Samstag, 7. Mai 2016

Filmkritik: Scalps (1983)

(c) Eyecatcher Movies
Normal bin ich ja nicht so pingelig was die Bild oder Ton Qualität eines Filmes angeht. Und gerade im Lowbudget Horrorbereich muss man ohnehin etwas abghärtet sein was das technische Niveau angeht - auch wenn es in der letzten Zeit immer mehr neu gemasterte Releases auf Bluray gibt. Einen ganz anderen Weg geht aber das DVD Release von Scalps von Eyecatcher Movies. Die DVD ist nämlich alles andere als ein Eyecatcher (haha). Abgesehen von der richtig schlechten deutschen Synchro gibt einem das gebotene Bild den Rest. Qualitativ bewegt dieses sich irgendwo zwischen einen 80iger Jahre Super 8 Underground Horrorfilm und einem 120 mal abgenudelten VHS Tape aus einer 90iger Jahre Videothek. Also mal sehen, ob die Story dieses optisch und akustische Desaster wieder gut machen können.
ein Wüstenpanorama... (original Snapshot)
Nachdem dem Professor etwas dazwischen kommt müssen sechs Studenten alleine im amerikanischen Outback einige Ausgrabungen vornehmen. Unterwegs treffen sie auf den alten - verwirrt wirkenden - Indianer Ironwing. Dieser prophezeit der Gruppe Tod und Verderben, sollten sie die indianischen Kultstätten durch Ausgrabungen entweihen. Nur die Außenseiterin der Gruppe, DJ, nimmt diese Warnung ernst und versucht die anderen davon zu überzeugen keine Ausgrabungen vorzunehmen. Doch zu spät: Nachdem die Clique die ersten Artefakte ausgegraben hat werden die indianischen Dämonen der Vergangenheit geweckt und ergreifen besitz von den Seelen der Studenten. Auch wenn es um Indianer geht - die meisten Artefakte in dem Film sind nicht indianischen Ursprungs sondern in der Form von Bildfehlern zu sehen - wenn sich mal wieder Pixelbrei zu einer Suppe bildet - was teils schon fast künstlerisch anmutet. Da also wie Eingangs erwähnt die Technik unter aller Sau ist, ist es echt schwierig den Film ansich zu bewerten. Versuchen wird es aber mal: Ein paar Hippie Studenten graben also nach indianischen Schätzen. Dabei erwecken sie die Dämonen der Vergangenheit und drehen selbst alle durch. Irgendwie scheint das ganze nicht unähnlich zu Tanz der Teufel oder Oase der Zombies zu sein. Irgendwo Standard, aber trotzdem nett gemacht. Dumm, dass die Studenten allesamt relativ unsymphatisch rüberkommen, weshalb man die Morde eher feiert als geschockt ist. Apropos geschockt: An Gewaltszenen wird in Scalps nicht gespart. Dies ist wohl auch der Grund, dass der Film bis heute noch keine Freigabe der FSK bekommen hat. Skalpieren, Enthaupten oder einfach mal mit dem Messer sich selbst abstechen: Die Abwechslung auf der Splatterplatte ist groß und wird mit ordentlich Kunstblut entsprechend abgefeiert. Hier wird auch klar, wo drauf der Fokus lag. Die Story ist also tatsächlich Nebensache und soll auch nicht weiter stören, sondern vielmehr einen Grund liefern warum die sechsköpfige Gruppe mehr oder weniger Abwechslungsreich in den Indianerhimmel geschickt wird. Wäre der Film technisch besser aufbereitet wäre ich fast geneigt ihn noch einmal zu sehen - oder sogar erneut zu kaufen. Schlecht ist er nicht - trashig auf jedenfall - aber dafür durchaus unterhaltsam. Dies liegt aber vielleicht auch einfach daran, dass es nicht gerade viele Filme gibt, die das Indianer Thema mit Horror verbinden. Den abgrundtief schlechten Skeleton Man einmal ausgenommen. filmdetails

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