Sonntag, 27. September 2015

Filmkritik: Battle Planet - Kampf um Terra 219 (2008)

(c) Tiberius Film
Nein, ich werde nichts über das Filmplakat schreiben - und ja: Es ist ein Avatar-Ripoff. Jedoch eines, der sich selbst zu wenig zutraut - soll heißen: Zu wenig klaut. Überdies handelt es sich trotz aller Erwartung nicht einmal um einen Asylum Film. Die Frage ist, wieso man sich diesen Film dann überhaupt antun sollte. Tja, das weiß ich leider auch nicht. Ich habs vermutlich getan, weil der Film erstens aktuell bei Amazon Prime umsonst zu sehen ist und zweitens durchwegs schlechte Kritiken hatte. Und ja - das dreiste Cover (auch wenn ich es nicht mehr erwähnen wollte) hat natürlich auch dazu beigetragen, dass ich mir dieses Machwerk doch mal näher ansehen wollte.
Irgendwann in der Zukunft: Captain Strider - stolzes Mitglied der Allianz - wird auf einen Planeten geschickt um die Erzfeinde der Menschen, ein Naturvolk namens Aquarianer auszuspionieren. Bei der Mission trifft er auf die attraktive (jedoch sehr grüne) Aquarianerin Jun'hee. Wie es kommen muss, ensteht dadurch ein riesen Problem. Und das wird nicht leichter, als sich herausstellt, dass seine eigenen Leute Strider des Hochverrats beschuldigen. Doch Strider gibt nicht nach und stößt dabei auf ein skandalöses Geheimnis der Allianz.
Wie erwartet sollte man hier rein überhaupt nichts erwarten. Selbst als Ripoff taugt der Film nur wenig. Die parallelen zur Story von Avatar sind einfach zu weit hergeholt. Bis auf das Cover, welches ich längst nicht mehr erwähnen wollte, hat der Film mit dem großen Vorbild nicht viel gemein. Einzig und alleine der Konflikt mit dem Naturvolk erinnert an James Camerons Meisterwerk. Regisseur Greg Aronowitz sollte sich am besten noch ein paar Asylum Filme ansehen, um zu lernen wie richtige Ripoffs funktionieren. Und sonst? Auch da gibt's nicht viel zu berichten. Der Film - der sich nicht einmal selbst entscheiden kann, ob er Komödie, Science-Fiction oder Action sein will - wirkt meistens höchstgradig langweilig. Die Dialoge sind oftmals sinnfrei und die Story plätschert allenfalls dahin. Wer ein Amzon Prime Konto sein eigen nennt, kann einen Blick riskieren. Allen anderen sei abgeraten Geld dafür auszugeben. filmdetails

Samstag, 19. September 2015

Filmbörse in Neu-Isenburg

Nur noch zwei Wochen, dann ist es wieder soweit: Am 4. Oktober wird der Hugenottenhalle in Neu-Isenburg die letzte Filmbörse des Jahres im Rhein-Main Gebiet stattfinden. Diese steht unter dem Motto der 90iger Jahre. Also alle Sammler die noch auf der Suche nach längst vergriffenen Laserdiscs, seltenen VHS-Kassetten oder alten Filmplaketen sind, sollten sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Wie immer wird es aber auch an aktuellen Material auf BluRay und DVD nicht fehlen. Der Eintritt ist traditionell ab 18 Jahre. Alle wichtigen Infos findet ihr hier.

