Dienstag, 30. Dezember 2014

Gewinner der Weihnachtsverlosung und einen Guten Rutsch

Der glückliche Gewinner der Verlosung steht fest: Es ist Michael aus Hamburg. Viel Spass mit der DVD, sie wird in den nächsten Tagen in deinem Briefkasten sein.
Vielen Dank auch an alle anderen Teilnehmern und einer Teilnehmerin (die Männer waren sehr in der Überzahl) - ich hätte nicht gedacht, dass das Gewinnspiel doch einen so regen Zuspruch findet :-) Aus diesem Grund wird das Ganze jetzt in unregelmässigen Abständen wiederholt. Im neuen Jahr weiterhin den Blog lesen lohnt sich also. Allen Lesern sei ein guter Rutsch sowie ein gesunder Start in das neue Jahr 2015 gewünscht.

Montag, 22. Dezember 2014

Weihnachts Gewinnspiel

Weihnachten steht vor der Tür - und damit stehen zur Abwechslung auch mal nicht nur trashige B-Produktionen aus der Schmuddelecke auf dem Programm sondern ein paar schöne Weihnachtsfilme.
Einen davon will ich auf diese Art und Weise an einen glücklichen Gewinner (oder Gewinnerin) verlosen. Es handelt sich um den Film Der Polarexpress von dem Zurück in die Zukunft und Forrest Gump Regisseur Robert Zemeckis. Zum Mitmachen bedarfs es einfach eine Mail mit dem Betreff "Weihnachten" an mediennerds(at)googlemail.com zu schicken. Am 30.12.2014 - also in einer Woche - wird aus allen Einsendungen per Zufall der Gewinner gezogen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen :-) Die Adresse muss mir natürlich erst dann mitgeteilt werden (und selbstverständlich nur von dem Gewinner), damit die DVD per Post dann den richten Weg findet. Viel Spass und frohe Weihnachten!

Samstag, 20. Dezember 2014

Filmkritik: Return of the Living Dead III (1993)

(c) NSM Records
Eigentlich sollte man schon zuerst einmal Teil 1 und 2 einer Filmreihe rezensieren bevor man gleich mit dem Dritten einsteigt. Ich mach es trotzdem. Der Grund, warum ich jetzt mit Teil 3 beginne und nicht mit den - ebenfalls - guten Vorgängern ist, das Teil 3 einen wunderbaren Stilbruch zu den ersten beiden Teilen stellt.
Waren Teil 1 und 2 noch über weite Strecken Horrorkomödien mit einigen Splattereinlagen, ist Teil 3 ein richtiger Horrorfilm mit einigen wirklich derben Effekten. Dank der guten Regie von Brian Yuzna (dem wir übrigens auch den Horror Zahnarzt Dr. Feinstone aus  Dentist verdanken) ist es aber gelungen einen weiteren guten Film in der Reihe auf die Beine zu stellen. Der Splatter verkommt nicht zum Selbstzweck wird stets eingesetzt um eine gute Horrorstory voranzutreiben.
Die mir vorliegende DVD ist eine offenbar limitierte Fassung des Publishers NSM Records aus Österreich, den ich zugegebenerweise bis jetzt nicht kannte. In der DVD Hülle mit dem Cover "E" (es gibt also offenbar mehrere) sind gleich zwei DVDs enthalten: Einmal die R-Rated und einmal die Unrated Fassung. Ein kurzer Blick bei schnittberichte.com hat mir gezeigt, dass die Unrated gänzlich ungeschnitten ist und deshalb zur Rezension herangezogen wird. Der Unterschied besteht übrigens jedoch aus Schnitten von insgesamt unter einer Minute. Falls ihr die normale R-Rated Fassung bekommen solltet, tut dies sicher kein Abbruch, da sie durchaus gut geschnitten ist und keine harten Cuts hat. Was man allerdings bedenken sollte: Auch wenn die Länge des Filmes fast identisch ist, sind einige Szenen einfach durch harmlosere Szenen ersetzt worden. Freunde des Splatters greifen also letztendlich besser zur Unrated.
Als weiteres technische Details vorweg seit erwähnt, dass die Qualität des Bildes - bei beiden Fassungen - durchaus überzeugt und offenbar keine billige hochskalierte VHS Kopie ist. Die Unrated Fassung ist übrigens im 4:3 Format vorhanden, wärend die R-Rated Fassung 16:9 darstellt. Ein Grund für mich den Film noch ein zweites mal zu sehen, auch wenn ein paar kleine Schnitte und die wähnten harmloseren ausgetauschten Szenen vorhanden sind.
Nun zur Story: Bei Return of the Living Dead geht es grundsätzlich um Zombies und das Mittel, was Zombies enstehen lässt. Dabei handelt es sich um die Chemische Verbindung Trioxin. Teil 3 kann man ohne die anderen Teile verstehen, da eigentlich nur das Trioxin in wirklich allen Teilen eine wichtige Rolle spielt. Fangen wir an:
Curt Reynolds ist der Sohn einer hochrangigen US Army Mitarbeiters. Dies ist offenbar auch der Hauptgrund, warum die attraktive Mindy mit Curt zusammen ist: Sie interessiert sich brennend für die Tätigkeiten seines Vaters und überredet Curt sie auf das Militärgelände zu schmuggeln. Dort angekommen erfahren sie die Wahrheit über Curts Vater: Dieser arbeitet an Menschenexperimenten, bei denen tote Soldaten mit - dem oben erwähnten Mittel - Trioxin wieder zum Leben erweckt werden sollen. Das hier etwas schiefgeht ist praktisch vorprogrammiert: Tote erwachen nämlich wie geplant wieder zum Leben, jedoch - und das war nicht geplant - als hochagressiver Zombie und nicht als sozialisierter Mensch. Als die beiden Teenager - nachdem das Experiment des Vaters außer Kontrolle geraten ist - mit Curts Motorrad in Panik von der Mitlitärbasis flüchten baut Curts einen Unfall: Dabei wird Mindy so schwer verletzt, dass sie im Sterben liegt. Curt, der unendlich in Mindy verliebt ist, bringt sie in seiner Verzweiflung zurück zur Militärbasis und belebt sie mit Trioxin wieder zum Leben. Ein schrecklicher Fehler wie man sich denken kann: Mindy ist ab jetzt halb Mensch, halb Zombie und verrückt nach Fleisch.
Nach inzwischen über 20 Jahren kann man diesen Film wohl zu den Klassikern des Splatterkinos aus den frühen 90iger Jahren zählen. Auch ohne Teil 1 und 2 zu kennen sollte man sofort zugreifen. Also ansehen, wer ihn tatsächlich noch nicht kennen sollte. filmdetails

Freitag, 12. Dezember 2014

Filmkritik: Camp Blood 2 (2000)

(c) Astro / Laser Paradise
Clowns als irre Psychomörder. Es ist ja nicht so, als ob es sowas schon einmal gegeben hätte. Also wieso nicht auf ein Neues. In diesem Fall wird die Grundidee aber noch einmal radikal reduziert: Man nehme drittklassige Schauspieler, einen normalen Camcorder aus dem Media-Markt und kürzen die Story auf ein Minimum. Fertig ist Camp Blood 2. An dieser Stelle muss ich übrigens erwähnen, dass ich den ersten Teil nicht gesehen habe - wobei dies offenbar keine Schande ist, wenn man sich ansieht, was im Teil 2 so alles geboten bzw. nicht geboten wird.
Bevor ich zur Story komme ein kurzer Überblick zu den äußeren Umständen: Den Film habe ich für 2 Euro auf einer DVD Börse gekauft. Der Titel sagte mir vorher nichts - und das ist bei näherer Betrachtung kein Wunder. Technisch gesehen ist Camp Blood 2 irgendwo zwischen einem Amateurvideo und einer Olaf Ittenbach Produktion anzusiedeln. Grundlegende Techniken von Kamera, Schnitt usw. sind durchaus vorhanden - werden jedoch durch eine unterirdisch schlechte Bildqualität, schlechten Darstellern und der grottigen Story leider nur zu Nebensache. Ein Lob muss man jedoch für die Splattereffekte aussprechen. Auch wenn allen anderen Enden gespart wurde - hier sieht man wofür das Geld draufging. Da der Clown hauptsächlich mit einer Machete unterwegs ist, bekommt man zwangsweise vor allem aufwändig gestaltete Hieb- und Stichattacken sowie deren Auswirkungen präsentiert. Diese sind jedoch bis ins kleinste Details ausstaffiert, was eine Indizierung mehr als gerechtfertigt.
Eigentlich wollte ich gerade an dieser Stelle zum Ende kommen da alles nennenswerte erwähnt wurde. Alles? Stimmt, da war doch noch die Story, die ich oben bereits erwähnt haben sollte. Um es kurz zu Fassen: Storytechnisch passiert nämlich fast nichts.
Tricia ist nach den Ereignissen des ersten Teiles traumatisiert. Der skrupelose Filmemacher Worth Milligan will über die Geschehnisse aus dem ersten Teil einen Film produzieren und lädt Tricia ein, in diesem Film mitzuspielen. Das Problem ist jedoch, dass sich Tricia inzwischen in einer Nervenheilanstalt befindet. Durch einen Deal gelingt es Worth Milligan Tricia für den Film zu bekommen, dass sie als sie selbst mitwirkt. Eine Selbstverständlichkeit ist, dass der Film natürlich an Original Schauplätzen gedreht werden muss. Da der irre Mörderclown aus Teil 1 hier noch sein Unwesen treibt ist ebenfalls keine Überraschung.
Wie wir sehen handelt es sich bei Camp Blood 2 um einen 08/15 Horrorfilm der vor allem Wert auf die Effekte als auf Story oder Darsteller legt. Für 2 Euro zwar nicht die komplette Fehlinvestition wie zunächst befürchtet - aber bestimmt kein Film, den man Filmfans - die Wert auf Qualität legen - ans Herz legen würde. filmdetails

