Montag, 31. Oktober 2016

Filmkritik: Halloween Night (1988)

(c) Great Movies
Zur Einstimmung auf Halloween sollte sich am Vorabend ein Film namens Halloween Night doch eigentlich perfekt anbieten. Der deutsche Titel Satans Wiedergeburt hört sich zwar ziemlich austauschbar an und hat dazu auch irgendwie rein gar nichts mit dem Original Titel zu tun - denkt man zunächst. Geprüft wird der Streifen trotzdem und zugegebenermaßen ist der deutsche Titel dann doch gar nicht sooo falsch. Aufgrund des schrägen Covers bekommt der Film sowieso eine Chance.
Der kleine Tommy ist ein ganz normaler Junge der mit zwei ebenso normalen Geschwistern aufwächst. Das einzige Problem ist, dass sein Großvater ein überzeugter Satanist ist und ihn ständig bedrängt zum schwarzen Glauben überzuwechseln. Tommys Eltern finden das jedoch alles andere als gut: Als sein Vater Opa zur Rede stellen will wird dieser von Opa eiskalt aus dem Leben befördert. Dies geschieht natürlich alles einen Tag vor Halloween, da das - wie wir alle Wissen - so eine Art Weihnachten für Satanisten ist.
Einige Jahre später: Halloween steht wieder vor der Tür. Tommy ist inzwischen erwachsen und vereint all das, was man als kompletten Versager bezeichnen würde. Nicht Arbeiten, Metal-Musik und Frauen sind seine Interessen. Der Einzige, der noch einen
Satanisten: Erkennbar am wirren Blick und der roten Kutte
Glauben an Tommy hat ist weiterhin sein Satanisten-Opa, der immer noch darauf schwört, dass Tommy etwas ganz großes ist. Bis auf einen kleinen satanistischen Altar im Kinderzimmer und den Traum in einem Metal-Video die Hauptrolle zu spielen hat Tommy dann allerding noch nicht soviel geleistet. Dies soll sich jedoch an diesem Halloween ändern...
Halloween, ein paar gute Gore Effekte, nackte Frauen-Brüste und ein paar Typen in Kutten die Satanisten darstellen sollen. Eigentlich keine schlechte Grundlage für einen B-Horrorfilm. Trotzdem ist hier nicht allzuviel gut gelaufen. Die Story ist zwar schön geradlinig - wie man es erwarten sollte bei einem Horrorfilme aus dem Segment - trotzdem kommt er beim Zuschauer nie richtig rüber. Richtig schlecht ist Halloween Night jedoch nicht: Die oben genannten Features bewahren ihn immerhin vor einem Totalabsturz. Das größte Problem - was den Film nämlich oftmals ins lächerliche abdriften lässt - ist das Spiel mit den Klischees. Rockfans sind Satanisten, Frauen die Rock hören gehen mit jeden ins Bett und Satanisten lassen sich grundsätzlich ein Pentagramm auf den Arsch tätowieren und tragen rote Kutten. Leider kommt beim Zuschauer nämlich genau das nie rüber, was der Film sein will: Gruselig. Auch ist nicht klar, ob das Spiel mit den Klischees sarkastisch oder ernst gemeint ist. Zusammengefasst kann man durchaus behaupten, dass es noch schlechtere Filme gibt. Richtig gut wirkt Halloween Night dadurch jedoch auch nicht. Irgendwo im Mittelfeld des B-Horrorfilms dümpelnd kann man den Film sich zu Halloween durchaus einmal ansehen. Oder aber auch nicht. Verpasst man nicht viel. filmdetails

Mittwoch, 19. Oktober 2016

John Carpenter live auf dem Weekend of Hell!

