Mittwoch, 29. März 2017

Filmkritik: Die Hölle der lebenden Toten (1980)

(c) XT Video
Neben Lucio Fulcio und Dario Argento düfte Bruno Mattei wohl der prominenteste Name sein, wenn es um das italienische Horrorkino der 70iger und 80iger Jahre geht. Und dies, obwohl Mattei fast ausschließlich unter den Pseudonymen Vincent Dawn und Pierre Le Blanc gedreht hat. Wenn man seine Filmographie näher ansieht, kann man aber ahnen, warum er nicht unbedingt mit all seinen Werken in Verbindung gebracht werden wollte: Diese besteht nämlich vorwiegend aus Sexfilmen, Naziploitation und natürlich - wie sollte es sonst sein - Horrofilmen. Die Hölle der lebenden Toten - oder wie er im Original heißt Virus - ist so einer.
Die Story ist für einen Zombiefilme fast schon komplex: Die US-Regierung betreibt - unter dem Vorwand Mittel gegen gefährliche Viren zu erproben - in mehreren dritte Welt Ländern Forschungzentren. Eine dieser Einrichtungen befindet sich in Neuguinea, wo es zu einem folgeschweren Zwischenfall kommt. Nachdem der Giftstoff in die Umweltgelangt ist, fangen Menschen plötzlich an zu mutieren und sich gegenseitig anzugreifen. Eine vierköpfige US-Spezialeinheit wird kurz nach bekannt werden des Unglücks in das Land geschickt um die Lage zu sichern. Dort angekommen treffen sie auf zwei französische Journalisten, die gerade dabei sind einen Skandal aufzudecken: Die Forschungseinrichtungen sind nämlich mit allem anderen beschäftigt, als einen Stoff gegen Viren zu erproben. Vielmehr wird hier ein chemischer Kampfstoff getestet, mit dem die Bevölkerungszahl in den Drittweltländern auf eine sehr unschöne Art reguliert werden soll.
Zugegeben: Neutral gesehen ist Die Hölle der lebenden Toten kein besonders guter Film. Die Schauspieler sind allesamt eher mittelmaß - die Dialoge sind dämlich (was Bruno Mattei in einem Interview auf der DVD sogar selbst zugibt) und die Story eher pseudoanspruchsvoll. Aber trotzdem macht der Film Spaß. Die liegt natürlich in erster Linie an den derben Spezialeffekten, die damals selbstvertändlich noch komplett handgemacht waren. Dazu kommt das Setting, was im Dschungel spielen soll. Der Film wurde zwar in Spanien gedreht - jedoch mit Archivmaterial aus einer Dokumenation versehen, dass man das Gefühl bekommt, dass der Film doch irgendwie im Dschungel spielt. Einziges Manko: Das Archivmaterial hat oft andere Lichtverhältnisse als der Film selbst, weshalb die Szenen doch oftmals sehr konstruiert wirken. Wirkt trashig, aber immerhin wurde sich Mühe gegeben. Bruno Mattei hat es also immerhin geschafft einen durchaus unterhaltsamen Zombiefilm auf die Beine zu stellen. Fans die mit Filme wie Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies etwas anfangen konnten, wird dieser sicherlich auch gefallen. filmdetails

Sonntag, 19. März 2017

Filmkritik: Deep Blue Sea (1999)

(c) Warner Bros. Home
Den meisten Filmfans dürften zum Thema Haie auf Anhieb zunächst Der weiße Hai und die Sharknado Filme einfallen. Deep Blue Sea werden hingegen die wenigsten zuersts auf dem Schirm haben. Sicher nicht, weil der Film extrem schlecht ist - im Gegenteil: das Schicksal von Deep Blue Sea war bzw. ist, dass er in einer ganzen Reihe Tierhorrorfilme in seiner Zeit erschienen ist. Anaconda, Octalus oder The Relict sind nur einige. Vielleicht lag es auch an den mitunter eher unbekannten Darstellern. Bis auf Samuel L. Jackson war hier nicht unbedingt die A-Liga von Hollywood am Start. Neben dem damals durchaus populären Rapper LL Cool Jay war Thomas Jane noch das bekannteste Gesicht im Film. Doch die Darsteller sind im Grunde auch nur Nebensache, in echt geht es doch um die Tiere - in diesem Fall die Haie.
Die abgelegene Unterwasser-Forschungsstation Aquatica wurde früher als U-Boot-Basis im zweiten Weltkrieg benutzt. Zwischenzeitlich hat die verfallenen Ruinen ein großer Biotec Konzern aufgekauft um hier seine geheime Forschungen im Bereich der Medikamentenforschung gegen Alzheimer voranzutreiben. Haie sollen hier als "Versuchspersonen" für ein besonderes Präperat herhalten, die das Gehirn extrem schnell regenerieren. Das dies nicht planmäßig verläuft liegt auf der Hand: Die Haie mutieren zu einer Art Superkiller und wenden sich gegen die Wissenschaftler, die sie einst erschaffen haben.
Zugegeben - der Film startet ein wenig lahm: Hier ein paar lockere Sprüche von LL Cool Jay - dort ein kluger Spruch von der Wissenschaftlerin McAlester. Die erste halbe Stunde passiert fast überhaupt nichts, bis auf die Einführung der Charaktere sowie ein paar Erklärungen, warum überhaupt diese Experimente an den Haien vollzogen werden müssen. Das schlägt jedoch schlagartig um: Innerhalb von zwei Minuten entwickelt sich der Film zu einem reinrassigen Tierhorror. Was nach der dreissigsten Minute innerhalb von kürzerster Zeit an Zerstörung abgefeiert wird, hätte auch in einem Vietnamfilm stattfinden können. Nachdem Aquatica in Schutt und Asche liegt (und das dauert dank eines von den Haien zum Absturz gebrachten Hubschraubers gerade mal 2 Minuten) fängt der eigentliche Film an. Und das ist das, was der Zuschauer erwartet hat: Ein knallharter Actionfilm bei dem es nur noch um Mensch gegen Natur geht. Obwohl die CGI von Deep Blue Sea heutzutage keinen mehr aus dem Sessel reissen wird, kommt Spannung auf. Dies liegt neben dem atmosphärischen Soundtrack vor allem an den Puppen, die in den Nahaufnahmen die Haie darstellen. Diese wirken nämlich im Vergleich zu den Computeranimierten Kameraden wesentlich gruseliger und brutaler. Das Effekte jedoch nicht alles sind merkt man 18 Jahre nach Release umso mehr. Story, Darsteller und Soundtrack passen hier einfach zusammen, weshalb Deep Blue Sea auch heute noch ein ansehnlicher Tierschocker ist. Empfehlenswert für alle, die etwas mit Haien anfangen können. filmdetails

