Montag, 31. Dezember 2012

Filmkritik: The Big Doll House (1971)

(c) New World Pictures
Es gibt einige Filme, bei denen würden die meisten Menschen vermutlich nur verschämt zugeben, sie überhaupt zu kennen - geschweige denn gesehen zu haben. Einer dieser Filme ist mit Sicherheit The Big Doll House - zu Deutsch Das große Puppenhaus. Ob es überhaupt einen offiziellen Deutschen Titel gibt, weiß ich gar nicht - falls jemand Infos hat, immer her damit :-) Zuzuordnen ist dieser Grindhouse-Streifen am ehesten dem Subgenre des Women in Prison vermischt mit ein wenig Blaxploitation. Ein Film der also vermutlich schon im Videothekenverleih, irgendwo in den hintersten Regalen stand.
Wer sich aber zum Beispiel für Tarantino und seine Filme interessiert wird zumindest nicht um Pam Grier drum herum kommen und kann hier sehen, wo sich Tarantino unter anderem hat inspirieren lassen. Dabei geht es nicht nur um filmische Ideen sondern auch um Schauspieler: Neben Pam Grier spielt auch Sid Haig in The Big Doll House mit - beide sind über 20 Jahre später in Tarantinos Jackie Brown zu sehen. Sid Haig dürfte den meisten eher bekannt sein, als der verrückte Clown aus Rob Zombies Haus der tausend Leichen.
Produziert wurde das Trashspektakel damals von Roger Corman - der interessanterweiße nicht einmal im Titel erwähnt wir: Vielleicht war dieser Film sogar ihm damals zu heikel und er hatte Angst das sein Name mit einem Women in Prison Film in Verbindung gebracht werden könnte. Und das muss schon was heißen: Auch damals hat man Roger Cormans Namen sicher nicht in einem Atemzug mit cineastischen Meisterwerken genannt.
Die Story... oder, naja, die Handlung ist.... ist Nebensache. Ein paar - offenbar amerikanische Frauen - kommen in ein Frauengefängnis auf die Philippinen. Die Gründe für ihr dortigen Zwangsurlaub kommen nach und nach ans Licht. Die eine hat zum Beispiel ihr Kind umgebracht, wärend eine andere eine normale Mörderin ist. Die üblichen Dinge halt. Warum sie aber nicht in den USA ins Gefängnis kommen sondern in einem mehrere tausend Kilometer entfernten Land unterkommen ist mir offenbar genauso entgangen wie die Tatsache, wie es zu schaffen ist in so einer Umgebung immer perfekt geschminkt und gestyled zu sein.
Die Frage, ob es sich dabei um einen guten Film handelt erübrigt sich wohl im Ansatz. Im Prinzip ist natürlich schon das komplette Women in Prison Subgenre des Exploitationfilmes mehr als fragwürdig. Auch wenn es hier tatsächlich in Sachen Mißhandlungen oder gar Vergewaltigungen nicht hart zur Sache geht, ist dieser Film schon in der Basis alles andere als politisch korrekt. Die meisten Frauen werden mehr oder weniger als Objekte dargestellt die eigentlich nur die Wünsche Essen, Freiheit und Sex haben. Teilweise auch in anderer Reihenfolge. Auch Hauptcharakter Grear - gespielt von Pam Grier (welch Wortspiel) - hebt sich da nicht wirklich von ab. Gerechterweise muss man aber anmerken, dass auch die Männer (sehr viele spielen hier ohnehin nicht mit) genauso primitiv dargestellt werden. Dem damaligen Publikum hat es aber offenbar gefallen: Die Kasse hat geklingelt und nur ein Jahr später kam die Quasi-Fortsetzung The Big Bird Cage - ebenfalls von Regisseur Jack Hill, produziert von Corman und mit Pam Grier - in die Kinos. Grindhouse-Fans und Interessierte, die wissen wollen was Tarantino vor seiner Karriere alles selbst gesehen hat, kann man diesen Film empfehlen. Nicht zuletzt ist dieser Film auch noch recht zahm was die Gewalt angeht, verglichen mit diversen weiteren Filmen, welche die Jahre darauf in diesem Genre folgten. filmdetails

Dienstag, 25. Dezember 2012

Filmkritik: Resident Evil: Damnation (2012)


(c) Capcom
Es ist interessant zu sehen, wie die animierten Filme zu Resident Evil die realen qualitativ abhängen. Während die Paul W. Anderson-Verwurstung (Rezension folgt) sich im Prinzip nur um Alice dreht, wird hier Geschichte erzählt, in der Leon S. Kennedy die Hauptfigur ist. Auch wenn ich die Resident Evil Spiele meistens nur am Rande mitbekommen habe, gefällt mir, dass dieser Film genau wie der Vorgänger Degeneration im selben Universum wie die Videospielreihe spielt.
Zur Story: Nachdem das System in der Sowjetunion zusammengestürzt ist und Russland in immer mehr autonome Staaten zerfällt breitet sich in diesen der Kapitalismus aus. Dieser bewirkt, dass es eine immer größere Kluft zwischen Arm und Reich gibt. Die dadurch enstandenen Aufstände und Bürgerkriege gehen meist sehr blutig aus. Leon S. Kennedy wird daraufhin in eines dieser Länder geschickt um zu untersuchen, inwiefern BOWs (Biologisch-Organische-Waffen) bei diesen Kämpfen eingesetzt werden. Nachdem während seiner Untersuchung ursplötzlich vom Pentagon die Anweisung zum Rückzug kommt, forscht er auf eigene Faust weiter und stößt auf ein unheimliches Geheimnis.
Ohne zuviel vorneweg zu nehmen - dieser Film macht alles besser als der Streifen von Anderson. Nicht nur, dass der Film in derselben Welt wie die Spiele angesiedelt ist - auch stilistisch ist er sehr viel näher an den Vorlagen dran. Obwohl der Film komplett computeranimiert ist, wirkt er wesentlich ernster und erwachsener als die Realverfilmung. Horror wird oft zunächst nur angedeutet bevor er gnadenlos zuschlägt. Es gibt kein Dauerfeuer an Action. Wenn sie aber kommt - was vor allem in der zweiten Hälfte der Fall ist - ist sie durchdacht und trägt die Story vorran. Dies steht dabei im absoluten Kontrast zum Kinofilm, bei dem die Action meist nur Selbstzweck war bzw. aufgesetzte 3D-Effekte dem Zuschauer quasi aufgedrängt wurden. Zu guterletzt haben die computeranimierten Charaktere auch nicht diese zwangsaufgesetzte Coolness wie die echten Schauspieler. Die grenzt schon fast an Ironie: Ein animierter Film mit Computerfiguren schlägt auf Schauspielebene einen echten Film. Zusammengefaßt kann man wohl behaupten, dass dieser Film die Resident Evil Atmosphäre sehr gut einfängt. Ein Hardcorefan der Spiele wird zwar auch hier natürlich viele Fehler, Ungereimtheiten usw. finden. Im Vergleich zu Andersons Werk ist dies aber ein Film, der einem den Glauben an gute Resident Evil Filme wiedergeben kann. filmdetails

Freitag, 14. Dezember 2012

Filmkritik: Lady Snowblood (1973)

US DVD Cover
Japan 1873: Das Land lebt kurz nach dem Ende der Edo-Ära in einem Gefühl diffuser Angst von der westlichen Welt wirtschaftlich sowie militärisch abgehängt zu werden. In einer Aktion um Japan - zumindest militärisch - zu Stärken erlies der Staat dafür das Gesetz zur allgemeinen Wehrpflicht. Dies soll alle männlichen Einwohner mit 16 Jahren zur Registrierung und alle mit 20 Jahre zur Einberufung verpflichten. Diesen Erlass, der in der Bevölkerung großen Widerstand erfährt, nutzen ein paar skrupelose Gangster aus: Sie lassen arme Bauern ihre Kinder von der Wehrpflicht freikaufen und verschwinden daraufhin mit dem Geld. Durch eine vorgeschobene Verwechslung wird von dieser Bande eine Junge Familie getötet, einzig die Mutter wird am Leben gelassen. Nachdem sie für die späte Blutrache an einen der Gangster zum Gefängnis verurteilt wird, bringt sie dort ihr Kind Yuki, ein Mädchen, auf die Welt. Ihre Tochter soll nach dem Wunsch der Mutter - die bei ihrer Geburt stirbt - im Leben nur eines tun: Den Tod ihrer Familie rächen. Yuki wird in den folgenden Jahren zu einer Kämpferin ausgebildet die sich sytematisch jeglichen menschlichen Gefühlen wie Zorn, Liebe oder Angst entledigt. Nach 20 Jahren harter Ausbildung macht sie sich darauf in einem unbarmherzigen Rachefeldzug die Peiniger ihrer Mutter zu finden und zu töten.
Wer bei Lady Snowblood eine Anspruchsvolle Geschichte sucht sollte natürlich besser andere Filme schauen. Wie bei vielen - gerade japanischen - Filme aus dieser Zeit geht es bei Lady Snowblood vor allem um die Inzenierung und nicht um die Story ansich. Grindhouse - oder gar Exploitation - auf hohem Niveau sozusagen. Dies ist in diesem Fall dafür auf ganzer Linie gelungen. In Bildern die teilweise einem Manga entsprungen sein könnten (bzw. auch sind) wird ein gewaltiges Epos über Moral und Rache gezeichnet. Dabei fallen einem immer wieder die beiden namengebenen Farben des Filmes Weiß (für Schnee) und Rot (für Blut) ins Auge. Während Yuki, gespielt von Meiko Kaji, meistens die Farbe Weiß trägt, präsentieren sich die Kontrahenten oftmals in Blutrot. Auch die düsteren Gefängnisszenen sind in einem tiefen Rot gezeichnet, während der im Rückblick zu sehende Vater von Yuki hingegen komplett weiß gekleidet ist. Tragischerweise war sogar aber genau diese Tatsache der Auslöser für seinen Tod. Somit hat die vermeintlich harmlose Farbe Weiß das Blutbad und somit den folgenden Rachefeldzug überhaupt erst ausgelöst. Erst nach mehrmaligen Anschauen wird einem bewusst, auf wievielen Ebenen und mit wievielen kleinen Details Regisseur Toshiya Fujita gearbeitet hat.
Die Komplexität der dort geschaffenen Bilder, die ironischerweise auf den ersten Blick meistens fast simpel wirken, sind sicher einer der Hauptgründe, wieso Tarantino Shurayuki-hime - so der Originaltitel - als einer der Inspirationen für Kill Bill vol. 1 gedient hat. Von der Geschichte der Frau die Rache nimmt, über die Einteilung in Kapitel bis hin zum Finale im Schnee gibt es immer wieder punktuell Dinge zu sehen, die sich Tarantino zur Vorlage genommen hat.
Gesehen habe ich den Film auf einer Rapideyemovies Presse-DVD, die ich vor Jahren durch Zufall bekam - inzwischen gibt es den Film bei Amazon auch zu kaufen, jedoch auch da nur Original mit Untertitel. Dies sollte aber für jeden Interessierten kein Ausschlusskriterium sein. filmdetails

