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Die Musik kommt aus dem Synthesizer, Fönfrisuren sind allgegenwärtig und dazu noch Hulk Hogan! Nach etwa fünf Minuten ist einem klar wo man sich befindet. Irgendwo in den End-80igern zur Wende zu den 90igern hin. Eine Zeit die modisch wohl das dunkelste Kapitel der Menschheitsgeschichte darstellt und eine Zeit, in der sich die Familie noch zusammen Wrestling angeschaut hat wie heutzutage Fussball. Zumindest in den USA - hierzulande dürfte aber dennoch jeder Junge, der zwischen 1975 und 85 geboren wurde ebenfalls nur schwerlich um die Hype der WWF und ihre damaligen Stars herum gekommen sein. Allen voran standen natürlich Legenden wie The Hulkster. Das Hulk Hogan abseits des Wrestlings aktiv war, war kein Geheimnis. Abgesehen von Komödien wie Mr. Babysitter und der Serie Thunder in Paradise hat er aber noch weitere cineastische Verbrechen begangen. Der Hammer - bzw. No Holds Barred, so der Orignaltitel - ist definitiv eines davon. Die Distanz zu der Zeit als ich selbst noch aktiv Wrestling gesehen habe - und sicher auch etwas leichter zu beeindrucken war als heute - ist selbstverständlich größer geworden. Deshalb kann das Fazit nur lauten, dass dieser Film ganz großer Murks ist. Murks, der mir - aufgrund des Kindheitserinnerungs-Bonus - aber dennoch gefallen kann. Hier sollte man aber ganz klar unterscheiden: Das einzig gute an dem Film ist die schön einfältige Actionstory sowie Hulk Hogan ansich. Filmtechnisch wird hier die unterste Schublade aus der Wrestling Garderobe geboten. Hier wird nicht differenziert oder sich gar die Mühe gemacht irgendwelche Charaktere aufzubauen. Schon in den ersten Minuten wird klar entschieden: Hulk ist der gute Junge, Brell der böse Bube. Der Gute ohne Makel, der Böse ist einfach böse. Schwarz/Weisser geht es nicht. Andereseits braucht es hier aber auch anders sein. Bei einem Film mit Hulk Hogan in der Hauptrolle wäre jeder Ansatz von Seriösität sowieso zum scheitern verurteilt. Und deshalb wird schnell klar, dass hier eher die Muskeln sprechen als die Kiefer. Letztere werden sowieso nur eingeschlagen. Wobei wir beim Thema Gewalt wären: Der Film ist hierzulande mit einer FSK Einstufung ab 18 Jahre eingestuft. Angesichts der Schlägereien, die genausogut in einem Bud Spencer-Film aufgehoben wären, wirkt das lächerlich. Blut gibt es faktisch nicht - und der Gewaltgrad ist nicht nennenswert höher als in einem normalen Wrestlingkampf. Da der Film es aber in Deutschland bis dato noch nicht zu einer DVD Veröffentlichung geschafft hat ist die Frage ohnehin obsolet. Vermutlich würde die BPJM sich inzwischen zu einer 16er oder gar 12er Einstufung überreden lassen. Zu bekommen ist der Film aktuell nur als Sammlerstück auf VHS zu Preisen, bei denen nur Hardcore WWF-Fans der alten Stunde zuschlagen sollten. filmdetails
Update: Inzwischen gib es dieses Meisterwerk auf BluRay und DVD. Dabei handelt es sich den Rezensionen nach offenbar auch nicht nur um eine überspielte VHS, sondern um eine komplett neu gemasterte Version: Link
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