Samstag, 6. Dezember 2014

Filmkritik: Year of the Kingboxer (1991)

(c) MIB Medienvertrieb
Nicht, dass ich die anderen beiden Teil in irgendeiner Weise gut gefunden hätte. Aber um den Blödsinn zu komplettieren nun eine kurze Rezension von den vorläufig letzten Kickboxer Film. Auch dieser hat wieder 2,22 Euro gekostet und liegt mit in der österreichischen Uncut Fassung vor. Wobei Uncut so eine Sache ist. Der Gewaltgrad liegt irgendwo zwischen Tiny Toons, Jackie Chan und Bud Spencer. Einen bleibenden seelischen Schaden bekommt man allenfalls durch die - gewohnt - beschissene Story und das Fremdschämen für die Darsteller. Schäden für die Augen sind wie bei den anderen Teilen ebenfalls nicht auszuschließen: Den Master für die DVD scheint erneut eine mindestens 250 mal abgespielte VHS zu stellen, die ein MIB Medienvertrieb Mitarbeiter scheinbar im Urlaub auf dem Krabelltisch eines chinesischen Basars gefunden hat. Dann schnell synchronisert und auf den Markt geschmissen. Das bei der imdb bis jetzt gerade einmal 8 Leute den Film bewertete haben, zeigt wie unbekannt der Film im Westen offenbar ist. Und es wäre gut gewesen, wenn er es auch bliebe.Doch worum geht es überhaupt. Grundsätzlich sollte einem Bewusst sein, dass hier wie immer mehrere Filme zusammengeschnitten wurden. Ich zähle wie im letzten Film genau zwei: Einen Gangsterfilm und ein Sportfilm. Dazu kommen allerdings noch ein paar Nachgedrehte Szenen um der zusammengeschusterten Story einen Sinn zu geben. Obwohl es gerade mal ein Tag her ist, dass ich dieses Meisterwerk asiatischer Kinokunst gesehen habe brauche ich jetzt erst einmal die DVD Hülle um mir in Erinnerung zu bringen, worum es überhaupt geht: Ahja:
"Ein skrupelloser Gangsterboß hat es auf die schöne, junge Freundin eines Kickboxers abgesehen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen gelingt es seinen Mannen endlich, das Mädchen zu entführen. Der junge Mann läßt daraufhin nichts unversucht, seine Geliebte zu befreien, und kann den Gangsterboß schließlich in einem Kickbox-Duell bezwingen. In mehreren Nebenhandlungen schlagen sich unter anderem: zwei verfeindete Gangsterbanden aus einem malaysischen Slum, mehrere europäische Kickboxer und zwei asiatische Champions, die sich einen tödlichen Finalkampf liefern." (Zitat DVD Hülle)
Dunkelkammer oder Rotlichviertel?
Sehr schön ist übrigens die Bezeichnung "Nebenhandlungen" für ein paar brutal schlecht reingeschnittene Szenen einiger Prügeleien und Motorradstunts die im Prinzip rein überhaupt nichts mit der Story zu tun haben. Aber mal ehrlich: Wen stört das und wer hätte hier mehr erwartet?
Verantwortlich für den Asia-Ramsch ist laut der imdb ein Regisseur Namens Eric Tsui, der aber - wie auch schon bei schnittberichte.com gemutmaßt wird - niemand anderes als Godfrey Ho himself ist. Der Meister der Filmfootage Wiederverwertung schlechthin. Vielleicht war aber sogar ihm dieses Machwerk zu peinlich, weshalb er unter einem Pseudonym arbeitete? Man weiß es nicht so genau. Fakt ist, Year of the Kingboxer (Man bemerkt Kingboxer nicht Kickboxer!) ist wie erwartete Trash der übelsten Sorte. Dilletantisch zusammengeschnitten und schlecht synchronisiert ist er jedoch genau das, was man für traditionelle 2,22 Euro  erwarteten kann. Für Fans des Genres ein Fest kann jedoch allen anderen davon abgeraten werden. Bitte kauft nicht diese DVD, ich hab es bereits getan und hab deshalb ein ganz schlechtes gewissen. filmdails

Samstag, 29. November 2014

Filmkritik: Kickboxer from Hell (1990)

(c) MIB
Das erste was man beim Einlegen der DVD bemerkt ist, dass hier offenbar nicht nur der Kickboxer aus der Hölle kommt: Genauso verhält es sich nämlich mit der Aufmachung der DVD sowie der Qualität des Bildes. Diese ist nicht nur unterirdisch schlecht - sondern so miserabel, dass sich Luzifer persönlich dafür schämen würde. Nach meiner letzen Kickboxer Rezension habe ich zwar nichts anderes erwartet - musste bei dem Kampfpreis von legendären 2,22 Euro aber erneut zuschlagen.
Mein Zweiter Kickboxer Film innerhalb von zwei Monaten also. Kaum erholt vom Trauma des ersten Teiles geht es weiter im Godfrey Ho Universum.
Zunächst einmal die aller wichtigste Frage: Wieviele Filme wurden diesmal zusammengeschnitten? Nach einer ersten Analyse würde ich behaupten zwei: Ein Kickboxer Film sowie ein nicht näher definierter Geisterfilm. Wie man auf die Schnapsidee kommt genau aus diesen zwei Genres einen Film zu schneiden weiß ich nicht - aber vermutlich war wirklich Schnaps im Spiel.
Versuchen wir mal die Story zusammen zu fassen: Ein paar Typen (bemalte Gesichter, Kartoffelsäcke als Kleidung) verfolgen eine junge Frau. Anhand der grunzenden Töne zu erkennen handelt es sich vermutlich um eine Bande Kickboxer. Es könnten aber auch Ninjas sein. Wobei das für den Verlauf des Filmes offen gesagt scheissegal ist. Interessanterweise ist übrigens der komplette Ton der ersten Szene direkt für das DVD Menü übernommen worden. Dieser hört sich an wie eine Szene aus der SNES Version von Mortal Kombat. MIB hat bei der DVD Produktion also wie immer keine Kosten und Mühen gescheut und ohne zu zögern den (erst) besten Praktikanten ran gesetzt. Was der Praktikant jedoch nicht retten konnte ist die Eingangs erwähnte Film-Qualität die scheinbar direkt aus der Hölle stammt. Wie schon beim ersten Kickboxer-Film scheint auch hier ein mindestens 100 Mal abgespieltes Band als Master für die DVD herhalten müssen. Als ob das nicht schon reichen würde, wirkt der Film als ob er irgendwie zu stark komprimiert worden wäre (z. B. sichtbare Artefakte) - was bei einer DVD von 3,5 Gigabyte jedoch noch mystischer scheint als die überbelichteten Geister im Film.
Clowns? Nein - hier sind die Satanisten in Aktion

Eigentlich könnte man die Rezension an dieser Stelle abbrechen - wäre nicht dieses fiese Etwas, was mich extrem stört und dennoch erwähnt werden muss. Ich meine die Story, die ich oben eigentlich schon erwähnen wollte:
Während eines Kickboxer Trainings läuft dem coolen Sean eine junge Frau in die Arme. Diese wird wie erwähnt von einer Gruppe anderer Kickboxer verfolgt. Anhand der fiesen Gesichtsbemalung (blaue Kreuze etc.) ist dem Zuschauer schnell klar: Es handelt sich um Satanisten! Genauer gesagt um kickboxende Satanisten. Unser cooler Held Sean  glaubt zunächst nichts, was die Märchentante (wie er die Frau nennt) so alles erzählt. Als jedoch sein Bruder ebenfalls von den Anbetern des großen roten Buben getötet wird, stellt er sich der Schlacht, bei der es um weit mehr geht, als er jeweils sich hätte Vorstellen können. 
Im Angesicht der Tatsache das ich rein überhaupt nichts erwartete, hab ich auch rein überhaupt nichts bekommen. Im Gegenteil - eigentlich wurde mir etwas genommen. 90 Minuten meines Lebens für den Film und weitere 45 für diese Zeilen hier. Kickboxer from Hell ist ein Trashfilm der untersten Kategorie und will offenbar auch nicht mehr sein. Der Komplettheit wegen kann man ihn sich ansehen (sofern man aus welchen Gründen auch immer den Drang verspürt die Kickboxer Filme alle komplett zu sehen). Will man gute Unterhaltung sollte man ihn definitiv nicht ansehen. filmdetails

Sonntag, 23. November 2014

Filmkritik: Hexen bis aufs Blut gequält (1970)