Montag, 19. November 2012

Filmkritik: Die Beilight Saga - Breaking Wind Bis(s) einer heult! (2012)

(c) Splendid Film (2012)
Eigentlich bietet die Vorlage der Twilightserie für eine gute Satire mehr als genug Angriffsflächen. Eine klischeeüberladene Vampirschmonzette um zwei Teenager - hier müsste es schon mit dem Teufel zu gehen, um etwas nicht wenigstens halbwegs lustiges auf die Beine zu stellen. Dass dies jedoch einigermaßen schiefgehen kann hat bereits Beilight gezeigt. Das es aber noch schlechter geht beweist Breaking Wind - Bis(s) einer heult. Angesichts diverser Furzwitze ist der Titel hier übrigens mehr als zweideutig (was vermutlich auch gewollt ist).
Wie auch immer: Die Story ist im Prinzip die selbe wie bei Twilight: Ein Mädchen verliebt sich in einen Vampir, während dieser mit seinem Nebenbuhler, einen Werwolf, diverse Konflikte austrägt. Diese mehr - oder meist doch eher weniger - tiefgreifende Story des Originals wird hier auf einen Plot gekürzt, der meist auf zusammenhangslosen nachgestellten Original-Szenen basiert die ins lächerliche gezogen werden. Das besondere daran ist wohl, dass gefühlte 90% der Witze aus Penis- oder Furzwitzen bestehen. Zugegebenermaßen ist dies vielleicht lustig wenn man schon zwei bis drei Bier drin hat - aber selbst in dem Zustand dann bitte maximal fünf Minuten lang. Nach dem fünften Schniedelwitz oder furzenden Werwolf fragt man sich nur noch was das ganze eigentlich soll. So dümpelt dieser Story- und Sinnfreie Film irgendwie seine knapp 80 Minuten vor sich hin - während man gefühlt einen 140 Minuten Film gesehen hat. Dies liegt insbesondere an der oben erwähnten fehlenden Abwechslung im Witzrepertoire des Autoren. Vor allem die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse sind wohl das wichtigste Element in einer Filmsatire die von Filmen wie Hot Shots oder vor allem Die nackte Kanone perfektioniert wurden. Bei Breaking Wind weiß aber jeder, worauf der nächste Witz abzielt, womit jeglicher Überraschungsmoment oder Pointe flöten geht. Einzig und allein einige Sprüche können ein Schmunzeln hervorbringen. Beispiel Edward: "Wegen dir hab ich fast den Pakt gebrochen und meinen Föntermin verschoben". Naja - bessere Witze gibt es sicher, in diesem Film jedoch ein kleines Hightlight.
Für ganz schmerzresistente was Kalauer unter der Gürtellinie angeht ist der Film bedingt empfehlbar. Alle anderen sollten um den Film einen größeren Bogen machen als Edward um einen Werwolfkothaufen. filmdetails

Freitag, 16. November 2012

Halloween Filmabend: 3 kurze Reviews

Halloween ist zwar schon über zwei Wochen her, ein kurzes Review unserer Halloween Horrorfilm-Party soll jedoch in diesem Blog nicht wieder fehlen. Der Alltag, andere Filme und Black Ops 2 sind wohl die Gründe, warum der Eintrag erst jetzt erfolgt. Da Horrorfilme aber - wie wir alle wissen - ohnehin zeitlos sind, soll dies kein Grund keinen Blogeintrag zu verfassen.
Wie jedes Jahr im Oktober stellt sich irgendwann die Frage: Was macht man an Halloween? Und überhaupt: Sollte man es feiern - und wenn ja, warum? Wenn es nach Pro7 geht sollten wir es natürlich feiern. Genauso wie die Oscars, den Rednoseday oder den Valentinstag natürlich. Ausgeburten der Industrie mögen manche behaupten. Aber auch die Industrie muss ihre Horrormasken und diverse Deko mit Kürbissen ja irgendwie los werden. Da wir natürlich keine Wirtschaftsbremsen sein wollen und dazu noch das Glück haben in einem Bundesland zu wohnen, an dem der 1.11 ein Feiertag ist, haben wir beschlossen Halloween zu feiern. Und zwar nicht in einer Disco oder irgendwo unter fremden Leuten: Nein, die coolen Kids - das wissen wir seit diversen Horrorfilmen wie Scream oder The Ring - bleiben zuhause und schauen sich Horrorfilme an. Und genau das haben wir dann auch getan. Dieses Jahr leider in geringerer Besetzung, da Channard nicht konnte.
Was stand auf dem Programm? Eigentlich haben wir bei Film-Abenden zwei verschiedene Schema um die Filme festzulegen.
  • a) Es werden soviele Filme wie Leute anwesend gesehen, dabei bringt jeder einen mit. Bei Filmabenden mit 3-5 Leuten eigentlich die Optimale Lösung.
  • b) Jeder der Beteiligten bringt eine festangelegte Anzahl Filme mit. Aus diesen Filmen werden dann demokratisch 6 Filme ausgewählt. Aus diesen 6 Filmen werden 3 bis 4 Filme erwüfelt. Dies ist zwar fair, jedoch kann es auch dazu kommen das irgendein Scherzkeks anfängt der Auswahl Schund unterzujubeln und dann Filme wie Konga gesehen werden müssen.
In diesem Fall haben wir jedoch keines der herkömmlichen Verfahren angewandt, da der Gast zwar reichlich Getränke und Chips dabei hatte, jedoch ich wusste das was fehlt... die Filme vergessen hatte. Somit haben wir kurzerhand drei passende Filme aus meiner Sammlung ausgewählt:
  • Dracula (1931)
  • Haus der Tausend Leichen (2003)
  • Skeleton Man (2004)
Nicht nur chronologisch, sondern auch nach niveautechnisch haben wir extra diese Auswahl der Reihenfolge getroffen. Begonnen hat der Abend mit einem Klassiker aus dem Jahre 1931 mit Bela Lugosi: Dracula. Ohne Untertreibung kann man wohl behaupten, dass dies die Mutter aller Dracula-Filme ist. Für damalige Zeiten wartet der Film mit einer recht klaren Optik auf bietet alles, was das Horrorfilmfanherz begehrt. Hierbei handelt es sich um die klassische Dracula-Geschichte von Bram Stoker umgesetzt von Tod Browning, der bereits ein Jahr später mit Freaks einen weiteren Klassiker geschaffen.
Nach so einem Meisterwerk konnte das Niveau eigentlich nur sinken - was es dann auch nun tat. Als nächstes stand das Haus der Tausend Leichen von Rob Zombie auf der Liste. Eine nähere Beschreibung erspare ich mir an dieser Stelle, da ich bereits im Januar zu diesem Film ein Review verfasst hatte.

(c) Echo Bridge Home Entertainment (2009)
Das Highlight am Abend: Skeleton Man (2004)

Zuletzt stand schließlich das Meisterwerk Skeleton Man auf der Liste. Dieser Film entbehrt jeder Beschreibung. Trash ist fast keine Beschreibung mehr für den Mist, den man hier geboten bekommt. Gut - Skeleton Man zusehen hat auch seine gute Seiten. Man sieht hier, was alles schieflaufen kann, wenn einige Leute ohne Filmerfahrung und noch weniger Budget versuchen einen Film zu drehen. Das witzigste daran ist noch, dass Casper van Dien mitgewirkt hat. Auch wenn er noch nie ein wirklich gefragter Schauspieler war, wundert man sich, was ihn in diesen Film verschlagen hat. Die meiste Zeit läuft er orientierungslos durch die Gegend und schlägt hohle Sprüche. Soweit so gut, da er das in den meisten anderen Filmen auch macht. Was hier jedoch stört ist, dass er dabei noch einer der besten Schauspieler ist. Und das muss was heißen.
(c) Kinowelt Home Entertainment (2005)
Die Story: Ein Indianer ist vor einigen Jahrhunderten bei einem Ritual Amok gelaufen und hat alle Stammesgenossen umgebracht. Heute - im 21ten Jahrhundert - ist er zurückgekehrt um sich zu rächen. Warum der Indianer - der selbst andere grundlos umgebracht hat - sich rächen muss ist ungeklärt. Genauso ungeklärt ist, was der Setdesigner geraucht hat, als er auf die Idee kam den Skeleton Man mit einem Regencape aus Plastik und einer billigen Totenkopfmaske aus einem Spielzeugladen auszustatten.
Jedoch ist das - wenn man es positiv sehen will - nur im Rahmen: Die Marines - gespielt von einer Reihe Holzköpfe (inkl. oben erwähnten Casper van Dien) laufen die meiste Zeit über mit Turnschuhen und Touristenrucksäcken durch eine angebliche Wildnis, die (O-Ton) 70km entfernt von jeglicher Zivilisation liegt. Interessanterweise trifft das Special-Forces Team trotzdem alle paar Meter auf irgendwelche Wilderer (!),Angler oder Arbeiter die allesamt kurz darauf ohnehin vom Skeleton Man getötet werden. Soweit so schlecht. Die Krone der Sinnlosigkeit ist aber, dass selbst am Ende nicht aufgeklärt  wird, warum der Skeleton Man sein Unwesen trieb oder was das Team der US-Army was ursprünglich verloren ist, dort gesucht hat.
Eine interessant Info am Rande zu Skeleton Man ist, dass der Film ursprünglich in den USA als echter Horrorfilm gemeint war. In der Deutschen Fassung haben wir zwar den gleichen Film wie die Amis, jedoch wird er hierzulande ganz offensiv als Trash beworben. Man vergleiche die beiden Cover :-)

Insgesamt ein sehr gelungener Filmabend mit einer durchwachsenen Auswahl an Filmen. Nur vom Skeleton Man muss ich mich erstmal erholen - auch wenn ich ihn sicher noch ein weiteres mal sehen werde...

