Samstag, 18. August 2012

Filmkritik: Universal Soldier (1992)

(c) Studio Canal
In den Wirren des Vietnamkriegs ereilt die amerikanischen Truppen im Jahr 1969 die Nachricht, dass der Krieg vorbei sei und der Abzug aus Südvietnam eingeleitet wurde. In einem völlig zerstörten und brennenden Dorf muss Soldat Luc Devereaux (Jean-Claude van Damme) feststellen, dass fast sein kompletter Zug ausgelöscht wurde. Als er auf winselnde Geräusche in einer Hütte aufmerksam wird, trifft er dort seinen Zugführer Sergeant Andrew Scott (Dolph Lundgren), wie er sich eine Kette mit Menschenohren um den Hals legt. Durch die erlebten Schrecken des Krieges verlor er seinen Verstand und stellt nunmehr auch eine Gefahr für Zivilisten dar.  Luc Devereaux versucht Scott zu stoppen - in einem Schlagabtausch um die letztendlich doch vergebliche Rettung einer vietnamesischen Frau, erschießen sich beide Soldaten gegenseitig.
Ihre sterblichen Überreste werden, zusammen mit weiteren gefallenen Soldaten, auf Eis gelegt und  25 Jahre später im geheimen wissenschaftlich-militärischen „Universal Soldier“ Programm reanimiert und erneut in den Einsatz geschickt. Diesmal gegen Terroristen. Bei den Universal-Soldier handelt es sich um perfekt ausgebildete Kämpfer, die besonders heikle Situationen wie Geiselnahmen lösen können. Um eine gleichbleibende Kampfleistung zu gewährleisten, müssen sich die Soldaten regelmäßig in Kältekammern begeben und dort in eine Ruhephase treten – der Prozess schließt auch die Verabreichung eines Serums im Kopf ein, das für die Löschung von Erinnerungen eingesetzt wird und ein rückwirkendes Gedächtnistrauma verhindern soll.
Während einer Geiselbefreiung fällt der Einheit GR 44 (ehemals Luc Devereaux) ein asiatisches Pärchen auf, das sich beängstigt aneinander klammert und er erlebt plötzlich einen Flashback auf seine Zeit als Soldat in Vietnam. Sein Erinnerungsvermögen kehrt zurück und damit auch die Gewissheit, dass er nun an der Seite seines ehemaligen Zugführers Andrew Scott (jetzt GR 13) kämpft.
Als sich die neugierige Reporterin Veronica Roberts auf den militärischen Stützpunkt in der Wüste Nevada begibt um heimlich Fotos der Soldaten anzufertigen, wird Alarm ausgelöst und ein Trupp der Universal Soldier schwärmt aus. Während der Befehlsausführung den Film aus der Kamera sicher zu stellen, wird Roberts‘ Partner von GR 13 erschossen. Um der Reporterin ein ähnliches Schicksal zu ersparen, flüchtet GR 44 mit ihr ins Ungewisse.
Ab hier entwickelt sich der Film zu einem waschechten Roadmovie und einem Katz und Maus Spiel zwischen den Verfolgern und den Verfolgten. Devereaux schafft es immer wieder, sich und seine plötzliche Partnerin aus haarscharfen Situationen zu befreien und erfolgreich zu fliehen. Als sich die Wege des Militärs mit Devereaux an einer Tankstelle kreuzen, werden mehrere Universal Soldier durch explodierende Treibstofftanks schwer verletzt – an dieser Stelle wird sich GR 13 seinem wahren Namen bewusst, übernimmt das Kommando und lässt sich wieder mit Sergeant Scott ansprechen.  Auf seinem persönlichen Rachefeldzug gegen den „Verräter“ Devereaux kommt es auf der Ranch der Devereaux zum finalen Kampf und es gelingt GR 44 an eine der beiden Kühlflüssigkeits-Spritzen von Scott zu gelangen.
Aufgepusht mit neuer Energie liefern sich beide Kontrahenten einen erbitterten Kampf der für Scott in einer landwirtschaftlichen Häckselmaschine endet und entsprechend blutig zum Tode führt.
Universal Soldier zeigt dramatische Entwicklungen der menschlichen Psyche unter Einwirkung von Kriegshandlungen auf. Während Devereaux einfach nur nach Hause möchte, befindet sich Scott auch noch 25 Jahre nach dem Krieg im Krieg und fühlt sich von Verrätern umgeben. Beängstigend ist die im Film perfekt umgesetzte latente Spannung in Erwartung, dass Scott jederzeit ausrasten und eine Blutspur hinter sich ziehen könnte. Ein Augenschmaus für alle gewaltverliebten Zuschauerinnen und Zuschauer.
Der Gewaltfaktor spielt ohnehin eine übergeordnete Rolle. Viele brutale Szenen und derbe Effekte haben uns mittlerweile einige gekürzte Filmfassungen beschert. Den Vogel abschießen tut die FSK 16 DVD: Nach 60 Schnitten fehlen fast 14 Minuten des Films und sämtliche Kampfszenen inklusive Finale. Um den Überblick über cut und uncut Fassung nicht zu verlieren, empfehle ich die 104 Minuten lange Kinowelt Blu-Ray. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

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