Montag, 30. Mai 2011

Filmkritik: Jigsaw (2010)

Eines vorneweg: Wer denkt, dass es sich hierbei um ein Spin-Off aus der Saw-Reihe handelt, der ist an der falschen Adresse. Dieser Film hat rein überhaupt nichts mit dem berühmten Vorbild zu tun und heisst im Original Elimination und nicht Jigsaw. Dies ist lediglich der deutsche Videothekentitel, den sich Publisher WVG Medien GmbH in seiner grenzenlosen Kreativität ausgedacht hat.
Zehn Mittzwanziger werden in Los Angeles bei einem Casting zu einer Hollywood-Spielshow entführt und in ein abgelendes Fabrikgelände gebracht. Dort wartet jedoch nicht die große Hollywoodkarriere, sondern eine abartige Spielshow, bei der es letztendlich nur um das nackte Überleben geht: Live im Internetstream können weltweit Zuschauer das Geschehen verfolgen und mitbestimmen. Nicht nur, dass die Kandidaten gegeneinander ausgespielt werden: Sie bekommen es außerdem mit tödlichen Fallen, einem Wolfsmenschen, einer wildgewordenen Amazone und einem Clown (!) zu tun. Sieger ist der, der überlebt.
So schwachsinnig wie sich die Story anhört ist auch der komplette Film. Es gibt - abgesehen von der Spielshow - keine Story oder Hintergründe. Wer diese Show veranstaltet oder wie er sowas überhaupt geheim halten kann bleibt ein Rätsel. Für Trashfans lustig anzusehen ist es trotzdem. Besonders die Tatsache, dass die weiblichen Darsteller bei jeder Gelegenheit ein Stück Kleidung verlieren dürfte dabei besonders den männlichen Zuschauern gefallen. Über den Film gesehen entwickelt sich dies zu einer Art Runninggag: Einmal bleibt die Hose hängen, einmal wird ein Shirt von einem Laser zertrennt oder der Wolfsmensch reisst einer Frau das Top vom Leib. Retten kann das aber, qualitativ gesehen, den Film natürlich nicht. Was bleibt ist ein Film, den man mit ein paar Freunden und Bier einmal ansehen kann. Wenn man rein gar nichts erwartet, bekommt man sogar einiges geboten. Wer - wie es der Name verspricht - etwas von Saw erwartet wird bitter enttäuscht. filmdetails

Mittwoch, 25. Mai 2011

Filmkritik: Dickste Freunde (2011)

Ronny und Nick sind schon seit der Highschool die dicksten Freunde. Zusammen haben sie ein kleines Unternehmen gegründet, welches für Elektroautos den richtigen Sound entwickelt. Ronny (Vince Vaughn) ist dabei der Marketingexperte, während Nick (Kevin James) der Techniker ist. Kurz vor einem Megadeal mit Chrysler entdeckt Ronny durch Zufall, dass Nicks Freundin fremdgeht. Durch den Zweifel getrieben ob er Nick davon erzählen soll oder nicht stolpert Ronny nun von einem Fettnäppchen in das nächste und setzt dabei nicht nur seine Freundschaft zu Nick aufs Spiel.
Dickste Freunde ist weder eine richtige Komödie, noch ein Drama. Und genau das ist das Problem bei dem Film. Obwohl er nicht wirklich schlecht ist, weiß der Zuschauer oft nicht, woran er genau ist. Für eine Komödie ist er zuwenig lustig - für ein Drama zu wenig ernst. Was bleibt ist eine einfache Geschichte um Ehrlichkeit und Treue in einer Beziehung sowie die Frage, wie loyal sich Freunde zueinander verhalten sollten. Die Message ansich ist gar nicht so schlecht - die Umsetzung passt jedoch nicht immer. Kevin James und Vince Vaughn spielen in ihre Rollen - jedoch hat man manchmal das Gefühl, dass auch sie selbst nicht so genau wissen, was aus dem Film werden sollte. Bevor man sich den Film kauft sollte man ihn sich vielleicht doch zuerst einmal aus der Videothek ausleihen. Mir persönlich hat er zwar gefallen, jedoch wird sicher vielen diese Gratwanderung zwischen Drama und Komödie nicht unbedingt zusagen. filmdetails

Donnerstag, 19. Mai 2011

Lars von Trier: Ausschluss von Cannes Film Festival

"Natürlich, er hat falsche Dinge getan, aber ich kann ihn auch sehen, wie er da am Ende in seinem Bunker hockt. Ich glaube, ich verstehe den Mann. Er ist nicht unbedingt das, was man einen guten Kerl nennt. Aber ich verstehe vieles an ihm und kann mich sogar ein bisschen in ihn einfühlen."

