Montag, 24. August 2015

Filmkritik: Yeti (2013)

(c) New Age 21
Yeti oder im Original auch als Deadly Descent bekannt ist ein TV Movie - und genauso sieht er auch aus. Produziert wie ein typischer Syfy-Film müssen diesmal Yetis als Bösewichte herhalten. Diese bösartigen Schneemenschen bevölkern Teile der Gebirge in der Nähe von Seattle. Jedoch weiß das wieder (wie erwartet) keiner.
Brian Tanner - ein ehemaliger Soldat der US-Army, der bereits schon in Afghanistan im Einsatz war - macht sich auf die Suche seinen Vaters zu finden. Dieser ist vor Jahren in einem entlegenen Gebiet der Glacier Peaks verschwunden. Nachdem jetzt auch Brian verschwindet macht sich nun seine Schwester auf die Suche nach ihn. Unterstützt von einigen Snowboardern und einemPiloten will sie Brian retten. Was sie nicht erwartet hat ist, dass neben Lawinen gefährliche Yetis eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.
Zunächst sollte man sich fragen in wiefern das Thema Yetis überhaupt mit Ernsthaftigkeit angegangen werden kann. Bei Bigfoot and the Hendersons hat das vielleicht noch ganz gut geklappt. Jedoch als Komödie. Als Horrorfilm wirkt das ganze zu aufgesetzt und verdammt weit hergeholt. Dies liegt aber nicht unbedingt nur am Thema. Bei Zombies funktioniert das Ganze immerhin auch hin und wieder in gut umgesetzten Filmen. Dieser Film ist aber jedoch einer der wenigen, der sich überhaupt dem Yeti-Thema annimmt. Und dies meistens auf hölzerne Weise. Weder die Schauspieler, noch Story oder Spezialeffekte können überzeugen. Letzte gibt es sogar eher weniger als mehr. Im ersten drittel des Filmes gibt es nämlich überhaupt nur einen einzigen Yeti zu sehen. Dieser darf harkelig animiert einmal bösartig über eine Klippe schauen. Dafür, dass die Yetis eigentlich das Alleinstellungsmerkmal des Filmes sein wollen ist das eine extrem schwache Leistung. Auch später gibt es nur eine handvoll Yetikämpfe zu sehen - die wiederum so schnell geschnitten sind, dass man die Schneemenschen gar nicht erst genauer begutachten kann. Vielleicht konzentriere ich mich auch zusehr auf das Yeti-Thema ansich - was aber bei einem Film mit dem Namen Yeti nicht unbedingt unerwartet sein sollte. Zusammengefasst ein Film der dem Thema nicht gerecht wird und den Hauptakteur - den Schneemenschen, Bigfoot oder Yeti (oder wie auch immer man es nennen will) viel zu kurz kommen lässt. filmdetails

Sonntag, 16. August 2015

Filmkritik: Age of Dinosaurs (2013)