(c) Turbine
Bereits der Titel dieses Filmes dürfte Zartbesaitete zunächst einmal abstoßen. Vermutlich aber war genau dies, das Ziel gewesen: Einen - wie damals nicht unüblich - möglichst brutalen Filmtitel zu wählen, um die Hartgesottenen Zuschauer ins Kino zu locken. Wohlbemerkt kam dieser Film fast 10 Jahre bevor die VHS etabliert war heraus und wurde in der Erst- bzw. einzigen damaligen Vermarktungsmöglichkeit nur im Kino gezeigt. Für einen Publisher hieß es, dass ein Film im Kino (und wirklich nur da) gut laufen muss, damit es kein Flop wird. Ein großer Unterschied zu den 80iger Jahren: Hier war der Videotheken Markt bereits so groß, dass es nicht wenige Filme gab - insbesondere im Horrorbereich - die erst in der Zweitvermarktung auf VHS schwarze Zahlen erzielten. Hexen bis aufs Blut gequält hätte es also 10 Jahre später vermutlich nicht einmal mehr ins Kino gebracht. Doch wir schreiben den Februar 1970. Die einzige Möglichkeit sich neue Filme anzusehen war für normale Menschen nunmal das Kino. Und ein Titel mit einem effekthascherischen Namen bekam die meisten Zuschauer. Soweit der Plan. Und als ob es nicht reichen würde, dass der Film bereits durch den Titel offensive Gewaltdarstellung verspricht, wurden bei dem Release in den USA Kotztüten gleich mitverteilt, damit auch der letzte Filmfan mitbekommt, dass er hier ganz harten Stoff geboten bekommt. Kotztüten also, damit man den - laut eigener Aussage - bis dato härtesten Film aller Zeiten aushalten kann? Starker Tobak, was damals versprochen wurde. Ob dies gut oder schlecht ist - und ob wir im Jahre 2014 immer noch Kotztüten benötigen - versuchen wir einmal rauszufinden.
Europa um 1700: Die Hexenverfolgung ist zur Zeit auf dem Höhepunkt. Unzählige Frauen - und auch Männer - werden der Hexerei bezichtigt. Meistens reicht lediglich ein von einem Hexenjäger niedergeschriebenes gefälschtes Geständnis, damit der Angeklagte auf dem Scheiterhaufen landet. Doch die direkt Hingerichteten können sich fast noch glücklich schätzen: Denn Opfern, die sich Widersetzen werden unter zusätzlicher Folter ein Geständnis entlockt.
Albino ist einer dieser grausamen Hexenjäger. Ohne erbarmen richtet er eigenmächtig in einer kleinen österreichischen Provinz Hexen hin. Als er eines Tages die schöne Gastwirtin Vanessa belästigt und von ihr eine Abfuhr bekommt, bezichtigt er sie kurzerhand der Hexerei. Der junge Hexenjäger Christian von Meruh bekommt die Szene mit und verliebt sich in Vanessa. Von diesen Augenblick steht Christan zwischen den Fronten und stellt sicher immer mehr die Frage, in wieweit das Handeln der Hexenjäger mit seinem Gewissen zu vereinbaren ist.
Aus heutiger Sicht ist Hexen bis aufs Blut gequält ein sehr interessanter Film. Zunächst einmal ist der Film weitaus weniger trashig als man bei dem Titel zunächst erwarten würde. Darüber hinaus wurde er relativ aufwendig produziert: z.B. gibt es sehr viele Außenaufnahmen - nicht unbedingt der Standard der Zeit. Auch aufwendig gebaute Sets tragen zur Atmosphäre bei.
Weiter zeigen alle beteiligten Darsteller - allem voran Udo Kier als Christian und Reggie Nalder als Albino der Hexenjäger - eine wirklich gute Leistung. Nicht zuletzt deshalb wirkt der Film zu keiner Zeit trashig und wird heutzutage in Fankreisen als ein Kultfilm und Meilenstein des Genres angesehen.
Wenn auch aus heutiger Sicht die Spezialeffekte nicht mehr so zu schocken vermögen wie vor 40 Jahren (als man noch Kotztüten brauchte :-) ), bekommt man bei einigen Szenen als Zuschauer auch im Jahre 2014 ein fast mulmiges Gefühl.
Besonders erwähnenswert ist es, dass es inzwischen eine liebevoll gestaltete Veröffentlichung der Vertriebes Turbine gibt. Diese liegt übrigens in einer limitierten Auflage von 5000 Stück vor - wer also interesse hatte sollte nicht zu lange warten. Äußerst interessant sind hier der Audiokommentar sowie die Interviews der Darsteller - die inzwischen logischerweise alle um die 40 Jahre älter sind. Man erfährt viel um die Entstehung des Filmes und das Filmbusiness allgemein zu dieser Zeit. Neben der DVD liegt der Film auch noch auf Blu Ray dabei, die eine wirklich gute Qualität besitzt und offenbar neu gemastert wurde und nicht einfach von der DVD Source hochskaliert wurde. Wie man vielleicht schon merkt ein Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte - trotz des etwas merkwürdigen Titel. Würde der Film zum Beispiel nur Hexen (ohne den reisserischen Zusatz) heißen, wäre er vermutlich fast gesellschaftsfähig. Das er zumindest in unserem Nachbarland Österreich inzwischen Gesellschaftsfähig ist, wissen wir seit dem April 2014: Hier gab es nämlich eine wissenschaftliche Diskussion um den Film - inszeniert von der Universität Wien. So gesehen haben es wir es nun offiziell mit einem Stück europäischer Kulturgeschichte zu tun. filmdetails

Sonntag, 2. November 2014

Halloween Filmabend: 2 kurze Reviews

Pünktlich wie jedes Jahr folgt an dieser Stelle die obligatorische Filmbesprechung zum Halloween Filmabend. Diesmal in leicht verkürzter Form, da wir irgendwie nur zwei Filme geschafft haben. Davon war auch nur ein Film länger geplant gewesen - ein zweiter wurde im Laufe des Abends spontan ausgesucht. Als Channard irgendwann gegen 19:00 Uhr eintraf legten wir auch sofort - die dritte Person trudelte erst später ein und wollte Film Nummer 1 nicht mit ansehen. Auch als Horrorfilmfan kann ich nachvollziehen, dass dieser Film nicht jedermanns - bzw. in dem Fall jederfraus Sache ist. Um es kurz zu machen und irgendwelchen Ratespielen, bei dem ich zwei Sätze später ohnehin selbst die Antwort gebe, vorzubeugen löse ich auf: Begonnen wurde der Abend mit dem dentalen Schocker Dentist 2. Zweiter und letzter Abendfüllender Film war dann die Horrorkomödie Die Killerhand mit Seth Green. Als Absacker sozusagen folgte dann noch eine Folge aus Geschichten aus der Gruft, eine Episode aus V/H/S sowie ein Kurzfilm von Robert Rodrigez. Wie erwähnt legten wir dann direkt los mit:

The Dentist 2

(c) EMS
Das Laserparadise Cover von The Dentist war eine der ersten Horror Covers, die ich mit unschuldigen 18 Jahren das erste mal in der Videothek sah. Ich kannte zu der Zeit zwar schon Braindead als VHS-Kopie, war aber doch irgendwie schockiert, wie offensiv mit Gewalt auf einem Cover versucht wurde Zuschauer zu locken. Wie plump und billig dachte ich und lieh daraufhin irgendeinen anderen Film aus. Da stand er nun, der Film mit dem gestörten Cover und lächelte mich von nun an jedes mal an, wenn ich in die Videothek kam - und das war oft. Es schien, als ob er sagen wollte "Haha - Du traust dich nicht mich anzusehen".
Nun, einige Jahre später zieren beide Teile meine DVD Sammlung. Man will ja schließlich wissen, was dahinter steckt und ob das ganze wirklich so schlimm ist, als das man es nicht ansehen kann. Ob es an der Abgestumpfheit liegt, oder an der Tatsache, dass man inzwischen durch diverse Making-Ofs, Interviews und Bücher soviel über Horrorfilme weiß, dass man ohnehin nicht mehr geschockt werden kann - ich weiß es nicht. Tatsache ist, der Film gruselte und schockiert doch weitaus weniger als das Cover verspricht. Das schlimmste sind und bleiben bei beiden Teilen die Soundeffekte, die nicht selten aus dem Heulen von hochfrequenten Zahnarztbohren bestehen.
Zur Story: Als Dr. Feinstone nach den Geschehnissen des ersten Teiles in der Psychatrie landet kann er - wie erwartet - von dort entkommen Wie es sich für einen schwer gestörten Serienmörder gehört fällt es Dr. Feinstone nicht schwer sich daraufhin in einer neuen Stadt unauffällig niederzulassen. Um den Moloch von Washington zu entgehen sucht er sich hier für die kleine abgelegene Stadt mit dem passenden Namen Paradise aus. Obwohl Feinstone selbst merkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt, kann er seinen Drang nicht widerstehen: Er bringt den ansässigen Zahnarzt um und übernimmt seine Praxis. Von diesen Moment an gibt es kein halten: Der Dentist räumt nun ordentlich auf und verpasst jeden, der ihm sich in den Weg stellt das - wie er es nennt -  totale dentale Erlebnis. Das einzige womit der Zahnarzt nicht gerechnet hat ist seine rachsüchtige Ex-Frau: Dieser hat er einst die Zunge herausgeschnitten, was für sie Motivation genug ist, den Dentis ein für allemal zu töten.
The Dentist 2 ist eine gelungene Fortsetzung und hält genau das, was sie verspricht. Die Splatterszenen halten sich in Grenzen, die Story ist - für einen Horrorfilm - schlüssig. Technisch gut umgesetzt und schauspielerisch glaubwürdig hat Brian Yuzna eine sehenswerte Fortzsetzung abgeliefert. Kaum zu glauben, dass man es hier mit einen der Liebling ich habe die Kinder geschrumpft Drehbuchautoren zu tun hat. Am schlimmsten bleibt einem hierbei das Geheule des Zahnarztbohrers in Erinnerung, sobald der Dentist mit der Spezial Behandlung beginnt.

