gar gläubig sein sollte, sollte sich ganz fern halten. filmdetails

Samstag, 5. November 2011

Filmkritik: Maniac (1980)

Frank Zito ist ein einsamer Mann mittleren Alters, der in einem heruntergekommenden Appartment irgendwo in New York lebt. Was jedoch niemand weiß: Frank ist ein Serienmörder, der bei Nachts Frauen hintersteigt, sie umbringt und skalpiert. Die Kleidung und die Skalps der Getöteten nimmt Frank sich für gewöhnlich mit in seine Wohnung um dort damit Schaufensterpuppen zu dekorieren. Eines Tages lernt er durch einen Zufall die attraktive Fotografin Anna kennen, in die er sich offenbar verliebt. Doch Frank ist aufgrund seines Doppellebens unfähig in eine Beziehung zu gehen. Spätestens als er eines von Annas Fotomodels kennen lernt, muss er wieder morden...
Maniac ist - im Vergleich zu vielen anderen Slasherfilmen aus dieser Zeit - Regie- und Storytechnisch durchwegs gut gemacht, teilweise sogar anspruchsvoll. Frank Zito als tragische Figur die Norman Bates (fast) Konkurrenz machen könnte - gespielt von Joe Spinell ist durchwegs ein glaubhafter Charakter. Auch die Perspektive der Erzählweise aus der Sicht des Psychopathen hebt Maniac von vielen anderen Filmen ab: Meist werden die Morde doch aus der Sicht von Teenagern erzählt wie z.B. in den Filmreihen von Halloween, Freitag der 13te oder Texas Chainsaw Massacre.
Auch von den Effekten kann sich Maniac blicken lassen, für die sich der Vater aller Specialeffects Tom Savini höchstpersönlich verantwortlich zeichnet. Savini übernimmt übrigens auch direkt eine nette Nebenrolle. Zusammengefasst kann man Maniac jedem empfehlen, der 80iger Jahre Slaherfilme mag und dabei  - zumindest ein wenig - Anspruch haben will. filmdetails
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