Sonntag, 18. Oktober 2015

Filmkritik: Poltergeist (2015)

(c)  Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Nachdem in den letzten Jahren von The Fog über Carrie bis hin zu Das Omen so ziemlich jeder bekannte Horrorklassiker ein Remake bekam, grenzt es fast an ein Wunder, dass sich bis jetzt noch keiner an Tobe Hoopers Poltergeist rangetraut hatte. Bis jetzt aber nur. Denn inzwischen ist es selbstverständlich auch hier soweit: Herausgekommen ist durchschnittliche Horrorkost. Und mit rantrauen ist es natürlich so eine Sache: Hier ging es eindeutlich weniger darum den Film künstlerisch neu zu interpretieren als darum, mit einem bekannten Namen Kasse zu machen. Ein Glück, dass Der Exorzist bis jetzt verschont geblieben ist. Doch zurück zum Poltergeist:
Familie Bowen muss umziehen, weil Vater Eric seinen Job bei John Deere verloren hat. Trotzdem ist natürlich noch genug Kohle da, sich ein freistehendes Einfamilienhaus mit Garten zu kaufen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Gesagt, getan: Die junge Familie kauft sich hiermit auch direkt den erstbesten Bau, den die Maklerin ihnen präsentiert. Das Problem ist jedoch, dass sich zwei der drei Kinder hier alles ander als wohl fühlen. Während die jüngste Tochter sich mit unbekannten Mächten anfreundet, bekommen es die Älteren Geschwister mit der Angst zu tun. Als die Eltern eines Abends ausgegangen sind eskaliert die Lage. Zeit für einen Geistejäger.
Um fair zu bleiben: Poltergeist ist mit Sicherheit nicht das schlechteste Remake aller Zeiten. Trotzdem schafft der Film keine richtige Spannung aufzubauen. Über weite Strecken wirkt er langweilig oder gar unfreiwillig komisch. Zugegeben, die ersten 45 Minuten fangen vielversprechend an: Es bekommt jemand mal einen Stromschlag, ein Baseball rollt ohne erkennbaren Grund durch den Flur, oder Dinge stapeln sich. Es gibt keine rationale Erklärungen und die Geschehnisse werden abgewiegelt. Ab der zweiten Hälfte baut der Film dann massiv ab. Dies liegt vor allem daran, dass es kein Gruseln mehr ist, sondern das Ganze in einen Geister-Actionfilm abdriftet. Fast in jeder Szene fliegen auf einmal Sachen durch die Gegend - von Stühlen bis hin zu Autos (!). Scheinbar wusste man nicht mehr wohin mit dem ganzen übrig gebliebenen Budget. Subtil ist hier gar nichts mehr. Wie Eingangs geschrieben ist Poltergeist ein durchschnittlicher Film, den man sich durchaus einmal ansehen kann, falls man mit dem Thema grundsätzlich etwas Anfangen kann. Die bessere Wahl ist jedoch eindeutig das von Steven Spielberg produzierte Werk aus dem Jahre 1982. filmdetails

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