Donnerstag, 22. August 2013

TV-Kritik: Reality Queens auf Safari

(c) 2013 Pro 7
Was passiert, wenn man einen Haufen weiblicher C-Prominenz (Models, Ex-Pornostars etc.) in die Wüste schickt? Eigentlich eine begrüßenswerte Idee, würde es sich hierbei nicht um das neue Showformat von Pro 7 handeln - und wäre nicht deshalb zwangsläufig die ganze Zeit die Kamera dabei. Wie zu erwarten kommt also doch nichts Gutes dabei raus, sondern mehr oder weniger unterhaltsamer TV-Trash. Pro7 konnte aber wohl zu der Produktionszeit nicht ahnen, dass das Konkurrenz-Format Wild Girls bei dem Zuschauern alles andere als gut ankommt. Da der Schmodder aber jetzt abgedreht wurde und trotz niedriger Gagen sicher einiges gekostet hat, strahlt Pro 7 es jetzt völlig schmerzfrei aus. Ob der Zeitpunkt unmittelbar nach dem Ende der gescheiterten Wild Girls geschickt gewählt ist steht auf einem anderen Blatt. Eventuell hat der Zuschauer nämlich jetzt entgültig genug von einer Gruppe Attentionwhores auf Pseudo-Safari.
Trotz des sperrigen Namens Reality Queens auf Safari ist die Sendung wie eine x-beliebige andere Promi-Survival Show aufgebaut. Es beginnt damit, dass die zwölf Möchtegernstars - meist blond (wenn nicht auf dem Kopf zumindest im Kopf) und mit üppiger Oberweite ausgestattet - nach Afrika gekarrt werden. Danach kommt die Aufteilung in Teams, die ab jetzt gegeneinander spielen müssen bzw. Aufgaben erfüllen müssen. Dem Gewinnerteam winken 50 000 Euro - nachdem es den Weg zurück in die Zivilation gefunden hat.
Nachdem die versammelte Discounter-Prominenz ihr in der Wüste überflüssiges Gepäck (Handy, Lippgloss usw.) abgelegt hat, lässt Taff Moderator Daniel Aminati (der hier übrigens wunderbar beweist, dass er noch unsinnigere Dinge als Taff moderieren kann) die Spiele beginnen. Dies war damit auch schon das erste Spiel: Welches Team hat sich von den meisten Zeug aus der Zivilisation verabschiedet und nimmt weniger auf die Safari mit? Das Gewinnerteam darf ab jetzt in einer Art Wüstenhotel wohnen - während die Verlierer in einem Camp hausen wogegen ein Wacken-Zeltlager fast wie Luxus wirkt. Doch die Hauptproblem sind nicht die zu erwartenden Probleme wie kein fließend Wasser oder das fehlende Handy - sondern, dass die Queens nicht nur dme Zuschauer auf die Nerven fallen, sondern vor allem sich gegenseitig. Somit ist der ohnehin erwartete Zickenkrieg schon innerhalb der ersten Folge mehr oder weniger zum Hauptthema geworden.
Als Fazit kann man sagen, dass die Sendung nicht empfehlenswert ist - unterhaltsam aber doch. Jedoch reicht hier für ein Trash-Sättigungsempfinden der Konsum von einer Folge. Wer sich ernsthaft interessieren sollte was aus dieser kruden Mischung von Dschungel Camp und Wild Girls geworden ist, kann sich in ein paar Wochen dann besser die Bild kaufen, wo berichtet wird, wer von den Teams gewonnen hat und die Entschädigung den Gewinn von 50 000 Euro bekommen hat.

