Mittwoch, 26. Juni 2013

Filmkritik: Puppetmaster 3 - Die Rache des André Toulon (1991)

(c) Full Moon Entertainment
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen zuerst eine Rezension zu dem ersten Puppetmaster Teil zu machen, was durchaus Sinn machen würde. Nachdem ich jetzt bei Teil III der Filmreihe angelangt bin, war ich jedoch so überrascht, dass ich eine Filmkritik zum dritten Teil vorziehen werde.
Selten ist es, dass Fortsetzungen besser sind als die ersten Teile - und noch seltener ist es, dass erst der dritte Teil einer Reihe eine Qualität erreicht, welche die Vorgänger nie geschafft haben. Genauso ist es aber bei Puppetmaster III: Er räumt mit einigen Versäumnissen aus den ersten Teilen auf und bringt einen erfrischen neuen Film, der offenbar tatsächlich aus den Fehlern der Vorgänger gelernt hat. Hier wird vieles richtig gemacht, was in den ersten Teilen falsch gemacht wurde. Die Story wurde endlich geradliniger und die Charaktere überschaubarer. Waren die Puppen in den ersten Teilen tatsächlich eher undefinierbare böse Wesen, die - naja einfach grundlos böse waren - bekommen diese hier endlich ihre Gründe für ihr Verhalten. Dazu gibt es noch für Filmnerds einige Infos zur Vorgeschichte von Teil 1 und 2. Doch der Reihe  nach.
Wie man schon ahnen kann ist Puppetmaster III ein Prequel. Er spielt im Jahre 1941 in dem von den Nazis besetzten Paris. André Toulon ist ein leidenschaftlicher Puppenspieler, der in der besetzten Stadt mit seiner Puppenshow auftritt. Als er jedoch den Fehler macht mit einer Hitler Figur den Führer zu entweihen hat er prompt die Nazis am Hals, die seine Vorstellungen alles andere als witzig finden: Durch den dadurch entstandenen Ärger wird seine Frau Elsa von den Nazis getötet. Dies ist der Wendepunkt, wo Toulon vom gutmütigen Puppenspieler zum rachsüchtigen Puppetmaster wird. Was die Nazis nämlich vorerst nur vermuten bestätigt sich: Seine Puppen sind vielmehr als ein paar leblose Geschöpfe aus Holz und Stoff: Toulon hat ein Mittel entwickelt, mit dem er den Puppen leben einhauchen kann. Die auf diese Weise zum leben erweckten Puppen rächen nun den Tod von Toulons Frau. Ein Rachefeldzug der Puppen beginnt.
Wer einen realistischen Horrorfilm sucht ist bei Puppetmaster III an der falschen Adresse. Hier ist nichts real. Die Story genauso wie die Puppen sind eher dem Fantasy Genre zuzuordnen als einem Horrofilm. Wären sie nur nicht so gemein. Findet man sich damit ab, wird man jedoch mit einem guten Horrorfilm belohnt. Ursprünglich zwar nur DirectToVHS produziert stellt der Film vieler seiner damaligen Konkurrenten in den Schatten. Jedem, der Filme mit Killerpuppen ab kann, sollte sich diesen Meilenstein des Puppenterrors ansehen. filmdetails

Sonntag, 16. Juni 2013

Filmkritik: The Dentist (1996)

Das Zahnweh, subjektiv genommen, ist ohne Zweifel unwillkommen;
doch hat's die gute Eigenschaft, dass sich dabei die Lebenskraft,
die man nach außen oft verschwendet, auf einen Punkt nach innen wendet.
(Auszug aus „Zahnweh“ von Wilhelm Busch)


