Donnerstag, 25. Mai 2017

Filmkritik: Killerhunde (1976)

(c) VZ-Handelsgesellschaft
Das Hunde irgendwann auch als die Killertiere schlechthin herhalten müssen war offensichtlich: Piranhas, Affen, Bären oder Haie - die 70iger Jahre Horrorfilmeszene war geprägt von Tieren die uns an die Gurgel wollen. Hunde gab es jedoch bis dato noch nicht - bzw. waren nicht so präsent - obwohl sogar bereits noch harmlosere Haustiere wie Hitchcocks Die Vögel bereits fast 20 Jahre vorher uns das Fürchten gelehrt haben. Kurz gesagt: Mit dem Klischee des harmlosen Haushundes der maximal einen Briefträger angreift wird hier kräftig aufgeräumt. In Dogs ist sogut wie jeder Hund ein Killer: Vom Dackel bis zur Dogge - alles ist tödlich.
Der Filmtitel ist Programm: Durch eine - nicht näher definierte - Ursache in einem Elektronenbeschleuniger werden landesweit Hunde agressiv. Zunächst sind es noch einige Kühe die zerfleischt werden, als der Biologie Professor Dr. Harlan Thompson die Fälle untersucht. Doch dies ist erst der Anfang: Auch Menschen stehen nämlich auf der Speisekarte der Vierbeiner. Die Situation eskaliert, als der Bürgermeister alle Warnungen in den Wind schlägt. Es passiert das Unvermeidbare: Bei einer Familienfest mit Kindern fangen die Hunde an Amok zu laufen.
Killerhunde - bzw. Dogs, wie er im Original heißt - verfolgt eine klassische Tierhorrorstory: Ein Wissenschaftler bemerkt die wachsende Gefahr recht früh, die Verantwortlichen (in dem Fall der  Bürgermeister) wollen es nicht wahrhaben und spielen die Situation runter. Es kommt wie es kommen muss zur Katastrophe und die Situation entgleist komplett. Dogs unterscheidet sich hier nicht wirklich von anderen Werken aus der Zeit wie Piranhas oder Grizzly. Der Unterschied ist, dass es hier aber keine Kreatur aus der Wildnis ist, sondern durchwegs Haushunde. Und diese kommen sogar recht niedlich rüber. In Szenen wo sie "agressiv" wirken sollen werden daher einfach Einstellungen reingeschnitten wo sie in Nahaufnahme bellen. Bösartig wirkt das ganze oftmals nicht wirklich. Dies ist auch der Grund, warum bei mir kein richtiges Horrorfeeling aufkam. Was übrigens ebenfalls nicht ganz reingepasst hat war die Sidestory mit einem Elektronenbeschleuniger: Dieser soll in irgendeiner Weise die Hunde beeinflusst haben. Der physikalische Hintergrund erschließt mir hier nicht. Selbst für einen Horrorfilm wäre hier zumindest eine halbwegs plausible Erklärung wünschenswert gewesen. Trotzdem: Dogs hat Charme. Aufgrund der Darsteller, der Atmosphäre und der - wie erwähnt jedoch nicht besonders gruseligen - Hunden taugt dieser Film zum einmaligen Ansehen absolut. filmdetails

Mittwoch, 17. Mai 2017

Filmkritik: Rhea M – Es begann ohne Warnung (1986)

