Mittwoch, 28. Februar 2018

Filmkritik: Fireflash (1983)

(c) '84 Entertainment
Um eine dystopische Zukunft wie in Fireflash sind wir gerade so drum herum gekommen: Denn die Erde wurde laut Fireflash bereits 2011 von einem Atomkrieg vernichtet. Neue Herrscher sind die aus der Asche des Atomkriegs empor gestiegenen, die sogenannten Euraker: Eine Mischung aus selbsternannten Supernazis und dem Star Wars Imperium. Den Rest der bewohnbaren Welt teilen sich verschiedenen Banden von Söldnern, Menschenaffen und eine obligatorische Rebellen Armee auf, die in Alaska sitzt. Und als ob dies nicht reicht: Alle Frauen sind in dieser Zukunftsversion dank der Atomstrahlung zeugungsunfähig geworden. Eine düstere Zukunft also.
Der Legende nach gibt es jedoch noch eine verbliebene Frau, die Kinder gebähren kann. Diese befindet sich irgendwo in den Ruinen des zerstörten New Yorkes. Näheres ist nicht bekannt - und an dieser Stelle kommt unser Held Flash ins Spiel: Dieser wird von den Rebellen beauftragt die letzte Frau ausfindig zu machen - und ggf. direkt zu schwängern, damit die Menschheit auch weiterhin bestand hat. Vor allem um zweiteres lässt sich Flash nicht lange bitten und macht sich auf den Weg. Anbei werden ihm zwei Buddies gestellt, die es faustdick hinter den Ohren haben. Besonders der schlagfertige (und damit ist nicht sein Maul gemeint) Bronx hilft Flash immer wieder aus der Patsche.
Ein Film der viele Fragen aufwirft: Angefangen damit, wieso der Typ in der deutschen Version überhaupt einen Comic-Namen wie Flash verpasst bekommt ist nicht wirklich klar. Flash kann nämlich weder mit Blitzen schießen noch hat sonst irgendwelche Kräfte, die so einen Namen gerechtfertigen. Eigentlich ist unser Held sogar eine ziemlich Trantüte, die meistens ziemlich teilnahmelos durchs Bild stolpert. Im Original wird der Held übrigens Parsifal genannt, was an ein Musikstück von Wagner angelehnt ist. Auch wieso die letzte fruchtbare Frau versteckt gehalten wird geht nicht ganz aus der Geschichte hervor. Noch weniger, was es mit den Affenmenschen auf sich hat, welche Flash im letzten Drittel seiner Reise begegnet. Doch andererseits: Wen interessiert das bei einem trashigen Italo-Endzeit-Film überhaupt? Spätestens wenn man Kevin Eastman als Affenmann - dilletantisch mit Haaren im Gesicht beklebt - sich durch die Szenen prügeln sieht sind einem offenen Fragen relativ egal. Der Film unterhält - und das macht er sehr gut. Zu den oftmals wirklich guten Synthesizerklängen wird eine dichte Atmosphäre geschaffen, die sich auch vor Klassikern des Genres wie The Riffs nicht verstecken muss. Für einen - so vermute ich es mal - Lowbudget Film wird hier gerade an Szenenbild und Bauten wirklich viel rausgeholt.
Okay - man mag von dem Film halten was man will: Objektiv ist er selbstverständlich schlecht. Abgesehen von den oben erwähnten Dingen wie teilweise eine gute Musik sowie sehenswerte Kulissen, findet man nicht viel gutes: Ein hölzener Hauptcharakter. Eine löchrige Story und größtenteils sehr eigenwillige Kostüme (und das ist noch nett ausgedrückt) prägen das Gesamtbild. Aber dennoch: Für Fans des Genres ein wirklicher Geheimtipp. filmdetails

Dienstag, 13. Februar 2018

Filmkritik: Hatchet 2 (2010)

(c) Tiberius Film
Wie schon beim ersten Teil festgestellt, ist Hatchet eine in Deutschland nicht ganz so prominente Horrorfilm Reihe. Warum das so ist, kann man schlecht beurteilen. Teil 1 bietet viel, das einem Horrorfilm-Fan gefallen kann: Eine Geschichte um einen wirren Mörder der alleine im Sumpf lebt. Das ganze verpackt mit derben Effekten (die zum großen Teil ohne CGI auskommen) und ein paar mehr oder weniger sympathische Charaktere, die nur eines gemeinsam haben: Ihre Lebenserwartung ist extrem kurz. Auf der anderen Seite hat man alles irgendwie schon einmal gesehen.
Wie auch immer - inzwischen gibt es vier Teile und der letzte erschien erst im letzten Jahr. Rein chronologisch ist nach dem ersten Teil selbstverständlich der Zweite dran, der heute auf dem Programm steht.
Und chronologisch ist wortwörtlich zu nehmen: Kein Prequel oder paraleller Handlungsstrang. Hatchet 2 beginnt genau da, wo Teil 1 aufhört. Marybeth ist die einzige Überlebende von Crowleys Massaker und wird nach dieser verhängnisvollen Nacht von einem Fischer aus den Sümpfen gerettet. Sie selbst hat zwar überlebt - jedoch ist das Geheimnis um den Tod ihres Vaters und Bruders immer noch nicht geklärt. Genauso, wie nicht genau geklärt ist, wer oder was Crowley überhaupt wirklich ist. Ein Geist - wie alle behaupten? Oder doch ein ganz normaler degenerierter Serienmörder aus Fleisch und Blut. Ein Grund für Marybeth Revenant Zombie aufzusuchen - jenen dubiosen Typ, der die sogenannten Grusel Sumpf-Touren organisiert. Nicht lange dauert es und Marybeth überredet den Revenant sich erneut auf den Weg in den Sumpf zu machen. Beide haben nämlich einen guten Grund dafür: Der Revenant will sein verlorenes Boot wiederfinden - und Marybeth das Rätsel um das Verschwinden ihrer Angehörigen aufklären.
Wie erwartet bekommt man auch im zweiten Teil reine Unterhaltung geboten: Wer irgendwas mit Anspruch sucht ist fehl am Platz. Doch so soll es sein. Auch im zweiten Teil wird wieder viel mit ganz klassischen Mitteln gearbeitet: Keine CGI sondern handgemachte Splattereffekte bestimmen das Bild. Meterhohe Blutfontainen und abgetrennte Körperteile sollten hier einen nicht abschrecken. Auch die Darsteller sind - obwohl die Schauspielerin von Marybeth ausgetauscht wurde - durchwegs gut gewählt. Ganz nebenbei ist Hatchet 2 wohl einer der wenigen Filme, die Tom Holland - normalerweise Regisseur und maximal Nebendarsteller - in einer Hauptrolle zeigen. Auch Tony Todd - vielen wohl eher bekannt als der Candyman aus dem gleichnamigen Film - kann mit seiner charasmatischen Austrahlung überzeugen. Im Teil 1 noch eine Nebenrolle hat er hier eine Hauptrolle. Zusammengefasst: Für Fans klassischer Horrorfilme ohne Tiefgang eine Empfehlung. Besonders, wenn es mal etwas härter zur Sachen gehen darf. Apropos härter zur Sache: Die deutsche FSK Fassung (siehe Cover oben) ist in allen Versionen geschnitten. Wer den Film unzensiert genießen will (was ausdrücklich empfohlen wird) sollte hier auf die österreichische Fassung von Illusions Unltd. zurückgreifen. filmdetails
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