Originalcover: (c)  Trimark Pictures
Zu Zeiten von Wilhelm Busch war die zahnärztliche Behandlung noch eine ganz andere und vor allem wesentlich unangenehmer als heute. Dennoch wurden Ärzte bestimmt auch vor 100 Jahren schon in die zwei allgemein bekannten Kategorien unterteilen: Die, die in voller Sorge um die Gesundheit ihrer Patienten doch nur helfen möchten – und trotzdem zögert man gerne, gerade wenn es um die Gesundheitsvorsorge geht, die notwendigen Termine so weit hinaus bis es weh tut und der Gang zum Doktor schlussendlich unausweichlich wird.
Sowie die Kategorie Arzt die ganz und gar nicht in Sorge um die Gesundheit ihrer Patienten zum Operationsbesteck greifen: Ärzte die selbst krank sind und einer dringenden geistigen Untersuchung bedürfen. Ein solcher Arzt ist Dr. Alan Feinstone, der als Dentist gutes Geld verdient und ein luxuriöses Leben mit seiner Frau Brooke führen kann. Am gemeinsamen Hochzeitstag möchte er sie überraschen – allerdings kommt sie ihm zuvor: Eine Überraschung zweifelhafter Bedeutung bekommt Alan präsentiert, als er seine Frau zufällig beobachtet, wie sie den Poolboy „verwöhnt“. Blinder Hass macht sich bei ihm breit und er erscheint stundenlang nicht in seiner Praxis während sich das Wartezimmer immer weiter füllt. Er greift zur Pistole und verfolgt den Poolboy zur Nachbarin Paula. Auch mit dieser lässt er sich ein – Alan erkennt eine Systematik. Er schleicht um ihr Haus und wird plötzlich von einem Wachhund angefallen den er direkt erschießt.
In der Praxis angekommen, ist er gedanklich abwesend und verletzt einen kleinen Jungen während der Behandlung so sehr, dass dieser stark aus dem Mund zu bluten beginnt. Bei jeder Behandlung ereilen ihn Wahnvorstellungen von faulen und fleckigen Zähnen die unmittelbar behandelt werden müssen obwohl eigentlich keine Veranlassung dafür vorliegt. In der nächsten Patientin erkennt er seine fremdgehende Frau wieder – er setzt sie mit Lachgas unter Narkose und vergreift sich an ihr. Neben seinen Problemen im Eheleben und dem ganzen Stress in der Praxis ist ihm auch noch die Finanzbehörde auf der Spur die ihm Mister Goldblum in den Nacken setzt. Goldblum ist käuflich und verspricht Alan hier und da mal ein Auge zuzudrücken wenn er ihn im Gegenzug kostenlos zahnärztlich behandelt. Während die Zahnarzthelferinnen immer mehr spüren, dass etwas mit ihrem Chef ganz und gar nicht in Ordnung ist, setzt Alan den Plan in die Tat um, das „Problem“ Mister Goldblum auf seine ganz eigene Art zu lösen: Auf brutalste Weise erhält er seine Behandlung.
Jetzt beginnt sich das Karussell zu drehen: Ein Mord folgt dem nächsten. Zwei Zahnarzthelferinnen verlieren ihr Leben, seiner Ex-Frau zieht er im schönsten aller Behandlungszimmer sämtliche Zähne und schneidet ihr die Zunge ab. Auch der Poolboy hat keine große Lebenserwartung: Mit einem Messer wird er hingerichtet.
Der kleinen Sarah, die sich seit mehr als 2 Jahren darauf freut endlich die feste Zahnspange abgenommen zu bekommen, hält er seine Pistole entgegen. Doch Sarah kann fliehen und versteckt sich erst in einem Wandschrank mit Leiche, wird dann von Alan aber doch geschnappt. Als sie ihm verspricht mindestens dreimal am Tag die Zähne zu putzen und auf Süßigkeiten zu verzichten, lässt er von ihr ab und flieht aus der Praxis. Im Theatergebäude nebenan fällt er von Wahnvorstellungen getrieben auf die Knie und wird von der Polizei festgenommen. Dr. Alan Feinstone wird in die Psychiatrie verbracht.
The Dentist, 1996 von Stuart Gordon und Dennis Paoli geschrieben, wurde im selben Jahr von Brian Yuzna verfilmt. Genau 11 Jahre nachdem das erfolgreiche Gordon/Yuzna Gespann den Film um einen weiteren verrückten Arzt produzierten: Dr. West aus Re-Animator. Drei Dinge haben mir an The Dentist besonders gut gefallen: Der logische Handlungsstrang, das tolle Praxisdesign mit verschiedenen thematischen Behandlungszimmern (z.B. das Regenwald-, das Musik oder das Opernzimmer) sowie ein Gedanke der mich während dem Film nicht mehr losgelassen hat: Irgendwie hätte man aus dem Film auch eine spielfilmlange Geschichten aus der Gruft Episode drehen können.
The Dentist trägt zwar keinesfalls bei Ängste vor dem Zahnarzt abzubauen - ganz eingeschüchtert braucht man seinen nächsten Termin aber auch nicht anzutreten. Der Film ist qualitativ guter Durchschnitt und für eine nächste Horrorfilmnacht im zahnhygieneverweigernden Freundeskreis bestens geeignet. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

Donnerstag, 6. Juni 2013

TV-Tipp: Freitag der 13te (1980)

(c) Warner Home Video
Am 9. Juni um 22:10 Uhr bringt ARTE das erste mal den inzwischen über 30 Jahre alten Slasherfilm Freitag der 13te im Öffentlich-Rechtlichen TV. Wieweit der Film geschnitten ist, geht aus den Infos auf der Seite nicht hervor, man kann aber von einer Cut-Fassung ausgehen. Angegeben wird eine Länge von 91 Minuten - die selbe Länge, welche die deutsche Wikipedia angibt. Laut imdb ist der Film 95 Minuten lang - wobei sich eine geringfüige Differenz auch durch die unterschiedliche Framerate von NTSC / PAL / Film ergeben kann. Laut der ofdb kam der Film bis jetzt noch nie uncut im deutschen Free-TV. Somit eine eingeschränkte Empfehlung zu Anschauen - zumindest für die Leute, die diesen Meilenstein des Horrorgenres noch nicht kennen und ihn zumindest Werbefrei genießen können. quelle
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