(c) The Asylum
Auch wenn meine Rechtschreibung nicht immer die beste ist - ich hätte gewarnt sein sollen, wenn auf der DVD Hülle eines Saurierfilmes von Uhrzeitmonstern die Rede sind. Gemeint sind natürlich Urzeitmonster. Richtige Uhrzeitmonster sind nämlich keine Echsen sondern Säugetiere, die Sonntag morgens um 09:00 Uhr die Verwandtschaft anrufen nur um zu fragen wie es einem geht. Doch ich schweife ab. Hier geht es natürlich um richtige Urzeitmonster. Sowas wie ein Tyrannosaurus. Ein Velociraptor oder ähnliches. Große Monster aus der Urzeit halt. Nachdem ich also die Warnung ignoriert habe - und auch die zweite Warnung (nämlich das der Film von The Asylum produziert wurde) - in den Wind geschlagen habe, muss ich ihn mir jetzt wohl oder übel ansehen. Doch die zwei Euro, die auf dem Müller-Wühltisch gelassen wurden, sollen immerhin nicht verloren sein. Von der positiven Seite betrachtet: Ein Film mit Dinos. Ein DVD Klappentext mit Schreibfehlern, zwei Bier und das Handy ist auf Lautlos, damit keine Uhrzeitmonster anrufen. Dies kann eigentlich nur ein guter Abend werden.
Gabe Jacobs ist Feuerwehrmann. Durch einen Bekannten bekommt er zusammen mit seiner Tochter die Möglichkeit bei der Veranstaltung eines Milliardärs beizuwohnen. Dieser hat es mit Hilfe von Gentechnik geschafft Dinosaurier zu klonen. Wie es so kommen muss sind die Sicherheitssysteme in der Halle doch nicht so sicher wie angenommen: Die Dinosauerier brechen aus und überrennen das geschockte Publikum. Doch damit nicht genug: Die Dinosaurier bahnen sich daraufhin einen Weg nach draussen und überfallen die Stadt. Nur Gabe und seine Tochter können die Uhrzeitmonster Urzeitmonster besiegen.
Gleich mal das Positive vorweg (und davon gibt es bekannterweise bei The Asylum- Produktionen nicht besonders viel): Die Dinosaurier sind - ohne Untertreibung - gar nicht mal so schlecht animiert. Besonders der T-Rex und der Raptor sehen fast sogut aus wie die Dinos aus dem Jurassic Park. Aus dem über 20 Jahren alten Teil 1 natürlich - aber immerhin. Besonders in Nahaufnahmen und bei Standbildern können sie sich durchaus sehen lassen. Das Making of zeigt, dass sogar Puppen zum Einsatz kamen. Nicht schlecht - in einer Zeit wo fast jedes Studio an allen Ecken und Enden spart und auf SFX aus dem Computer zurückgreift. Einzig die Animationen wirken extrem hölzern. Wenn die Dinos dann noch richtig in Bewegung sind, ist jedoch alles verloren. Teilweise bewegen sie sich wie Michael Jackson beim Moonwalk, soll heißen sie kommen beim Laufen weniger weit voran, als ihre Schritte es hergeben würden. Doch wer achtet schon auf Details. Wie erwartet wird auch bei diesem Asylum Film ein Trashfest abgefeiert was kaum zu unterbieten ist. Die Story geklaut von Jurassic Park und in eine Stadt übertragen. Die Darsteller unter aller Sau. Die Dialoge absolut lächerlich. Oder wo so sonst bekommt man Sätze wie "Die Dinosaurier haben das Haus übernommen." zu hören. Wer sich damit abfinden kann knappe 80 Minuten lang Dinotrash aus der untersten Schublade zu sehen, der ist hier richtig. Und bei dem Preis sowieso. filmdetails

Donnerstag, 13. August 2015

The Hateful Eight - Erster offizieller Trailer

Lang hat es gedauert. Verzögert durch ein Leak, wo die erste Version des Drehbuchs an die Öffentlichkeit durchsickerte, ist jetzt endlich der erste offizielle Trailer zu Tarantinos neuen Film da. Macht Vorfreude auf den Winter.


Sonntag, 9. August 2015

Filmkritik: Nekromantik (1987)

