Mittwoch, 20. März 2013

Filmkritik: Tank Girl (1995)

(c) MGM Home Entertainment GmbH
Die Welt im Jahr 2033: Das Wasser ist knapp und ein einziger Konzern beherrscht den Wassermarkt. Skrupellos geht der Konzern gegen vermeintliche Diebe vor, die sich ohne Berechtigung an Wasser vergehen. Als eines Tages Soldaten des Konzerns eine Siedlung überfallen, in dem die angebliche Wasserdiebin Rebecca wohnt, eskaliert die Lage. Nachdem Rebecca gefangen genommen wird, versucht Oberboss Kesslee das Tank Girl Rebecca dazu zu zwingen für ihn gegen die Ripper zu kämpfen. Diese Gruppe unermüdlicher Rebellen kämpfen schon seit langer Zeit gegen den Konzern und stehen als einziges Hinderniss zwischen ihm und der Weltherrschafft. Rebecca geht nach einigen Meinungsverschiedenheiten den Plan ein und merkt, dass die Ripper eigentlich gar nicht so böse sind, wie man zunächst annehmen könnte...
Mit Tank Girl wurde offenbar ein billiger Versuch gestartet mit möglichst kostengünstigen Mitteln und  einer allenfalls mäßigen Story auf der Erfolgswelle der Comicverfilmungen seinerzeit mitzureiten. Nach The Crow und mit dem fast zeitgleich laufenden Judge Dredd (mit Stallone) schienen die Zeichen gut zu stehen. Gefloppt ist der Film trotzdem: Mit unter 5 Millionen Dollar Einnahmen bei etwa 25 Millionen Dollar Produktionskosten kann kaum von einem Erfolg gesprochen werden. In wiefern - der zeitgleich wesentlich erfolgreichere - Jugde Dredd daran Schuld hat, ist natürlich nicht bewiesen - jedoch spricht allein die filmische Qualität hierbei gegen Tank Girl.
Es werden alle Nase lang sämtliche Klischees über eine postapokalyptische Welt hervor geholt, die einem so einfallen: Wasserknappheit, mutierte Menschen oder supercoole Überbösewichte. Nichts was es nicht gibt - und dummerweise oftmals schon im über 10 Jahre älteren was Mad Max bereits dagewesen. Die nett gemeinten Comiceinblendungen während Schlägereien und anderen Actionszenen helfen hierbei leider auch nicht mehr weiter. Auf komplett deplaziert wirkende Szenen wie eine Musical-Einlage oder die miesen Masken will ich gar nicht erst näher eingehen.
Ein interessanter Aspekt ist übrigens, dass die Autoren 1995 einfach popkulturelle Referenzen aus den 90iger Jahren wie Baywatch oder die Zaubertrolle komplett unreflektiert ins Jahr 2033 übernommen haben. Wer glaubt ernsthaft, dass ein Trend, der schon ein paar Monate nach Filmrelease nicht mehr aktuell ist im Jahr 2033 überhaupt noch jemand kennen sollte? Hier wird deutlich, wie wenig Gedanken sich offenbar Richtung Handlung gemacht wurde. Hauptsache schnell und bunt war offenbar das Motto - und das ganze noch rausbringen, bevor Comic-Verfilmungen wieder out sind. Was jedoch nach dem Film auch erst einmal tatsächlich der Fall gewesen war. filmdetails

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