(c) Kinowelt
Allzu gute Kritiken bekam Stephen Kings Regiedebut nicht wirklich. „Unlogisch aufgebauter und von Horror-Kultautor Stephen King enttäuschend platt inszenierter B-Film, der Humor mit Vulgarität und Spannung mit billigen Effekten verwechselt.“ schrieb seinerzeit zum Beispiel das Lexikon des Internationalen Films. Vugär und billig - eine Wertung, die einen Trashfan neugierig macht also. Auch die imdb Wertung von Maximum Overdrive - wie der Film im Original heißt - ist allenfalls als solide zu bezeichnen. Trotzdem hat der Film inzwischen sowas wie einen Kultstatus erreicht. Und auch die Amazon Kritiken sind alles andere als negativ. Grund genug also den Film einmal näher zu begutachten. So bietet es sich an, dass der Film aktuell bei Amazon Prime im kostenlosem Stream verfügbar ist - wohlbemerkt cut, was mir zunächst nicht bewußt war. Erst im späteren Verlauf des Filmes gibt es eine Szene, wo man etwas stutzig wird. Ein Blick lohnt sich aber allemal. Die Uncut Version wird aber ohnehin spätestens beim nächsten Filmbörsenbesuch gekauft. Doch worum geht es bei dem Film mit dem sperrigen deutschen Titel eigentlich? Um nicht sehr viel - abgesehen von Überleben muss man sich eingestehen. Es ist klassischer Survival Horrorfilm und die Story entsprechend dünn:
Wir schreiben das Jahr 1987. Der Komet Rhea M nähert sich der Erdumlaufbahn. 8 Tage lang wird sich daraufhin die Erde im Schweif des Kometen befinden. Diese Zeit wird die Menschheit jedoch komplett verändern: Maschinen spielen urplötzlich verrückt. Doch es bleibt nicht dabei, dass ein paar Geldautomaten ihre Kunden beleidigen, oder ein Flipper von alleine anfängt zu spielen. Richtig gefährlich wird es, als Autos - insbesondere Trucks - ohne Vorwarnung auf Menschen losgehen. Eine Gruppe wild zusammengewürfelter Personen (Das obgligatorische frischvermählte Ehepaar, ein Trucker, ein kleiner Junge usw.) ist hierbei in einem Truckstopp gefangen und wird von einer Meute aggressiverTrucks belagert. Nur der junge Aushilfskellner Bill Robinson (gespielt von Charlie Sheens Bruder Emilio Estevez) behält den Überblick und führt die Rebellion gegen die Maschinen an.
Wie Eingangs erwähnt waren die Rezensionen eher verhalten. Nach heutigen Standard macht der Film - neutral betrachtet - noch weniger her: Die Story ist ziemlich abstrus und vorhersehbar. "Weit hergeholt" wäre fast schmeichelthaft ausgedrückt. Und trotzdem: Dank der überzeugenden Darstellern und vor allem der gut eingefangenen 80iger Jahre Atmosphäre macht der Film unheimlich Spass. In einer Reihe mit ähnlichen Endzeit-Filmen wie John Carpenters Das Ende oder Sie leben muss sich Rhea M nicht verstecken. Rhea M macht einfach Spass, gruselt ein wenig und feiert gegen Ende ein wahres Actionfeuerwerk ab. filmdetails

Freitag, 5. Mai 2017

Filmkritik: Splatter University (1984)

(c) Astro
Eine Universität. Ein wahnsinniger Killer und die traditionsreiche Trash-Filmfirma Troma. Was soll bei dieser Mischung noch schiefgehen? Eigentlich nicht viel sollte man denken. Und trotzdem hat Splatter University seine Schwächen. Zunächst aber ein Überblick der Story:
Drei Jahre ist es inzwischen her, dass der geisteskranke Psychopath Daniel Grayham aus der Anstalt geflohen ist. Obwohl er bei der Flucht einen Mitarbeiter auf brutalste Weise ermordet hat, konnte Grayham unbemerkt untertauchen.
Gegenwart: An einem College wird die Dozentin Janet Phillips eiskalt erstochen. Auch dieser Mord wird nicht aufgeklärt - dafür aber umso schneller die Ersatzlehrin Julie Parker angestellt. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, dass ihre Vorgängerin umgebracht wurde, startet Julie in den Universitätsalltag. Wenn da nur nicht die ganzen Morde wären... - denn Grayham läuft immer noch frei rum.
Für einen Troma-Film ist Splatter University reichlich unlustig. Während Tromas Flagschiffe wie der Toxic Avenger oder die Surf Nazis sich selbst nicht allzu ernst nahmen, räumt Grayham auf: Ohne Sinn für Humor wird hier einer der Studenten nach dem anderen dahingerafft. Hier wäre übrigens anzumerken, dass die Studenten allesamt im höchsten Maße unsymphatisch rüberkommen. Obwohl es sich um eine Universität handelt, werden die Charaktere wie ein Haufen Null-Bock Teenies dargestellt. Zusätzlich ist es verwirrend, dass abwechselnd von Schülern und im nächsten Moment von Studenten die Rede ist. Aber vermutlich sind dies Details an denen ich mich aufreibe. Letztendlich ist die Lehranstalt ja nur die Kulisse für eine Reihe mehr oder weniger abwechslungsreiche Morde. Wie auch immer. Ganz an die "großen" Troma Werke kommt Splatter University nicht ran. Vermutlich ist das auch ein Grund, weshalb dieser Film niemals den selben Kultstatus einer Class of Nukem High erreicht hat. Trotzdem: Spass gemacht hat er. Kein Film, den man öfters gesehen haben muss - aber immmer ein netter 80iger Jahre Low-Budget Trash/Splatterfilm, der offenbar aufgrund der starken Konkurrenz aus eigenem Hause fast komplett in Vergessenheit geraten ist. filmdetails
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