Nachdem sich unsere Psyche langsam erholt hatte, neue Getränke geholt und die Pizza bestellt war, konnte es weitergehen. Fest geplant war eigentlich nichts - weshalb wir aus einer Vorauswahl von ca. 20 Filmen uns dann für Die Killerhand entschieden hatten. Nicht zu unblutig, als dass man ihn an Halloween nicht sehen kann, aber auch nicht zu abartig, als dass man die Pizza direkt rückwärts ißt. Da wir bereits letztes Jahr einen Seth Green Film gesehen hatten, scheint sich hier fast eine Tradition einzustellen. Mal sehen was nächstes Jahr ansteht. Nun, jetzt zu dritt, ging es weiter im Halloween-Horror-Abend:

Die Killerhand


(c) Sony Pictures Home Entertainment
Kurz nachdem die DVD eingeschoben wurde, enstand die Diskussion ob das im DVD Menu Jessica Alba ist. Und ja - bevor jemand imdb zu Rate zieht oder nachfragt: Jessica Alba hat in dem Film mitgespielt und war auch in dem DVD Menu zu sehen. Nachdem das geklärt war, konnte der Film dann gestartet werden.
Anton Tobias ist ein nichtsnutziger Teenager wie er im Buche steht. Solange er genug zum Kiffen hat und der TV läuft ist es im komplett egal was um ihn herum abgeht. Das seine Eltern von einem wahnsinnigen Irren umgebracht wurden bekommt er erst Tage später mit, obwohl dies im selben Haus passiert ist. Auch seine Freunde Mick und Pnub sind da nicht besser: Rumhängen, Kiffen, TV schauen. Nichts bringt die beiden aus der Ruhe. Das lässige Kifferleben gerät aber schnell aus den Fugen als sich herausstellt, dass Anton offenbar etwas mit den Morden in der Kleinstadt zu tun hat. Oder besser gesagt seine linke Hand: Die ist nämlich offenbar von irgendwelchen Dämonen besessen und wird immer unkontrollierbarer. Dies muss auch Antons Angebetete Molly feststellen, die eigentlich mit Anton nur einen schönen Abend auf dem örtlichen Schul-Halloween-Ball verbringen wollte.
Die Killerhand ist die ideale Horrorkomödie für Halloween. Nicht nur, weil der Film zeitlich ebenfalls an Halloween spielt, sondern weil er sich selbst nicht ganz ernst nimmt. Trotzdem gibt es einige derbe Szenen wo man sich fast fragt, wieso der Film noch eine 16er Freigabe bekommen hat. Für einen Filmabend mit ein paar Leuten die nicht unbedingt immer nur Anspruchsfilme brauchen ein guter Tipp.

Montag, 27. Oktober 2014

Filmkritik: Wolf Creek 2 (2013)

(c) KSM GmbH
Fast zehn Jahre hat es gedauert, bis der australische Horror-Überraschungserfolg Wolf Creek eine Fortsetzung bekommen hat. Diese war letztendlich dann vor allem durch einen australischen Geschäftsmann möglich, der bereit war eine große Summe in den Dreh zu investieren. Warum es aber überhaupt so schwierig war Geldgeber zu finden ist eigentlich nur schwer Nachvollziehbar: Wolf Creek war nicht wirklich schlecht - und was noch wichtiger war: er hatte kommerziellen Erfolg. Dazu kommt, dass er zu einer Zeit raus kam, in der Slasherfilme ein kleines Revival erlebt hatten. Man ziehe einmal Wrong Turn als Vergleich ran. Dieser hat seit 2003 vier Fortsetzungen bekommen hat. Doch sei's drum - der Film ist draußen und wartet darauf begutachtet zu werden.
Der Film beginnt wie genreüblich: Ein junges Studentenpärchen will einen Backpacker-Trip quer durch Australien wagen. Wie es kommen muss, geraten sie schon nach kurzer Zeit an einen psychopahtischen Irren, der sie umbringen will. Ein wenig später hat es der Verrückte dann auf einen jungen Mann abgesehen der zufällig auf die Studentin trifft. Dies war damit auch bereits die Story. Fertig. Aus. Kein Witz. Und der Film geht über 100 Minuten, daran sollte man denken.
Schon nach der Hälfte des Filmes hab ich mich langsam etwas gewundert. Sogar für einen Slasherfilm ist da doch sehr wenig Story vorhanden. Um das genauer zu beschreiben folgt ein Spoiler. Also bitte nicht weiterlesen, sofern jemand den Film doch sehen will - wovon ich an diese Stelle aber schon einmal abrate.
Nachdem nämlich die beiden Studenten mehr oder weniger ausführlich vorgestellt wurden und sich allmählich die Charaktere entwickelt haben werden beide einfach so abgemurkst. Das Problem ist dabei, es werden an dieser Stelle quasi beide Hauptdarsteller auf einmal umgebracht. Dadurch gibt es - abgesehen von dem irren Psychopathen - keine Hauptfigur mehr. Von der fehlenden Story ganz zu schweigen. Kurz bevor die Frau umgebracht wird trifft sie noch auf den oben erwähnten jungen Mann. Dieser ist eigentlich nur auf der Durchreise - und muss ab diesen Moment als Ersatzopfer für den Irren hinhalten. Durch die konfuse Handlung, das Fehlen von eindeutigen Hauptfiguren und der Abwesenheit von Handlung kommt praktisch keine Spannung auf. Auf der einen Seite technisch zu gut gemacht, als das man einen Veriss schreiben möchte - auf der anderen Seite zu langweilig und unplausibel als das man ihn gut finden könnte. Einzig und alleine positiv kann man die gelungenen Splatterszenen hervorheben - die aber aus den Kontext gerissen alleine keinen Film rechtfertigen. Zusammengefasst ist der Film ungefähr so spannend wie 3 km verstaubte Landstraße im Outback. Allenfalls für Splatterkiddies als Mutprobe zu empfehlen. filmdetails

Samstag, 4. Oktober 2014

Filmkritik: Kickboxer - The Champion (1991)

Karatefilme sind zwar nicht unbedingt mein liebstes Genre - aber wenn man für 2,22 Euro eine - zumindest auf der Verpackung versprochene - Uncut Edition eines solchen Films bekommt Schlag (haha) auch ich zu. Und zuschlagen trifft es tatsächlich in mehrfacher Bedeutung. Der Film haut nämlich die härtesten Trashfans um.

Gerne würde ich an dieser Stelle eine Zusammenfassung der Story schreiben. Da der Film aber offenbar - wie damals im Asiatischen Haudrauf-Kino nicht unüblich - aus verschiedenen anderen Filmen zusammengeschnitten wurde, ist das gar nicht so einfach.
Also versuchen wir es mal: China, irgendwann im - ja wann eigentlich? Die Leute sind nämlich in einigen Szenen gekleidet wie im Mittelalter - in anderen Szenen wie in den 90iger Jahren. Offenbar ist das aber auch Nebensache. Jedoch sollte man, wenn man schon mehrer Filme zu einem schneidet, vielleicht doch wenigstens Filme nehmen, die in der selben Zeit spielen. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Die Story dreht sich jedenfalls um einen Geheimagenten, der in sich in einen Drogenhändler Ring einschleußen lässt um dort einmal ordentlich Rabatz zu machen.
Und dies fasst bereits schon alles zusammen was passiert und ist vor allem eines: Ein Vorwand den Typen durch die verschiedene Zeiten Locations zu schicken um Prügeleien anzufangen. Wie unfassbar minderwertig das wirkt muss wohl an dieser Stelle gar nicht erst betont werden.
Fairerweise weiß man aber schon in den ersten 5 Minuten womit man es zu tun hat: Einer Trashgranate der übelsten Sorte. Und genau das wusste offenbar auch der deutsche Verleih und hat sich dementsprechend keine Mühe mit der Synchronisation gegeben. Aber nicht nur, dass die Sprecher sich anhören als ob sie sonst Pornos synchronisieren - passenderweise hat man sich auch bei der Untermalung mit Geräuschen sowie der Musik rein überhaupt keine Mühe gegeben. Die größte Frechheit kommt meiner Meinung schon einigen Minuten nach Beginn: Es wird der Score der Psycho-Duschszene vergewaltigt um eine Karateszene musikalisch zu untermalen.
An dieser Stelle noch ein paar Worte zum technischen Aspekt der VH... äh DVD: Ich habe in den 90iger Jahre VHS Kassetten im Longplay Format gehabt, die besser aussahen. Das Bild ist grob verwaschen und hat in dunklen Szenen einen Weißstich. Dazu kommen noch diverse Kratzer, die darauf schließen, dass zum Mastern offenbar ein hundert Fach abgenudeltes Kinoband genommen wurde. Hier ist auffällig, dass der Film, der im Mittelalter spielt mehr Kratzer hat als der Film - oder die Filme - die in der Neuzeit spielen. Diese wirken dafür eher verwaschen.
Zusammenfassend kann ich wohl behaupten, dass dieser Film das mieseste ist, was ich in der letzten Zeit gesehen habe. Vielleicht ist es aber auch so, dass der Film einfach zu kompliziert für mich war. Die Zeitsprünge durch die verschiedenen Epochen, die Storylines, bei denen keiner Durchblickt: Handelt es sich etwa um ein asiatisches Inception? Ok nein, vermutlich handelt es sich aber doch einfach nur um einen dreist zusammengeschnittenen Film, den man eigentlich niemanden empfehlen kann. Auch nicht für 2,22 Euro. Das Uncut kann man sich übrigens getrost sparen - der Gewaltgrad geht nur in seltesten Szenen über einen Bud Spencer Film hinaus. filmdetails

Samstag, 27. September 2014

Filmkritik: Snake Eater III: His Law (1992)

