Dienstag, 28. August 2018

Filmkritik: Black Emanuelle und die letzen Kannibalen (1977)

(c) XT Video
Nach langer Hitzepause und erstmal Temperaturen unter 30 Grad im Filmzimmer steht mal wieder ein richtiger Trash-Abend an. Die Wahl fiel auf einen Film mit Laura Gemser - ein wenig inspiriert vom letzen Schlefaz auf Tele 5, wo Gemser die Todesgöttin im Liebescamp darstellen durfte.
Dieser Film heute ist noch eine Stufe trashiger und wird daher den Weg nie ins TV schaffen (und natürlich weil er bis dato sowieso nicht von der FSK geprüft ist). Es handelt sich um Black Emanuelle und die letzten Kannibalen - von Italo Trashmeister Joe D'Amato persönlich, der aus monetären Gründen auch mal was mit Kannibalen und nackten Frauen machen wollte. Ob das ganze gelungen ist, versuchen wir an dieser Stelle mal herauszufinden.
Zunächst, auch wenn es der Name es vermuten lässt: Die Black Emanuelle Filme haben mit der französischen Original Emmanuelle nichts zu tun. Um einem Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen wurde daher auch die Schriftweise mit einem M gewählt. Es handelt sich bei den Black Emanuelle Filmen auch nicht mehr um reine Softporno-Schnulzen sondern um knallharte (S)Exploitation wie auch bei diesem Film. Wie zu erwarten prägen also Sex und Gewalt die Handlung, was aber in erster Linie einen Rahmen bieten soll Laura Gemser gefühlt alle 10min mindestens einmal nackt zu zeigen (und in der zweiten Hälfte des Filmes auch diverse Kannibalen-Perservitäten zu präsentieren). Also genau das, was ein Fan des Genres erwartet. Positiv anzumerken ist, dass trotz der Kannibalenhandlung auf umfassende Tiersnuffszenen verzichtet wurde, was im den Genre ja leider keine Seltenheit darstellt.
Um für eine Story an brisante Informationen zu gelangen, lässt sich Reporterin Emanuelle Undercover in eine Irrenanstalt einweisen. Dort begegnet sie einer jungen Frau, die jahrelang bei einem Kannibalenstamm gelebt hat. Diese Frau hat eine mysteriöse Tätowierung auf dem Bauch, die Hinweise darauf gibt, wo sich dieser Stamm aufhalten könnte. Ihr Verleger-Boss wittert eine heiße Story und schickt Emanuelle kurzerhand zu den Kannibalen um die Informationen aus erster Hand zu bekommen. Das dies eine schlechte Idee ist, kann man schon am Anfang erahnen: Nicht lange dauert es, bis das Reporter- und Wissenschaftlerteam Stück für Stück dezimiert wird.
Ob der Film objektiv gesehen gut ist? Nein selbstverständlich nicht. Weder Drehbuch, noch Darsteller, Regie oder Effekte können in irgendeiner Weise überzeugen. Und glaubt man Regisseur D'Amato war das Ziel auch nie einen guten Film zu drehen - sondern einen, der Kasse macht.
Besonders die Dialoge sind an sinnfreiheit oftmals nicht zu überbieten. Beispiel gefällig? Ich hab mir Sorgen um dich gemacht - wegen der Irrenhaus-Reportage. Das muss ein irres Erlebnis gewesen sein.
Würde der Film sich nicht selbst so ernst nehmen, würden solche Textzeilen auf eine Komödie hindeuten. Zusammengefasst sind die letzten Kannibalen jedoch ein durchaus unterhaltsamer Film, der an Trash-Niveau nur schwer zu über- bzw. eher unterbieten ist. filmdetails

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