Montag, 23. April 2018

Filmkritik: Hatchet - Victor Crowley (2017)

(c) Dark Sky Films
Und weiter geht's: Auch im vierten Hatchet Teil - der diesmal jedoch nicht mehr offiziell Hatchet im Titel trägt - geht es alles andere als zahm zur Sache: Victor Crowley - der bekannte Sumpfdämon splattert sich erneute knapp 90 Minuten durch die Sümpfe von Louisana. Bis auf den Titel hat sich also nichts geändert. Als Fan der Reihe könnte man zunächst eine Art Franchise oder Spin-Off vermuten. Aber dies ist zum Glück nicht der Fall. Hauptcharakter, Regisseur, Stil und die Story des Filmes: Es ist eine eindeutige Fortsetzung - und das ist auch gut so.
10 Jahre nach den Ereignissen in den Vorgängern bringt einer der Überlebenden, Andrew, seine Erinnerungen in der Form eines Buches heraus. Trotz diverserer Anfeindungen, dass er aus den Morden im Sumpf Kapital schlagen will, begibt er sich auf eine Büchertour um sein Buch zu promoten. Diese läuft jedoch finanziell alles andere als gut: So ist es nicht allzu verwunderlich, dass Andrew relativ schnell einwilligt, bei einer weiteren Doku über die Sumpfmorde mitzumachen. Die Kohle lockt - und nichts wünscht er sich mehr, als sich danach zur Ruhe zur setzen und eine ruhige Kugel zu schieben. Wie es jedoch kommen muss, gerät auch dieser neue Sumpfbesuch komplett außer Kontrolle. Ein Flugzeugabsturz am Anfang stellt dabei noch das geringste Problem dar. Viel schlimmer ist es, dass das Flugzeug offenbar direkt in Victor Crowleys Jagdrevier gecrashed ist und die Überlebenden des Absturzes - Andrew ist einer von ihnen - nun jetzt ein richtiges Problem haben.
Wie auch in Teil 1 und 2 (den dritten hab ich leider noch nicht gesehen) wird zum größten Teil auf handgemachte Spezialeffekte zurückgegriffen. Für einen Splatterfilm in den Zeiten digitaler Effekte aus dem Jahre 2017 eher ungewöhnlich. Wie in der Filmreihe üblich ist aber genau das einer der Gründe, warum Hatchet auch in seiner dritten Fortsetzung immer noch gut funktioniert. Gepaart wird das Ganze mit einer Menge schwarzer Humor und wie gewohnt skurrilen Charakteren. Diese - das muss wohl nicht extra erwähnt werden - gehen natürlich zum großen Teil drauf. Auszusetzen gibt es an Victor Crowley nicht allzuviel. Wer Anspruch sucht oder eine tolle Story erwartet ist hier sowieso falsch am Platz. Etwas schade ist es, dass die Spielzeit mit gerade einmal knapp über 80 Minuten extrem dünn ausfällt. Immerhin lässt aber das Ende auf einen fünften Teil hoffen. filmdetails

Sonntag, 15. April 2018

Cannon lern Woche bei Tele 5!

Wer aktuell Trash im TV vermisst, sollte diese Woche unbedingt Tele 5 einschalten. Es erwartet uns mehr als ein dutzend trashiger Action Filme mit Berühmtheiten wie Michael Dudikoff, Van Damme oder Chuck Norris. Unter dem wahnwitzigen Wortspiel - allerdings ganz ohne die sonst allgegenwärtigen Alliterationen - Cannon lern Woche bei Tele 5 dürfen wir uns auf leichte Actioncost aus der Kultfilmschmiede freuen. Unter anderem sind Perlen wie Bloodsport, die American Fighter Reihe oder Masters of the Universe mit Dolph Lundgren als He-Man in der Hauptrolle dabei.

Die Komplette Listemit den geplanten Austrahlungsterminen:

15.04. - 20.15 Uhr - Invasion vom Mars
15.04. - 22.15 Uhr - River of Death
16.04. - 00.20 Uhr - Electric Boogaloo
16.04. - 20.15 Uhr - Quatermain - Auf der Suche nach dem Schatz der Könige
16.04. - 22.15 Uhr - Quatermain 2 - Auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt
17.04. - 20.15 Uhr - Bloodsport
17.04. - 22.00 Uhr - Ninja - Die Killermaschine
18.04. - 00.05 Uhr - Die Rückkehr der Ninja
18.04. - 20.15 Uhr - American Fighter
18.04. - 22.05 Uhr - American Fighter 2 - Der Auftrag
18.04. - 23.55 Uhr - American Fighter 3 - Die blutige Jagd
19.04. - 20.15 Uhr - Missing in Action
19.04. - 22.05 Uhr - Missing in Action 2
20.04. - 00.00 Uhr - Braddock: Missing in Action 3
20.04. - 20.15 Uhr - Herkules (präsentiert von SchleFaZ)
20.04. - 23.00 Uhr - Masters of the Universe

Zu beachten ist, dass der eine oder andere Film wohl ziemlich sicher geschnitten sein dürfte.