Sonntag, 13. September 2015

Filmkritik: Hell (2011)

(c)  Paramount Pictures
Der deutsche Horrorfilm hat es nicht leicht. Vor allem auch deshalb, weil er kaum vorhanden ist. Blenden wir die Splatterszene, vertreten durch Ittenbach, Schnaas oder Buttgereit, einmal aus, bleibt kaum etwas übrig. Zumindest an neueren Material. Ikonen wie Udo Kier - die im deutschsprachigen Raum ihre Karriere gestartet haben - wohlbemerkt im Horrorgenre - sind inzwischen abgewandert. Genau so verhält es sich auch mit Regisseuren aus Deutschland. Richtiger Horrorfilm und Deutschland, das paßt einfach nicht zusammen.
Dadurch ist Hell eine der wenigen Ausnahmen der letzten Jahre, die sich selbst nicht als Trash definieren wollen aber zugleich Horror sind. Ob dem wirklich so ist wird sich herausstellen. Übrigens eine kleine Anmerkung: Da es sich um einen deutschen Film handelt, ist hier mit dem Filmtitel Hell nicht die Hölle aus dem englischen gemeint, sondern hell als Adjektiv. Selbstverständlich eignet sich das ganze aber auch als hervorrangendes Wortspiel.
Die Welt im Jahre 2016: Durch verherrende Sonnenstürme ist die Durchschnittstemperatur um 10 °C angestiegen. Diverse Waldbrände und Überflutungen haben das gewohnte Leben nicht mehr möglich gemacht. Die Überlebenden sind nun Unterwegs auf der Suche nach Wasser und Rohstoffen.
Marie, ihr Freund Phillip sowie Maries jüngere Schwester Leonie sind ebenfalls auf der Suche nach Wasser. An einer Tankstelle treffen sie auf den mysteriösen Tom, der sie von nun an begleitete. Doch dies ist erst der Beginn einer Reise bei der es letztendlich nur ums Überleben geht.
Ich muss zugeben, dass ich mir mehr versprochen habe. Erste Kritiken damals waren nicht allzu schlecht - doch die imdb Wertung, die sich bei 5,9 von 10 möglichen Punkten eingependelt hat, gibt ein weitaus realistischeres Bild ab. Weder gut noch wirklich schlecht. Dies trifft auf den Film am ehesten zu. Das größte Problem ist, dass der Film als (postapokalyptischer) Horrorfilm zu zart ist. Im direkten Vergeich mit einigen Produktionen aus dem europäischen Ausland kommt Hell einem wie ein Kindergeburtstag vor. Nicht nur, dass mit Blut gespart wird - es fehlt auch sonst dem abstumpften Horrorfan so ziemlich alles, was einem an dem Genre noch Gruseln lässt. Auf der anderen Seite bekommt man hier ebensowenig Trash geboten. Einige Szene - vor allem die Außenaufnahmen unter der hellen Sonne im ersten Teil des Filmes - wirken zwar sehr nach Aftereffects, insgesamt schafft es Regisseur Fehlbaum aber trotzdem eine gute Atmosphäre einzufangen. Die fast komplett fehlende Filmmusik trägt hierbei wiederum zur Stimmung bei. Zusammengefasst ein wirklich sehr durchschnittlicher Film bei dem Stärken wie Kamera und Schnitt auf eindeutige Schwächen wie Story und Langatmigkeit treffen. Für 3 Euro hab ich den Film auf einer DVD Börse mitgenommen. Für den Preis akzeptabel - für das mehrmalige Ansehen bietet der Film jedoch einfach zu wenig. filmdetails

