Montag, 30. Januar 2017

Filmkritik: Don't Breathe (2016)

(c) Sony Pictures Home Entertainment
Inzwischen fast schwierig bei der extremen Auswahl an Neuerscheinungen pro Woche die Perlen herauszufinden. In diesem Fall bin ich nur durch einen Tipp von channard auf diesen Streifen gestoßen. Und ich sollte es nicht bereuen, wie sich heraustellte.
Die Story ist schnell erzählt - und umso interessanter, dass das Endergebnis sich wirklich zeigen lassen kann:
Um ihr Budget etwas aufzubessern brechen Rocky, Alex und Money in Wohnungen ein. Der Vorteil ist, dass Alex Vater eine Securityfirma gehört, weshalb er Zugang zu vielen Generalschlüsseln der Wachdienste hat, was das Einbrechen extrem vereinfacht. Um auf der sicheren Seite zu sein, halten die drei strenge Regeln ein - für den Fall doch einmal geschnappt zu werden: Nie Beute im Wert von mehr als 10 000 Dollar insgesamt oder gar Bargeld mitnehmen. Hintergrund ist, dass in diesen Fällen die Strafe weitaus geringer ist und das Gefängnis erspart bleibt. Eines Tages ergibt sich die Möglichkeit bei einem Irak-Vetaran jedoch 300 000 Dollar zu klauen. Das dieser Mann außerdem blind ist, sollte die Sache zusätzlich vereinfachen. Für diesen letzten Coup wollen die drei ihre selbstauferlegte Regel brechen, in der Hoffnung, dass sie danach so reich sind um nie mehr wieder einbrechen zu müssen. Ein schöner Plan, der gewaltig schief läuft. Der blinde und namenlose Veteran ist nämlich alles andere als hilflos. Schon nach kurzer Zeit werden die Einbrecher zu den Gejagten.
Don't Breath mit anderen Filmen zu vergleichen ist schwierig. Vielleicht hat er ein wenig mit Zatoichi gemein - oder auch mit Riddick. Im Großen und Ganzen ist es jedoch ein ganz klassischer Homeinvasion-Film, wobei in diesem Fall als Opfer nicht die Bewohner herhalten - wie man annehmen sollte - sondern die Eindringlinge. Dont't Breath ist sowas wie der Anti-Home-Invasion Film. Ein paar Einbrecher die sich den großen Coup versprechen, werden zu den Opfern, weil sie sich den Falschen ausgesucht haben. Nicht nur die Idee ein Subgenre auf den Kopf zu stellen macht jedoch Don't Breath aus. Auch filmtechnisch gibt es einiges zu bieten. Ein mehrminütiger One-Shot gleich zu beginn des Einbruches des blinden Mannes bereitet den Zuschauer darauf vor, was sie in den nächsten 70 Minuten zu sehen bekommen. Auch sonst enttäuscht der Film in keinen Punkten. Die Schauspieler überzeugen allesamt, wobei hier besonders Stephen Lang als blinder Irak-Veteran hervorzuheben wäre. Für Thriller und Horrorfans ist Don't Breath damit ein absoluter Pflichtkauf. filmdetails

Sonntag, 22. Januar 2017

TV-Kritik: Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! (Staffel 11)

quelle: wikipedia
Halbzeit! Noch etwa eine Woche und es steht der neue Dschungelkönig bzw. die neue Dschungelkönigin 2017 fest. Anfangs noch verachtet gibt es inzwischen täglich News bei Focus oder Spiegel Online zur beliebten Show. Keiner kann sich entziehen. Egal ob Newsticker auf dem Handy oder herkömmlich auf Webseiten. Trash TV ist endlich dort angekommen wo es hingehört: Im Mainstream. Oder ist eher der Mainstream in Zeiten von Fakenews, Trump und Merkel einfach nur trashiger geworden? Eigentlich auch egal - Zeit aber auf jedenfall auch hier nach längerer Pause mal wieder eine genauere TV-Analyse zu bringen.
Groß geändert hat sich am Format nichts - abgesehen davon, dass der verstorbene Dirk Bach seit inzwischen 5 Staffeln von Kermitgesicht Daniel Hartwig abgelöst wurde. Der Qualität der Sendung tut es keinen Abbruch - oder sagen wir besser dem Konzept. Nicht umsonst ist IBES (wie es in der Fachsprache der Fans heißt) Gesellschaftskritik auf aller höchstem Niveau. Aber schauen wir uns die aktuelle Staffel einmal genauer an.
Mit dabei ist erneut ein bunter Haufen - meistens unbekannter - C-Promis. Bis auf Thomas Häßler ist im Prinzip keiner dabei, der irgendetwas bedeutendes im Leben geleistet hätte. Maximal Marc Terenzi und Fräulein Menke kann man noch so etwas wie einen B-Promistatus zusprechen. Der Rest ist mehr oder weniger nur aus Castingshows, Reality-TV Formaten oder Seifenopern bekannt. Alles wie gehabt also.
Schauen wir uns die Kandidaten mal an. Als erstes fällt Ex-Germanys Next Top Model Kandidatin Gina-Lisa auf. Diese wurde als erste für den Dschungel nominiert und ist vor allem durch Ihre diversen Gerichts-Prozesse bekannt. Verklagt auf mehrere Tausend Euro Schadensersatz für die bezichtigung einer offenbar nicht stattgefundener Vergewaltigung hat sie also das Geld mit Sicherheit dringend nötig.
Achja - Geld: Thomas "Icke" Häßler ist wohl tatsächlich einer der wenigen (oder der einzige) im Camp, der es nicht aus Geld Gründen macht. Der Grund das Thomas da ist, ist, dass seine Frau es ihm geraten hat. Ok - Geld wäre dann vielleicht doch der bessere Grund als sich für den Lebenspartner zum (Dschungel)Affen zu machen. Aber egal - was Legat kann, kann Icke auch.
Also wo waren wir stehen geblieben? Genau - die Kandidaten. Mal ein Schnelldurchlauf:


