Sonntag, 10. Januar 2016

Filmkritik: Pirates of Treasure Island (2006)

(c) dtp entertainment AG
"Für alle Fans von Fluch der Kabirik, Meuterei auf der Bounty und Blackbeard!". Selbst für Asylum-Verhältnisse werden hier extrem große Töne gespuckt. Sich mit Filmen wie Fluch der Karibik gleichstellenzu wollen ist nicht nur vermessen, sondern komplett verrückt. Zumindest aus dieser Position heraus. Da sich The Asylum aber für rein überhaupt nichts zu schade ist, überrascht uns auch dieser Vergleich bzw. Marketing Schachzug nicht: Ein Film, der auf dem Wühltisch nur 1 Euro gekostet hat und dazu noch Lance Hendriksen als Hauptrolle verbuchen kann wurde von mir aber sowieso direkt gekauft.
Durch einen Zufall kommt der Kneipenwirt Hawkins in den Besitz einer seltenen Karte. Diese verzeichnet - wie sollte es anders sein - einen legendären Schatz. Die Crew ist schnell zusammengestellt. Eigentlich könnte alles gut gehen, wäre da in der Mannschaft nicht der skurille Captain Long John Silver und seine Crew, die versuchen falsches Spiel zu spielen. Als ob dies nicht schon genug ist, gibt es aber auch noch Mörderinsekten sowie einen Fluch, der die Besatzung langsam dahin rafft.
Sich über technische Mängel bei Produktionen aus dem Hause The Asylum aufzuregen ist nichtig. Klar sehen die Kostüme aus wie vom Karneval, die Computereffekte als ob sie ein paar Studenten in den Semesterferien gemacht hätten und die Kameraführung besitzt die der Ästhetik eines Pornosfilms. Doch trotzdem bietet dieser Film weitaus mehr Angriffsfläche: Mit Lance Hendriksen in einer Hauptrolle hat man für The Asylum-Verhältnisse sicher tief in die Tasche greifen müssen. Trotzdem schneidet dieser Film in allen Belangen noch schlechter ab als der übliche Mist aus dem Studio. Mit das größte Problem ist, dass versucht wird auf 82 Minuten eine epische Story zu erzählen. Auch Plotelemente wie die Tatsache, dass auf der vermeintlichen Schatzinsel z. B. Rieseninsekten hausen sind absolut unpassend. Bei all dem Mist muss ich jedoch zugeben, dass ich irgendwo neidisch auf die Mitarbeiter bei The Asylum bin. So einen Schrott zu produzieren, mit dem Wissen, dass die Leute das dennoch kaufen, muss einfach Spaß machen. Der Film ist zwar Trash aus der untersten Schublade, die Filmemacher sollten aber trotzdem gefeiert werden. Daher bleibt der Film auch vorerst in der Sammlung. Nicht zuletzt wegen Lance Hendrisken natürlich. filmdetails

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