Sonntag, 18. August 2013

Filmkritik: Das Haus an der Friedhofsmauer (1981)

(c) Laserparadise
Der Historiker Dr. Norman Boyle bezieht mit seiner Frau und Söhnchen Bob eine üppige Villa in der Nähe von Boston. Dort möchte er sich den Forschungen hingeben, die er von seinem Kollegen Dr. Peterson übernahm. Peterson fand man irgendwann an einem Geländer im Archivbereich der Bibliothek baumeln. Je tiefer Norman in die Aufzeichnungen Petersons einsteigt, desto eher bekommt er ein Bild von der Arbeit seines verstorbenen Kollegen. Eine Kassettenaufnahme lässt ihn tief blicken – voller Entsetzen zerstört er das Band. Zeitgleich passieren unheimliche Dinge in der Villa. Es knarzt, man hört Stimmen, es poltert im Keller. Sohn Bob erscheint hin und wieder ein Mädchen dass ihn davor warnt das Haus an der Friedhofsmauer weiter zu bewohnen. Norman forscht weiter und findet heraus, dass der ehemalige Eigentümer der Villa ein Prof. Freudstein war und dass sich Dr. Peterson eingehend mit den Aufzeichnungen des Professors beschäftigte. Die Geheimnisse dieser Aufzeichnungen haben in schlussendlich in den Tod getrieben.
Als das bestellte Kindermädchen Ann eintrifft um sich ein wenig um Bob zu kümmern bis die Eltern das Haus fertig eingerichtet haben, erinnert sie Mutter Lucy an eine blutverschmierte und geköpfte Schaufensterpuppe. Als die Stimmen und Geräusche im Haus zunehmen inspizieren Norman und Lucy den Keller wo Norman direkt von einer aggressiven Fledermaus angegriffen und gebissen wird. Nur mit allergrößter Mühe gelingt es ihm das Tier von seiner blutigen Hand zu lösen. Lucy droht wahnsinnig zu werden und überredet Norman das Haus wieder zu verkaufen. Als die Maklerin das Anwesen zu einem späteren Zeitpunkt besucht wird sie im Haus von einem Zombie angegriffen und getötet. Später erfährt man, dass es Professor Freudstein ist der als Untoter im Keller haust und sich von immer jüngeren Opfern ernähren muss um nicht zu vergehen. Nachdem auch das Kindermädchen ein eher unschönes Ende erfährt und sich obendrein noch Bob im Keller einschließt, kommt es zum finalen Kampf bei dem Norman und Lucy getötet werden. Bob überlebt den Horror als einziger und flieht durch eine Grabplatte die direkt ins Wohnzimmer der Villa führt. Der Film endet mit dem Henry James Zitat: „Niemand wird je wissen ob die Kinder Monster sind oder die Monster Kinder“.

Typisch für diesen Fulci-Film ist die kaum vorhandene Story. Sicher die gibt es natürlich, ist aber zu vernachlässigen - ebenso wie die schauspielerische Leistung der mehr als steifen Charaktere. Neben den gewohnt blutigen Effekten hat mich besonders das Haus an sich in den Bann gezogen. Alles wirkt zu jedem Zeitpunkt verdammt unheimlich. Verstärkt wird das Gefühl durch die permanenten Laute und Geräusche in der Villa. Besonders zur Nachtzeit wenn alle schlafen nur Norman durch das Haus schleicht um die Quelle der Unruhe ausfindig zu machen stellen sich die Nackenhaare auf. Fulci-Fans haben den Film mit Sicherheit bereits in der Sammlung stehen – alle anderen dürfen ruhig mal einen Blick wagen. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

Samstag, 10. August 2013

Filmkritik: Nezulla - Das Rattenmonster (2002)