(c) Cinépix
Der zweite Teil war bereits trashige Videothekenkost - trotzdem haben es sich die Produzenten nicht nehmen lassen 3 Jahre später auch noch einen Dritten und letzten Teil zu drehen. Warum auch nicht, wenn der Vorgänger kommerziell sich gelohnt hat. Auch Lorenzo Lamas war sich selbstverständlich nicht zu Schade ein weiteres - und letztes - mal in die Rolle des Soldier Kelly zu schlüpfen. Also heißt es anschnallen, denn die Verbrechensszene wird wieder einmal so richtig aufgemischt.
Die gute Nachricht gleich vorweg: Dieser Teil nimmt sich selber nicht mehr ernst und wirkt dadurch wesentlich stimmiger und lockerer als die Vorgänger. Zweiter Pluspunkt: Als Sidekick Charakter gibt es diesmal einen richtig coolen Cowboy. Interessanter Aspekt am Rande: Der Charakter heißt passenderweise auch einfach nur Cowboy. Aber Name hin oder hier: Cowboy kann den Sprüche klopfenden Aushilfsgangster Speedboat aus Teil 2 in jeglicher Beziehung in die Tasche stecken. Rund wird die Ganze aber erst durch einen längeren Auftritt von dem mittlerweile leider verstorbenen Pro-Wrestling Star Bam Bam Bigelow. Wie man vielleicht jetzt schon merkt, dieser Teil der Snake Eater Reihe gefällt mir persönlich am besten. Nicht nur, dass er durch die Fehler der Vorgänger lernt - durch den Auftritt von Bam Bam Bigelow wird tatsächlich einiges wieder gut gemacht.
Die Story ist trotzdem schnell erzählt und gleichzeitig nicht wirklich glaubwürdiger als die der Vorgänger: Soldier Kelly wird wieder mal durch eine ungestüme Aktion der Verbrechensbekämpfung zur Verantwortung gezogen. Nach dem Klappsmühlenaufhalt aus Teil 2 kann sich Kelly jedoch glücklich schätzen diesmal "nur" suspendiert zu werden. Selbstverständlich hält sowas den Snake Eater jedoch nicht von seiner Pflicht ab: Als ein verzweifeltes Ehepaar ihn persönlich kontaktiert, ist Soldier Kelly ganz Ohr: Deren Tochter Vivian, einst eine anständige College-Schülerin, schrieb ihre Abschlussarbeit über Rocker. Damit sie sich ein persönliches Bild machen konnte, fuhr sie mit einigen Rockern auf ein Wochenendtrip in die Wildnis. Dies musste aber - wie man sich denken kann - legendär schiefgehen Die Tochter wurde von den Rockern entführt und obendrein als Sexobjekt behalten. Seit Vivian wieder zurück ist, bietet sich sich jeden Mann ungefragt an. Ob dies das erwartete Verhalten ist was jemand an den Tag legt, der als mit Drogen vollgepumptes unfreiwilliges Sexobjekt Rockern gehört hat, mag besser ein Psychologe analysieren. In Snake Eater III ist es aber so. Kelly hilft der Familie natürlich und startet einen Rachefeldzug gegen die Rocker. Unterstützt wird er dabei von den oben erwähnten Cowboy.
Snake Eater III ist natürlich wieder Trash. Jedoch wird jeder, der die beiden Vorgänger kennt auch ehrlicherweise nichts anderes erwartet haben. Da sich also die Erwartungshaltung ohnehin an der unteren Skala hinsichtlich Niveau und Story befindet kann bei diesem Teil nicht mehr viel schiefgehen. Gerade durch die Unterhaltungen zwischen Cowboy und Kelly gibt es sogar den einen oder anderen Lacher, der sogar in einer guten Actionkomödie hätte kommen können. Somit bleibt als Fazit eine klare Empfehlung, da es doch irgendwie der beste Teil der Reihe ist. Ein guter Film sieht aber natürlich anders aus. filmdetails

Sonntag, 14. September 2014

Filmkritik: Snake Eater II: Snake Eater’s Revenge (1989)

(c) 1989 Cinépix
Lorenzo Lamas, den Meisten vermutlich besser bekannt als der Typ aus Renegade, gibt in diesen Teil schon das zweite mal den obercoolen Ex-Marine Jack 'Soldier' Kelly. Den ersten Teil, den vermutlich kaum einer kennt - und das ist auch nicht schlimm - habe ich bewusst nicht rezensiert. Kurz zusammengefasst: Er ist besser als der mir jetzt vorliegende Film, aber trotzdem relativ großer Mist. Das man aber in Sachen übertriebener Coolness, unglaubwürdigen Dialogen und seltsamer Handlung noch einen draufsetzen kann beweist Teil II bestens. Wer - aus welchen Gründen auch immer - auf der Suche nach Trash ist, sollte weiterlesen..
Fangen wir beim Titel an: Im Original heißt dieser Snake Eater II: The Drug Buster. Kurz und prägnant bringt er die Story auf den Punkt. Da der Verleiher in den 80iger Jahren aber scheinbar Angst hatte, dass der deutsche Zuschauer nicht weiß, was ein Drug Buster ist, wurde kurzerhand der Titel nicht ins deutsche übersetzt (nein das wäre zu einfach) - sondern ein anderer englischer Titel ausgewählt. Revenge kennt doch irgendwie jeder. Die Snake - bzw. die Schlange im Titel wurde aber gelassen. Erstens, damit man weiß, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt und zweitens in der Hoffnung, dass jemand Leichtgläubiges vielleicht denkt einen weiteren Teil von Carpenters Escape from New York vor sich liegen zu haben. Ein weitere Interessanter Punkt ist, dass Teil 2 im selben Jahr gedreht wurde wie Teil 1. Die Vermutung liegt also nahe, dass der Teil aus rein kommerziellen Gründen parallel produziert wurde.
Storymässig liegt dieser Teil unter den ohnehin nicht anspruchsvollen ersten Teil: Ein Kumpel von Soldier - mit dem wunderlichen Namen Speedboat - besitzt eine art Hiphop-Tanzklub. Während der Vorbereitung auf einen Wettkampf brechen zwei Tänzer zusammen. Es kommt heraus, dass die beiden mit Rattengift gestrecktes Koks zu sich genommen haben. Soldier geht daraufhin zu den Dealern und veranstaltet ein Massaker. Wie andere Aktionhelden kommt er jedoch nicht ungeschoren davon, sondern muss sich vor Gericht verantworten. Trotz eines motivierten Anwaltes wird Soldier aufgrund Unzurechnungsfähigkeit in die Irrenanstalt gesteckt. Diese, so stellt sich heraus, trägt ihren Namen nicht zu unrecht. Nicht nur, dass die Insassen nicht ganz klar im Kopf sind: Diese Anstalt an sich macht einen sehr seltsamen Eindruck. Offenbar gibt es nämlich keine Sicherheitsvorkehrungen: Huren und Pizzaboten können zum Beispiel rein und raus wann es ihnen beliebt. Und auch unser Held Soldier hat keine großen Mühen auszubrechen und danach wieder zurückzukehren. Das ganze wirkt einfach nur verwirrend und extrem unrealistisch. Weiter von dem Gedanken getrieben alle verantwortlichen Koksdealer und Produzenten (Die vom Koks, nicht die vom Film) zur Rechenschaft zu ziehen plant Soldier seine Racheaktionen von nun an aus der Anstalt heraus. Unterstützung bekommt er von seinem Eingangs erwähnten schwarzen Kumpel Speedboat. Dieser als Sideshow angelegte Charakter entpuppt sich leider schon nach relativ kurze Zeit als trötende Nervbacke, welche ununterbrochen Sprüche klopft. Trotzdem kann Lamas auf Speedboard nicht verzichten, was sich in der letzten viertel Stunde des Filme heraus stellt.
Zusammengefasst ist Snake Eater II eine mittelmässige bis teilweise eher schlecht gelungene Fortsetzung eines bereits schwachen ersten Teiles. Da Lamas aber durchaus Talent für Komik besitzt gibt es den einen oder anderen Moment, wo der Film fast als Actionkomödie durchgehen kann. Als eine Psychologin Lamas zum Beispiel ein komplette weißes Bild zeigt und er auf die Frage hin was er sieht antwortet: zwei kämpfende Eisbären in einem Schneesturm muss man doch Schmunzeln.
Fazit: Wer auf gnadenlosen Trash aus den 80igern steht sollte sich dieses Machwerk nicht entgehen lassen. Jeder der Renegade mochte sollte sich überlegen aufgrund Lorenzo Lamas den Streifen anzusehen. Und alle anderen... die sollten einen großen Bogen drum machen. filmdetails

Sonntag, 7. September 2014

Filmkritik: The Punisher (1989)

(c) Starlight Film
Noch lange bevor es die - begonnen mit der X-Men Reihe - bis heute andauernde Schwemme durchschnittlicher bis einiger sehr guter Comicverfilmungen aus dem Marvel Universum gab, kam ein kleines dreckiges Machwerk zu der damals populären Comicreihe The Punisher heraus. Das es sich um ein dreckiges Machwerk handelte, war zumindest die vorherrschende Meinung, welche die Kritiker vor 25 Jahren hatten. Und auch ein viertel Jahrhundert später ist die Message des Filmes immer noch fragwürdig: Wie schon der Titel verspricht geht es nämlich um einen gnadenlosen Rachefeldzug. Der Rachefeldzug eines Mannes, der einst seine Familie verlor. Ganz frei nach der Vorlage des Comics natürlich. Doch steckt nicht vielleicht doch mehr dahinter? Versuchen wir das einmal rauszufinden.
Der Polizeibeamte Frank Castle verliert  bei einem Autobombenanschlag seine komplette Familie. Auch er selbst ist bei dem Anschlag anwesend und stirbt vermeintlich. Was niemand weiß ist, dass Castle alles andere als tot ist. Er hat überlebt und sich in die Kanalisation zurückgezogen. Dort lebt er und verfolgt nur noch sein einziges Ziel: Alle verantwortlichen Personen aus der New Yorker Unterwelt zu dezimieren, die in irgendeiner Weise mit den Mord an seiner Famlie zu tun haben. Als die neue Yakuza-Chefin Lady Tanaka in die Stadt kommt und Frank bei einem mißglückten Drogendeal diverse Gangster ausschaltete eskaliert die Lage. Lady Tanaka nimmt die Sprösslinge bekannter Gangstergrößen in ihre Gewalt, um ihre Macht auszuspielen. Diese Rechnung hat sie jedoch ohne Frank gemacht.
The Punisher als billigen Rachefilm abzutun wäre vielleicht etwas unfair. Klar gibt es keine tiefgreifende Story und selbstverständlich auch keine vielschichtigen Charaktere. Aber genau das sind die Sachen, die so einen Film eher ausbremsen anstatt verbessern würden. Was vielmehr hervorsticht ist die wunderbar eingefangene Atmosphäre einer trostlosen Großstadt, die scheinbar nur so vom Verbrechen getränkt ist. Durch ein schönes Setting und vorwiegender dunkel blauer Filter für Nachtaufnahmen, in denen auch die meisten Verbrechen stattfinden, wird der Zuschauer optisch mehr als entschädigt. Dadurch, dass die Charaktere keiner Differenzierung bedürfen und stets rein gut oder böse sind, kommt der Zuschauer auch gar nicht erst in den Versuch sich ernsthaft Gedanken über die Handlung oder Beweggründe einzelnder Charaktere zu machen. Wie oben beschrieben muss dies jedoch aber nicht als Manko angesehen werden. Für Fans des gepflegten Hirnausschalten ist The Punisher dadurch eindeutig zu empfehlen. Nicht zuletzt, weil Dolph Lundgren hier eine Rolle liefert, die ihm praktisch auf den Leib zugeschnitten ist. filmdetails

