Sonntag, 26. Juni 2011

Filmkritik: Source Code (2011)

Nach Duncan Jones großartigen Regiedebut Moon von 2009 waren die Erwartungen an Source Code entsprechend groß. Auch wenn Source Code meiner Meinung nach nicht ganz an Moon herankommt, ist es ein toller Film.
(c) Vendôme Pictures
Nur 8 Minuten Zeit hat Colter Stevens um in den Gedanken eines verstorbenen Menschen Hinweise auf ein Verbrechen zu finden. Dabei geht es jedoch nicht das Verbrechen, ein Bombenanschlag, zu verhindern, sondern Anhaltspunkte zu entdecken bei dem weitere Anschläge verhindert werden können. In diesen Gedanken des anderen Menschen entdeckt Stevens mehr als ihm Recht ist, auch zu seiner Person selbst. Was er nämlich mit all dem zu tun hat kommt erst am Ende heraus.
Die Geschichte von Source Code zu erklären ist ziemlich schwierig, da sie keinen gewöhnlichen Handlungsverlauf hat, sondern in verschiedenen Episoden spielt. Diese Episoden tragen sich immer in jenen 8 Minuten ab, in denen Stevens in die Erinnerung dieser toten Person eintaucht. Umrahmt sind diese Abschnitte von einer Mainstory, die aus der jetzigen Perspektive von Stevens erzählt wird. Dieser wird in einer militärischen Anlage festgehalten, wo der Source Code, so nennt sich nämlich die Prozedur in die Erinnerung Verstorbener einzudringen, stattfindet. Hört sich alles etwas kompliziert an, ist es auch. Jeder der mal wieder einen Film zum mitdenken sucht oder z.B. The Butterfly Effect mag, kann ihn sich ohne Bedenken ansehen. Einzig das Ende lässt einen doch etwas im Unklaren, wobei es auch hier durchaus verschiedene Interpretationen gibt. filmdetails

Mittwoch, 22. Juni 2011

Filmkritik: BackWoods (2006)

(c) 2006 Divine Productions
Als ein junges britisches Pärchen bei Freunden in Spanien einen Urlaub verbringen will kommt alles anders als erwartet... nagut - man erwartet es irgendwie doch, immerhin ist es ja ein Horrofilm: Nach Ankunft in ihrem Ferienhaus finden der Mann sowie ein Freund des Pärchens in einer verlassenen Waldhütte ein kleines Mädchen. Dieses verhält sich äußerst komisch und wurde offenbar über längere Zeit dort gefangen gehalten. Als sie das Mädchen befreien und retten wollen bekommen sie es jedoch mit zwielichten Einwohnern des Dorfes zu tun, die das Mädchen zurück haben wollen.
Im Ansatz ist die Geschichte ähnlich wie viele andere Hillbillie-Horrorfilme. Auch Inhaltlich gibt es leidier nicht viel neues. Es wird ein zu großes Augenmerk auf die Beziehungsprobleme der beiden Hauptdarsteller gelegt, dabei aber z.B. nicht weiter erwähnt, warum das Mädchen gefangen gehalten wurde. Als Erklärung wird nur angeführt, dass es aufgrund der Mißbildung an den Händen offenbar nicht der Öffentlichkeit gezeigt werden sollte. Der Film bringt kurzweilige Unterhaltung - wobei Gary Oldman mit seiner Rolle als undurchsichtiger Hillbilly-Vater den Film vor dem Komplettabsturz zum Trash rettet. Auch die 70er Jahre Atmosphäre wird relativ gut eingefangen und erinnert Zeitweise wie ein Spanisches Pendant zum Texas Chainsaw Massacre - wenn gleich auch zahmer. filmdetails

Dienstag, 14. Juni 2011

Filmkritik: Bloodrayne: The Third Reich (2011)

