Montag, 27. Juni 2022

Filmkritik: Top Gunner - Die Wächter des Himmels (2020)

(c) The Asylum
Schnelle Jets, coole Action und waghalsige Piloten. Wer aktuell nach langer Durststrecke mal wieder einen überragenden Fliegerfilm sehen will, kommt mit Top Gun: Maverick voll auf seine Kosten. Nachteil: Das Spektakel mit Tom Cruise findet aktuell ausschließlich im Kino statt und kostet im Abendprogramm mit optionalen D-Box Sessel rund 20 Euro. Die obligatorischen Popcorn, Nachos und Biere nicht mal mit eingerechnet. Auch wenn sich der Film lohnt (meiner Meinung nach der beste Film des Jahres bis jetzt) ist man mit dem Asylum Mockbuster Top Gunner buchungstechnisch selbstverständlich wesentlich günstiger dran. Entweder direkt bei Amazon Prime in der Flat aktuell umsonst enthalten oder für nen Fünfer auf Bluray zahlt man hier nur einen Bruchteil gegenüber dem aktuellen Meisterwerk im Kino. Klar ist mit den entsprechenden Abstrichen in Story, Effekten, schauspielerischen Leistungen und Drehbuch muss man rechnen - aber Hey - die Grundidee ist fast die gleiche. Sogar einige Dialoge wurden praktischerweise mehr oder weniger einfach übernommen.
Die Story ist - nunja - noch etwas simpler und hanebüchener als die ohnehin schon nicht besonders anspruchsvolle Story des Originals. Die Story von Top Gunner sieht folgendermaßen aus: Auf einer supergeheimen Trainingsbasis der US Air Force trainiert die Fliegerelite von morgen. Dummerweise notlandet genau dort ein Flugzeug einer ebenfalls supergeheimen Spezial-Einsatztruppe der Air Force. An Bord dieses Flugzeugs (das übrigens ein geheimer Prototyp ist - wer hätte das gedacht) befindet sich ein (natürlich auch streng geheimer!) Biokampfstoff. Doof nur, dass obwohl alles von vorne bis hinten total geheim ist, die Russen von der Biowaffe Wind bekommen haben und nun Jagd auf die Rookies machen. Jetzt liegt es also an den pseudocoolen sowie unfreillig komischen bzw. strunzdummen Nachwuchsfliegern dafür zu sorgen, dass diese Superwaffe nicht in die Hände der Kommunisten gerät. Wie man ahnen kann passt sich die Story wunderbar an den Rest des Filmes an und kratzt damit (wie auch die Effekte und Darsteller) an der unteren Niveau-Grenze des gerade noch zumutbaren Trashs.
Fun Fact: Wie zu erwarten wollte The Asylum pünktlich zur Veröffentlichung von Maverick einen passenden Top Gun Mockbuster herausbringen. Da Maverick aber eigentlich bereits 2020 abgedreht war - und der Kinostart nur wegen der CoVid-19-Pandemie verschoben wurde - lies sich auch The Asylum entsprechend Zeit mit dem Release in Europa. Irgendwann packte sie allerdings die Ungeduld und 2021 (mitten in der Pandemie) erschien das Machwerk im Stream sowie Bluray. Das dies aus guten Gründen keiner so richtig mitbekommen hat ist klar, hielt aber The Asylum nicht davon ab eine Fortsetzung zu produzieren, nachdem Maverick verschoben wurde. Dieser Film - Top Gunner: Shadow Zone wurde in den USA im Zuge der Kinovermarkung von Maverick bereits rausgebracht. Wer entsprechend schmerzbefreit oder abgestumpft von Schlefaz ist, kann sich also auf die eingedeutschte Fortsetzung von Top Gunner 2 freuen. Das Release soll im Spätsommer sein und wird damit vermutlich relativ zeitgleich zur Bluray Veröffentlichung von Maverick anstehen, in der Hoffnung seitens The Asylum das hier irgendeine arme Seele nicht genau hinschaut und sich anstatt Maverick ausversehen Top Gunner 2 im Stream bucht. filmdetails

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