Samstag, 30. August 2014

Filmkritik: Nemesis 4 - Engel des Todes (1996)

(c) VZ-Handelsgesellschaft mbH (Digi-Dreams-Studios)
Nemesis 4 - Engel des Todes war für Albert Pyun der letzte Film der Nemesis Saga. Zeitgleich war es auch Letzter der Nemesis-Reihe über den Kampf zwischen Menschen und Cyborgs überhaupt. Wenn man es ganz genau nimmt hätte die Geschichte auch eigentlich bereits im ersten Teil direkt abgeschlossen werden können. Zumindest, wenn man sich die Filme im Nachhinein so ansieht, kommt man zu diesem Entschluss. Das mit der Story nicht mehr viel zu reißen war, wurde offenbar auch Pyun bei Dreh von Teil 2 bewusst. Aber spätestens nach dem dritten Teil - der inzwischen fast traditionell aus diversen Rückblenden besteht - war klar: Es muss sich einiges ändern um die Fans bei Laune zu halten. Was liegt also näher auf der Hand als die Hauptdarstellerin in diesem Teil zur Abwechslung nicht nur spärlich bekleidet, sondern vor allem nackt zu zeigen? Oder zumindest oben ohne, was immerhin in Amerika Skandalträchtig ist und auf dem dortigen Videotheken-Markt normal direkt ein R-Rated bedeutete. Eine gute Idee also, dachte man sich, ... damals... 1996. Eine Idee, die kein Film rettet, denkt man sich 18 Jahre später. Doch irgendwie hat das Konzept vor der 2000er Wende noch funktioniert und es gab somit grünes Licht für den Dreh des vierten Teiles. Also versuchen wir das ganze einmal näher zu betrachten und prüfen dafür zuerst einmal die Story:
Alex - bekannt aus den Teilen 2 und 3 und wieder gespielt von der Bodybuilderin Sue Price - findet sich im Jahre 2080 wieder. Was uns in diesem Fall positiv erspart wird, sind die endlosen Zeitsprünge, welche bereits im Vorgänger negativ aufgefallen sind. Hier geht es direkt zur Sache. Wie Alex aus den 90iger Jahren des Vorgängers wieder in die Zukunft gekommen ist, wurde entweder nicht erklärt oder ist mir entfallen. Also dort - im Jahre 2080 AD - arbeitet Alex inzwischen als Auftragskillerin, die ihre Opfer meistens durch Sex in Situationen bekommt um sie unbewaffnet zu töten. Nicht unbedingt ehrenhaft oder aufrichtig, dafür umso wirksamer. Ein weiterer Einsatz nach diesem Muster wird ihr jedoch zum Verhängnis: Ohne es zu wissen gerät Alex zwischen die Fronten zwei konkurrierender Verbrechersyndikate und bringt diesmal den Falschen um.
Die Story ist - und da hätte wohl jeder erwartet - Nebensache. Während die vorherigen Teile immerhin noch versuchen so etwas wie einer Atsmosphäre aufzubauen scheitert Nemesis 4 auf der ganzen Linie. Niemand interessiert sich wirklich für die mysteriösen Namensgebenden Engel des Todes, die vertreut eingespielt werden und irgendwie mit der Story zusammen hängen sollen. Sue Price zeigt - wie in den vorherigen beiden Teilen - gerne ihr äußeres und scheut sich dieses Mal wie oben geschrieben nicht auch öfters einmal halbnackt durch die Szenen zu laufen. Aufwerten tut dies den Film nicht. Abgsehen davon, dass Bodybuilderinnen - wie es Price halt eine ist - für viele Zuschauer nicht unbedingt zu den attraktivsten Frauen gehören mag, fehlt es in dieser DVD Produktion vor allem an einem: Story. Das Hauptproblem ist, dass in den - ohnehin für einen Flm nicht gerade langen 76 Minuten - fast nichts passiert. Wenn man jetzt noch die obligatorische Nemesis-Rückblenden gegen Anfang und Ende des Filmes abrechnet bleiben vielleicht 60 Minuten neues Filmmaterial übrig. Diese bestehen hauptsächlich aus ein paar Sexszenen mit anschließenden Ballereien. Viel zu wenig für eine ernsthafte Produktion oder gar für eine komplette Geschichte. Fazit: Wenn man sich die Nemesis Box geholt hat wird man natürlich auch Teil 4 ansehen. Aber nur, weil man ohnehin dafür gezahlt hat. Ohne dieses Argument gibt es nicht viele Gründe sich Diesen anzusehen. filmdetails

Mittwoch, 20. August 2014

Filmkritik: Oase der Zombies (1982)

(c) 2014 VZ-Handelsgesellschaft mbH
Das einzige, was noch langsamer in Fahrt kommt als ein angreifender Zombie ist in diesem Fall wohl die Story des Filmes: Das Jesus Franco meistens auf bestimmte erfolgreiche Trends aufgesprungen war, ist kein Geheimnis. So hat er - wie sooft mit leichter Verspätung - ein Genre entdeckt, mit dem man einige verunsicherte Kinobesucher schon irgendwie abwerben kann. Zombies waren es diesmal, die es Franco angetan haben. Vor dem billigen Rip-Off der Reitenden Leichen mussten zuerst also die Untoten dran glauben. Und das da nichts gescheites bei rauskommen mag ist vorprogrammiert.
Afrika im zweiten Weltkrieg: Die Deutschen liefern sich erbitterte Gefechte mit den islamischen Einheimischen. Aus irgendeinem Grund haben die Deutschen nicht weniger als 6 Millionen Dollar in Gold dabei. Bei einer bitteren Schlacht geht dieses Gold verloren. Etwa 40 Jahre später macht sich der Sohn eines britischen Offiziers nach dem Tod seines Vaters auf die Suche nach dem Gold. Die Rechnung hat er aber ohne einen bösartigen Deutschen gemacht, der ebenfalls hinter dem Gold her ist. Was beide Seiten jedoch nicht wissen: Die vor 40 Jahren gefallenen Wehrmachtssoldaten sind nicht tot, sondern Zombies die im Wüstensand nur darauf warten ahnungslose Opfer zu töten.
Was soll man davon halten? Nicht nur, dass die Story - sagen wir einmal - etwas wirr ist. Sie ist darüber hinaus wie Eingangs beschrieben über weite Strecken langweilig und dem entsprechend lustlos inziniert. Jesus Franco arbeitet auch in diesem Film mit den selben Soundsamples, die wir bereits aus seinem später erschienen erwähnten Reitenden Leichen Porno kennen. Im späteren Reitenden Leichen Film nur recht dezent eingespielt übertreibt es Franco hier aber mit diesem offenbar für ihn neu entdeckten Effekt: Man sieht irgendwelche Bäume - in der Oase vorzugsweise Palmen - und hören dazu ein Geräusch, was wohl der Wind sein soll. Dies geht teilweise über mehrere Szenen verteilt in der Dauerschleife, was einem Zuschauer im Jahre 2014 wohl mehr nervt als schockt. Auf die Zombies selbst näher einzugehen wäre fast peinlich: Ein paar Männer denen Regenwürmer und ein wenig weiße Farbe ins Gesicht gepantscht wurden sind einfach nicht gruselig. Dies hätte Franco auch vor 30 Jahren wissen müssen und tat es trotzdem. Nein, dieser Film ist weder gruselig noch schockierend. Nicht einmal die erwarteten Sexszenen - und die sind bei einem Franco Film zu erwarten - gibt es nicht zu sehen. Dadurch stellt sich die Frage, welche Gründe gibt es überhaupt sich diesen Film anzusehen? Im Prinzip keinen - in der deutschen Version jedoch vielleicht die Synchronisation: Diese ist nämlich so lächerlich gemacht, dass der Film letztendlich überhaupt nicht mehr ernstgenommen werden kann. Fazit? Deutsche Version ausleihen, Freunde einladen, einen Kasten Bier holen, Film schauen und Spass haben. Jeder andere - ernsthafte - Herangehensweise den Film zu sehen ist nämlich zum scheitern verurteilt. filmdetails

Samstag, 16. August 2014

Filmkritik: The Purge: Anarchy (2014)