Sonntag, 11. November 2012

Filmkritik: Lightning Strikes (2009)

Roscoe, eine Kleinstadt irgendwo in den USA. Kevin Sorbo - in der Rolle des Gesetzeshüters Bradley - lebt nach dem Tod seiner Frau zusammen mit seinem einzigen Sohn in einem Haus. Als eines Abends das Auto von zwei unbescholtenen Mitbürgern der Kleinstadt von einem Blitz in zwei Teile (!) gesplittet wird, ist Bradley kurz darauf am Ort des Unfalls. Das es sich hierbei nicht um einen normalen Unfalls handelt ist Bradley relativ schnell klar. Die Ermittlungen beginnen.
Was am Anfang wie der Aufhänger einer spannenden Folge Akte-X oder Outer Limits wirkt, driftet nach nicht einmal 30 Minuten leider ins trashige ab. Es ist nicht einmal der Direct-to-DVD bzw. -TV Charme, der jegliche Atmosphäre im Keim erstickt: Vielmehr sind es die hölzernden Charaktere, aufgesetzte Dialoge und natürlich die sparsame Technik, mit welcher der Film umgesetzt wurde. Sicher, Kevin Sorbo ist - und wird es sicher auch immer bleiben - ein B-Schauspieler. Wer einen guten Film erwartet, kauft sich keinen Film mit Sorbo in einer Hauptrolle, das steht fest. Doch sogar er kann es besser: Poolboy, Kull oder die Hercules Serie haben es durchaus bewiesen das der Mann auch unterhaltend sein kann. Wenn auch auf niedrigem Niveau.
In diesem Film ging es allen beteiligten - inklusive Sorbo - aber offenbar nur um eines: Das Geld und nichts anderes. Selbst für Trash-Fans ist der Film schon hart am Limit. Vor allem deshalb, weil sich der Film selbst offenbar noch relativ ernst nimmt und die meiste Zeit höchst unwitzig daherkommt. Unfreiwillige Komik ist zur Enttäuschung aller Schundliebhaber leider ebenfalls nur selten vorhanden. Spätestens, als aber gegen Ende des Filmes auch noch Aliens (!) auftauchen, kann eigentlich niemand mehr dieses Machwerk annähernd ernst nehmen und muss schmunzeln. Angesiedelt irgendwo zwischen Twister, Knowing und einer Folge Akte-X versucht der Film bemüht etwas zu sein, was er definitiv nicht ist: Ein sehenswerter Film. An der Stelle geb ich 2 Punkte für die Aliens, 1 Punkt für Kevin Sorbo und 0 Punkte für den Rest des Filmes ansich, was auf einer Mediennerdsskala von 10 Punkten einer glatten 3/10 Punkten entspricht. Viel Spaß beim gucken - die BluRay gibt es nämlich immerhin für einen unschlagbaren Preis von unter 4 Euros bei Amazon. filmdetails

Samstag, 27. Oktober 2012

Neuer Conan mit Arnold

(c) Universal Pictures
Seit gestern ist es raus: Es soll einen neuen Conan-Film geben - und zwar wieder mit Arnold Schwarzennegger. Nach dem etwas lauen Aufguss von letztem Jahr sollte der Film hoffentlich ein würdiger Nachfolger der Reihe werden. Auch wenn bei imdb noch nichts steht, gibt es seit gestern Abend auf verschiedenen Newsseiten die Info, dass Schwarzenegger sowie Universal dies bestätigt haben.
Wann der Film erscheint ist noch nicht bekannt - wenn man die Liste der aktuellen Produktionen von Schwarzenegger sich so ansieht wird man aber mit einem Kinostart vor Anfang 2014 sicher nicht rechnen können. Da wäre zwar Arnold schon 67 - aber das man in dem Alter noch immer ordentlich auf den Putz hauen kann hat Chuck Norris ja vor kurzem erst bewiesen. Dieser war sogar bei The Expendables 2 noch älter - dafür aber oben rum angezogen - ob der Körper bei einem halbnackten - fast 70 Jährigen - Barbaren wirkt wie vor 30 Jahren steht auf einem anderen Blatt... Mit Computernachbearbeitung sollte man aber einiges hinbekommen. quellen: spiegel-online, focus, welt.de

Montag, 15. Oktober 2012

Filmkritik: Orcs! - Sie kommen um uns alle zu töten (2011)

(c) Splendit Film
"Die Monster aus Herr der Ringe sind zurück. Ein Meilenstein des Fantasy-Genres erwartet uns mit Orcs! Ein Fantasyspektakel, auch für Tolkien-Fans.". Ernsthaft, so steht es auf dem Front- und Backcover der BluRay in dicken Lettern geschrieben. Ja klar. Wer diesen Film in dem Glauben kauft eine inoffizielle Herr der Ringe Fortsetzung zu erwerben, kauft wahrscheinlich auch einem gegelten Vertreter Versicherungen oder Staubsauger an der Haustür ab. Natürlich ist Orcs! Müll. Ganz großer Müll sogar. Ein Blick auf den deutschen Publisher sollte auch den letzten Leichtgläubigen Aufklärung bieten: Splendit Film. Eine Firma die uns in den letzten Jahren hunderte mittelmässige bis schlechte Direct-2-DVD Produktionen beschert hat.
Aber zurück zum dem Film, dem Film "Von dem Produzenten von Age of the Dragons" - wie es auf der Hülle steht. Höhö - was auch immer das für ein Film gewesen sein mag.
Gut - angesichts der geballten Selbstironie des deutschen Publishers auf dem Cover kann einem heiteren Filmabend ja nichts mehr im Weg stehen.
Bei Ausgrabungen in einem US-Nationalpark werden die Urfeinde der Menschheit zum Leben erweckt. Urfeinde der Menschheit? Wer dabei an Politiker, Aliens, Nazis, Kommunisten oder gar Kommunistennazis denkt hat vielleicht nicht unrecht. Der eigentlich Urfeind der Menschheit ist aber - wie wir hier lernen - der gemeine (und das im wahrsten Sinne des Wortes) Ork. Parkranger Cal bekommt dieses Problem bereits schon nach kurzer Zeit am eigenen Leibe zu spüren. Als ob er nicht schon genug Ärger mit seiner verhassten Vorgesetzten Marge hat, fallen die wilden Horden über harmlose Urlauber her. Nun liegt es an Cal und seinem Assistenten (den Parkranger-Praktikanten Hobart) den Park, die Menschen im Park und letztendlich die komplette Welt zu retten.
Was man in den folgenden - nicht einmal 80 Minuten - geboten bekommt entbehrt jeder Beschreibung. Die große Frage, die sich wohl die meisten stellen ist: Ist der Film wirklich ernst gemeint? Im Gegensatz zu vielen anderen B-Actionfilmen hat Orcs! viele Momente wo er praktisch vor Selbstironie trieft. Auch diverse Anspielungen auf die Herr der Ringe-Reihe sind sicher kein Zufall. Wenn ein Ork mit brennender Fackel die Tür eines kleinen Holzhauses stürmt erinnert das trotz der lächerlich minimalistischen Szenerie sofort die legendäre Szene aus Peter Jackson Herr der Ringe - Die zwei Türme, wo die Festung Helms Klamm von 10 000 Orks gestürmt wird.
Muss eigentlich erwähnt werden, dass die Spezialeffekte ebenfalls großer Mist sind? Wahrscheinlich nicht, ich mach es trotzdem. Das Positive: Sie passen damit ins Gesamtbild. Die Kostüme der Orks wirken nämlich auf den Zuschauer nicht wie gruselige, blutrünstige Orks, sondern eher wie verkleidete Menschen die sich versucht haben wie Orks anzuziehen und dabei ganz böse gucken. Natürlich könnte man sich jetzt darüber aufregen (wie über mind. 20 weitere Punkte die an dem Film mißlungen sind), was aber irgendwo fehl am Platze wäre. Wer sich auf Orcs! einlässt, sollte einfach wissen was ihn erwartet. Denn mit der richtigen Einstellung kann der Film eine ganze Menge Spass machen. Ganz nach dem Motto: Man kann viel erwarten, aber bloß nichts von Qualität. filmdetails

Sonntag, 7. Oktober 2012

TV-Kritik: Wetten, dass... (ZDF)

(c) ZDF, quelle: wikipedia.de
Samstag Abend, 7. Oktober 2012: Das das Reboot von Wetten, dass... mit Markus Lanz dem ZDF eine wahnsinnig wichtige Sache ist, war nie ein Geheimnis. So wichtig, dass es vorher aber noch ein 45 Minuten langes Special mit dem omnipräsenten Unterhaltungsshowgast Joey Kelly sowie einigen anderen B+ Prominenten gibt verwundert einen dann doch fast. Endlich, um 20:15 Uhr ging es los: Nach einer kleinen Tonpanne beim Eurovisionslied und ein paar Einspielern vom Warmup zur Show kam schließlich der lang erwartete Markus Lanz - erstaunlicherweise relativ unverkrampft - auf die Bühne. Unverkrampft ist bei einem Moderator, der jedoch auch sonst nicht zu großen Emotionen und Gefühlsausbrüchen neigt, nicht unbedingt überzubewerten.
Dann hat das ZDF offenbar alles richtig gemacht: Anstatt den Lieblings-Schwiegersohn der Nation  alleine auf die Große Couch zu setzen (eine blonde Co-Moderatorin bekommt man beim ZDF erst wenn die Quoten drohen zu fallen oder man selbst blond ist) wurden direkt alle Wettkandidaten und ihre Paten eingeladen. Die Auswahl der Gäste war durchwegs gemischt wobei von den Dauer-Couchgästen wie Til Schweiger oder dem amerikanischen Durchschnittspopstar (man nehme Shakira, Justin Bieber oder Timberlake) diesmal niemand auf der Couch dabei war. Auch hier will das ZDF wohl einen Schnitt machen und mehr Wert auf die Wetten legen, die bei Gottschalk teilweise zur Sideshow verkommen waren.
Lanz wirkte bei seiner Premiere im gegensatz zum alternden Playboy Thomas Gottschalk stets distanziert zu seinen Gästen. Wo Gottschalk den Leuten um den Hals fiel oder wild auf Knie und Schulter getätschelt wurde, müssen bei Lanz einige aufbauende Blicke oder ein Handschlag für eine gelungene Wette auslangen. Hoffentlich bleibt das so. Unterwartet waren hingegen diverse (allerdings harmlose) Sticheleien gegen Lagerfeld oder dem Rapper Cro. Hier wirkt es etwas, als ob Lanz versucht krampfhaft sein harmloses Schwiegersohn-Image wegzubekommen.
Das Niveau der Sendung kann irgendwo zwischen Gottschalks Wetten, dass..., Musikantenstadel und Lanz kocht eingeordnet werden. Lanz machte es nicht schlechter als Gottschalk, nicht besser nur irgendwie anders. Aber auch nur ein bisschen. Als das Van der Vaart Ehepaar nach einer verlorenen Wette mit einem Fahrrad samt Wohnwagenanhänger, besetzt mit Cindy aus Marzahn, durch den Saal fahren musste wurde einem wieder bewusst, dass man bei Wetten, dass... im ZDF ist.
Als Fazit kann man die Sendung durchwegs als in Ordnung bezeichnen. Zumindest war sie das, für das, was sie sein will. Irgendwie nichts neues, aber auch nichts, wo man wegschalten müsste. Wer Wetten, dass... sieht sollte ja in der Regel schon wissen, worauf er sich einlässt und nicht meckern. Dies war aber auch zu Gottschalks Zeiten schon so. Und wer zwischendurch doch das Bedürfnis hatte umzuschalten (z. B. bei dem singenden Pandabär oder der langwierigen Hundewette einer unentschlossenden Mittvierziegerin) konnte derweil bei RTL ein Wiedersehen mit Gottschalk feiern. Ob Das Supertalent jedoch anspruchsvoller oder unterhaltsamer als Wetten, dass... ist muss jeder selbst entscheiden.