  • Jens Büchner - Fernsehstar - pardon - Darsteller aus der Vox Serie Die Auswanderer. Damit es auch jeder weiß, hat Jens ein Tattoo seines Lieblingsenders auf dem Arm. Nein - nicht RTL - sondern Vox natürlich! Vox gehört aber zum Glück auch zur RTL Gruppe. Wäre es ein Pro7 Tattoo gewesen, hätte seine Dschungelprüfung sicher irgendetwas mit Schmirgelpapier zu tun gehabt.
  • Gina-Lisa Lohfink - hatten wir schon. Frauenrechtlerin, die für eine falsch angelastete Vergewaltigung Schadensersatz zahlen muss und scheinbar Geld braucht. Viel Geld.
  • Marc Terenzi - Sänger, Stripper, Dauerfreund von Sarah Connor und Trump Wähler. Der Mann macht alles für Geld. Auch Maden essen und Schweinesperma trinken. Prost! Ist aber ein Teamplayer und immer ehrlich.
  • Markus Majowski - Ein Comedian - wie er sich selbst bezeichnet. Vermutlich spielt auch hier die Geldnot eine Rolle. Rausgeflogen heute Abend.
  • Alexander „Honey“ Keen - Der wohl mit Abstand unbekannteste "Star". Honey war Freund einer Germanys Next Top Model Kandidatin und hatte bis IBES nicht einmal einen eigenen Wikipediaeintrag. Merkmal: Behämmertes Dauerlächeln.
  • Kader Loth - Die Trash Diva hat wohl die meiste Erfahrung mit Schund Formaten im privaten Fernsehen. Ansonsten glänzt Kader Loth - die nach all den Operationen wie der auferstandene Michael Jackson aussieht - durch Versagen bei Dschungelprüfungen
  • Florian Wess - Hat neben Kader Loth und Gina Lina wohl das meiste Botox im Gesicht. Aus Umweltschutzgründen dürften die drei - sollte es dazu einmal kommen - vermutlich niemals auf dem selben Friedhof begraben werden.
  • Hanka Rackwitz - "Hexe" Hanka machte erste Trash-Erfahrungen bereits bei Big Brother und hat bis heute die Wende nicht verkraftet. Neben all den Phobien erfahren wir in der ersten Woche bereits mehr über ihr Sexleben und ihre Verdauung, als einem lieb ist.
  • Nicole Mieth - Die Frau mit der wenigsten Screentime. Abgesehen, dass sie sich für den Playboy ausgezogen hat (damit hat sie immerhin - im Vergleich zu den anderen Kandidaten - sozusagen bei einem Literaturerzeugnis mitgewirkt) gibt es nicht viel zu erwähnen.
  • Thomas Häßler - Icke halt. Der Fussball Weltmeister von 1990 ist wie oben geschrieben auf anraten seiner Frau in den Dschungel gezogen. Er ist bis jetzt eine der entspanntesten Personen im Camp.
  • Sarah Joelle Jahnel - Neben Gina-Lisa eine der trashigsten Personen im Lager. Obwohl sie sonst bei jeder Gelegenheit die Hüllen fallen lässt war sie im Dschungelcamp ausgesprochen bieder. Dies wurde bereits gestern vom Zuschauer bestraft: Sarah wurde rausgewählt!
  • Fräulein Menke - Ein One - bzw. Two-Hit Wonder aus den 80iger Jahren. Ansich war die Dame ganz nett. Zu nett offenbar: Denn die Camp-Oma musste bereits als allererste das Lager verlassen.




Jeder Interessierte kann noch die komplette nächste Woche Promis beim Schaben-Essen und ähnlichen Spielereien zusehen. Täglich um 22:15 auf RTL.