Für diese Worte ist Lars von Trier am Mittwoch Morgen vom Film-Festival in Cannes ausgeschlossen worden. Inwiefern er die Worte ernst meint ist fraglich. Das er ein Misantroph ist, ist nichts neues. Das er wegen seiner schweren Depressionen schon bereits im Krankenhaus war, ist ebenfalls bekannt. Das man seine Aussage nicht teilen kann sollte klar sein. Inwiefern man ihn - und vor allem in seinem psychischen Zustand, der offenbar immer noch nicht ganz auf der Höhe ist, - ernst nehmen sollte ist eine andere Sache. In dem oben verlinkten Video kann man jedenfalls wunderbar sehen, wie er sich um Kopf und Kragen redet.
Eines ist jedoch klar: Trier hat sich damit keinen gefallen getan und wird vielleicht nie wieder nach Cannes eingeladen.

Dienstag, 17. Mai 2011

TV-Tipp: Das Model und der Freak

(c) Pro 7
Wer Nachmittags zwischen 16:00 und 17:00 unter der Woche nichts sinnvolleres zu tun hat, sollte sich einmal die Sendung Das Model und der Freak auf Pro 7 ansehen. Vor ein paar Jahren kam die Stylingshow noch zur Primetime. Nachdem sie da aber erstens nicht gerade den besten Ruf weg hatte und zweitens nicht die besten Quoten einfuhr, wurde die neue Staffel deshalb offenbar kurzerhand in das Nachmittagsprogramm verlegt. Ich selbst hab das auch erst gestern Abend zufälligerweise in der Vorschau mitbekommen.
Wer einmal sehen will, wie ein alternativer Nerd zum Pseudo-Hipster oder Teilzeit-Britpopper umgestylt wird ist bei der Dokushow an der richtigen Adresse. Fremdschämen und die Chance sich einmal richtig über andere Menschen lustig zu machen sind inklusive.

Sonntag, 15. Mai 2011

Filmkritik: Thor - Der Hammer Gottes (2009)

DVD Cover (c) KSM GmbH
Als ich den Film in der Videothek gefunden hatte, dachte ich zuerst, dass wieder The Asylum zugeschlagen hätte und einen Ripoff von Thor rausgebracht hat. Und tatsächlich, das haben sie (wie konnte man es auch anders erwarten?) – allerdings ist das nicht dieser Film hier. Zuhause noch einmal nachgestöbert hab ich festgestellt, dass dieser Film eigentlich bereits von 2009 ist – und im Original Hammer of the Gods heißt. Also kein Ripoff des erfolgreichen Kinofilms, sondern ein zwei Jahre alter Film, bei dem es nur grundsätzlich auch um die Nordische Sage geht. Der DVD-Publisher KSM GmbH dachte sich aber wohl, dass es ein geschickter Schachzug ist, den Film zum Kinostart von Thor noch einmal neu aufzulegen. Dreister weise auch gleich mit einem passenderen Titel: Thor – Der Hammer Gottes. Dazu schnell ein Cover entworfen wo einen Muskelprotz samt Wikingerschiff zu sehen ist. Nicht einmal The Asylum haben das mit ihrem Machwerk besser hinbekommen.
Zur Story: Thor und einige Wikingerkollegen fahren zusammen über das Meer auf eine Insel, die am Ende der Welt liegt. Dort suchen sie nach dem legendären Hammer Mjöllnir, der demjenigen, der ihn trägt, Unbesiegbarkeit  verspricht. Als sie auf der – vermeintlich unbewohnten Insel - angekommen sind, treffen sie auf eine Gruppe verängstigter Einwohner die behaupten von Monstern terrorisiert zu werden. Thor und der Rest der Gruppe glaubt dies zunächst nicht. Als aber zwei ihrer eigenen Leute diesen Monstern - eine Art Wölfe - zum Opfer fallen, bringt sie das zum Umdenken. Als sich dann auch noch herausstellt, dass die Dorfbewohner eigentlich gar nicht die sind, für die man sieht hält, eskaliert die Lage.