Sonntag, 2. September 2012

Filmkritik: Rambo 3 (1988)

(c) TriStar Pictures
Einige Jahre sind vergangen seit Rambo seine Veteranenkumpane aus der grünen Hölle im Vietnam retten musste. Sichtlich traumatisiert und mitgenommen, von dem gesehenen Blutbaden aus Rambo 2 (die er zwar zu 90% selbst verursacht hat aber das steht auf einem anderen Blatt), hat sich John Rambo nun endgültig zur Ruhe gesetzt. 
Endgültig? Nicht ganz - für mindestens zwei weitere Filme nämlich nicht. Sein Mentor und Vorgesetzter Col. Trautman hat Rambo erneut aufgesucht um ihn auf eine Mission zu schicken. Diesmal haben sich einige widerspenstige Russen irgendwo in Afghanistan verschanzt um Einheimische zu foltern und zu töten. Aus irgendeinem Grund kann das Amerika nicht auf sich sitzen lassen und muss eingreifen. Und wer wäre für den Auftrag geeigneter als Mustersoldat John Rambo?
Dieser selbst - wie immer genial zornig und verbittert gespielt von Stallone - ist zunächst allerdings alles andere als begeistert von der Idee erneut in den Krieg zu ziehen. Rambo hat zwischenzeitlich im Kloster scheinbar seine wahre Bestimmung gefunden: Diese besteht aus eher pazifistischen Aktivitäten wie dem zusammenflicken von kaputten Kutschen oder dem Neubedecken des Klosterdaches.
Trautman respektiert natürlich als wahrer Freund Rambos seine Entscheidung und zieht wieder alleine von dannen.
Wie der Zufall es aber nun so will, wird Trautman jedoch nur einige Tage später selbst von ein paar aufsässigen Russen gekidnappt und darauf in ein russisches Terrorcamp innerhalb Afghanistans verschleppt. Rambo, der dies unmittelbar durch das Militär erfährt kann natürlich nicht tatenlos zusehen: Er ist es sich selbst, seinen Freund Trautman und vor allem Amerika mehr als schuldig seinen Vorgesetzten aus dieser misslichen Lage zu befreien und nun doch gewillt einmal mehr den treuen Soldaten für sein Land zu mimen.
Das Filme mit einer steigenden Zahl im Titel zunehmend schlechter werden ist ein ungeschriebenes Gesetz welches auch hier greift. War Rambo – First Blood noch ein exzellenter 80iger Jahre Actionfilm, baute Rambo 2 schon Inhaltlich viel ab - bot aber innerhalb der ersten 45 Minuten immerhin noch einige Vietnamkritische Elemente und verkam deswegen nicht zu einer kompletten patriotischen Lachnummer wie dieser Teil. Rambo 3 wirkt nämlich vom Anfang bis zum Ende hin wie ein Comic, bei dem die Person Rambo selbst (die vor allem im Teil 1 noch sehr menschlich gezeichnet wurde) zu einem übermenschlichen Superhelden verkommt, die im Alleingang mehr Leute umbringt als im ersten Teil insgesamt mitgespielt haben.
Dies hat jedoch automatisch die Folge, dass aus Rambo 3 – trotz technischer Einwandfreiheit – vor allem eines entstanden ist: Ein mehr oder weniger ein guter Trashfilm. Verabschiedet man sich von der Seriösität macht es nämlich einfach Spaß zuzusehen, wie Rambo nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet kommunistische Hubschrauber vom Himmel holt und im Alleingang ganze Armeen von russischen Elitesoldaten plättet.
Absolute Höchstleistungen haben allerdings immer noch die Drehbuchautoren geleistet: In nur wenig anderen Filmen die jemals ihren Weg ins Kino gefunden haben bekam man ähnlich sinnfreie Dialoge wie „Was ist das?“ „Es ist blaues Licht“ „Und was macht es?“ „Es leuchtet blau“ zu hören.
Abschließend kann man jeden diesen Film empfehlen, der sich darauf einlässt 2 Stunden lang tumbe patriotische Haudraufaction mit hirnlosen Dialogen anzusehen. Dabei sollte man auch immer dran denken: „Gott vergibt – Rambo nie“. Und sei es nur dann, wenn es um einen Film geht. „Rambo kennt keine Gnade“. Offenbar auch in dieser trashigen Fortsetzung eines Meisterwerkes nicht. filmdetails

Donnerstag, 23. August 2012

Filmkritik: Premutos (1997)

Zugegebenermaßen habe ich gerade im Bereich des Deutschen (Underground)-filmes immer noch einige Wissenslücken. Olaf Ittenbach zum Beispiel ist mir zwar als Regisseur sehr wohl ein Begriff - gesehen habe ich seine Arbeiten bis jetzt aber nur in Form seiner Spezialeffekte bei Uwe Boll Filmen. Garden of Love habe ich zwar vor einigen Jahren gesehen, hatte aber offenbar mich nicht dazu animiert vermehrt seine Filme zu sehen. Auf DVD-Börsen omnipräsent kam ich aber nicht drum herum doch einmal tiefer in sein Schaffen zu blicken. Und was würde sich da mehr anbieten als der Ittenbach-Film schlechthin? Premutos. Einer dieser Filme, den fast alle irgendwo, irgendwann mal gesehen haben, jeder ihn aber irgendwie doch fast zu krank findet, als das er ihn empfehlen könnte. Naja - schlimmer als Braindead wird es nicht sein dachte ich - und sollte recht behalten. Wer auf übertriebenen Funsplatter steht macht bei Premutos nichts falsch.
Die Story (Ja - sowas gibt es, auch wenn sie natürlich vor allem Aufhänger für allerlei derbe Spezialeffekte dient): Premutos - der gefallene Engel - will seit jeher die Welt unterjochen. Seit Jahrhunderten versucht er das durch Widergeburten in Menschen wieder und immer wieder. Auch 1942 ist so ein Zeitpunkt, als ihm sogar ein Eremit und verrückte Naziverehrer zur Hilfe kommt. Die Beschwörung gerät jedoch ausser Kontrolle als ein wütender Mob ihm die Bude (und am Ende selbst) anzündet. Vorher konnte er jedoch noch ein Buch - das Necronomicon lässt grüßen - im Boden vergraben.
50 Jahre später gräbt es Walter - ein Waffennarr der zum Geburtstag das Conanschwert geschenkt bekommt - aus. Was dann als Story folgt kann man gelinde gesagt als konfus bezeichnen: Sein verweichlichter und nicht besonders heller Sohn Matthias (gespielt von Ittenbach selbst) bekommt beim Fussball eine Blutgrätsche voll zwischen die Beine. Aufgrund der Verletzung verbringt Matthias den Rest des Tages auf seinem Zimmer und kommt nicht einmal zum Geburtstagsbesuch seines Vaters raus. Sein Vater Walter bringt ihm derweil das ausgegrabene Buch aufs Zimmer damit ihm nicht langweilig wird, während die anderen unten den Geburtstag feiern. Irgendwie schafft es unser Antiheld Matthias dabei mit der Hilfe des Buches den Engel Premutos zu beschwören, der offenbar auch in seinen Körper fährt. Was nun folgt ist eine Splatterorgie die sich stellenweise offenbar versucht an Genre-Flaggschiff Braindead selbst zu messen.
Wer sich über die verwirrte Story aufregt hat offenbar nicht verstanden worum es bei Premutos geht: Action und Gewalt - sonst nichts. Das Ittenbach mit einem relativ geringen Budget von damals etwa 100 Tausend Euro einen technisch gesehen recht guten Film hinbekommt beeindruckt. Das war es allerdings schon. Spezialeffkte und der Trashcharme, den der Film versprüht, sind der Hauptgrund, warum man ihn sich ansehen sollte - dieser lohnt sich dafür umso mehr. Neben der seltsamen Story sind es vor allem die unterirdisch schlechten Darsteller, die jeglichen Anlauf von Seriösität im Keim ersticken. Meistens wirkt es so, als ob Ittenbach einfach seine Freunde gefragt hätte, ob sie Lust haben mal in einem Film mitzuspielen. Unabhängig von Talent, Erfahrung oder sonstwas. Und vermutlich war das mit den Freunden sogar so. Wenn man die streckenweise aufwändigen Spezialeffekte anschaut, kann man sich auch denken das von dem Budget für die Darsteller scheinbar nichts mehr übrig gewesen ist. Wie dem auch sei: Als trashiger Unterhaltungsfilm taugt er allemal - und um viel mehr ging es Ittenbach wahscheinlich nicht einmal.