Sonntag, 6. September 2015

Filmreisen Teil 1: Auf den Spuren von Nosferatu

Vielleicht ist es etwas mutig den Beitrag mit Teil 1 zu bezeichnen - jedoch sollte sich hierzu so etwas wie eine Serie ergeben ist es praktisch in Zukunft an irgendwas anzuschließen zu können. Also deshalb die Überschrift Filmreisen Teil 1. Wie dem auch sei: Spontan besuchten wir im Urlaub die wunderschöne Stadt Wismar, welche an der deutschen Ostseeküste liegt. Als Filmfan war mir die Stadt vor allem aus Murnaus Meisterwerk Nosferatu von 1922 bekannt. Im Krieg relativ wenig zerstört, erkennt man einige der bekanntesten Schauplätze direkt wieder. Auch wenn der Film in der fiktiven Stadt Wisborg spielt (und teilweise auch in Lübeck gedreht wurde) sind die markantesten Szenen des Filmes in Wismar entstanden. Vier Schauplätze haben wir uns bei unserem Stadtbesuch genauer angesehen.
Das Wassertor in Wismar
Geparkt haben wir direkt im Hafen - was auch direkt die erste wichtige Lokalität der Stadt im Film ist, als Nosferatu nach seiner langen Reise aus Transsilvanien in Wisborg ankommt. Der Hafen ist inzwischen allerdings so verbaut, dass es keinen wirklichen Wiedererkennungswert zu einer Filmszene gibt. Daher zu diesem Schauplatz kein Foto. Nachdem wir bei Gottfried's (einem netten Steak- und Fischrestaurant im Hafen) unsere Mittagspause gemacht haben ging es weiter: Vom Hafen aus geht es direkt durch den Bogen des berühmten Wassertors - einem der Wahrzeichen von Wismar - in Richtung Innenstadt. Siehe Bild rechts. Dieser Weg führt dann direkt in das Zentrum bzw. in die Altstadt. Da Max Schrecks Weg durch das Tor in die Stadt auch eine der berühmtesten Film-Szenen ist, ist an dieser Stelle eine Gedenktafel in den Boden eingelassen. Nosferatu - Ein Meisterwerk des Expressionismus. Schön, dass auch an solche (Kultur)Historischen Höhepunkte mit Gedanktafeln erinnert wird.
Blick von St. Marien Kirche auf den Marktplatz
Als nächste Station besuchten wir die St. Marien Kirche, die unmittelbar in der Stadtmitte liegt. Von hier aus hat man einen großartigen Ausblick über Wismar und das Umland. Die aus filmischer Sicht jedoch bemerkenswerteste Perspektive ist der Blick auf den anliegenden Marktplatz mit der markanten Wasserkunst. Dieses Motiv hat Murnau in der Eröffnungsszene benutzt. Damals - vor dem Krieg - gab es jedoch noch einen zweiten Turm auf der Kirche, der in das Bild reinragt und den Blick auf den Marktplatz einschränkt (siehe Bild links). Heute besteht die St. Marien Kirche nur noch aus einem Kirchenturm, nämlich der, auf dem man die Aussicht hat. Das Kichenschiff ist, nachdem es im zweiten Weltkrieg beschädigt worden war, den Sozialisten zum Opfer gefallen, die 1960 den beschädigten Teil gesprengt hatten. Betrachtet man die beiden Bilder, fällt einem jedoch sofort die Ähnlichkeit auf. Eine Turmbesichtigung kostet lediglich 3 Euro pro Person und ist abgesehen von dem schönen Ausblick auf die Stadt auch sonst sehr empfehlenswert. Auf eine lockere Art hat uns der Turmführer erklärt, wie es überhaupt möglich war im 13ten Jahrhundert ein über 50 Meter hohes Gebäude zu bauen. Nächste - und letzte - Station war die Heiligen Geist Kirche. Diese ist nicht weit entfernt von der St. Marienkirche. Hier wurden im Hof einige Szenen gedreht - z. B. als die Reise in die Karpaten beginnt. Hier hat sich interessanterweise baulich seit fast 100 Jahren praktisch nichts geändert. Auf Anfrage hat in der Kirche ein netter Mitarbeiter das Tor zum Garten aufgeschlossen. Von draußen kommt man ebenfalls durch ein Tor zur Straße rein - jedoch ist das mehr oder weniger Privatbesitz, weshalb es mit Sicherheit höflicher ist zu fragen. Eine zusätzliche Info hab ich dazu noch erfahren: Eine Szene aus dem Intro der SOKO-Wismar wurde ebenfalls an dieser Stelle gedreht.Wie man auf dem Bild unten erkennen kann, ist hier bis auf die inzwischen gewachsenen Bäume fast alles gleich geblieben. Dies war dann auch schon die letzte Station auf unserem Kurztrip nach Wismar. Abschließend sei erwähnt, dass die Stadt wirklich schön ist und jedem empfohlen sei, der sich in Ostseenähe bei Rostock aufhält.
Hof der heiligen Geist Kirche

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