Dienstag, 21. Mai 2013

Filmkritik: Gedemütigt in Ketten - Nackt und hilflos (2012)

Gedemütigt in Ketten - Nackt und hilflos ist der sperrige deutsche Titel für den Film Layover oder zu deutsch einfach Aufenthalt.
(c) Edel Germany GmbH
Das man mit einem langweiligen Titel niemand hinterm Ofen hervorholt wissen wir ja spätestens seit den 70iger Jahren, wo es gang und gäbe war reißerische Adjektive in den Titel zu packen in der Hoffnung mehr Zuschauer zu bekommen. Warum sollte das auch 40 Jahre später nicht noch funktionieren sagt sich der deshalb offenbar der Deutsche Publisher dieses Asylum Filmes. Soweit so gut. Das Problem ist hierbei jedoch, dass der Film nämlich herzlich wenig mit dem reißerischen Titel zu tun hat. Nackt ist nämlich niemand, genauso wenig wie in Ketten. Und gedemütigt wird hier hauptsächlich die Intelligenz des Zuschauers, dem so ein Filmtitel vorgesetzt wird. Der Film selbst ist nichts anderes als ein relativ öder Thriller. Im Vergleich zu anderen Asylum Filmen jedoch fast sowas wie hochwertige Kunst. 
Zur Story: Suzanne Hollingsworth ist eine wohlhabende und erfolgreiche Geschäftsfrau. Mit der zwischenmenschlichen Kompetenz hapert es jedoch. Vor allem ihre junge Assistentin Rebecca bekommt dies täglich am eigenen Leib zu spüren. Eines Tages muss Suzanne wegen eines Unwetters auf einer  Geschäftsreise einen ungeplanten Zwischenstopp in Detroit einlegen. Nachdem es nachts im Hotel im  Nebenzimmer von Suzanne Krawall gibt geht sie wutentbrannt rüber um sich über den Lärm zu beschweren. Was sie nicht weiß: In diesem Zimmer wohnt die Russenmafia, die gerade ein neues Mädchen für ihren Menschenhandel entführt haben. Als das Mädchen abhaut wird kurzerhand Suzanne von den Menschenhändlern festgehalten, sozusagen als Ersatz. Nachdem die Gangster in Suzannes Ausweisen entdecken, dass sie äusserst wohlhabend ist, versuchen sie ein hohes Lösegeld zu erpressen. 
Zusammengefasst mag der Film zwar besser sein als der Asylum-Durchschnitt, hapern tut es allerdings trotzdem an diversen Stellen. Abgesehen von der Story, die in ähnlicherweise schon X-mal dagewesen war sind es die unverzeihlichen Logikfehler, die den Filmgenuß erheblich schmälern. Warum zum Beispiel glauben die Mädchen zum Beispiel ernsthaft, dass es sich um einen Modelcontest handelt? In einem Detroiter leerstehenden baufälligen Krankenhaus, in dem ein Handyverbot herrscht. So leichtgläubig sind vermutlich nicht einmal die Mädchen von Germanys Next Topmodel. Wer sich von dem reisserischen Titel gelenkt den Film spontan ausgeliehen oder gekauft hat wird derbe enttäscht. Wer einen durchschnittlichen Thriller erwartet, kann sich mit anfreunden, sollte aber nicht viel erwarten.  filmdetails
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