Freitag, 5. April 2013

Filmkritik: Die Barbaren (1987)

Als Conan - der Barbar 1982 einen neuen Standard im Bereich der Barbarenfilme setzte und aufzeigte, dass man auch mit muskelbepackten schwert- und achstschwingenden Leinwandhelden kommerziellen Erfolg haben kann, passierte genau das was eigentlich immer passiert wenn es um's Geld verdienen geht: es wird kopiert. Ganz vorne dabei: Die Italiener mit Ator - der Herr des Feuers (Joe D'Amato, 1982), Conquest (Lucio Fulci, 1983) oder auch Die Barbaren (Ruggero Deodato, 1987).
Ob sich die Idee auf den erfolgreichen Barbarenzug aufzuspringen gelohnt hat, betrachten wir uns einmal anhand des Films Die Barbaren.
In einem fernen Land zu einer Zeit als noch rauere Sitten galten, begibt sich das reisende Gaukler- und Akrobatenvolk, die Ragnicks, auf den Weg um den Menschen in den Städten mit ihren Kunststücken und ihrem Schauspiel eine Freude zu bereiten. Die Ragnicks wären zu vernachlässigen, wenn sie nicht doch der Aufmerksamkeit des bösen Herrschers Kadar unterliegen würden, denn die Gaukler sind im Besitz eines magischen Rubins der Frieden und Glück verspricht. Der Edelstein wird von Canary, ihrer Königin, beschützt.
Auf dem Weg zu einer neuen Station wird die Karavane von Kadars Schergen überfallen - Canary gelingt es frühzeitig, den Rubin einem ihrer Untergebenen anzuvertrauen dem tatsächlich die Flucht gelingt. Die Gaukler wehren sich mit all' ihren Kräften, gelangen dann aber doch in eine auswegslose Situation. Canary wird gefangen genommen und in Kadars Harem in einem goldenen Käfig gehalten. Ebenso werden die beiden Jungs Kutchek und Gore entführt und getrennt von einander unter körperlicher Schwerstarbeit zu Gladiatoren ausgebildet. Währenddessen fristen die Ragnicks ein hoffnungsloses Leben im tiefen Wald.
Als die Muskelmänner Kutchek und Gore bereit sind im Kampf aufeinander zu treffen, erkennen sie ihr eigenes Gesicht beim anderen wieder und fliehen als Zwillingsbrüder aus dem Gladiatoren-Camp.
Ihre Flucht endet ausgerechnet im Wald wo sie direkt von den Ragnicks aufgegriffen und gefangen genommen werden. Durch eine Tätowierung an den Hälsen der Barbaren werden sie als Kutchek und Gore wieder erkannt und bei den Gauklern mit Freude aufgenommen. 
Zusammen mit der kecken Ismene begeben sie sich in die Taverne „Blutiger Eimer“ um Waffen und Pferde zu kaufen. Als der Händler ein  Geschäft um alles vorschlägt und beim Armdrücken verliert, bricht eine Massenschlägerei aus. Die drei fliehen und begeben sich zum geheimen Tunneleingang der direkt in Kadars Harem führt. Dort erfahren sie von Canary, dass der Rubin von einem Drachen in der Lehmwüste im verbotenen Land beschützt wird. Um den Drachen zu töten benötigen sie allerdings erst die geweihten Waffen aus der Grabstätte des alten Königs.
Die Helden machen sich auf und werden an der Grabstätte auch direkt von werwolfähnlichen Kreaturen angegriffen. Derweil begeben sich die Schergen Katars, angeführt von seiner Zauberin, zum Rubin und lösen diesen aus dem Auge einer Schlangenstatue. Sofort erwacht der Drache zum Leben und frisst die Eindringlinge. Kutchek und Gore gelingt es den Drachen zu besiegen und den Rubin an sich zu bringen. Gemeinsam reiten sie zurück zu Kadars Palast um Canary endgültig zu befreien. Diese befindet sich allerdings selbt an der Seite von Kadar in der Lehmwüste wo sie von ihm getötet wird. Der magische Rubin verliert seine Stärke und die Ragnicks stehen plötzlich ohne Königin dar. Als sich die Jungfrauen im Volk alle als unwürdig erweisen, wird Ismene die neue Königin der Ragnicks.
Kutchek und Gore nehmen Rache an Kadar und durchbohren ihn mit ihren Schwertern. Der Friede ist wieder hergestellt.
Soweit zur Story. Um auf die eingangs aufgeworfene Frage zurückzukommen, ob es sich gelohnt hat auf den Barbarenzug aufzuspringen: Aus wirtschaftlichen Gründen definitiv nicht. Denn bei einem Budget von etwa 4 Mio. Dollar spielte der Film an amerikanischen Kinokassen gerade mal 800.000 Dollar ein. Finanziell betrachtet ein Desaster. Aber selbst unter Berücksichtigung, dass bei diesem Film so ziemlich alles irgendwie limitiert wirkt (schauspielerische Leistungen, Garderobe, Locations, Story, Soundtrack etc.) kann ich den Film dennoch empfehlen. Denn er macht riesigen  Spaß! Zwei Bodybuilder-Zwillingsbrüder die mit völlig sinnfreien Sprüchen in typischer Barbarenmanier um sich hauen – das gab’s bisher noch nicht und wird vermutlich auch einzigartig bleiben. Deswegen: Chipstüte auspacken, Gehirn abschalten und genießen. Wer es etwas anspruchsvoller mag, schaut sich Conan oder Red Sonja an. Übrigens: Ein offizielles deutsches DVD-Release der Barbaren-Brüder lässt immer noch auf sich warten – leider müsst ihr weiterhin mit dem Bootleg vorlieb nehmen. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

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