Sonntag, 15. Januar 2017

Filmkritik: The Purge: Election Year (2016)

(c) Universal Pictures
Besonders gute Filme waren die ersten beiden nicht unbedingt. Zumindest nicht herausragend. Trotzdem liefen sie - zumindest kommerziell gesehen überzeugend. Also war es schon direkt nachdem der zweite draußen war fast sicher, dass sich die Purge-Reihe zu sowas wie Saw oder Paranormal Activity entwickeln würde und jetzt regelmässige Updates rauskommen. Updates? Ja - so kann man das nennen - denn die Handlung spielt auch diesmal - wie immer - am Purge-Day. Was anders würde andereseits beim dem Filmtitel auch nicht viel Sinn ergeben und wäre wie ein Freitag der 13te ohne Jason. Also aus der Sicht wurde alles richtig gemacht. Ob der Film jetzt auch sonst noch alles richtig macht ist jetzt die Frage.
Seit ihre Familie vor einigen Jahren beim Purge-Day getötet wurde ist Senator Charlie Roan nicht nur offizielle Präsidenten Kandidatin sondern einer der größte Purge-Gegner die es gibt. Dummerweise gibt es in ihren Team einen Verräter, der sie genau an dem Purge-Day ausliefern will. Dieser steht ihren Konkurrenten um das Präsidentenamt nahe, der den Purge-Day für eine sehr gute Tradition hält. Natürlich nicht ohne Hintergedanken: Der Purge-Day soll dafür benutzt werden um arme Menschen zu töten, damit weniger Sozialleistungen gezahlt werden müssen.
Überraschend musste ich feststellen, dass der dritte mir - wie der zweite - besser als Teil 1 gefällt. Vielleicht sogar noch ein wenige mehr als der zweite Teil. Die Reihe findet inzwischen ihren Weg und ist - wie oben fast bemängelt - inzwischen eine Fortsetzung einer fest definierten Filmreihe. Hier geht es nicht um Anspruch oder um irgendwelche Messages, die der Film rüberbringen will, es geht einzig und alleine um die ursprüngliche Idee: Den Purge-Day - einen Tag an dem alles erlaubt ist. Jede Straftat - sogar jeder Mord - ungesühnt bleibt. Egal wie wirr und unrealistisch die Grundidee ist (und das ist sie) - in der Umsetzung, in ihren eigenen Universum - mit ihren eigenen Regeln - funktioniert es. Wenn man über Filmfehler großzügig hinwegsieht kann man sich langsam mit dieser Idee an anfreunden. Bei mir hat es jetzt drei Filme gebraucht - aber Regisseur James DeMonaco hat es tatsächlich geschafft. Ein vierter Teil ist - wie man sich denken kann - jetzt auch schon angekündigt.

Samstag, 7. Januar 2017

Filmkritik: Death Race 2 (2011)

(c) Universal Pictures Germany GmbH
Carl 'Luke' Lucas schlägt sich schon seit Jahren mit kriminellen Geschäften durchs Leben. Eine seiner Regeln besagt allerdings, dass bei seinen Aktionen nie jemand verletzt oder gar getötet werden darf. Dies geht bei dem neusten Coup, den er für seinen zwielichten Boss ausführt, jedoch gründlich schief. Er wird von der Polizei gefangen und in ein privates Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet wird. Dort gehen die Aufpasser alles andere als zimperlich mit den Insassen um: Für die Unterhaltung eines Millionenpublikums zuhause vor den Fernsehern werden eine Art moderner Gladiatoren-Wettkämpfen zwischen den Gefangenen ausgetragen. Als die normalen Deathmatches, wie sie Organisatorin September Jones nennt, nicht mehr genug Quoten bringen, werden die sogenannten Death Races eingeführt. Dem Sieger winkt die Freiheit, dem Verlierer der Tod.
Im Prinzip ist die Story fast genau die selbe wie bei dem ersten Teil mit Jason Statham. Mit dem Ur-Death Race Frankensteins Todesrennen hat dieser der Film jedoch nicht mehr viel zu tun. Nur das Ende hält tatsächlich eine interessante Überraschung parat. Death Race 2 ist technisch sowie schauspielerisch für eine reine Direct-To-DVD Produktion überaus gut gelungen. Dazu konnten sogar ein paar halbwegs prominente Schauspieler wie Danny Trejo, der einen mexikanischen Juden namens Goldberg spielt, und Sean Bean als Bösewicht konnte verpflichtet werden. Mit dabei ist auch Robin "Mortal Kombat" Shou, der bereits im ersten Teil mitgespielt hat. Zusammengefasst ist Death Race 2 ein mittelmässiger Actionfilm, der als reine Videotheken-Produktion jedoch ein sehr gutes Bild hinterlässt und seines gleichen suchen muss. Dazu kann er es (fast) mit dem Original aufnehmen. Auch Luke Goss, der quasi als Jason Statham-Ersatz fungieren muss, macht eine ausserordentlich gute Figur. Der Komplettheit wegen kann man den Film durchaus ansehen. filmdetails
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