Vielleicht ist es etwas mutig den Beitrag mit
Teil 1 zu bezeichnen - jedoch sollte sich hierzu so etwas wie eine Serie ergeben ist es praktisch in Zukunft an irgendwas anzuschließen zu können. Also deshalb die Überschrift
Filmreisen Teil 1. Wie dem auch sei: Spontan besuchten wir im Urlaub die wunderschöne Stadt Wismar, welche an der deutschen Ostseeküste liegt. Als Filmfan war mir die Stadt vor allem aus Murnaus Meisterwerk
Nosferatu von 1922 bekannt. Im Krieg relativ wenig zerstört, erkennt man einige der bekanntesten Schauplätze direkt wieder. Auch wenn der Film in der fiktiven Stadt Wisborg spielt (und teilweise auch in Lübeck gedreht wurde) sind die markantesten Szenen des Filmes in Wismar entstanden. Vier Schauplätze haben wir uns bei unserem Stadtbesuch genauer angesehen.
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Das Wassertor in Wismar |
Geparkt haben wir direkt im Hafen - was auch direkt die erste wichtige Lokalität der Stadt im Film ist, als Nosferatu nach seiner langen Reise aus Transsilvanien in Wisborg ankommt. Der Hafen ist inzwischen allerdings so verbaut, dass es keinen wirklichen Wiedererkennungswert zu einer Filmszene gibt. Daher zu diesem Schauplatz kein Foto. Nachdem wir bei
Gottfried's (einem netten Steak- und Fischrestaurant im Hafen) unsere Mittagspause gemacht haben ging es weiter: Vom Hafen aus geht es direkt durch den Bogen des berühmten Wassertors - einem der Wahrzeichen von Wismar - in Richtung Innenstadt. Siehe Bild rechts. Dieser Weg führt dann direkt in das Zentrum bzw. in die Altstadt. Da
Max Schrecks Weg durch das Tor in die Stadt auch eine der berühmtesten Film-Szenen ist, ist an dieser Stelle eine Gedenktafel in den Boden eingelassen.
Nosferatu - Ein Meisterwerk des Expressionismus. Schön, dass auch an solche (Kultur)Historischen Höhepunkte mit Gedanktafeln erinnert wird.
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Blick von St. Marien Kirche auf den Marktplatz |
Als nächste Station besuchten wir die
St. Marien Kirche, die unmittelbar in der Stadtmitte liegt. Von hier aus hat man einen großartigen Ausblick über Wismar und das Umland. Die aus filmischer Sicht jedoch bemerkenswerteste Perspektive ist der Blick auf den anliegenden Marktplatz mit der markanten Wasserkunst. Dieses Motiv hat
Murnau in der Eröffnungsszene benutzt. Damals - vor dem Krieg - gab es jedoch noch einen zweiten Turm auf der Kirche, der in das Bild reinragt und den Blick auf den Marktplatz einschränkt (siehe Bild links). Heute besteht die St. Marien Kirche nur noch aus einem Kirchenturm, nämlich der, auf dem man die Aussicht hat. Das Kichenschiff ist, nachdem es im zweiten Weltkrieg beschädigt worden war, den Sozialisten zum Opfer gefallen, die 1960 den beschädigten Teil gesprengt hatten. Betrachtet man die beiden Bilder, fällt einem jedoch sofort die Ähnlichkeit auf. Eine Turmbesichtigung kostet lediglich 3 Euro pro Person und ist abgesehen von dem schönen Ausblick auf die Stadt auch sonst sehr empfehlenswert. Auf eine lockere Art hat uns der Turmführer erklärt, wie es überhaupt möglich war im 13ten Jahrhundert ein über 50 Meter hohes Gebäude zu bauen. Nächste - und letzte - Station war die
Heiligen Geist Kirche. Diese ist nicht weit entfernt von der St. Marienkirche. Hier wurden im Hof einige Szenen gedreht - z. B. als die Reise in die Karpaten beginnt. Hier hat sich interessanterweise baulich seit fast 100 Jahren praktisch nichts geändert. Auf Anfrage hat in der Kirche ein netter Mitarbeiter das Tor zum Garten aufgeschlossen. Von draußen kommt man ebenfalls durch ein Tor zur Straße rein - jedoch ist das mehr oder weniger Privatbesitz, weshalb es mit Sicherheit höflicher ist zu fragen. Eine zusätzliche Info hab ich dazu noch erfahren: Eine Szene aus dem Intro der SOKO-Wismar wurde ebenfalls an dieser Stelle gedreht.Wie man auf dem Bild unten erkennen kann, ist hier bis auf die inzwischen gewachsenen Bäume fast alles gleich geblieben. Dies war dann auch schon die letzte Station auf unserem Kurztrip nach Wismar. Abschließend sei erwähnt, dass die Stadt wirklich schön ist und jedem empfohlen sei, der sich in Ostseenähe bei Rostock aufhält.
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Hof der heiligen Geist Kirche |
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