Montag, 20. August 2012

VHS Trailer: The Expendables 2

Das nenn ich mal eine nette Idee: Passend zum baldigen Release von The Espendables 2 gibt es einen Vintage Trailer, der im Stil einer schäbigen 80iger Jahre Bootleg-VHS daherkommt. Viel Spass :-)

Samstag, 18. August 2012

Filmkritik: Universal Soldier (1992)

(c) Studio Canal
In den Wirren des Vietnamkriegs ereilt die amerikanischen Truppen im Jahr 1969 die Nachricht, dass der Krieg vorbei sei und der Abzug aus Südvietnam eingeleitet wurde. In einem völlig zerstörten und brennenden Dorf muss Soldat Luc Devereaux (Jean-Claude van Damme) feststellen, dass fast sein kompletter Zug ausgelöscht wurde. Als er auf winselnde Geräusche in einer Hütte aufmerksam wird, trifft er dort seinen Zugführer Sergeant Andrew Scott (Dolph Lundgren), wie er sich eine Kette mit Menschenohren um den Hals legt. Durch die erlebten Schrecken des Krieges verlor er seinen Verstand und stellt nunmehr auch eine Gefahr für Zivilisten dar.  Luc Devereaux versucht Scott zu stoppen - in einem Schlagabtausch um die letztendlich doch vergebliche Rettung einer vietnamesischen Frau, erschießen sich beide Soldaten gegenseitig.
Ihre sterblichen Überreste werden, zusammen mit weiteren gefallenen Soldaten, auf Eis gelegt und  25 Jahre später im geheimen wissenschaftlich-militärischen „Universal Soldier“ Programm reanimiert und erneut in den Einsatz geschickt. Diesmal gegen Terroristen. Bei den Universal-Soldier handelt es sich um perfekt ausgebildete Kämpfer, die besonders heikle Situationen wie Geiselnahmen lösen können. Um eine gleichbleibende Kampfleistung zu gewährleisten, müssen sich die Soldaten regelmäßig in Kältekammern begeben und dort in eine Ruhephase treten – der Prozess schließt auch die Verabreichung eines Serums im Kopf ein, das für die Löschung von Erinnerungen eingesetzt wird und ein rückwirkendes Gedächtnistrauma verhindern soll.
Während einer Geiselbefreiung fällt der Einheit GR 44 (ehemals Luc Devereaux) ein asiatisches Pärchen auf, das sich beängstigt aneinander klammert und er erlebt plötzlich einen Flashback auf seine Zeit als Soldat in Vietnam. Sein Erinnerungsvermögen kehrt zurück und damit auch die Gewissheit, dass er nun an der Seite seines ehemaligen Zugführers Andrew Scott (jetzt GR 13) kämpft.
Als sich die neugierige Reporterin Veronica Roberts auf den militärischen Stützpunkt in der Wüste Nevada begibt um heimlich Fotos der Soldaten anzufertigen, wird Alarm ausgelöst und ein Trupp der Universal Soldier schwärmt aus. Während der Befehlsausführung den Film aus der Kamera sicher zu stellen, wird Roberts‘ Partner von GR 13 erschossen. Um der Reporterin ein ähnliches Schicksal zu ersparen, flüchtet GR 44 mit ihr ins Ungewisse.
Ab hier entwickelt sich der Film zu einem waschechten Roadmovie und einem Katz und Maus Spiel zwischen den Verfolgern und den Verfolgten. Devereaux schafft es immer wieder, sich und seine plötzliche Partnerin aus haarscharfen Situationen zu befreien und erfolgreich zu fliehen. Als sich die Wege des Militärs mit Devereaux an einer Tankstelle kreuzen, werden mehrere Universal Soldier durch explodierende Treibstofftanks schwer verletzt – an dieser Stelle wird sich GR 13 seinem wahren Namen bewusst, übernimmt das Kommando und lässt sich wieder mit Sergeant Scott ansprechen.  Auf seinem persönlichen Rachefeldzug gegen den „Verräter“ Devereaux kommt es auf der Ranch der Devereaux zum finalen Kampf und es gelingt GR 44 an eine der beiden Kühlflüssigkeits-Spritzen von Scott zu gelangen.
Aufgepusht mit neuer Energie liefern sich beide Kontrahenten einen erbitterten Kampf der für Scott in einer landwirtschaftlichen Häckselmaschine endet und entsprechend blutig zum Tode führt.
Universal Soldier zeigt dramatische Entwicklungen der menschlichen Psyche unter Einwirkung von Kriegshandlungen auf. Während Devereaux einfach nur nach Hause möchte, befindet sich Scott auch noch 25 Jahre nach dem Krieg im Krieg und fühlt sich von Verrätern umgeben. Beängstigend ist die im Film perfekt umgesetzte latente Spannung in Erwartung, dass Scott jederzeit ausrasten und eine Blutspur hinter sich ziehen könnte. Ein Augenschmaus für alle gewaltverliebten Zuschauerinnen und Zuschauer.
Der Gewaltfaktor spielt ohnehin eine übergeordnete Rolle. Viele brutale Szenen und derbe Effekte haben uns mittlerweile einige gekürzte Filmfassungen beschert. Den Vogel abschießen tut die FSK 16 DVD: Nach 60 Schnitten fehlen fast 14 Minuten des Films und sämtliche Kampfszenen inklusive Finale. Um den Überblick über cut und uncut Fassung nicht zu verlieren, empfehle ich die 104 Minuten lange Kinowelt Blu-Ray. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

Sonntag, 22. Juli 2012

Filmkritik: Shark Night (2011)

Wow was für ein Intro! Stampfender Industrialmetal und dazu schön animierte Unterwasserszenen mit Haien und Tauchern. Das ganze in einem schwarz/rot, abgespielt in verschiedenen Geschwindigkeiten und vermischt mit stylischen Computereffekten - es könnte fast aus einem James Bond Film sein... fast. Die Ernüchterung stellt sich schon kurz darauf ein: Es handelt sich doch nur um einen stinknormalen B-Movie mit durchschnittlicher Story, durchschnittlichen Darstellern aber teils ganz guten Effekten. Gute Effekte ist aber natürlich relativ gesehen - gut, wenn man sie mit Effekten vergleicht, die einem The Asylum zum Beispiel zumutet - schlecht, wenn man sie an Hollywoodproduktionen misst. Die Story ist kurz erklärt:
Eine Gruppe Collegestudenten will ein paar feuchtfröhliche Tage in einem Wochenendhaus an einem See in Louisiana verbringen. Dies ist - wie es sich später heraustellt - ein Fehler: Die Gruppe wird nämlich schon kurz nach ihrer Ankunft von Haien terrorisiert. Diese sind, wie sich im Verlauf der Story heraustellt, nicht aus purem Zufall da.
Im Vergleich zu diversen Monster oder Versus-Filmen die zum Beispiel The Asylum in den letzen Jahren herausgebracht hat, wirkt Shark Night fast wie ein Blockbuster. Das es keiner ist, bemerkt man aber spätestens nach den ersten 15 Minuten. Auch wenn optisch stets oberhalb einer Videothekenproduktion gearbeitet wird, sind Story und Darsteller flacher als die Seeoberfläche unter der die Killerhaie lauern. Die schräge Story, die irgendwo im letzen Drittel plötzlich in Richtung Thriller mit Snuffeinlagen schwenkt, tut ihr übriges, dass man den Film nicht ernst nehmen kann. Dazu kommen noch Szenen, wo zum Beispiel eine Darstellerin in einem Stahlkäfig gefangen ist und angeblich nicht rauskann. Dass die Streben teilweise soweit auseinander liegen, dass ihr Kopf fast 1,5 mal hindurchpasst wird einfach mal ignoriert.
Was mich an dem Film am meisten wundert ist, dass offenbar auf der einen Seite zwar genug Budget da war um optisch und Effektmässig einen halbwegs vernünftigen Film zu produzieren - auf der anderen Seite aber Darsteller und eine Story genommen wurde, die in ihren Qualitäten dem Film praktisch hinterherrennen. Auch die Logiklücken, wie die oben erwähnte Szene mit dem Stahlkäfig, hinterlassen kein gutes Bild. Man merkt, dass Videoclipästhetik zwar vielleicht einiges her macht, jedoch noch lange nicht einen Film retten kann. filmdetails

Sonntag, 15. Juli 2012

Filmkritik: C.H.U.D. - Panik in Manhattan (1984)

