Sonntag, 14. September 2014

Filmkritik: Snake Eater II: Snake Eater’s Revenge (1989)

(c) 1989 Cinépix
Lorenzo Lamas, den Meisten vermutlich besser bekannt als der Typ aus Renegade, gibt in diesen Teil schon das zweite mal den obercoolen Ex-Marine Jack 'Soldier' Kelly. Den ersten Teil, den vermutlich kaum einer kennt - und das ist auch nicht schlimm - habe ich bewusst nicht rezensiert. Kurz zusammengefasst: Er ist besser als der mir jetzt vorliegende Film, aber trotzdem relativ großer Mist. Das man aber in Sachen übertriebener Coolness, unglaubwürdigen Dialogen und seltsamer Handlung noch einen draufsetzen kann beweist Teil II bestens. Wer - aus welchen Gründen auch immer - auf der Suche nach Trash ist, sollte weiterlesen..
Fangen wir beim Titel an: Im Original heißt dieser Snake Eater II: The Drug Buster. Kurz und prägnant bringt er die Story auf den Punkt. Da der Verleiher in den 80iger Jahren aber scheinbar Angst hatte, dass der deutsche Zuschauer nicht weiß, was ein Drug Buster ist, wurde kurzerhand der Titel nicht ins deutsche übersetzt (nein das wäre zu einfach) - sondern ein anderer englischer Titel ausgewählt. Revenge kennt doch irgendwie jeder. Die Snake - bzw. die Schlange im Titel wurde aber gelassen. Erstens, damit man weiß, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt und zweitens in der Hoffnung, dass jemand Leichtgläubiges vielleicht denkt einen weiteren Teil von Carpenters Escape from New York vor sich liegen zu haben. Ein weitere Interessanter Punkt ist, dass Teil 2 im selben Jahr gedreht wurde wie Teil 1. Die Vermutung liegt also nahe, dass der Teil aus rein kommerziellen Gründen parallel produziert wurde.
Storymässig liegt dieser Teil unter den ohnehin nicht anspruchsvollen ersten Teil: Ein Kumpel von Soldier - mit dem wunderlichen Namen Speedboat - besitzt eine art Hiphop-Tanzklub. Während der Vorbereitung auf einen Wettkampf brechen zwei Tänzer zusammen. Es kommt heraus, dass die beiden mit Rattengift gestrecktes Koks zu sich genommen haben. Soldier geht daraufhin zu den Dealern und veranstaltet ein Massaker. Wie andere Aktionhelden kommt er jedoch nicht ungeschoren davon, sondern muss sich vor Gericht verantworten. Trotz eines motivierten Anwaltes wird Soldier aufgrund Unzurechnungsfähigkeit in die Irrenanstalt gesteckt. Diese, so stellt sich heraus, trägt ihren Namen nicht zu unrecht. Nicht nur, dass die Insassen nicht ganz klar im Kopf sind: Diese Anstalt an sich macht einen sehr seltsamen Eindruck. Offenbar gibt es nämlich keine Sicherheitsvorkehrungen: Huren und Pizzaboten können zum Beispiel rein und raus wann es ihnen beliebt. Und auch unser Held Soldier hat keine großen Mühen auszubrechen und danach wieder zurückzukehren. Das ganze wirkt einfach nur verwirrend und extrem unrealistisch. Weiter von dem Gedanken getrieben alle verantwortlichen Koksdealer und Produzenten (Die vom Koks, nicht die vom Film) zur Rechenschaft zu ziehen plant Soldier seine Racheaktionen von nun an aus der Anstalt heraus. Unterstützung bekommt er von seinem Eingangs erwähnten schwarzen Kumpel Speedboat. Dieser als Sideshow angelegte Charakter entpuppt sich leider schon nach relativ kurze Zeit als trötende Nervbacke, welche ununterbrochen Sprüche klopft. Trotzdem kann Lamas auf Speedboard nicht verzichten, was sich in der letzten viertel Stunde des Filme heraus stellt.
Zusammengefasst ist Snake Eater II eine mittelmässige bis teilweise eher schlecht gelungene Fortsetzung eines bereits schwachen ersten Teiles. Da Lamas aber durchaus Talent für Komik besitzt gibt es den einen oder anderen Moment, wo der Film fast als Actionkomödie durchgehen kann. Als eine Psychologin Lamas zum Beispiel ein komplette weißes Bild zeigt und er auf die Frage hin was er sieht antwortet: zwei kämpfende Eisbären in einem Schneesturm muss man doch Schmunzeln.
Fazit: Wer auf gnadenlosen Trash aus den 80igern steht sollte sich dieses Machwerk nicht entgehen lassen. Jeder der Renegade mochte sollte sich überlegen aufgrund Lorenzo Lamas den Streifen anzusehen. Und alle anderen... die sollten einen großen Bogen drum machen. filmdetails

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