(c) Blood Pictures
Es gibt Filme, wo sogar der erfahrenste Horrorfilm-Fan "Respekt" vor hat. Und ich meine nicht komplett geschmacklosen Müll wie diverse Shockumentationen alá Gesichter des Todes oder irgendwelche Mondo-Filme - sondern richtige Horrorfilme. Horrorfilme, bei denen alles gestellt ist - und man es auch weiß, gleichzeitig aber trotzdem ein beklemmendes Gefühl bekommt. Und das teilweise, ohne den Film überhaupt gesehen zu haben. Aus irgendwelchen Gründen gehört bei mir Jörg Buttgereits Nekromantik zu diesen Filmen. Ein Low-Budget Film aus den 80igern, gedreht im Super 8 Format. Als ich volljährig wurde war neben dem Führerschein die wichtigste Errungenschaft mein erster Videothekenausweis. Auch wenn ich vorher schon durch diverse Quellen den einen oder anderen Horrofilm gesehen hatte konnte ich nun von heute auf morgen jeden erdenklichen Film selbst ausleihen. Nekromantik war jedoch einer dieser Filme, wo mich schon das Cover - aus welchen Gründen auch immer - das Gruseln lehrte. Daher hatte ich immer einen großen Bogen drum gemacht. Es handel sich übrigens nicht um das abgebildete Cover rechts, sondern um ein anderes - dessen Verleiher ich leider nicht mehr weiß. Jetzt - einige Jahre später - hab ich auf der Turbine-Edition vom Texas Kettensägen Massaker anlässlich der FSK-Freigabe des Filmes eine interessante Diskussionsrunde - unter anderem mit Jörg Buttgereit - gesehen. Dort kam mehrmals auch Nekromantik zur Sprache. Grund für mich diesen Film doch einmal näher zu betrachten.
Die Story: Robert arbeitet in einer Firma, die sich darauf spezialisiert hat Tat- und Unfallorte zu bereinigen. Dies kommt Robert gelegen, da seine Freundin Betty und er selbst nekrophil veranlagt sind. Für die Unwissenden unter uns: Sie fühlen sich zu toten Körpern hingezogen. Als eines Tages Robert eine komplette Leiche mit nach Hause bringt entsteht eine Art Dreiecksbeziehung zwischen Robert, Betty sowie der Leiche. Durch einen dummen Zwischenfall verliert kurz darauf Robert seinen Job. Betty trennt sich daraufhin von ihm und brennt mit der Leiche durch. Dadurch eskaliert die Lage und Robert sieht nur noch einen einzigen Ausweg.
Nun, einige Jahre später sehe ich den Film mit Sicherheit mit einer ganz anderen Distanz, als ich es mit 18 getan hätte. Nekromantik ist nicht wirklich schlecht. Künstlerisch teilweise gut gemacht - besonders der Schnitt und die eingängliche Filmmusik kombiniert mit den Bildern ergeben ein schönes morbides Gesamtwerk. Vor allem vor dem Hintergrund betrachtet, dass es kein professionell produzierter Streifen war. Die Story ist natürlich für den Durchschnittszuschauer alles andere als leicht verdaulich. Auch wenn der Film mit Super 8 aufgenommen wurde - und damit entsprechend körnig wirkt - ist er nicht minder wirkungsvoll. Buttgereit versteht es dem Zuschauer ein seltsames Gefühl mit auf den Weg zu geben. Obwohl man das Gesehene eindeutig als pervers und krank abstempelt, bekommt der Zuschauer teils Verständnis bzw. Mitleid für die beiden Hauptdarsteller. Als Gesamtkunstwerk betrachtet - im Kontext zur Zeit und den wenigen finanziellen Mitteln, die Buttgereit besaß - ein wirklich gelungener Low-Budget Horrorfilm, der zurecht aber auch noch heute (fast 30 Jahre später) ab 18 ist. Ein Filmtipp für Erwachsene, die auch fernab des Horrormainstream Filme konsumieren. filmdetails

Sonntag, 2. August 2015

Filmkritik: Need for Speed (2014)

