Mittwoch, 23. April 2014

Filmkritik: Nemesis 2 - Die Vergeltung (1995)

US DVD Cover
Schon der erste Teil von der Nemesis Saga war ein teilweise ziemlich wirres Geraffel in einer postapokalyptischen Welt in der Cyborgs die Weltherrschaft an sich reissen. Immerhin war dieser atmosphärisch durchaus ansprechend umgesetzt.
Doch kann man das auch vom zweiten Teil sagen oder ist dieser vielleicht sogar besser? Zunächst einmal quält man sich durch ein schleppend langes Opening, bei dem scheinbar der komplette Stab auf Texttafeln abgespult wird. Unterbrochen wird der Text nur von kurzen Ausschnitten aus dem ersten Teil. Kurz darauf erzählt ein Sprecher noch in knappen Sätzen was vorgefallen ist: Im Jahr 2027 haben die Cyborgs den Krieg gegen die Menscheit begonnen. Zehn Jahre später (wir rechnen, also 2037) haben die Cyborgs den Krieg gewonnen. Nun, 73 Jahre später nach dem Beginn des Krieges spielt unsere Geschichte. Ein weiterer kurzer Blick auf meinen Wandkalender verrät, dass dies also das runde Jahr 2100 sein muss. Logischerweise wurde die Menschenheit von den Cyborgs versklavt. Ja, wirklich sehr logisch, dass sich hoch entwickelte Roboter lieber Menschen als Sklaven halten anstatt minder entwickelte und dafür umso folgsamere Roboter. Wie auch immer: Kurz darauf wieder ein Sprung zurück in das Jahr 2073. Eine Mutter gebärt ein Superkind, das ein Wissenschaftler aus einer Super-DNS gezüchtet hat und einer Ziehmutter, Sana, eingepflanzte. Hier spätestens ist die Stelle, wo der geneigte Actionfan überfordert wird. In gerade mal 5 Minuten Film werden unzählige Zeitangaben gemacht, Zeitsprünge vollzogen und Texttafeln ohne Ende eingeblendet, die den Hintergrund erläutern, was alles vorgefallen war, warum das Superkind so wichtig ist, und was überhaupt ein Nemesis ist. Kurz darauf erneut Zeitsprünge, bis wir irgendwann in der Gegenwart landen. Das dann noch ein Gegenstand ins Spiel kommt, mit dem Zeitreisen möglich ist, muss wohl an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden?
(c) VZ-Handelsgesellschaft mbH (Digi-Dreams-Studios)
So gesehen ist die Story zu vernachlässigen – bzw. ist nur der Vorwand für das, was nun passiert. Durchblicken tut nämlich sowieso keiner. Blendet man nämlich einmal das ganze Zeitreise-, Zeitsprünge- und Zeitangaben-Gedöhns aus könnte das ganze vielleicht doch ganz interessant werden. Ganz Terminator-Like wird nämlich auch hier ein Cyborg aus der Zukunft geschickt um die inzwischen erwachsene Alex (wir erinnern uns,  dass Super-DNS-Kind) zu töten. Auch wenn dreist geklaut, eine gute Vorraussetzungen für einen B-Film. Und es funktioniert auch größtenteils – irgendwie zumindest. Auf der Flucht von dem Cyborg aus der Zukunft kommt Alex überdies noch in den Kontakt mit afrikanischen Rebellen – zufälligerweise herrscht in dem Land nämlich auch noch ein Bürgerkrieg. Sie gerät nicht nur zwischen die Fronten sondern trifft auch an zwei ziemlich nervige amerikanische Schwestern, die Alex bei einem Teil der Reise begleiten. Wer jetzt noch auf die vielen Text- und Wärmebildeinblendungen der Cyborgs achtet, merkt wie sehr sich Regisseur Pyun bei Predator und vor allem bei Terminator inspirieren gelassen hat. Oder besser gesagt: Wie viel Pyun geklaut hat. Akzeptiert man das, bekommt man allerdings wie erwähnt schnörkellose B-Action geliefert. Videothekenästhetik inklusive - das der Film eine Direct-To-VHS Produktion war erkennt man nämlich sofort. Obwohl im Jahre 1995 produziert wirkt er irgendwo wie ein Relikt der späten 80iger Jahren. Kostüme und Spezialeffekte kommen daher entsprechend unbeholfen daher und vermitteln daher niemals auch nur ansatzweise die Atmosphäre der großen Vorbilder wie Terminator oder Predator. Wer einen gnadenlos unanspruchsvollen B-Film erwartet wird belohnt – jeder andere wird bitter enttäuscht werden. Mir persönlich hat der Film wesentlich weniger als der erste Teil gefallen. Trotzdem kann er einen aber durchaus unterhalten, sofern man sich drauf einlässt und nicht mehr als Trash erwartet. Die Bluray-Box der Nemesis-Tetralogie, die am 26. Mai erscheint, ist damit ohnehin ein Pflichtkauf für jeden Fan. filmdetails