Donnerstag, 5. April 2018

Schlefaz Staffel 6

Und wieder ist ein Jahr rum - und wieder startet eine neue Staffel Schlefaz. Morgen Abend gehts auf Tele fünf mit Spice World (imdb Rating 3.4) der Film los. Hier die Übersicht der ersten Folgen:

Fr 06.04. 20:15–22:55 - Spiceworld – Der Film
Fr 13.04. 20:15–23:00 - Der Polyp – Die Bestie mit den Todesarmen
Fr 20.04. 20:15–23:00 - Herkules
Fr 27.04. 20:15–22:50 - Argoman – Der phantastische Superman

Montag, 2. April 2018

Filmkritik: Vernetzt – Johnny Mnemonic (1995)

(c) Turbine Medien GmbH
Die 90iger Jahre waren filmtechnisch ein Jahrzehnt der Cyberpunks: Matrix, Der Rasenmähermann, oder halt Johnny Mnemonic waren nur einige der wichtigsten Filme. Während der Durchschnittsbürger noch auf seinem Amiga, 486er oder gar Pentium PC werkelte, war Hollywood gefühlte 10 Schritte weiter. Aber so unterschiedlich die Filme auch waren - eines hatten sie gemeinsam: Mit der aktuellen Realität haben sie wenig zu tun. So auch Johnny Mnemonic. Dieser lädt sich 320 Gigabyte auf ein Implantat in seinen Schädel und wird schier wahnsinnig. Das wir inzwischen 2 Terrabyte wesentlich bequemer in der Hosentaschen befördern können hat damals keiner geahnt. Aber wie hätte man es wissen sollen? Bei 300 MB Festplatten, die 5 1/2 Zoll groß sind und USB noch nicht einmal erfunden wurde. Wie auch immer. Wir alle wissen, Prognosen sind schwierig - besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Und bei technischen Vorhersagungen trifft dies erst recht zu.
Das Internet im Jahre 2021: Schon längst gibt es keine klare Grenze mehr zwischen der realen Welt und dem Cyberspace. Während die Seuche NAS immer größere Teile der Menscheit dezimiert und sich schneller ausbreitet als jeder Computervirus gibt es einige Menschen, die ganz andere Probleme haben. Hierzu gehören die sogenannten Mnemonics. Zu diesen Datenschmugglern gehört auch Johnny. Gegen entsprechende Gebühren schmuggelt er Daten rund um den Globus. Geladen sind die Daten in seinem Kopf auf einem sogenannten Daten-Implantat. Doch diesmal wartet ein Spezialauftrag: Mittels eines Dopplers, soll er anstatt der üblichen 160 Gigabyte schlappe 320 GB in seinen Kopf laden. Gesagt getan - immerhin lockt eine anständige Belohnung durch seinen Vermittler Ralfi (übrigens wunderbar gespielt von Udo Kier). Johnny hat also seinen Schädel mit Daten vollgepumpt: Nicht wissend, um welche brisante Dateien es sich handelt wird er schon kurz da drauf von der chinesischen Mafia um die halbe Welt gejagt. Erst am Ende wird klar, was Johnny sich da in den Kopf geladen hat.
Zunächst sollte man erst einmal alles ausblenden, was angeblich im Jahre 2021 technisch gesehen so möglich - oder eher unmöglich ist. Zumindest aus heutiger Sicht. Das wird uns in 3 Jahren unter Krämpfen Datenmengen - die geringer sind als die einer handelsüblichen Festplatte - in den Kopf laden ist nahezu ausgeschlossen.
Atmosphäre kommt trotztdem auf. Während Johnny Mnemonic - aus der Perspektive von 1995 gesehen - als Cyberpunk-Thriller in einer möglichen Zukunft spielt, ist er heute ein reiner Fantasy Thriller, der in einem digitalen Parallel-Universum spielen könnte. Zu absurd sind die Ideen um den Film wirklich ernst zu nehmen. Aber vielleicht gerade deshalb: Johnny Mnemonic macht Spaß. Und das nicht zu knapp. Neben der für damalige Zeiten neuen Idee sorgen vor allem viele Gastauftritte aus der B-Movie-Szene dazu bei, dass der Zuschauer sich wohl fühlt: Takeshi Kitano, Dolph Lundgren und Udo Kier sind hier die bekanntesten Gesichter. Johnny Mnemonic ist der Film, der kein Remake braucht - und sicher auch keines bekommt. Er steht für sich und ist auch heute noch - nach bald 25 Jahren ein kleiner Genremeilenstein - wenn auch mit ordentlichen B-Movie Charme. Für Fans die Cyberpunk mögen - oder besser ausgedrückt "Retro-Cyberpunk" - ist Johnny Mnemonic eindeutig Pflicht.
Für Regisseur Robert Longo stellt übrigens Johnny Mnemonic den einzigen Ausflug ins Filmgenre dar. Longo ist nämlich Maler und Videokünstler. Neben einigen Videoproduktionen kann man sein Schaffen vor allem in internationalen Kunst-Galerien begutachten. Aktuell zum Beispiel auch in Hamburg in den Deichtorhallen. Wer noch nie 2 Meter hohe Kohlezeichnungen zu gesellschaftskritischen Themen gesehen hat, hat aktuell die Chance dazu. Ein Wort sei noch zur Umsetzung der DVD / Bluray gesagt: Als Rezensionsexemplar hat mir das Mediabook von Turbine gedient. Dieses glänzt - wie von Turbine gewohnt - mit einer liebevollen Aufbereitung. Neben dem Hauptfilm in einer neu gemasterten HD-Qualität gibt es noch die (bis jetzt in Europa unveröffentliche) japanische Fassung als Bonus dazu sowie diverse kurze Interviews mit allen Beteiligten. Johnny Mnemonic ist auch nach über 20 Jahre nach dem Erscheinen ein Filmtipp an alle Freunde des Science Fiction, die sich auch mit weniger Anspruch begnügen. filmdetails
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