Abgesehen von dem Namen hat der Film rein überhaupt nichts mit dem aktuellen Kinofilm, bzw. dessen Geschichte zu tun. Es ist eine eigene Geschichte rund um Thor und seinen Hammer Mjöllnir. Die Story ist an sich gar nicht so schlecht, genau wie die Darsteller, die prima in ihre Rollen passen. Größtes Manko bleibt meiner Meinung nach jedoch die Umsetzung. Obwohl man dem Regisseur grundlegende Fähigkeiten absprechen kann, bleibt der Film sehr hölzern. Die Effekte sind oft gerade noch akzeptabel, oft aber schon lächerlich, wie die Darstellung der Wölfe, wo schwarz angemalte Männer mit Wolfsmasken, die aus einem Karnevalsladen stammen könnten, rumrennen und grunzen. Dem gegenüber stehen jedoch wieder sehr atmosphärische Bilder einer tristen Winterlandschaft. Hauptgrund, warum der Film nicht besser geworden ist, ist wohl die Tatsache, dass es einfach nur ein TV-Film ist und sicher nicht viel Budget vorhanden war.
Besonders aufgefallend ist dabei der Gewaltgrad. Eingestuft ist der Film von der FSK mit einer Freigabe ab 12 Jahre. Nachzuvollziehen ist dies nicht: Enthauptungen, aufgeschlitzte Körper, aufgespießte Köpfe  und Leichen gibt haufenweise. Eine Freigabe von 16 oder gar 18 hätte mich nicht verwundert. Der komplexen Welt der nordischen Mythologie wird der Film mit Sicherheit nicht gerecht, ein netter Versuch war es aber auf jeden Fall. filmdetails

Mittwoch, 11. Mai 2011

Eurovision Song Contest 2011 - ESC Düsseldorf

Nachdem gestern bereits das erste Halbfinale stattgefunden hat, stehen jetzt einige der Finalisten fest, die Samstag in Düsseldorf antreten werden. Darunter auch wieder wie gewohnt einige seltsame Acts sowie die Schweiz mit einer Art Lena-Kopie.
Morgen, am Donnerstag den 12. Mai, wird dann das zweite Halbfinale stattfinden, bei dem der Rest der Künstler gewählt wird, die Samstag auftreten.
Lena als Siegerin muss sich selbstverständlich nicht qualifizieren, genau wie diverse andere Länder, die zu den Hauptgeldgebern zählen.

  • Eurovision Song Contest 2011, Samstag 14. Mai, 20:15 ARD

Samstag, 7. Mai 2011

Léon Remake Colombiana: Erster Trailer

Léon der Profi bekommt ein Sequel. Naja fast zumindest, denn Quasi-Sequel wäre in diesem Fall wohl die passendere Bezeichnung. Quasi deshalb, weil Luc Besson nicht mehr die Rechte an Léon besitzt. Colombiana wird der neue Film heissen und voraussichtlich im Herbst diesen Jahres ins Kino kommen. Dabei wird es um eine Auftragsmörderin gehen, die den Tod ihrer Familie rächen will. An dieser Stelle nimmt der Film auch Bezug zum Original von 1994 auf. Geändert wurde jedoch soviel, dass der Streifen - offenbar vor allem um Rechte-Streitereien aus dem Weg zu gehen - nicht mehr wirklich mit dem Kultfilm in Verbindung gebracht werden kann. Abgesehen davon dass Jean Reno nicht mehr mitspielt (dies natürlich auch aus Storytechnischen Gründen) heisst Mathilda nicht mehr Mathilda und ist eine jetzt Schwarze die von Zoe Saldana gespielt wird. Zoe Saldana dürfte den meisten aus der Hauptrolle als weiblicher Navi in Avatar bekannt sein. Regie wird Olivier Megaton führen, den aufmerksame Kinobesuchern bereits als Regisseur des dritten Transporter-Teils kennen dürften.
(c) 2011 TriStar Pictures

Ob man ein Quasi-Sequel von einem Meisterwerk wie Léon jetzt gut oder schlecht findet muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Trailer verspricht auf jedenfall einiges an Action und eine dramatische Story. Diese wird sich aber mit Sicherheit eher auf dem Niveau von Taken, Der Transporter oder From Paris with Love befinden und nicht an wie Luc Bessons Meisterwerk Léon der Profi heranreichen.

Einen gestern erschienen HD-Trailer gibt es hier
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