Kennt jemand die unterirdischen Mutanten-Bewohner von New-York aus Futurama? Ja? Genau um diese Figuren geht es nämlich in C.H.U.D. - Panik in Manhattan. Zugegebenermaßen bin ich auch nur durch Futurama auf diesen Film aufmerksam geworden, hab ihn dann aber direkt bei so einer 6 Filme für 20 Euro Aktion bei Amazon mitgenommen. Viel falsch machen kann man bei einem 80iger Jahre US-B-Movie ohnehin nicht - sofern man auf Filme wie Basket Case oder The Riffs steht. Das der Film dazu noch in New York spielt ist meiner Meinung nach noch einmal einen Bonuspunkt wert. Bemerkenswert ist, dass es sich bei dem Cover um ein für DVD-Sammler gerechtes Wendecover handelt.
Schon bei der dröhnenden Synthesizer Musik im Intro weiss man, was man ab jetzt geboten bekommt: 90 Minuten feinsten 80iger Jahre Trashhorror - und man wird nicht enttäuscht, wie sich herausstellen sollte.
Aufregung in Manhattan, sogar die Obdachlosen, die normalerweise in der Kanalisation (!) wohnen sind verunsichert: In letzter Zeit werden immer mehr Menschen vermisst. Die Polizei tut dies zunächst nur als harmlose Ehestreits ab, wo die Partner weggerannt sind. Nur George Cooper, Modefotograf / Künstler / Hobbydetektiv und offensichtlich mittelmäßiger Schauspieler ahnt, dass etwas im Busch ist und geht der Sache nach. Kurz darauf wird die Frau von Captain Bosch - Polizist des NYPD - jedoch auch als vermisst gemeldet, was bei der Polizei eine Kehrtwende bedeutet: Die bösen sind nun nicht mehr die Polizei, sondern die Regierung höchst selbst. In einer teilweise stockenden Story ohne großer Entwicklung wird nach und nach aufgedeckt was wir doch alle insgeheim befürchtet haben: Die Regierung verscharrt den Atommüll nicht in stillgelegten Salzbergwerksstollen, sondern versteckt ihn aus Kostengründen direkt in der Kanalisation unter der Stadt!
Interessant ist die Geschichte nicht, sehenswert jedoch allemal. Cooper ermittelt auf eine etwas eigensinnige naive Art mit seinem Buddy Sheperd, der immer wieder Insiderinformationen aus der Obdachlosenszene parat hat. Er ist es am Ende auch, wer mit Cooper zusammen gegen die Regierung kämpft und versucht den Umweltskandal aufzudecken. Das durch den gelagerten Atommüll diverse Mutanten entstanden sind - oder wie sie offenbar innerhalb weniger Jahre entstanden sind - wird nicht näher erklärt. Sind die Mutanten ehemalige Obdachlose die aufgrund der Strahlung mutiert sind? All das bleibt offen - erklärt wird nur, dass die Mutanten offenbar mehr Strahlen als ein Castortransport, weshalb Coopers Geigerzähler immer ausschlägt, wenn einer in der Nähe kommt. Die Bewegungsmelder aus Alien lassen grüßen. Dies ist im Grunde alles, worum es geht: Regierung vs. Outlaw Rebellen - oder zumindest zwei Typen die sich dafür halten. Gewinnen tun natürlich die guten - wobei das Ende hier einiges offen hält.
Was interessant ist, ist die Tatsache, dass in der ursprünglichen deutschen Version die komplette Liebesbeziehung zwischen Cooper und seinem Model entfernt wurde. Auch wenn es sich nur um eine Sidestory handelt gibt es einiges an Mehrinfos zu Coopers Charakter. Das zum Beispiel die komplette Schwangerschaft seiner Freundin (in der Deutschen Version ist sie ja nicht einmal seine Freundin sondern nur Kollegin) rausgeschnitten wurde ist nicht nachvollziehbar. Auf der vorliegenden DVD von Eyecatcher Movies ist jedoch alles an Szenen enthalten, was damals der Prüfstelle zu heikel war. ist. Diese Szenen sind übrigens alle im englischen Original, da sie nie synchronisiert wurden. Die Wege der BPJM (damals noch BPJS) waren schon früher nicht immer nachvollziehbar gewesen.
Der Schere um Opfer gefallen ist erwähnenswerterweise auch einer der ersten Kinoauftritte von John Goodman, der in einer Nebenrolle einen Polizisten mimt. Diese Szene in der - inzwischen ungeschnittenen - FSK 16 Fassung wieder vorhanden wird kurioserweise aber auf der DVD trotzdem als "Alternatives Ende" gepriesen. Die Verwirrung ist perfekt.
Sieht man über die Schwächen der DVD, bzw. über das Versions-Wirrwarr welches die damaligen Publisher zusammen mit der BPJS verbrochen haben, hinweg, bekommt man einen soliden 80iger Jahre Actionhorrorfilm geboten. Für Fans des Genres sei C.H.U.D. uneingeschränkt empfohlen. filmdetails

Sonntag, 8. Juli 2012

Filmkritik: The Crow (1994)

(c) Miramax
Es gibt eigentlich nicht viele Filme, die einem wirklich lange im Gedächtnis bleiben - dennoch gibt es sie - zumindest immer wieder einmal. 1994 kam mit The Crow einer von genau diesen Filmen raus. Gesehen habe ich ihn vor vielen Jahren das erste mal - schon damals war ich davon beeindruckt, was dieser Film bot. Bis jetzt ist es - rein subjektiv gesehen - tatsächlich keinem weiteren Film (bis auf Sin City vielleicht) gelungen eine Comicatmosphäre derart packend und optisch ansprechend einzufangen. Mit Sicherheit, diverse Marvel Verfilmungen wie X-Men und Co. sind allesamt durchwegs tolle Filme - fangen allerdings die Eigenschaften eines Comics stets nur bedingt ein. Bei The Crow hingegen kann man fast an jeder Stelle des Filmes die Bilder als Adaptionen des Comics selbst interpretieren.
Die Story ist - wie bei vielen Filmen die auf einem Comics basieren - in der Tat eher zweitrangig. Dies soll in keinem Fall mit belanglos oder gar schlecht gleichzusetzen sein. Relativ schnell erzählt ist sie jedoch trotzdem: In der sogenannten Teufelsnacht, die Nacht vor Halloween, werden Eric Draven (Brandon Lee) und seine Freundin auf brutale Weise ermordet. Als ob das nicht schon schlimm genug ist, ist diese Nacht genau jene vor ihrer geplanten Hochzeit, zu der es allerdings nie kommen wird. Während Deric sofort stirbt, wird seine Freundin Shelly brutal niedergeschlagen und vergewaltigt. Kurze Zeit später erliegt aber auch sie ihren Verletzungen im Krankenhaus.
Cut: Wir schreiben genau ein Jahr später, der Vortag zu Halloween. Sarah, ein junges Mädchen, welche eine enge Freundin von Shelly war, besucht das Grab des getöteten Paares. In der selben Nacht erwacht Deric. Was nun passiert kann als klassicher Rachefeldzug beschrieben werden: Deric - durch seine Auferstehung unverwundbar und übermenschlich stark geworden - macht sich auf, die Gang ausfindig zu machen, die genau ein Jahr zuvorseine zukünftige Frau und ihn brutal ermordet hat. Hierbei unterstützt ihn eine Krähe, die Deric ab jetzt ihre Augen leiht und Kundschafter für seine nächsten Opfer wird. Als Sideshow steht ihm außerdem neben Sarah der engagierte Polizist Sergeant Albrecht zur Seite.
Eines ist klar: The Crow lebt - wie es nicht anders zu erwarten ist - von seinen Bildern. Alex Proyas - der spätestens mit Dark City entgültigen Kultstatus erreicht hatte - bringt wie kaum ein Zweiter die Bilder eines Comics auf die große Leinwand. Atmosphärisch gesehen spielt The Crow in der obersten Liga mit und muss sich auch heute - fast 20 Jahre später - kaum vor aktuellen Produktionen verstecken. Das gekonnte Spiel mit verschiedenen Farbfiltern, Aufnahmen in wechselnden Witterungen oder die weitwinklige gefilmte namenlose Stadt in der Nacht tun ihr übriges um den Film in ein visuelles Meisterwerk zu verwandeln.
Der einzige fade - ja sogar tragische - Beigeschmack ist, dass Hauptdarsteller Bradon Lee während der Drehbarbeiten sein Leben lassen musste. Durch die Verkettung unglücklicher Zustände starb er bei einem Schuss durch eine Platzpatrone in einer Szene vor laufender Kamera. Das diese Szene nie den Weg in den Film gefunden hat ist selbstverständlich. Die Dreharbeiten - die auf geheiß der Familie von Brandon Lee fortgesetzt wurden - verzögerten sich dadurch. Fertiggedreht wurde der Film mit einem Körperdouble sowie Trickeffekten, bei denen Lee nachträglich mit bekannten Bildmaterial in andere Szenen reinretuschiert wurde. Im Gegensatz zu Ed Woods Plan 9 from Outer Space fällt dies tatsächlich niemanden auf. Was bleibt ist ein Film, der - trotz der depremierenden Umstände - auf der ganzen Linie überzeugt. filmdetails

Dienstag, 3. Juli 2012

TV-Kritik: Galileo (Pro7)

(c) Pro7
Es gab mal eine Zeit in der Computer noch einen halben Meter hoch waren und unter dem Schreibtisch standen. Dies muss auch ungefähr die Zeit gewesen sein, als Galileo bereits uninteressant wurde. Nach fast 15 Jahren Galileo kann man sagen, dass wohl wirklich interessant nur die ersten 50 Folgen waren und es danach gnadenlos ins Belanglose abgerutscht war. Nachdem aber jetzt jeder (der sich Galileo nach 1999 noch angetan hat) in und auswendig weiß, wie die Milch in die Tüte und die Tomate ins Ketchup kommt sind die Themen offenbar derart ausgelutscht, dass härteres her muss. Das, was ich heute (nach langer Zeit) bei Galileo gesehen habe, weckt das Gefühl, dass Pro 7 inzwischen nicht nur seine eigenen Zuschauer verarscht - sondern sie offenbar für komplett bescheuert hält.
Worum ging es? Ein Galileo-Reporter - optisch eine Mischung aus dem Checker von D-Max und Germany Next Topmodel Juror Rolfe - findet im Internet (!) einen Werbespot (!!) in dem ein Auto von einem Helicopter aus 1km Höhe fallengelassen wird. Gleichzeitig fährt ein Auto auf dem Boden auch einen Kilometer. Im Werbespot gewinnt - surprise - das Auto auf dem Boden.
Nachdem Galileo schon mit wissenschaftlichen (haha) Mitteln nachgeprüft hat, dass die Stunts aus Rambo in echt nicht funktionieren würden müssen nun Internetwerbespots dran glauben.
Hierfür begibt sich unserer tapferer Galileo-Reporter in den Physikfachbereich einer Uni. Abgesehen davon, dass dies wohl der erste Augenblick in der Menscheitsgeschichte ist, dass ein Mitarbeiter von Pro7 eine Uni von innen sieht, gibt es rein überhaupt nichts erwähnenwertes. Der Physikprofessor - offenbar froh überhaupt einmal ins Fernsehen zu kommen - erklärt aufgeregt dem gemeinen Pro7 Zuschauer was eigentlich jeder seit der 5ten Klasse weiß, oder zumindest wissen sollte: Gegenstände im Vakuum fallen immer gleich schnell - egal wie schwer sie sind. Ohoo - wenn es dafür nicht den Fernsehpreis gibt. Nachdem wir diese grundlegende Tatsache die unser Universum zusammenhält gelernt haben geht es hinaus auf einen Flugplatz. Galieo wäre nicht Galileo, wenn jetzt nicht ein echtes Auto von einem Heli geschmissen wird. Und genauso kommt es natürlich. Das man das Ganze hätte komplett mit Formeln berechnen können, wird selbstverständlich verschwiegen und ist sowieso uninteressant, weil man dann nicht Autos von Hubschraubern hätte schmeißen müssen. Und darum geht es doch hier.
Welche Beschleunigung das eingesetzte Auto hat, wie die Bodenbeschaffung ist, ob die Reifen des Autos warm oder kalt sind: alles uninteressant.
Somit wird kurzerhand ein Schrottplatzauto geholt, zu einem Flugplatz gebracht und dann an einem Heli 1000 Meter in die Luft gezogen. Nachdem das Auto fallen gelassen wird startet auf dem Boden - ebenfalls auf einer 1000 Meter Strecke - das andere Fahrzeug. Nach unglaublich langweiligen spannenden 20 Sekunden steht der Sieger fest: Das Auto auf dem Boden hat gewonnen. Die unglaubliche Feststellung: Das Auto das von einem Helicopter geworfen wird, hat irgendwann seine Höchstgeschwindigkeit erreicht, während das auf dem Boden immer weiter beschleunigen kann. Eine bahnbrechende Erkenntniss, in einem Wettbewerb der unbekannten Konstanten und Variablen. Dem größten Respekt gebührt jedoch aber dem Moderator, der stets mit ernster Stimme kommentiert, als ob es sich um eine Phoenix-Reportage über aussterbende Walfische handelt.

