Freitag, 30. Dezember 2011

Filmkritik: The Woman (2011)

Chris Cleek ist ein erfolgreicher Anwalt. Er hat eine Familie, ein Haus und nach aussen gesehen offenbar sehr wenige Probleme. Doch wenn keine Probleme da sind, dann schafft sich der Mensch welche - so auch Chris: Eines Tages begegnet der Hobbyjäger auf der Jagd eine verwilderte Frau, die offenbar schon ihr ganzes Leben in der Natur verbracht hat und in einer Höhle haust. Chris - der auch gläubiger Christ ist - setzt sich nun in den Kopf, die Frau aus der Natur zu holen und zu resozialisieren. Im ersten Schritt entführt er sie dafür in seinen Keller wo er sie ankettet und seiner Familie stolz präsentiert. Diese ist zunächst entsetzt, willigt dann aber ein, Chris bei seinen Plänen zu helfen und die Frau zu normalisieren. Eine besondere Beziehung zu der Wilden baut Chris' Sohn Brian auf, der durch sein handeln im Verlauf des Filmes den kompletten (ohnehin schon irren Plan)  aufs Spiel setzt. Auch das Ende des Filmes hält am Schluss noch eine Überraschung parat.
So irre und unglaubwürdig sich die Story anhört, so solide und handwerklich gut umgesetzt wurde sie. Die Charaktere - nimmt man sie so hin, wie sie gezeichnet wurden - handeln allesamt nachvollziehbar und ihm Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ganz im Gegensatz zur grundlegenden Story, die im Prinzip alles andere als glaubwürdig ist: Erfolgreicher Anwalt verschleppt eine verwilderte Frau um sie zu resozialisieren. Hat man sich jedoch mit der Idee abgefunden, kann man sich vollens auf den Film konzentrieren. Und dazu wird man mit einem Ende belohnt, der das Handeln der Protagonisten zumindest ansatzweise erklärt - bzw. für den Zuschauer nachvollziehbar macht, warum Chris ein so extremes Handeln an den Tag legt. Zusammengefasst kann man The Woman durchaus zu einem der besseren Horrorfilme zählen, der dieses Jahr den Weg in die Videotheken gefunden hat. filmdetails

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Filmkritik: The Bronx Warriors 2 (1983)

Kurz nach den Ereignissen im ersten Teil will ein großer Konzern die Bronx räumen um dort eine ansehnliche Wohngegend aufzubauen. Dafür müssen jedoch vorher die letzten Überlebenden der Bronx nach New Mexiko umgesiedelt werden, damit das Gebiet endlich befriedet wird.
Unter den getöteten "Ratten", wie der Leiter des Räumungskommandos Floyd Wrangler die verbliebenen Einwohner der Bronx nennt, befinden sich auch die Eltern von Trash, der bereits schon im ersten Teil der Held war. Nachdem Trash von dem Tod seiner Eltern erfährt schließt er sich der verbliebenen Bronx Warriors an und hilft ihnen den Präsident des Konzerns zu entführen. Auf diese Weise erhoffen sich die Untergrundkämpfer, dass sie die Firma erpressen und die Bronx für sich behalten können.
Bei seiner Reise durch die Kanalisation von New York trifft er dabei auf den psychiotischen Strike sowie seinem kleinen Sohn Junior, der bereits mehr Bombenbastelerfahrung als ein ausgewachsener Taliban besitzt. Zu dritt kämpfen sie sich ihren Weg durch den Untergrund, bis hin zu dem Präsidenten um ihn bei einem TV Auftritt stilgerecht zu entführen.
Soviel zur Story, die auch im zweiten Teil vor allem eines ist: Nebensächlich. Sie dient nämlich in erster Linie als Aufhänger für diverse Prügel- und Schießereien.
Bronx Warriors 2, so der internationale Titel von The Riffs 2, ist - wie bereits schon der erste Teil - ein weiteres Rip-Off der Escape from ... -Reihe. Kein Zufall also, dass ein Alternativtitel des Filmes dreisterweise auch gleich "Escape from New York" lautet. Im Vergleich zum ersten Teil hat sich nicht viel geändert: Trash muss sich erneut auf den Weg machen um die Bronx vor ihrem Untergang zu bewahren und erledigt dabei allerhand Gegner. Diese gehören jedoch alle zu dem bösen Konzern und sind damit leider nicht mehr so freakig sind wie die Gegner aus den anderen Gangs des ersten Teiles. Wer - aus welchen Gründen auch immer - den ersten Teil unterhaltsam fand, den wird auch die Fortsetzung gefallen. filmdetails

Freitag, 23. Dezember 2011

Filmkritik: Story of Ricky (1991)