(c) 2014 Universal Pictures
Nachdem ich den ersten Teil persönlich allenfalls mittelmässig empfand war es natürlich klar, sich auch den zweiten Teil anzusehen. Er könnte ja besser sein. Und - obwohl ich nicht wirklich damit gerechnet hatte - er ist besser! Nicht viel - aber die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Das Grundproblem bleibt jedoch bestehen. Mir persönlich will es einfach nicht in den Sinn kommen, wieso in einer Welt, in der es keine Verbrechen mehr gibt, an einem Tag offiziell alle Verbrechen erlaubt sein sollen. Und erst recht verstehe ich nicht, wieso sich die Leute überhaupt daran halten sollten? Wenn es einen Tag gäbe, an dem die Straßenverkehrsordnung nicht gelten würde und jeder Rasen dürfte wie er wollte - würden an den anderen 364 Tagen im Jahr sich die Leute strikt an die Verkehrsregeln halten? Wohl kaum. Aber diese Begebenheit muss man wohl einfach akzeptieren, wenn man sich The Purge - ansieht. Ich hab es einmal versucht.
Genau ein Jahr später spielt die Geschichte des zweiten Teiles: Es ist wieder Purge Day - der Tag der Säuberung. 24 Stunden lang sind Verbrechen jeglicher Art erlaubt. Doch auch in der Bevölkerung wächst langsam der Unmut und einige Leute fangen an den Purge Day in Frage zu stellen. Denn während die Reichen auf ihre Art Purgen - sie holen sich für ein paar Dollar irgendwelche arme Penner in ihren abgesicherten Villen um diese dort zu töten - kämpfen die Leute auf der Straße tatsächlich ums nackte überleben. Banden machen auch in diesem Jahr die Stadt zu einem gefährlichen Pflaster. Durch Zufall kreuzen sich dort die Wege von drei Gruppen: Zwei besser gestellte Bürger, die nicht rechtzeitig nach Hause gekommen sind, weil ihr Wagen den Geist aufgegeben hat. Zwei Schwestern aus der ärmeren Verhätnissen, die vor den marodierenden Banden flüchten, nachdem ihre Wohnung in Schutt und Asche gelegt wurde, sowie ein einsamer Wolf, der den Purge Day nutzen will um Rache zu üben. Zusammen kämpft sich diese Gruppe durch 24 Stunden Anarchie und macht am Schluss eine mehr oder weniger interessante Entdeckung.
Richtig gefallen mag mir der Film immer noch nicht - vor allem wegen der oben erwähnten Grundidee, die einfach - auch für einen Film - zu weit her geholt ist. Trotzdem schafft es der Film eine schöne dystopische Atmosphäre aufzubauen. Die Hilflosigkeit alleine - bzw. in einer kleinen Gruppe - in einer Welt unterwegs zu sein, in der fast alle Menschen durchgedreht sind und einem an die Gurgel wollen wird besser eingefangen als im ersten Teil. Dies ist wohl vor allem auch dem höheren Budget geschuldet, immerhin spielt der Film jetzt in einer ganzen Stadt und ist nicht mehr nur auf ein Anwesen beschränkt wie Teil 1. Der Film geht also in eine richtige Richtung, baut mehr Spannung auf als der Vorgänger und ist tatsächlich etwas glaubhafter. Trotzdem bin ich am Zweifeln ob in einem - bereits angekündigten Dritten Teil - mit dieser Grundidee wirklich noch einmal mehr rauszuholen ist. filmdetails

Mittwoch, 13. August 2014

Filmkritik: Species IV - Das Erwachen (2007)

(c) 2007 Twentieth Century Fox
Nein - der Blog ist noch nicht tot! Vielleicht nur ein wenig eingeschlafen :-) Und trotz vieler privater - zeitraubender - Dinge, habe ich immer noch die Zeit gefunden einige neue und alte Filme zu sehen - nur leider nicht drüber zu schreiben. Was zwar im Prinzip genauso viel Spaß macht wie einen Film zu sehen - jedoch nunmal doch etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Das Filmhighlight der letzten Wochen war dabei definitiv die Filmpremiere von Rampage 2 mit anschließendem Filmgespräch von und mit Dr. Uwe Boll in Mainz vor knapp 3 Wochen. Eventuell folgt hier einmal eine Doppelrezension. Die beiden Rampage Teile gehören nämlich zusammen mit Assault on Wallstreet, zu Bolls besten Filmen. Denn ob man es glauben will oder nicht: Der Mann kann doch Filme machen! Doch genug der Rechtfertigungsversuche warum hier es so lange still war oder was Uwe Boll gerade macht - es folgt eine kleine Rezension zu Species IV:
Manchmal fällt es einem schwierig etwas zu einem mittelmäßigen Film zu schreiben. Der vierte - und bis jetzt lezte - Teil der Species Reihe gehört zu dieser Art Film. Er ist weder so gut, als das es was positives zu berichten gäbe - noch ist er so schlecht, dass er einen Veriss wert ist. Irgendwie dümpelt der Film einfach nur so vor sich hin. Man sieht nichts tolles, aber nunmal auch keinen abgrundtief schlechten Trash. Und genau das macht Species IV so schwierig. Mehr als einmal schaut man im dunklen Wohnzimmer während des Filmes auf die Laufzeitanzeige des DVD Players nur um zu prüfen wie lange das ganze eigentlich noch geht.
Als solide Videothekenkost kann man ihn sicher am besten beschreiben, während er über die meiste Zeit aber einfach nur eines ist: Laaaaaangweilig.
Fassen wir die Story zusammen: Miranda - eine attraktive Frau - wohnt bei ihren Onkel, Dr. Tom Hollander. Eines Tages wird Miranda in einem Park leicht verletzt aufgefunden. Am Vortag besuchte sie eine Party, auf der es ein Massaker gab. Von nun an zeichnen sich tiefste Abgründe auf: Miranda ist nämlich an dem Partymassaker alles andere als unschuldig. Die Verletzungen zog sie sich offenbar bei einem Amoklauf auf genau dieser Party zu. Nur ihr Onkel Tom Hollander weiß, was Miranda in Wirklichkeit ist: Ein Alien-Mensch Hybrid mit ziemlichen Kräften.
Soviel zur Story da man eigentlich mehr auch nicht wissen muss. Ein mexikanischer Kollege von Hollander war einst zusammen mit ihm an der Zeugung von Miranda beteiligt (nein - natürlich nicht wie man es zuerst denken will - sondern bei der Schöpfung im Reagenzglas natürlich!) und soll nun aufgesucht werden. Vielleicht hat er die erforderlichen Informationen wie man Miranda heilen kann.
Soweit so Mittelmässig. Es beginnt ein kurzweiliger Roadtrip nach Mexiko und ein langes Finale ebendort. Es gibt Aliens, Mutanten und dazwischen Dr. Hollander. Es wird gekämpft und obwohl ich die Rezension gerade einmal 2 Tage nachdem ich den Film gesehen habe schreibe, weiß ich schon nicht mehr, worauf das ganze hinauslief. Ein Film zum vergessen also. Wer die Möglichkeit hat ihn einmal umsonst zu sehen kann ihn durchaus mal ansehen - zuerst sollte man aber sich die Teile I, II und III ansehen. Wobei der erste ja sogar noch gut ist. Wer aber einen richtigen Alienfilm sehen will, sollte besser Alien sehen. Oder Predator. Oder Das Ding aus einer anderen Welt, oder irgendeinen anderen Film wo Aliens vorkommen, inklusive erwähnten Species I, wo immerhin Michael Madsen und Ben Kinsley mit dabei sind. filmdetails

Mittwoch, 23. Juli 2014

Mainz: Filmvorstellung Rampage 2 mit Uwe Boll

Am Freitag um 20:30 Uhr gibt es im Capitol Mainz die Premiere von Rampage 2. Das besondere an der Geschichte: Star-Regisseur und Deutschlands Hollywood- bzw. Kanadaexport Nummer #1 Dr. Uwe Boll ist persönlich anwesend! Der Spaß kostet gerade einmal schlappe 7,50 Euro. Mit dem Spaß meine ich übrigens nicht einmal den Film (der aller Vorraussicht nach Trash ist) sondern vielmehr das inbegriffene Filmgespräch mit Dr. Boll. Aus eigener Erfahrung (Postal Premiere) kann ich bestätigen, dass die Gespräche und seine Preisgegebenen Weisheiten über das Deutsche Kino und Hollywood auf jedenfall sein Eintritt wert ist. Wer den Meister des Trashs also noch nicht live erlebt hat und nicht allzuweit Weg wohnt, sollte sich die Gelegenheit auf keinen Fall entgehen lassen.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Weltmeister!

Es ist geschafft! Deutschland ist Weltmeister! Die WM-Pause hier ist daher rum und es gibt demnächst wieder mehr Reviews interessanter Filmperlen.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Filmkritik: Das Blutgericht der reitenden Leichen (1975)

(c) 1975 Jugendfilm-Verleih
La Noche de las gaviotas oder vom spanischen ins deutsche übersetzt Die Nacht der Möwen ist der korrekte Originaltitel des vierten Teiles aus der Die reitenden Leichen-Reihe. Wie wir wissen war es in den 70iger Jahren jedoch praktisch erste Pflicht eines deutschen Filmverleihs für einen Horrorfilm zunächst einen möglichst verstörenden Titel zu finden, damit die Leute auch ja ins Kino gehen. So muss man das inzwischen ein wenig historisch sehen: Nur ein Jahr vorher kam nämlich - der aus damalige Sicht skandalöse Film - The Texas Chainsaw Massacre in die Kinos. Dieser wurde in Deutschland jedoch unter den Namen Blutgericht in Texas veröffentlicht. Die reitenden Leichen waren dem regelmäßigen Kinogänger zwar als Filmreihe bekannt, konnten jedoch niemals als Publikumsmagnet funktionieren wie konkurrierende Filmreihen. Aus diesem Grund wurde daraufhin kurzerhand ein Blutgericht der reitenden Leichen kreiert, in der Hoffnung doch noch ein paar Zuschauer zu fischen. Der Titel hat selbstverständlich - wie so oft - nicht allzu viel mit dem Inhalt zu tun. Im Vergleich mit Jesus Francos Version Die Residenz der reitenden Leichen (Filmkritik auf diesem Blog) gibt es jedoch immerhin ein paar reitenden Leichen zu sehen und ist kein komplett billiges Rip-Off. Da der Film außerdem vom Originalschöpfer Amando de Ossorio kreiert wurde kann man - bzw. muss man ihn daher - offiziell zur Reihe zählen. Es gibt nämlich Templer, reitende Leichen in Kutten und überwiegend dunkle - in blautönen - gehaltene Bilder.
Die Story, da nicht wirklich umfangreich, kann man recht kurz zusammenfassen: Doktor Henry Stein ist zusammen mit seiner Frau in ein kleines spanisches Dörfchen gezogen. Hier will er den örtlichen Arzt ablösen und sich selbstständig machen. Doch bereits am ersten Tag merkt er, dass in diesem Dorf so einiges nicht stimmt. Nicht nur, dass sich die Eingeborenen sehr merkwürdig verhalten: Jeden Abend erklingt vom Strand aus Glockengeläute. Der Grund für das Läuten sind mysteriöse Zeremonien bereits verstorbener Templer, wie Stein und seine Frau auf schmerzhafte Weise herausfinden müssen.
Technisch ist der Film mittlere bis untere Schublade. Einprägsam sind vor allem die Zeitlupenaufnahmen der reitenden Leichen: Doch gerade diese haben es in sich und sollten beim Anschauen einigen Wiedererkennungswert besitzen: Jeder Herr der Ringe Fan kann hier beobachten , woran sich Peter Jackson orientiert hat als die Interpretation seiner Ringgeister geschaffen hat. Dies ist natürlich eines der Markenzeichen der Reitenden Leichen und ist in den anderen Filmen auch schön anzusehen - außer in dem billigen Jesus Francos-Machwerk, wie oben erwähnt. Horrorfans können daher unbesorgt zugreifen. filmdetails