Montag, 18. Juni 2012

Sommerpause

Aus Urlaubs- und EM-Technischen Gründen gibt es zur Zeit eine kleine Blog-Pause. Dies hängt natürlich auch mit dem unmittelbar damit verursachten verminderten Filmkonsum der letzten Wochen zusammen. Eigentlich sollte dieser Beitrag schon viel früher erfolgen - aber wie es so ist, wurde auch das immer wieder aufgeschoben...
Dies als Info, damit niemand denkt, dass der Blog komplett tot wäre :-) Im Schrank stehen immer noch genügend - vor allem schlechte - Filme die unbedingt demnächst gesehen werden müssen. Geplant ist als nächstes eine Rezension des Klassikers C.H.U.D - Panik in Manhattan.

Dienstag, 1. Mai 2012

Filmkritik: The Avengers (2012)

(c) 2012 Marvel Studios
Das mit Joss Whedon als Regisseur der Superheldenvereinigung nicht viel schiefgehen kann, war eigentlich schon vorher absehbar. Aber trotzdem: all diese Marvelhelden in einem Film mit glaubhafter Story sowie ordentlicher Action unterzubringen war sicher nicht leicht.
The Avengers knüpft im Prinzip dort an, wo die Vorgeschichten um die einzelnen Helden aufgehört haben. Loki, schon in Thor der Bösewicht, will auf der Erde ein Dimensionsportal öffnen, durch das er seine Armee aus Asgard direkt zum blauen Planeten entsenden kann. Dies zu verhindern liegt nun in der Aufgabe von S.H.I.E.L.D., einem militärischen Geheimdienst der von dem einäugigen Schwarzen Nick Fury - gespielt von Samuel L. Jackson - geleitet wird. Dieser macht sich daran eine Gruppe von Superhelden um sich zu scharen, die ihm bei seinem Unternehmen Loki zu stoppen schlagfertig unterstützen sollen.
Begonnen wird damit - korrekt nach der Zeitschiene - die Superhelden dort abzuholen, wo es sie nach ihrem jeweiligen letzten Abenteuer hinverschlagen hat. Während der Iron Man Tony Stark, gerade dabei ist seinen neuen Stark-Tower mit alternativer Energie aufzupimpen, hat sich der Hulk - bzw. sein menschliches Ego Dr. Banner - in irgendwo in Asien als Arzt niedergelassen. Nachdem die Zwei sowie der Rest der Avengers sich zusammengefunden hat, beginnt die Jagd auf Loki um seine Pläne zu vereiteln.
Das The Avengers der erste und bis jetzt einzige Film im Jahr 2012 ist, der es von Anhieb an in die Top 250 auf imdb.com geschafft hat muss schon was heißen. Joss Whedon schafft es tatsächlich bei einer Geschichte, die in einem komplett erfunden Comic-Universum spielt, eine wirklich glaubhafte Story zu abliefern. Eine gute Entscheidung des Studios war es auf jedenfall Joss Whedon auch bei dem Drehbuch und der Story relativ viel freie Hand zu geben. Ein Risiko bestand nämlich aus Sicht der Produzenten schon: Mit Serenity hat er nämlich vorher bei nur einem Hollywoodfilm Regie geführt. Und dieser war alles andere als Mainstream, sondern hat fast komplett auf die - längst abgesetzte und im TV-gefloppte - Serie Firefly aufgebaut.
Das The Avengers auch als 3D-Version im Kino läuft braucht wohl gar nicht extra erwähnt zu werden. Was interessant zu wissen wäre ist, ob der Film in 3D gedreht wurde oder nur - wie Kampf der Titanen - nachbearbeitet wurde. Qualitativ kommen die meisten der realD-3D-Effekte an Avatar oder Resident Evil 4 nicht heran. Lediglich das Finale - was aber sicher ohnehin komplett am Computer entstanden ist - kann einiges bieten. So gesehen: Filmtechnisch top, 3D-Technisch eher mittelmaß. Wenn im örtlichen Kino die normale Version läuft ist diese sicher empfehlenswerter, da man dabei nicht 140 Minuten lang eine sperrige Brille aufhaben muss. filmdetails

Dienstag, 10. April 2012

Kauftipp: Game of Thrones Staffel 1

Quelle amazon.de
Zurzeit gibt es bei Müller die komplette erste Staffel der US-Erfolgsserie Game of Thrones auf BluRay für 39,99 Euro. Hierbei handelt es sich um die limitierte Erstausgabe mit Fotobuch, einem kleinen Episodenführer mit Landkarte, Familienstammbäumen der Charaktere sowie einer Extra DVD der Serie Boardwalk Empire, die ebenfalls von HBO produziert wird.
Ob es sich dabei um einen Auszeichnungsfehler handelt weiß ich nicht, bei Amazon kostet die Staffel in dieser Edition auf BluRay über 50 Euro.

Sonntag, 8. April 2012

Filmstöckchen: 5 Filmfragen

Vorletze Woche hat mir der intergalaktische Affenmann ohne Vorwarnung ein (Film)stöckchen hingeworfen. Darin versteht man eine Art Schnellballposting zwischen verschiedenen Blogs, in dem bestimmte Fragen - hier natürlich zum Thema Film - gestellt und beantwortet werden. Da sich dieser Blog hier aber nur sehr am Rand der Blogosphäre befindet, breche ich die Regel das Stöckchen weiterzureichen - nicht destotrotz will ich aber die fünf Fragen die der Affenmann mit zugeworfen hat beantworten. Leider etwas verspätet - dafür aber in aller Ausführlichkeit :-) Also - auf gehts:

  1. Wenn du einen Film ansonsten frei nach deinen Wünschen gestalten dürftest, welche 10 bereits verstorbene Schauspieler würdest du digitalisiert in deinem Projekt zusammenführen und wovon würde er handeln?

    Ich glaube soviel verstorbene Schauspieler - die ich unbedingt wieder in einem Projekt sehen will - gibt es gar nicht. Eines der interessantesten Filmprojekte der letzten Jahre fand ich z.B. The Expendables - der Film ist genau das, was ich mir schon länger gewünscht habe, auch wenn die Schauspieler noch nicht gestorben sind. Wenn all diese Schauspieler schon tot wären und es den Film noch nicht gäbe, wäre es mein Wunsch alle verstorbenen bekannten Actiongrößen der 80iger und 90iger Jahre zusammen auf die Leinwand zu bringen.
    Ansonsten will ich keine digitalisierten Schauspieler sehen, sondern echte aus Fleisch und Blut - egal wie gut die Technik ist, da geht es um das Prinzip. Für mich wäre die digitale Auferstehung eines Schauspielers genau so ein Unding wie das Nachcolorieren von S/W Filmen.

  2. Was berechtigt die im internationalen Vergleich hohen Kosten für einen Hollywoodfilm?

    Künstlerisch berechtigt sind die hohen Kosten grundsätzlich gar nicht. Sie sind finanziell berechtigt, weil nun einmal in Hollywood vergleichsweise das meiste Geld der Filmindustrie liegt. Sogar deutsche (private) Gelder fließen anteilsmässig oft vermehrt nach Hollywood als in inländische Produktionen, weil mit Hollywoodproduktionen in der Regel deutlich mehr Gewinn gemacht wird und kein Vertrauen in die deutsche Filmlandschaft besteht. Dies traurigerweise oft auch berechtigt.
    Das depremierende ist aber, dass ich stark bezweifel, dass die heimische - oder insgesamt europäische Filmlandschaft (Frankreich ausgenommen!) - mit einem größerem Budget bessere Produktionen hinbekommen würde.
    Doch nicht nur bei den Filmen - sondern gerade bei Serien gibt es einen gigantischen Niveauunterschied zwischen Europa/Deutschland und die USA. Hierzu gibt es aktuell ein sehr interessantes Spiegel -Interview zu dem Thema das mit dem Medienforscher Lothar Mikos geführt wird. Dies soll übrigens jetzt nicht heißen, dass es keine talentierten deutschen Filmemacher gäbe. Es gibt immer wieder ausnahmen - und natürlich solche, die in Hollywood Fuß gefasst haben. Wolfgang Petersen beispielsweise hätte aber trotz des Talents sicher die meisten seiner Filme in Deutschland aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht drehen können. Von Emmerich ganz zu schweigen. Seine Filme sind zwar oberflächig und qualitativ meist im Mittelmaß, ohne Frage sind seine Filme aber genau das, was man unter Popcornkino versteht.


  3. Gibt es heute noch typische Frauen- bzw. Männerfilme und was definiert sie als solche?

    Eine offizielle Definition von Frauen und Männerfilmen gibt es mit Sicherheit nicht - jedoch gibt es selbstverständlich Filme, die relativ eindeutig auf ihre Zielgruppe abzielen. Sex and the City zum Beispiel für Frauen wie viele reine Actionfilme für Männer. So gesehen gibt es immer wieder Filme, die versuchen sehr genau ihre Zielgruppe abzustecken. Nicht zuletzt aus Marketinggründen kann man mit Filmen - die ein sehr bestimmtes Publikum ansprechen - auch sehr genau Planen. Aus dieser Perspektive betrachtet gibt es natürlich Frauen- und Männerfilme, genau wie es halt Kinderfilme oder Teeniefilme gibt.


  4. Ab wann fangen Filme an "alt" zu sein und was unterscheidet sie von "neuen" Filmen?

    Ohne Frage: Für mich sind Filme tatsächlich zeitlos. Ein Film wird vielleicht an Jahren alt, aber das ändert meistens nichts an seiner Aktualität.
    Während qualitativ sich an Filmen in den letzten 100 Jahren nicht viel geändert hat (Es gab früher gute Filme sowie Schrott - genau wie heute), ist die Technik selbstverständlich besser geworden. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass ein Fritz Lang heutzutage ebenfalls zu den gefragtesten Regisseuren gehören würde wie seiner Zeit. Kurz gesagt: Die Technik wird immer besser, gute und schlechte Regisseure gab es schon imme - genauso wie gute und schlechte Filme.