Donnerstag, 9. März 2017

Filmkritik: 31 - A Rob Zombie Film (2016)

(c) Lionsgate Home Entertainment
Erinnert sich noch jemand an den Killerclown-Hype im letzten Herbst? So schnell er gekommen war, so schnell war er auch schon wieder weg. Rob Zombies neuer Film 31 lief inmitten der Clownhysterie an. Eigentlich hätte sich der Mann keine bessere gratis Werbung wünschen können. Trotzdem kam 31 nicht so richtig an - und die meisten Kinos verbannten ihn auf Spielzeiten nach 22:00 Uhr wo in der Woche die wenigtsten Leute noch ins Kino gehen. Jetzt, 4 Monate später, ist der Film auf Bluray und DVD erschienen. Als Fan von Killerclowns (in Filmen - nicht die maskierten Idioten die Passanten erschrecken!) und Fan von Rob Zombies Filmen war es also eine Pflicht sich 31 jetzt einmal genauer anzusehen. Bis auf Lords of Salem haben mir seine Filme durchwegs gefallen - also war ich trotz der mittelmässigen Bewertungen optimistisch.
Die Story eher Nebensache: Eine Gruppe abgehalfteter Schaussteller befinden sich auf der Fahrt zum nächsten Auftritt. Unterwegs pausiert die Gruppe bei einer abgelegenen Tankstelle. Kurz nachdem sie die Fahrt wieder aufnehmen treffen sie auf eine unheimliche Straßensperre aus Vogelscheuchen. Urplötzlich werden sie von einigen maskierten Männern k.o. geschlagen und mitgenommen. Als die Gruppe wieder aufwacht befinden sie sich auf einer Art alten Industriekomplexes wieder. Dort wird Ihnen von einem wirren, mittelalterlich gekleideten, Mann offenbart, dass sie sich inmitten eines perfiden Spieles befinden. Es laufen Wetten auf das Überleben und Sterben der Teilnehmer - die ab jetzt an von gestörten Clowns verfolgt werden, die nur eines wollen: Alle Spielteilnehmer töten!
Um es auf den Punkt zu bringen: Obwohl der Film nicht wirklich schlecht war, bin ich etwas enttäuscht. Ich weiß nicht, ob es meine relativ hohen Erwartung war: Aber das Thema Manhunt wurde nun einmal schon oftmals umgesetzt. Und oft auch wesentlich besser. Rob Zombie findet irgendwie keine gerade Linie. An vielen Stellen nimmt sich der Film fast zu ernst, obwohl es die groteske Story eigentlich gar nicht zulassen sollte. Mit Haus der tausend Leichen hat Rob Zombie es geschafft ein übertriebenes und unrealistisches Setting in eine nicht ganz ernstzunehmende Story einzupacken. Im Gegenteil konnte er 3 Jahre später beim Halloween-Reboot beweisen, dass er auch knallharte, ernste und überhaupt nicht witzige Horrorschocker drehen kann. 31 ist weder das eine, noch das andere. Obwohl es einige relativ heftige Szenen gibt, kommt keine wirkliche Spannung auf. Eventuell liegt dies auch an den relativ austauschbaren Charakteren. Von seiner Stammbesetzung ist bis auf Cheri Moon Zombie (seine Frau) keiner dabei. Für mich persönlich waren es daher weitgehend unbekannte, austauschbare Charaktere. Wer das Clownsetting mag kann zwar durchaus einen Blick wagen, sollte aber nicht allzu hohe Erwartungen haben. Geht man so an 31 ran, kann man durchaus seinen Spaß haben. filmdetails
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