Sonntag, 10. Februar 2013

Filmkritik: The Graves (2009)

DVD Cover (c) Ion-Newmedia
Abby und Megan Graves sind zwei richtige Nerds: Comics, Metal und Horrorfilme sind in dem Interessenbereich der beiden unzertrennlichen Schwestern. Unzertrennlich, bis zu dem einen Tag, an dem Megan mit der Schule fertig ist und als Marketingassistentin in einer Firma im fernen New York anfangen will. Zum Abschied wollen die beiden aber noch einmal richtig auf den Putz hauen und einen gemeinsamen Roadtrip machen. Ziel soll hierbei das größte Thermometer der Welt sein. Warum genau das als Ziel für einen vermeintlichen Abenteuerurlaub herhalten muss ist genauso wenig geklärt wie die Tatsache, dass man es fertig bringt sich mit einem 30 000 Dollar Auto zu verfahren und kein Navi dabeizuhaben. Letztendlich stranden sie irgendwo in einer Kleinstadt im amerikanischen Hinterland. Während Abby die Warnzeichen in der Form eines verrückten 2,2 Meter großen Pfarerrs bemerkt drängt Megan jedoch weiter drauf das beste aus der Lage zu machen. Ein Abenteuer! Was hat es überhaupt mit der angeblichen Geisterstadt Skull City auf sich, die nur einige Kilometer weiter in der Wüste liegt? Megan überredet Abby zu einen Abstecher in diese vermeintliche Touristenattraktion. Ein Kampf ums Überleben beginnt, bei dem (laut DVD Hülle zumindest) untote Mörder und geisteskranke Mutanten noch das netteste sind, was die Stadt zu bieten hat. Und wie sich herausstellt, hat die DVD-Hülle irgendwie recht: Ein unfairer - und vor allem ziemlich langatmiger Kampf auf Leben und Tod zwischen den beiden Schwestern, einer horde religiöser Hillbillies sowie Dämonen fängt an.
Fragen wirft der Film genügend auf - dummerweise gibt es aber keine Antworten. Geboten bekommt man dafür ein etwa 90 Minuten langes Schlachtfest, welches zwar ganz im Stil diverser Hillbilly-Slasher gehalten ist, jedoch nie die Qualität eines The Hills have Eyes oder gar Texas Chainsaw Massacre erreicht. Dies liegt - das muss man fairerweise anmerken - aber nicht einmal an den Schauspielern. Diese - allen voran Horrorveteran Bill Moseley - liefern durchwegs einen guten Job ab. Hapern tuts hier dafür aber an allen anderen Ecken und Enden. Angefangen an der - wie bereits erwähnt sehr kruden Story - ist es vor allem die Technik, die zu wünschen übrig lässt. Bei sämtlichen Slashereffekten wird leider auf Computereffekte zurückgegriffen - bei denen Blutfontainen aussehen wie... naja - nicht wie Blutfontainen - sondern wie reinkopierte digitale Effekte eben. Aber nicht nur die Splatterszenen sehen unwirklich und überzogen aus: Da der verantwortliche Specialeffects-Mann offenbar das Filtermenu seines Bearbeitungsprogrammes für sich entdeckt hat, werden an allen möglichen - und unmöglichen - Stellen irgendwelche aufdringlichen Belichtungen und Nachbearbeitungen reinkomponiert, die in den seltensten Fällen einen Sinn ergeben. Einmal geht zum Beispiel die Sonne vom Zuschauer aus betrachtet zwischen der Kamera und einer dahinter liegenden Windmühle unter. Sowas kann man schon als Filmfehler verbuchen.
Zusammengefasst sicher kein guter Film - der aber, gerade wegen den Schauspielern, doch irgendwie unterhält. Wer auf gnadenlosen Trash steht könnte sich den Film für 4 Euro auf dem Krabbeltisch durchaus einmal mitnehmen - jeder andere, der ein wenig Filmgeschmack hat, sollte sich aber davon fernhalten. Anzumerken ist noch, dass - wie oben erwähnt - der Film extrem langatmig ist. 90 Minuten sind einfach zu viel. filmdetails

1 Kommentar:

  1. Hab ich ja nur gesehen weil Randy, der Sänger von Lamb of God einen der Kult Leuten spielt und ich Fan der Band bin. Ging so.

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