Freitag, 27. Mai 2022

Filmkritik: Seedpeople (1992)

(c) 1992 Full Moon Entertainment
In den 80iger und 90igern stand die Firma Fullmoon Entertainment von Puppet Master Schöpfer Charles Band praktisch als Synonym für billig gemachte B-Movies jeglicher Genres. Das was Roger Corman für die 60iger und 70iger Jahren vertrat führte Band irgendwie in den 80iger und 90igern Jahren fort: Massenproduktionen am Fließband, eher selten fürs Kino - meisten (dank damals neuster Technik) direkt auf Video. Nichts wurde ausgelassen, so wundert man sich nicht einmal wirklich, dass auch das übersichtliche Genre des Pflanzenhorrors hier eine Heimat fand. Die Idee das Pflanzen gewalttätig werden war zwar nicht neu - wie Tanz der Teufel schon über 10 Jahre früher ausführlich bewies - einen ganzen Film auf dem Thema aufzubauen hingegen schon. Aber nicht, dass man jetzt erwartet Fullmoon Entertainment hätte hier komplett eigene Initiative gezeigt: Geklaut wurde selbstverständlich bei diversen anderen Filmen, allen voran Critters - doch dazu später mehr.
In der Kleinstadt Comet - die ihren Namen einer Höhlenmalerei verdankt - passieren seltsame Dinge. Menschen drehen durch oder verschwinden. Als dann noch ein riesiger Samen einer unbekannten Pflanze gefunden wird, ist Tom Baines alles klar: Eine scheinbar außerirdische Pflanze infiziert mit ihren Sporen die Einwohner, die anschließend nicht mehr Herr ihrer Sinne sind. Zusammen mit dem durchgeknallten Doc Roller - der schon lange vor der Gefahr warnt, den aber zurecht niemand ernst nimmt - macht er sich auf die Suche nach der Plantage, wo sich die Keimquelle der pflanzlichen Gefahr befindet.
Um es auf den Punkt zu bringen: Der Film wirkt (und ist) von vorne bis hinten billig. Angefangen bei der 90iger Jahre Serien-Ästhetik (von den grellen Farben und schlieren würde man vermuten, dass der Film wie damalige Serien auf Video aufgezeichnet wurde anstatt auf Film), den unterirdischen Effekten bis hin zu den drittklassigen Darstellern sowie einer unterdurchschnittlichen Story. Dazu kommt, dass die wenigen Highlights im Film - wie zum Beispiel der Auftritt der Monster - geklaut sind, allem voran bei dem Überraschungserfolg Critters. Nicht nur, dass die Monster sich ebenfalls rollend fortbewegen - sie stammen natürlich auch aus dem Weltall. Dafür verschießen sie keine Stacheln, sondern schleimen ihre Opfer ein. Nebensächlich wird dabei fast, dass die Waffe gegen die Aliens Ultraviolettes Licht sein soll - was in dem Film für Menschen aus unerklärlichen Gründen in Blau sichtbar ist. Zusammengefasst: Seedpeople ist eine Trashperle die man durchaus gesehen haben sollte. Zum mehrmaligen ansehen sicher nicht unbedingt geeignet (sollte ein Mediabook existieren oder erscheinen würde ich abraten) taugt der Film für eine einmalige abendliche Unterhaltung auf jeden Fall. filmdetails

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