Samstag, 4. Januar 2014

Filmkritik: Das Leichenhaus der lebenden Toten (1974)

Edition Tonfilm (2012)
Das Leichenhaus der lebenden Toten ist ein wunderbares Beispiel, wie schon vor dem Ansehen ein Film durch einen übermäßig unpassend trashigen Titel in den Dreck gezogen werden kann. Den mal ehrlich, wer hätte bei einem Film mit solch einem Titel einen guten Horrorfilm erwartet? Offenbar hatten die damaligen deutschen Publisher aber kein Vertrauen in die Qualität sondern wollten ohne wenn und aber auf der ...die lebenden Toten-Welle mitreiten. Ob sie sich mit dieser Namensgebung einen Gefallen getan haben, versuchen wir hier einmal rauszufinden. Die Story ist schnell erzählt: Der Künstler und Hippie George hat sich in der englischen Provinz ein Wochenendhaus gekauft. Auf dem Weg dahin trifft er auf die junge Edna, die ausversehen sein Motorrad demoliert. Da Edna in der selben Gegen ihre Schwester besuchen will, nimmt sie George mit. Dort angekommen merken sie, dass offenbar einiges mit den Bewohnern nicht stimmt. Als ein eigentlich bereits als verstorben gemeldeter Landstreicher Edna angreift ist den Beiden klar: Hier liegt noch viel mehr im Argen: Das die Regierung ganz in der Nähe Forschungen für Schädlingsbekämpfung mit Strahlung die durch Fernenergie erzeugt wird, durchführt ist offenbar kein Zufall. Nur George und Edna ist liegt es auf der Hand, dass offenbar durch diese Strahlung Tote zurück ins Leben geholt werden können und nicht nur Schädlinge bekämpft werden. Der konservative und sture Dorfpolizist stellt sich jedoch quer und hält das Ganze für dummes Hippiegeschwätz. Nun liegt es an George und Edna den Skandal aufzudecken.
Das Leichenhaus der lebenden Toten, oder auch Let Sleeping Corpses Lie, so der wenig reißerische englische Titel, ist ein durchaus gelungener atmosphärischer Horrofilm. Auch wenn die Story in X anderen Klischeezombiefilmen zu finden ist - ursprünglich kam die Strahlenidee ja aus Romeros Die Nacht der lebenden Toten - schafft es der Regiesseur eine durchwegs ernstzunehmende Geschichte aufzubauen. Trashig wirkt das ganze nie und hebt sich dadurch aus der Masse der damaligen Horrorflut deutlich ab. Dies liegt einmal an den schönen und gleichzeitig bedrückenden Bildern der englischen Provinz sowie auch an den beiden überzeugenden Hauptdarstellern. Fazit: Ein guter Film, der einen besseren deutschen Titel verdient hätte und im Nachhinein einer wohl zu den besten Italinisch/Spanischen Horrorfilmen zählen kann, die derzeit erschienen sind. Info für alle Sammler: Ungeschnitten ist der Film in Deutschland nie erschienen. Eine deutschsprachige Version gibt es aber in Österreich von dem Verleih Edition Tonfilm.  filmdetails

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