(c) afn
Ein japanischer Monsterfilm mit einer mutierten Ratte, welcher in der offziellen Auswahl eines Japanischen Fantasy-Filmfestes war? Hört sich eigentlich vielversprechend an. Für unter 3 Euro wurde der Film dann auch direkt mal bei Amazon mitbestellt. Ich dachte zunächst, dass man bei dem Preis nicht viel falsch machen kann und irrte dennoch. Im Nachhinein betrachtet ist der Film selbst geschenkt nicht einmal die Zeit wert, die man braucht um ihn sich anzusehen.
Doch der Reihe nach. Als Storyzusammenfassung zitiere ich einmal den Text auf der Rückseite der DVD, der alles was man wissen muss so ziemlich genau auf den Punkt bringt:
"Eine durch Genmanipulation mutierte Ratte infiziert die Mitarbeiter eines Forschungslabors zur Herstellung biologischer Waffen. Als das tödliche Virus die ersten infizierten Opfer in der Nähe des Labors fordert und droht sich weiter auf die Bevölkerung auszubreiten, erhält ein SWAT-Team die Aufgabe, die tödliche Bedrohung zu stoppen..."
Dies ist tatsächlich auch somit das einzige was passiert. Ein SWAT-Team - welches jedoch rein überhaupt nicht wie ein SWAT-Team wirkt, sondern wie eine Truppe Amateurschauspieler, die ein SWAT-Team verkörpern sollen, jagt eine mutierte Riesenratte. Abgesehen von der technischen minderwertigen Qualität des Filmes - er wirkt wie mit einer VHS-Kamera aufgenommen - agieren sämtliche Schauspieler unter aller Sau. Angefangen damit, dass bei dem angeblichen härtesten SWAT-Team was Japan zu bieten hat fast alle 10 Minuten jemand entweder in Panik gerät oder sich durch eine dumme Aktion in Lebensgefahr bringt, ist die Ratte selbst das Hauptproblem des Filmes: Sobald das Tier ins Bild geht auch die restliche vorhandene Gruselatmosphäre flöten. Als Monster taugt die Ratte noch weniger als ein X-Beliebiges computeranimiertes Megamonster aus einem Asylumfilm. Obwohl die Ratte nicht einmal digital ist, sondern aus einem echten Kostüm gefertigt wurde, wirkt sie stets reinkopiert und unpassend. Ist der Tier dann einmal in Bewegung sieht es aus, als ob Gonzo aus der Muppetshow versucht zu rennen, was wohl an diversen Strippen oder Stangen an und unter den Rattenarmen liegen mag. Zusammengefasst einer der miesesten Filme die ich in der letzten Zeit gesehen habe. Für einen Trashabend mit entsprechend viel Bier evtl. aber eine Überlegung wert. Viel kosten tut er ja nicht. filmdetails

Freitag, 2. August 2013

Filmkritik: Night of the Living Dead: Resurrection (2012)

(c) 2012 Lionsgate Home Entertainment
Die Welt im Jahre 2012: Die Zombies haben die Erde überrannt. Es gibt keine funktionierende Infrastuktur oder Wirtschaft mehr. Die restlichen Überlebenden sind mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Eine Familie schafft es sich in einem Farmhaus der Apokalypse zu stellen und den Kampf anzunehmen. Lebende Tote, die Apokalypse, ein Bauernhaus... das Ganze erinnert mehr schlecht als recht an einen Mischmasch aus The Night of the living Dead, dem Videospiel zu The Walking Dead bzw. einem weiteren X-beliebigen austauschbaren Zombieapokalypse-Film. Das Gesamtwerk ist konfus zusammengeschnitten und hat die Optik einer Viedeotheken-Produktion. Weder effektmässig noch aus Storysicht stimmt hier irgendwas: Beispielsweise ist die Familie angeblich in einem abgelegenden Bauernhaus auf sich alleine gestellt. Jedoch gibt es Strom, die Zimmer sind immer beleuchtet und eine Frau kann den anderen Zombieopfern mitteilen, dass #Apocalypse der Top Hashtag bei Twitter wäre. Mehr Inkonsequenz in gerade mal 30 Minuten Film sind wohl kaum umzusetzen. Abgesehen davon, dass offenbar noch während der Apokalypse das Internet noch funktioniert, kommen diverse weitere kleinere Ungereimtheiten hinzu.
Aber auch die technische Umsetzung lässt arg zu wünschen übrig. Neben der bereits erwähnten Videothekenoptik stören die aufgesetzen Filmkratzer die wie mit After Effects reinkopierte Grindhouseeffekte wirken. Von der absolut miserablen deutschen Synchro ganze zu schweigen. Zusammengefasst einer der schlechtesten Zombiefilme der letzten Monate die ich zu Gesicht bekommen habe. Das Hauptproblem ist aber: Der Film nimmt sich selbst viel zu ernst als um richtiger Trash durchzugehen. Gleichzeitig ist er aber einfach zu trashig um als ernster Film durchzugehen. Einziger Tipp an Videothekenausleiher: Irgendwas anderes mitnehmen - selbst bei unbekannten Zombiehorrorfilmen werden 90% besser sein als Night of the Living Dead: Resurrection. filmdetails

Blogverzeichnis Dieser Blog benutzt Cookies