Freitag, 11. April 2014

Filmkritik: Camel Spiders (2011)

© Sunfilm Entertainment
Irgendwo im nahen Osten: Ein paar amerikanische Soldaten kämpfen gegen eine Gruppe Terroristen. Diese, selbstverständlich zu erkennen an Sonnenbrillen, Turban und Vollbart, sind kurz darauf die Schlacht zu gewinnen. Was während dem Gefecht komplett untergeht ist, dass sich urplötzlich eine dritte Fraktion hinzugesellt: Walzenspinnen - oder auf englisch eben Camel Spiders. Als die Terroristen bekämpft wurden, werden die Amerikaner drauf aufmerksam, dass offenbar nicht nur sie für den Rückzug der Islamisten verantwortlich sind - sondern ein paar große, ja sogar sehr große Spinnen, die bereits den einen oder anderen Terroristen verpeist haben. Wie auch immer - als ein GI auf die Idee kommt mal ein Testexemplar mitzunehmen kommt es wie es kommen muss: Bei dem Transport gibt es einen Zwischenfall wo die Spinne entkommt. Diese treibt sich nun an mitten in den USA umher - nur das Militär weiß, was hier wirklich los ist. Im Verlaufe des Filmes kommen dann alle möglichen Parteien unfreiwillig in den Kontakt mit der Riesenspinne - meist natürlich nur unter dem Vorwand, auf möglichst unterhaltsame Weise aufgefressen zu werden. Egal ob Teenies oder Hochschulstudenten - gefressen wird jeder. Nur der ansässige Sheriff Beaumont und Sgt. Shelly Underwood können den Monsterspinnen einhalt gebieten. An dieser Stelle hatte ich dann auch irgendwann den Faden verloren - wieso waren es auf einmal ein ganzes Rudel Spinnen? Wurden Nester gebaut? Wieso waren sie so agressiv? Lauter Fragen, deren Antworten ohnehin niemanden interessieren dürften.
Nun, was soll man von so einem Film erwarten? Spätestens, wenn man Jim Wynorski im Vorspann liest am besten nix. Als ob das nicht schon genug schlechtes Karma für einen Film wäre spielt Trashkönigin Melissa Brasselle (unter dem interessanten Pseudonym Rocky DeMarco) die weibliche Hauptrolle. Der letzte Film den ich von den beiden gesehen hatte, war das unterirdisch schlechte Dinosauerierpuppentheater Raptor (2001) gewesen. So gesehen erfüllt der Film praktisch alle Erwartungen die man haben kann: Schlechte Spezialeffekte, eine beschissene Story und einseitige Darsteller, die beim Töten die selbe Mimik zeigen wie beim Muffinessen. Mehr gibt es über diesen Film tatsächlich nicht zu schreiben. Empfehlenswert nur für Trashfans (ich hatte teilweise durchaus Spass - könnte aber auch an dem Bier gelegen haben) - und für Leute denen ernsthaft schon Sharknado oder Dinocroc gefallen hat. filmdetails
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