Samstag, 11. April 2015

Filmkritik: In der Gewalt der Zombies (1980)

(c) X-Cess Entertainment
Blindkäufe bei Filmbörsen haben immer einen gewissen Reiz. Auch wenn man das Smartphone dabei hat, ist es immer wieder interessant einfach mal einen Film nur nach dem Namen oder Cover zu kaufen - ohne sich vorher genauer zu informieren. Natürlich besteht dabei immer die Gefahr daneben zu liegen und absoluten Mist zu kaufen. Auf die Weise kam ich in den Besitz von In der Gewalt der Zombies von X-Cess Entertainment aus der Exploitation Classics Reihe. Ob sich das gelohnt hat, soll an dieser Stelle herausgefunden werden. Zunächst einmal bin ich zuhause beim genaueren betrachten ein wenig stutzig geworden: In der Hardcover Verpackung befinden sich nämlich eine Hardcore Version sowie eine Zombie Edition (die ca. 10 Minuten kürzer ist). Wieso da zwei Versionen vorhanden sind - wobei eine sich Hardcore Fassung nennt - wird mir klar, als ich lese, dass Laura Emanuelle Gemser mitspielt. Bei In der Gewalt der Zombies handelt es sich um einen der Filme, die damals sowohl als Porno- als auch als Zombiefilm vermarktet wurden.
John Wilson arbeitet bei einer großen Hotelkette. Seine Aufgabe ist es neue Gebiete zu erschließen, auf denen Hotels inklusive Ferienanlagen wie Golfplätze, Schwimmbäder usw. gebaut werden können. Sein Arbeitgeber hat sich - ohne das Gebiet genauer anzusehen - eine komplette Insel gepachtet. Sehr schlau also, dass Wilson erst nach dem Deal hingeschickt wird um zu prüfen, ob sich die Insel überhaupt als Touristenressort eignet. Schon bei der Ankunft in der Hafenstadt wird er skeptisch: Nur ein Skipper ist bereit ihn zur mysteriösen Katzeninsel zu fahren. Als Wilson zwei Prostituierte am Vorabend davon erzählt, wo er hinwill, suchen die - ohne sein Geld zu nehmen - schnellstmöglich das Weite. So seltsam dies alles ist, er lässt sich nicht davon abbringen die Insel näher anzuschauen. Dort angekommen trifft er auf die beiden merkwürdig anmutenden Eingeborenen: Ein alter Mann und seine vermeintliche Tochter. Die beiden raten Wilson ebenfalls so schnell es geht die Insel wieder zu verlassen. Dieser lässt sich jedoch nicht beirren und erlebt nun Dinge, die er sich vorher nicht einmal in seinen kühnsten Träumen vorstellen konnte.
Das Positive gleich zu Beginn: Er ist unbeschnitten - und damit meine ich den Film und nicht die Hauptdarsteller. Von Sex bis zur Gewalt ist hier alles vorhanden, was Regisseur D'Amato vor über 30 Jahren so auf Zelluid gebannt hatte. Das Negative: Eigentlich der komplette Rest. Um einen guten Zombiefilm zu machen reicht es nicht ein paar Leuten Mehl und Würmer ins Gesicht zu klatschen. Auch die meistens sehr unerotisch wirkenden Sexszenen können den Film kaum aufwerten. Das dieser Film auf dem Cover und in der Beschreibung als Zombiefilm verkauft wird grenzt fast an Betrug. Bis weit über eine Stunde Laufzeit kommen gerade einmal zwei Zombies vor. Die meiste Zeit kann man der Freundin von Wilson oder Laura Gemser beim Baden bzw. Sonnenbaden zusehen. Dazu dudelt Trommel-Musik die auch bei Donkey Kong auf dem Super NES im Hintergrund laufen könnte. In der Gewalt haben hier die Zombies niemanden. Nicht einmal den Zuschauer. Wenn man denkt das Niveau kann nicht mehr weiter sinken kommen irgendwelche dummen Sprüche von George Eastman, die er sich als Drehbuchautor übrigens selbst in den Mund gelegt hat. Außer Kontrolle sind außerdem scheinbar der Cutter sowie der Regisseur die es offenbar nicht so genau mit dem Tag- Nachtwechsel nehmen. Ebenfalls interessant: George Eastman hat bei jeglichen Sexszenen die Hose an - im Gegensatz zu seinem Kollegen der kaum einmal länger als 15 Minuten am Stück bekleidet ist. Ich vermute Eastmans Vertrag schloß unten ohne Szenen aus. Vermissen tu ich sie nicht. Zusammengefasst kan man gar nicht beschreiben wie überaus dämlich das Gesamtwerk daherkommt. Am besten zusammengefasst kann man es wohl mit 2 Stunden Langweile bezeichnen. Auch wenn der Film die letzen 15 Minuten noch einmal an Fahrt gewinnt kann das die vorherigen knapp 90 Minuten kaum wieder gut machen. Aufgrund des äußerst coolen Covers bleibt der Film zwar in der Sammlung - wird aber vermutlich in den nächsten 10 Jahren nicht wieder angesehen. filmdetails

2 Kommentare:

  1. Jetzt weißt du, wie ich mich bei meinem Blindkauf "Black Devil Doll" gefühlt habe ;-)

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  2. ja aber ich behalte den Film erstmal :D .... erstmal :D

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