(c) 2011 Splendid Entertainment
Die gute Nachricht ist, dass der dritte Teil der Bloodrayne-Filme tatsächlich im selben Setting spielt wie die Videospielvorlagen. Die schlechte Nachricht: der Film ist trotzdem alles andere als gut geworden.
Rayne, gespielt von Natassia Malthe, kämpft gegen Nazis. Das besondere: Rayne ist ein Dampir. Dies ist eine Kreatur, die aus der Vereinigung eines Menschen und eines Vampires enstanden ist. Das hat Vor- und Nachteile. Zum Beispiel kann sich Rayne im Gegensatz zu anderen Vampiren auch tagsüber draussen herumbewegen und muss nicht - wie New Age Vampir Edward - zuerst eingeladen werden, bevor sie eine fremde Wohnung betritt. Dummerweise infiziert Rayne Rayne während ihres Feldzuges gegen die Nazis im Blutrausch den hochrangigen Nazi Ekart Brand. Dieser stirbt dabei jedoch nicht, sondern mutiert selbst zu einem Vampir bzw. Dampir. Nazi ist er aber immer noch - weshalb er nun vom Plan besessen ist Hitler höchstpersönlich zu infizieren, damit dieser unsterblich wird.
So einfach die Story ist, so kompliziert erscheint sie, wenn man sich den Film ansieht. Dies liegt aber nicht an der Handlung im eigentlichen Sinne, sondern an den Charakteren, bei denen man nie genau weiß was deren Beweggründe ist. Gekrönt wird das Ganze von einem Ende, dass die Beleidigung eines jeden Zuschauers schlechthin ist. Statt dem erwarteten Finale wird einfach der Abspann gestartet. Selbst für Boll-Verhältnisse ist das mehr als erbärmlich. Persönlich würde ich sagen, dass der Film minimal besser als die anderen Teile ist, trotzdem aber großer Murks ist. Es ist fast gar nichts erklärt, z.B. warum Rayne gegen die Nazis kämpft oder wer eigentlich genau die Widerstandskämpfer sind bleibt im dunkeln. Boll greift gleichzeitg - wie gewohnt - auf einige seiner Stammschauspieler zu, verfeinert das ganze mit einer Reihe blutiger Standard-Splattereffekten und fertig ist der Actioneinheitsbrei. Der Komplettheit wegen kann man ihn ansehen - verpassen tut niemand was. filmdetails

Freitag, 3. Juni 2011

Filmkritik: Mother's Day (2010)

(c) Troma
Die Familie ist das wichtigste. Zu ihr muss man immer ehrlich, höflich und zuvorkommend sein. Diese Leitsätze pflegt die Mutter, deren Name nie genannt wird, und welche das weibliche Gegenstück zum Stepfather sein könnte.
Mother's Day ist nach I spit on your Grave bereits die zweite positive Überraschung eines Horrofilm-Remakes in diesem Jahr. Nach einigen qualitativ ziemlich schwachen aber kostenintensiven Neuauflagen wie Stepfather oder A Nightmare on Elmstreet haben sich einige eher unbekanntere Produktionsfirmen zusammengetan, darunter auch die durchaus etwas bekanntere Firma Troma Entertainment, und ihr eigenes Remakes gemacht. Ihr eigenes Remake deshalb, weil Troma bereits den Originalfilm von 1980 produziert hat. Dies war defintiv eine gute Entscheidung, da der Regisseur, Darren Lynn Bousman, bis jetzt vor allem bekannt aus der Saw-Reihe, offenbar viel Freiheit hatte und sich keinen konservativen Studiobossen beugen musste. Das Ergebnis ist politisch inkorrekt, brutal aber gut gemacht.

Die Story ist von der Orignalversion etwas abgeändert - aber trotzdem nichts besonderes: Ein junges Paar kauft sich ein Haus, in welchen sie mit ein paar Freunden im Keller eine Party steigen lassen. Während die Pary im vollem Gange ist, kommen drei junge Männer und eine Frau nach einem missglückten Banküberfall in das Haus. Diese sind in dem glauben, dass dies noch immer ihrer Mutter gehört und leer steht. Als sie bemerken, dass sie nicht alleine sind, sperren sie kurzerhand die Partygesellschaft im Keller ein und fordern Geld, damit sie fliehen können. Einer der Brüder wurde bei dem versuchten Banküberfall obendreien noch angeschossen und benötigt die Hilfe eines Arztes. In der Gruppe befindet sich zufällig auch einer, was die Situation noch zusätzlich verkompliziert. Kurzezeit später kommt die Mutter der Gangster-Geschwister und regelt das Problem auf ihre Weise.
Mother's Day ist zwar sicher kein besonderer Horrorfilme, dennoch sehenswert. Meiner Meinung nach ist er wesentlich besser gemacht als das Original, da dieses nun einmal ein typischer Trash-Horrorfilm der 80iger ist. Während das Vorbild über weite Strecken sehr naiv wirkt und sehr unglaubwürdig gezeichnete Charaktere besitzt, werden beim Remake diese Fehler behoben. Die Atmosphäre ist sehr düster, die Geschichte nichts besonderes, aber trotzdem nicht komplett unglaubwürdig. Die relativ unbekannten Schauspieler bringen dabei allesamt stets glaubwürdig ihre Rolle rüber. filmdetails
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