Sonntag, 22. Dezember 2013

Filmkritik: Plutonium Baby - Der Alptraum lebt! (1987)

(c) Embassy Video (1987)
Falls man von Ray Hirschman noch nie was gehört hat, ist das keine Schande. Er ist eine der wenigen Personen, die in der imdb nur für einen einzigen Film eingetragen sind und das nicht für irgendeine Statistenrolle, sondern als Regisseur und Produzent. Nach seinem Regie-Debüt mit Plutonium Baby war bei ihm damit aber auch schon das Karriereende besiegelt. Es hat danach offenbar nicht einmal mehr für weitere Jobs als Autor, Cutter oder ähnliches gereicht. Wenn man Plutonium Baby gesehen hat, wundert es einem jedoch nicht: Dieser Film ist tatsächlich sowas von unterirdisch schlecht, wie man es nur selten erlebt - selbst im Trashbereich. Angesiedelt irgendwo zwischen Teeniehorror und einem Tromafilm nimmt der Film von Allem das Schlechteste mit. Die Story ist konfus, die Effekte billig und überhaupt macht einen der ganze Film so wütend, dass er nur bei zwei bis drei Bier zu ertragen ist. Die Bildqualität - aufgenommen im verauschten 4:3 Format und offenbar direkt auf Video und nicht auf Film aufgezeichnet passt hierbei ins negative Gesamtbild. Versuchen wir mal die Story zusammenzufassen:
Danny lebt mit seinem Großvater alleine im Wald. Seine Mutter war eine Forscherin für Atomphysik und starb vor einigen Jahren. Das irgendwas nicht stimmt ist dem Großvater schon länger klar: Danny liebt es z. B. rohe Fische zu essen und verhält sich auch sonst sehr seltsam. Als eines Tages ein paar Teenies im Wald campen wollen kommt es wie es kommen musste: Einige Fässer mit Atommüll werden ausgegraben und bei Danny setzten Mutationen ein. Als der ehemalige Chef von Dannys Mutter davon erfährt geht er mit ein paar Gangster in den Wald um die "Beweise" zu vernichten.
Dann ein krasser Cut: 10 Jahre später ist Danny inzwischen erwachsen geworden und lebt mit seiner Freundin zusammen in der Stadt. Doch als Dr. Drake, so der Name des Atomgangster, davon erfährt, macht er sich wieder auf um Danny zu töten. Doch dies gestaltet sich auch im zweiten Anlauf nicht so leicht: Bei Danny setzen erneut Mutationen ein und er wird zu einer Art mordenden Bestie. Toxie lässt grüßen. Wie oben beschrieben wirkt das ganze relativ Konfus. Ein klassischer Aufbau einer Geschichte wird genauso als vermißt gemeldet wie das Talent der Schauspieler oder das Gespür von Hirschman für einen guten Film.
Fönfrisuren und Jeanshemden- Wikommen in den 80igern!
Der Film teilt sich in zwei mehr oder wenige unabhängige Kurzfilme auf: Während der erste ein Teenieslasher im Wald ist, spielt der zweite mit jungen Erwachsenen in der Stadt. Artet aber natürlich auch in Splatter aus, wobei angemerkt sei, dass die Spezialfffekte allesamt eine Beleidigung für den Zuschauer sind. Das sich Hirschman hier von Troma inspirieren lies ist so penetrant wie die omnipräsenten Fönfrisuren. Dummerweise nimmt der Film sich im Gegensatz zu diversen Tromaproduktionen selbst zu ernst, was bei der Story einfach nicht passen will. Unfreiwillig komisch ist der Film aber dennoch - wenn man ihn zusammen mit einigen Leuten als Partyfilm konsumiert könnten es mit etwas guten Willen durchaus unterhaltsame 90 Minuten werden. Trotzdem würde ich auch hier eher zu den Alternativen von Troma tendieren wie The Toxic Avenger oder Class of Nuke'Em High, die definitiv mehr Spass machen als Plutonium Baby. filmdetails

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