Freitag, 13. Juni 2014

Filmkritik: Die Residenz der reitenden Leichen (1985)


(c) Laser Paradise

Als Trashfilmfan fällt es einem oft nicht leicht den Überblick zu behalten: Da steht man irgendwo in einer österreichischen Videothek und stößt auf einem ein Film mit dem ansprechenden Namen "Die Residenz der reitenden Leichen". Das Datennetz am Handy ist leider aus, und das recherchieren nach dem Film würde ohnehin mehr kosten als die 3 Euro, die der Film kostet. Also, hey – Reitenden Leichen als Uncut DVD von Laser Paradise und dazu noch von Jesus Franco? Das ist doch so was von gekauft.
Zuhause angekommen stellt sich die Ernüchterung ein: Der Film hat nämlich – wie im Unterbewusstsein befürchtet - bis auf den Titel und ein paar Kapuzenbuben (leider ohne Pferde, daher logischerweise auch nicht Reitend) rein überhaupt nichts mit der bekannten Horrorreihe zu tun. Diese Titelgebung war aber damals nicht unübliche Praxis um die Videothekenverkäufe mittelmäßiger bis schlechter Film anzukurbeln. Und gewirkt hat diese Marketingstrategie offenbar auch noch 30 Jahre später, wie man an mir sieht.
Angeschaut habe ich den Film natürlich trotzdem. Ob der Film seine 3 Euro wert ist, werden wir nun genauer untersuchen.
Vier bumsfidele (und dies ist wortwörtlich so gemeint) Touristinnen machen einen Kurzurlaub auf Teneriffa. Angekommen in einem Luxushotel sind die vier Frauen zunächst leicht irritiert wo die anderen Gäste – und vor allem die „Kerle“ - sind. Obwohl sich etwas Verunsicherung breit gemacht hat lassen sich die Vier Mädels nicht den Spaß nehmen: Denn zum Vergnügen braucht man keine Männer, wie man in den ersten 15 Minuten des Filmes lernt. Nach den ersten lesbischen Orgien wird erst einmal die nähere Umgebung des Hotels untersucht. Hierbei stellt sich heraus, dass die anderen Touristen – allen voran die heiß ersehnten Männer – doch nicht wie erwartet allesamt am Strand verweilen. Aber auch dieser Warnschuss soll nicht die Stimmung der Dumpfbacken trüben, denn als nächstes ist- oho – wer hätte es erwartet - Nacktbaden angesagt. Einziger Wermutstropfen ist ein fliegendes Beil, was unsere drallen Heldinnen nur um (Scham)Haaresbreite verfehlt. Wie auch immer – irgendwie ist dies dann doch das ausschlaggebende Ereignis, weshalb die Stimmung getrübt wird. Irgendwer ist hinter ihnen her, und dieser Jemand meint es offenbar verdammt ernst. Als dann noch eine der vier Freundinnen, Mabel, urplötzlich vermisst wird kippt die Urlaubsstimmung völlig.
Was Jesus Franco hier abliefert ist selbstverständlich kein wirklicher Horrorfilm. An manchen Stellen war ich mir nicht einmal sicher ob es überhaupt ein Film sein soll, oder ob hier lediglich jemand diverse Einzelaufnahmen im Studio aneinandergereiht hat. Gruselig ist dabei vor allem die Story sowie die dilettantischen Darstellerinnen. Ausgehend vom Plot muss man jedoch fairerweise zugeben, dass Die Residenz der reitenden Leichen keine große Bühne für anspruchsvolle Schauspielerei bietet. Doch Story hin oder her – teilweise schafft es Franco von Zeit zu Zeit tatsächlich irgendwie die bedrohliche Atmosphäre einer großen verlassenen Ferienanlage wiederzuspiegeln. Seien es die verlassenen abgedunkelten Gänge des Hotels oder der Wind, der durch die Palmen der vereinsamten Anlage weht – an einigen Stellen mag tatsächlich ein leichtes Gefühl des Gruseln aufkommen. Unter dem Strich reicht es natürlich - ganz in Franco-Tradition - nicht. Der Film ist und bleibt unteres Mittelmaß. Höhepunkt bietet jedoch das Bonusmaterial mit einer ausführlichen Extra-DVD inklusive Uncut Scenes (interessanterweise von anderen Filmen) sowie einem fast 20 minütigen Interview von Jesus Franco und Lina Romay ergänzen das Material. Wie man merkt kann man ausgehend von 3 Euro bei dem Laser-Paradise DVD Release doch nicht viel falsch machen. filmdetails

Freitag, 6. Juni 2014

Filmkritik: Creature - Die dunkle Macht der Finsternis (1985)



Der permamente Weißstich wirkt als ob der Film in
einer Bar voller Raucher gedreht wurde...
Normalerweise bewerte ich ja nicht die technischen Aspekte einer Bluray oder DVD. Ob das Bild körnig, verwaschen oder zu hell ist, kann man in der Regel am besten bei Amazon in den Kritiken nachlesen. Bei Creature mach ich jedoch eine Ausnahme: Das Bild dieser DVD ist nämlich nicht nur schlecht - sondern schier unfasstbar schlecht. Ohne Übertreibung ist dies wohl eine der am schlechtesten gemasterten DVDs die jemals in der DVD-Ära produziert wurde. Gesehen habe ich den Film zwar über Amazon-Instantvideo - jedoch liegt auch hier die DVD Source zu Grunde. Als Vorlage hat hier offenbar eine schon mindestens 200 mal überspielte VHS Kassette im Longplayformat gedient. Das Bild hat Krizzel, es gibt Schlieren und in fast allen dunklen Szenen (und das sind bei einem Weltraumfilm logischerweise eine Menge) ist es mit einem diffusen hellen Weißton überlagert. Dazu befindet sich der Film noch in einem seltsamen 4:3 Format - wobei es immer so scheint, als ob das Bild leicht gestaucht wäre. Würde es nicht offiziell bei Amazon im Stream angeboten hätte ich vermutete, dass mir hier eine Raubkopie aus den 80iger Jahren untergekommen ist. Für die Leute, die denken, dass ich übertreibe gibt es anbei ein paar Beispiele.
Nachdem die technische Seite von dem deutschen Videothekenrelease ausführlich analysiert wurde werfen wir mal einen Blick auf die Story. Oder zumindest das, was ich mitverfolgen konnte in diesen halbdunklen verwaschenen Bildern. Während des Filmes hatte ich tatsächlich manchmal das Gefühl überforderter zu sein als ein 100 Jähriger Autofahrer im Berufsverkehr bei dichtem Nebel.
Bildinfo: Auf der linken Seite sehen wir einen Menschen
Das rote oben soll eine Alarmlampe darstellen

Beginnen tut die Story irgendwann in der Zukunft. Auf dem Saturnmond Titan wollen Deutsche und Amerikaner seltene Rohstoffe abbauen. Aus irgendwelchen Gründen wird das deutsche Raumschiff von einer fremden Macht infiltiert. Die Amis versuchen nun rauszubekommen wieso das Schiff sich nicht mehr meldet. Angekommen machen sie bekanntschaft mit dem offenbar einzig Überleben: Hans Rudy Hofner, gespielt von Klaus Kinski.
Aufgebrachte Astronauten rennen einen Flur runter.
Die Wischeffekte enstehen selbstverständlich nicht
dadurch, dass sie so schnell laufen
...


Ohne eine tiefgründige Filmanalyse zu betreiben kann man sich eigentlich schon an dieser Stelle denken, dass der Film zu den verwaschenen Bildern passt. Kinski im Weltraum - natürlich kommt hier Trash raus. Dieser ist auch die meiste Zeit sehr eindeutig von Aliens geklaut. Dies geht hin bis zur einer leichten optischen Ähnlichkeit einer Hauptdarstellerin zu Sigourney Weaver. Abgesehen von der miesen Umsetzung der DVD gibt es eigentlich rein überhaupt nichts, was im Gedächnis bleibt. Sogar Kinski als eine Art Weltraumnazi hätte man interessanter Umsetzen können. Wer den Film über Amazon-Instantvideo umsonst sehen kann, kann sich ja einmal ein eigenes (verwaschenes) Bild machen - 5 Euro für einen DVD-Kauf ist es aber nicht Wert. filmdetails



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