Cover der LaserParadise DVD
Im Jahre 2001 sind die öffentlichen Haushalte überschuldet und zwangsweise müssen staatliche Einrichtungen privatisiert werden. Auch Gefängnisse befinden sich mittlerweile in privater Hand und werden meist von profitgierigen Geschäftsleuten eisern und gnadenlos regiert.
Ricky soll eine 10jährige Gefängnisstrafe verbüßen und versucht sich in den vorhandenen Alltag zu integrieren. Allerdings merkt er sehr schnell, dass der Gefängnisdirektor ein Geflecht aus Angst und Gewalt gesponnen hat um in Ruhe seinem Drogenanbau nachgehen zu können.  Die Einrichtung ist unterteilt in Nord-, Süd-, West und Ostflügel und beherbergt jeweils einen mit besonderen Fähigkeiten ausgestatteten Aufseher. Diese Capos unterstehen unmittelbar dem Direktor und entwickeln sich für Ricky zu ernsten Gegnern. Nachdem Ricky Esca, den Capo aus dem Nordflügel im Kampf überlegen ist, entschließt sich Esca zum Harakiri in der Absicht, Ricky beiläufig mit seinen Gedärmen erwürgen zu können. Esca’s Neffe Ellen ist warmherzig und vergibt Ricky sehr schnell – als Ricky merkt, dass Ellen keine Zunge mehr besitzt schenkt er ihm eine Flöte mit der er dennoch musizieren kann. Die übrigen Capos beobachten die Treffen zwischen Ellen und Ricky mit Argwohn  und stellen ihn auf die Probe: Laut Gesetz müsse er den Mörder seines Onkels töten. Ellen weigert sich und taucht noch in derselben Nacht als gehäutete Leiche im Gefängnishof auf. Nachdem Ricky das Gewächshaus mit den Mohnpflanzen entdeckt legt er Feuer und zerstört den kompletten Anbau. Außer sich vor Wut hetzt der Gefängnisdirektor, permanent umgeben von seinem anders begabten Sohn, die Capos auf Ricky. Beflügelt von den Worten seines Meisters -„Qigong verlangt von dir deine Ying und Yang Kräfte so zu kontrollieren, dass sie übermächtig werden“- besiegt Ricky nicht nur die Capos sondern verarbeitet auch den Direktor sprichwörtlich zu Hackfleisch. Die grausame Herrschaft der Gefängnisleitung endet somit und die malträtierten Gefangenen werden von Ricky befreit.
Ricky-Oh (so der Originaltitel) ist ein Film aus dem Jahre 1991 der idealerweise dem Kampfsport- und Splatter-Genre zugeordnet werden kann. Die Effekte und gerade die blutigen Splattereinlagen sind schön inszeniert und fordern beim Zuschauer jedes Mal neue Schreckmomente hervor. Die dramatische musikalische Untermalung verstärkt das Gefühl, dass Ricky zwar siegen wird – der Weg den er einlegt aber mindestens ebenso konsequent brutal ist wie der seiner Gegner. Unterm Strich haben wir es hier somit mit einem Film a la „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ zu tun der am Ende für innerlich zufriedene Zuschauer sorgen wird die der alttestamentlichen Rechtsauffassung viel abgewinnen können. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

Samstag, 3. Dezember 2011

TV-Kritik: Wetten, dass..?

(c) 2011 ZDF
So, das war sie, die offiziell letzte Wetten, dass..? Sendung mit Thomas Gottschalk. Zusammengefasst nichts besonderes, vor allem nicht, wenn man sonst eigentlich kein Wetten, dass..?-Fan ist. Trotzdem kann man nicht abstreiten, dass es kein bedeutenes TV-Ereignis gewesen wäre - schließlich ist der Abgang von Thomas Gottschalk gleichbedeutend mit dem Ende einer Ära. Wenn man zurückblickt hat Wetten, dass..? fast immer mittelmässige bis schlechte Kritiken bekommen - privat konnte man ohnehin nicht zugeben, es gesehen zu haben - und trotzdem kannte es irgendwie jeder. Die lief die Sendung über 20 Jahre lang erfolgreich im Rentnerkanal ZDF und hatte dazu noch fast immer beste Quoten - und zwar nicht nur in der 60+ Zielgruppe. Damit dürfte sie ohne Zweifel die erfolgreichste TV-Show Reihe sein, die jemals im Deutschen Fernsehen lief.
Ganz ohne Skandale - die es ja immer wieder gegeben hat - lief die letzte Sendung von statten. Wettkönig - bzw. Wettkönige - wurde eine Gruppe von Turnern, die mit 50 Leuten auf einen kleinen Tisch Platz fanden, auf dem sie vorher per Salto sprangen. Nichts was ich könnte - aber auch nichts absolut besonderes, verglichen mit vielen anderen Wetten in der Vergangenheit.
Diese letzte Folge - mit der vielleicht alles vorbei sein könnte - wirft natürlich gleich die nächste Frage auf: Wer kann - und vor allem wer will - Thomas Gottschalk als Unterhaltungstitan ablösen? Bis jetzt kamen nur Absagen und es ist kaum anzunehmen, dass dies sich noch ändern würde - außer es gäbe morgen Abend die Überraschung und Günther Jauch, der in der Sendung live gefragt wurde, sagt tatsächlich zu. Wenn nicht, wäre das heute wohl die letzte Ausgabe von Wetten, dass..? gewesen.
Blogverzeichnis Dieser Blog benutzt Cookies