(c) DreamWorks Pictures
Eigentlich war eine Rezension zu diesem Film gar nicht geplant. Eine leichte überdurchschnittliche Bewertung beim imdb, keine Zombies oder Nazirocker - und dazu nicht mal Lowbudget. So wie der Blog sich in den letzten Jahren entwickelt hat also nicht unbedingt der passende Kandidat für eine Kritik auf diesen Seiten. Nachdem ich den Film jedoch gesehen habe, muss ich meine Meinung revidieren. Nur selten hab ich in den letzten Jahren so einen Trash gesehen der gleichzeitig so teuer war. Das dieser Film ernsthaft einige gute Kritiken bekommen hat wundert mich, genauso wie die erwähnten 6.6 Punkte bei imdb. Doch scheinbar ist es wie immer: Über Geschmack lässt sich streiten. Da ich in diesem Fall aber einen guten Film erwartet habe bin ich nach dem Abspann etwas irritiert gewesen. Das soll es gewesen sein? Der Film ist auf der Leinwand ein größerer Totalschaden als ein Lambo der mit 250 km/h gegen die Wand fährt.
Fassen wir mal zusammen worum es geht: Tobey und Dino sind schon seit langer Zeit Rivalen. Während Dino steinreich ist hält sich Tobey mit einer kleinen Autowerkstatt über Wasser. Durch einen blöden Zufall kommt es dazu, dass Tobey für Dino einen Ford Mustang tunen muss, weil dieser den für mehrere Millionen Dollar verkaufen will. Als die beiden das erste mal aneinander geraten kommt es zu einem illegalen Straßenrennen: Ausgetragen mit drei Koenigsegg Agera R. Anmerkung: Dies sind Autos, die mehr um eine Millionen Dollar kosten. Als hierbei ein Freund von Tobey umkommt (und der Koenigsegg geschrottet wird), wird Tobey in den Knast gesteckt. Dino hingegen ist untergetaucht und entkommt auf diese Weise einer Strafe. Als Tobey zwei Jahre später aus dem Gefängnis kommt will er erneut an einem Straßenrennen mitmachen. Diesmal hat er die Möglichkeit mit dem von ihm getunten Mustang mitzumachen. Jedoch muss er für den Besitzer das Auto innerhalb von 45 Stunden von der Ost- an die Westküste überführen. Begleitet wird er dabei von der attraktiven Julia.
Vergessen wir an dieser Stelle mal die Story. Diese dient nämlich nur um diversen mehr oder weniger guten Actionszenen einen Sinn zu geben. Zum Beispiel wäre da das Drive-By-Tanken. Da wird während der Fahrt das Auto aufgetankt, damit keine Zeit verloren wird. Ein paar Szenen später fahren die beiden jedoch ganz normal an die Tanke. In diesem Fall aber natürlich nur, weil es die Ausgangssituation für die nächste Actionszene ist: Ein Polizist ist zufällig gerade an der selben Tankstelle zugange. Dazu kommen noch die peinlichen Bezeichnungen für diveser Fahrmanöver. Ein doppelter Grashopper (oder so ähnlich) bedeutete, dass man auf einer mehrspurigen Straße mit Anfahrt über den grünen Mittelstreifen (der natürlich in diesem Fall eine Steigung aufweist) heizt um über alle anderen Fahrspuren der Gegenfahrbahn hinweg zu fliegen. Äh, ja - sehr glaubhaft, dass für jeden eventuellen Stunt in der Tuning- bzw. Rennszene einen speziellen Fachbegriff gibt. Nicht glaubhafter ist auch Tobeys schwarzer Sideshow-Charakter, der ihn stets mit Flugzeugen oder Hubschraubern in der Luft begleitet und ihm Anweisungen gibt, wie er zu fahren hat. Das größte Problem an der Sache ist aber: Der Film selbst nimmt sich bei all den Dingen auch noch verdammt ernst. Was bei The Fast and the Furious noch mit einem selbstironischen Augenzwinkern begleitet ist, wird bei Need for Speed so ernsthaft wie eine N24 Doku über den zweiten Weltkrieg präsentiert. Es gibt nicht viele witzige Sprüche - und der Grundtenor der Story ist sogar leicht traurig. Zum Beispiel mit dem verstorbenen Freund von Tobey innerhalb der ersten halben Stunde. Über weitere Logiklöcher - warum zum Beispiel hier jeder kriminelle Freak das Geld für einen Lambo, Koenigsegg oder AMG hat - will ich mich gar nicht erst auslassen. Um noch einmal auf The Fast and the Furious zu kommen: Ein getunter Civic ist wenigstens glaubhaft im Gegensatz zu einem 1,5 Millionen Euro teuren Supersportwagen. Und vor allem, dass jemand mit so einem Gefährt illegale Rennen macht. Wenn man auf Carploitation steht tut man nichts verkehrt - wenn man aber (wie ich) einen guten Film erwartet ist man hier falsch abgebogen. filmdetails
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