  5. Wovon handelte dein verrücktester Traum, den du eingeschlafen während eines Filmes oder DVD-Menüs erlebt hast? (alternativ: Welchen Film hast du auf besondere Weise (und wie?) in einem Traum reflektiert?)

    Bei einem Film oder einem DVD Menü eingschlafen bin ich tatsächlich noch nie - dafür schaue ich Filme zu gerne. Von Filmen träumen tu ich ebenfalls so gut wie nie - und wenn, dann meistens interessanterweise aus der Perspektive einer fiktiven dritten Person, die das Geschehene sieht und weiß, dass es sich nur um einen Traum handelt. Gerade bei Träumen von Zombiefilmen oder ähnlichen ist das sehr gut, da der Traum so nie zum Alptraum wird.

Freitag, 6. April 2012

Filmkritik: Killer-Truck (1980)

Bei einem Film der Killer-Truck heisst - zumindest im deutschen Titel - erwartet man doch in der Regel einen Wahnsinnigen der einen Truck fährt - in etwa wie bei Duell - oder - ein Fahrzeug, das gar ein Eigenleben besitzt und selbstständig beim Morden hilft - so wie das Auto in Christine zum Beispiel.
(c) United Video
Bei Killer-Truck gibt es weder das eine noch das andere. So gesehen ist der Filmtitel einfach nur irreführend, da ich den Film bei der letzen DVD-Börse in einer völlig anderen Erwartung gekauft hatte: Ein Film der Killer-Truck heißt und wo Kinski mitspielt muss einfach cool sein! Nein? Nein! Ist er nicht. Er ist langweilig. Der Truck - der nur etwas größere Maße als ein Kleinlaster besitzt - taucht überhaupt erst nach dem ersten drittel des Filmes auf und der Killer, der ihn fährt, ist eigentlich kein richtiger Killer.
Die oftmals konfuse Story zusammengefasst: Ein paar Typen brechen in eine Fabrik ein und verursachen eine Explosion. Im Anschluss wird eine lange Introsequenz abgespielt, in dem ein kleines Mädchen durch einen Ort geht und am Schluss von einem Motorrad überfahren wird. Wer der Fahrer ist, erfährt man nicht - jedoch kommt kurze Zeit später ein Motorradfahrer auf seiner Durchreise durch den Ort. Dieser namenlose Antiheld, gespielt von Kinski, wird alsbald von den Dorfbewohnern verdächtigt der Täter zu sein. Als er dann noch mit der Frau eines Dorfbewohners eine Affäre beginnt, hat er sich spätestens dort alle Symphatien im Dorf verspielt: Gegipfelt wird die Geschichte, als ein Lynchmob - angeführt von einem rauen Kerl der LKW-Fahrer ist, den Motorradfahrer jagt und töten will.
Was die Eröffnungssequenz mit der Fabrik und der Explosion mit dem Film zu tun hat, wird übrigens an keiner Stelle erklärt.
Killer-Truck, bzw. Haine - wie er im Original heißt, hat gleich mehrere Probleme. Um als ernster Film durchzugehen - die Thematik bietet ja eigentlich genügend Stoff - ist er einfach zu trashig. Um als Thriller oder wenigstens als unterhaltsamer Trash durchzugehen fehlt es schlicht und ergreifend an Spannung und Action. Die meiste Zeit über stehen die Charaktere rum und reden oder brüllen sich an. Sinnloser Höhepunkt ist eine Verfolgungsjagd in der der LKW-Fahrer Kinski auf dem Motorrad verfolgt und Kinski offenbar Probleme hat den LKW abzuhängen.
Ich würde fast behaupten, wenn ich an den Film anders rangegangen wäre, hätte er mir wohl besser gefallen. Die beklemmende Atmosphäre, die oft sehr langsamen Kamerafahrten sowie die ruhigen Aufnahmen der tristen Umgebung wären in einem anderen Kontext sicher nicht verkehrt. Schuld ist hierbei u. a. auch der irrerführende deutsche Titel sowie die Kateorisierung als Actionfilm. Für den mißlungenen Actionfilm spricht zum Beispiel auch das seltsame Intro mit besagter Fabrik. Und aus diesem Blickwinkel betrachtet ist der Film einfach nur langweilig und schlecht. Hardcore Kinski-Fans würden sich den Film sicher der Komplettheit wegen ansehen - alle anderen verpassen rein überhaupt nichts. Und das auf der DVD steht "Klaus Kinski in seiner ausdrucksstärksten Darbietung" ist wohl eher ein zynischer Spass des verantwortlichen Mediengestalters und kaum ernst zu nehmen. filmdetails

Dienstag, 27. März 2012

Filmkritik: Die Insel der Riesen-Dinosaurier (1994)

Passend zum Thema Dinosaurier soll an dieser Stelle endlich auch einmal wieder die Rezension eines Dinofilmes stehen. In der Dinosaurier Action Box ist diese Perle des Trashes jedoch nicht enthalten - die Reviews dieser Filme werden folgen.
Die Insel der Riesen-Dinosaurier, aka Die Insel der Dinosaurier, ist eigentlich schon fast ein Klassiker des 90iger Jahre Schundkinos. Produziert wurde der Film - wie die meisten Wynorski-Produktionen - als Direct2Video-Produktion. Die Story, die im Prinzip nur störend wirkt, ist schnell erzählt:
Ein paar US-Marines, unter der Leitung von Captain Jason Biggs, stürzen auf einer unbekannten Insel ab. Nach kurzer Zeit merken sie, dass sie dort nicht alleine sind. Die Insel ist nämlich bevölkert von menschenfressenden Dinosauriern sowie einem haufen gewalttätiger Amazonen. Zunächst werden die Männer von den Frauen gefangen genommen und wie Sträflinge behandelt. Durch einen Zufall - nämlich das Tatoo eines GIs - werden die Männer jedoch nach kurzer Zeit für Götter gehalten. Zunächst froh darüber zeigt sich schon nach kurzer Zeit die Kehrseite der Medaille: In den Augen der Amazonen sind diese Götter die Auserwählten, die das Dorf vor dem Giganten - einem riesigen Tyrannosaurus Rex - zu beschützen.
Was Jim Wynorski hier abliefert ist mit Worten nur schwer zu beschreiben. Verkürzt gesagt könnte man behaupten, dass dieser Film einfach nur schlecht ist. Von den Schauspielern bis hin über die Story und den Effekten gibt es rein überhaupt nichts, was in irgendeiner Weise gut oder gar zeitgemäß wäre. Zur Info: Nur ein Jahr vorher kam Jurassic Park raus. Das Die Insel der Riesen-Dinosaurier nur ein LowBudget Film ist entschuldigt zwar einiges - jedoch nicht alles. Hauptziel war es offenbar von Anfang an mit dem geringst möglichen Aufwand einen möglichst großen Gewinn einzufahren - mit Dinosauriern und vorzugsweise halbnackten Amazonen.
Angriff des Giganten
Zur technischen Seite der DVD gibt es ebenfalls nicht viel zu sagen als, dass das was hier geboten wird, unter aller Kanone ist. Die Bildqualität passt sich offenbar der Qualität der Story an und grenzt fast an die Grenze des Zumutbaren. Optisch wirkt der Film wie eine VHS aus den 80iger Jahren, die schon 50 mal überspielt wurde. Vom Ton wird ein solider Stereosound geboten. Positiv: Die original US-Tonspur ist sogar auch vorhanden, obwohl sie auf der DVD Hülle nicht explizit erwähnt wird.
Filmfans die im Trashbereich eine relativ hohe Schmerzgrenze besitzen und sich nicht an einigen Softsex-Szenen stören sei der Film wärmstens empfohlen. Jeder normale Mensch, der noch halbwegs bei Sinnen ist, sollte sich jedoch etwas anderes ansehen. Ich hab den Film schon dreimal gesehen... filmdetails

Samstag, 24. März 2012

Kurz-Review: Dinosaurier Action

Drei Filme für 7,99 Euro - das es sich dabei nur um Schund aus dem Hause Asylum handelt war mir natürlich vorher bewusst. Das Asylum - bzw. der deutsche Publisher Great Moviews - aber so geizig ist, die in "HD-Qualität" angespriesenen Filme auf eine Blu Ray zu pressen grenzt fast an Unverschämtheit. Zugegebenermaßen, die Aufmachung des Metalcase ist eigentlich gelungen - nur der obligatorische FSK 16 Sticker, der nämlich kein Sticker ist sondern fest aufgedruckt ist - stört. Das innere enttäuscht jedoch umso mehr: Es war offenbar kein Geld für ein kleines Booklet vorhanden und die Blu Ray sieht optisch wie eine Raubkopie aus Tschechien aus. Reviews zu den Filmen werden folgen.

Sonntag, 26. Februar 2012

Kauftipp: Blu-ray Metallboxen

Passend zu den Oscars: Für je nur 7,99 Euro gibt es bei Amazon aktuell (und teilweise ab 22. März) verschiedene Bluray Metallboxen mit je drei Filmen. Wer bei dem Preis stutzig werden sollte, sollte sich einmal den Inhalt etwas genauer ansehen: Geboten wird ausschließlich Trash von Asylum und anderen B- bzw. C-Moviemist, was den schlappen Preis von unter 3 Euro pro Film erklärt.
Unter diversen hochtrabenden Namen wie "Horror Meisterwerke" wird auf diese Weise der ganze (Asylum)-Schrott der letzten Jahre noch einmal auf Bluray veröffentlicht. Das man hier keine guten Filme bekommt ist natürlich klar - trotzdem kann man bei dem Preis nicht beschweren. Vor allem Trash-Fans wird es gefallen - die Dino Action Box ist auf jedenfall vorbestellt.
Aufpassen sollte man jedoch bei der Horror Meisterwerke und der Vampir Box: Hier ist der Film Animals gleich doppelt vertreten. Einmal in der Horrorbox unter dem Originalnamen Animals und sowie in der Vampirbox unter dem Namen Wolves.

Im Angebot sind - bzw. werden sein:
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