Bild Quelle: http://www.methodsunsound.com
Den meisten Filmfans dürfte John Carpenter vor allem als Schöpfer von Klassikern wie Halloween oder Flucht aus L.A. bekannt sein. Nicht ganz so bekannt ist, dass der Meister des Horrors für sehr viele seiner Filme selbst die Musik komponiert hat. Und genau diese Musik gibt es aktuell auf seiner Tour zu live zu hören. Einziger Tour-Stopp in Deutschland ist am 5. November in Oberhausen, wo man einmalig die Möglichkeit hat, Carpenter live zu erleben. Das Konzert findet übrigens im Rahmen des Weekend of Hell Festivals statt, wo abgesehen von John Carpenter auch andere Ikonen des Horrorfilms unterwegs sein werden wie zum Beispiel Bill Moseley oder Jeffrey Combs.

Noch etwas in eigener Sache:  In letzer Zeit gab es aufgrund privater Dinge ein paar weniger Rezensionen. Der Blog stirbt nicht aus - es war einfach nur nicht genug Zeit vorhanden brutale, schlechte oder brutalschlechte Filme zu sehen und darüber zu schreiben! Die Frequenz der Rezensionen sollte sich aber schon bald wieder ändern und irgendwo im Ein- bis Zwei-Wochen Rhytmus einpendeln. Spätestens zu Halloween werden dann wieder ein paar Horrorfilme genauer betrachtet worden sein.

Dienstag, 4. Oktober 2016

Filmkritik: Don’t Torture a Duckling (1972)

(c) ELEA-Media
Die meisten Filmfans werden mit dem Namen Lucio Fulci als erstes drittklassige italienische Exploitationfilme in Verbindung bringen - was im Grunde auch gar nicht so falsch ist, wenn man sich seine Filmographie so ansieht. Auch hier im Blog wurden schon einige Filme besprochen - meistens waren dies jedoch keine Meisterwerke. Trotzdem hat Fulci einige gute Filme gemacht: Dazu gehören zum Beispiel Das Haus an der Friedhofsmauer oder Woodoo - Schreckensinsel der Zombies (wo der Film auf jedenfall besser ist als der dazugehörige deutsche Titel). Neben der handvoll guten Filmen hat Fulci aber auch ein oder zwei sehr gute Filme gemacht. Und genau um einen dieser geht es heute: Don’t Torture a Duckling oder auch Quäle nie ein Kind zum Scherz - wie der deutsche Titel lautet - ist ein kleines Meisterwerk im Giallo-Genre. Dies liegt mit Sicherheit auch an der Thematik des Filmes, die etwas ernster ist als bei anderen Fulci-Filmen üblich:
Ein kleines Dorf in Süditalien. Die Einwohner sind konservativ und gläubig, so wie man es in dieser Region erwartet. Umso mehr wird die Gemeinschaft durch die Morde einiger Jungen schockiert. Alle Opfer sind um die 10 Jahre alt und werden erwürgt oder mit stumpfen Gegenständen erschlagen aufgefunden. Die Morde geschehen in der Mitte der Gesellschaft. Aber schon nach dem ersten Mord steht der Täter fest - zumindest für die Dorfbewohner: Der minderbemittelte Giuseppe - seines Zeichens Dorftrottel - soll für den Tod des kleinen Bruno verantwortlich sein. Doch der Täter verwickelt sich in Widersprüche - und auch bei der Polizei kommt langsam Zweifel auf. Als dann noch ein weiterer Mord geschieht - während sich Giuseppe in Haft befindet - ist es klar: Der echte Mörder ist immer noch frei und befindet sich unter den Dorfbewohnern.
Im Gegensatz zu anderen Fulci-Filmen kommt Don't Torture a Duckling komplett ohne Übersinnliche Themen oder Kreaturen aus. Dies tut dem Film jedoch kein Abbruch. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Ohne Zweifel ist Don’t Torture a Duckling einer der besten Fulci-Filme und gleichzeitig auch einer der besseren im Giallo-Genre. Lange Zeit war es für Fans schwierig das Meisterwerk hierzulande legal auf DVD oder Bluray zu erwerben Seit letztem Jahr gibt es jedoch erstmals eine Remasterte deutsche ungeschnittene Fassung von ELEA-Media. Wer den Film bis jetzt noch nicht kennt sollte dies unbedingt ändern. filmdetails
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