Freitag, 2. Oktober 2020

Filmkritik: Der Fluch der reitenden Leichen – Die Rückkehr der Tempelritter (2020)

(c) Studio: White Pearl Movies / daredo (Soulfood)
Bei einigen Filmen merkt man schon in den ersten Sekunden, das man billigen Schund vorgesetzt bekommt. Der Fluch der reitenden Leichen – Die Rückkehr der Tempelritter ist leider so ein Film - und das ganz unabhängig vom sperrigen Titel. Zunächst ein eingeblendeter Psalm ("Nicht uns Herr, nicht uns, Deinem Namen gib Ehre."), der im Kontext mehr Fragen als Aufschluss gibt - direkt im Anschluss eine billige CGI Burg inklusive einer Gruppe Templer, welche aussehen wie vom Faschings-Umzug. Auch die anschließende Meute auftauchender Dorfbewohner, die sich als Lynchmob entpuppt, macht keinen besseren Eindruck. Doch man sollte nicht zuviele Vorurteile hegen, prüfen wir daher die komplette Story, schließlich war dies nur der Vorspann. Vielleicht wird es besser, vielleicht bekommen wir hier einige Antworten:
Doch zu früh gefreut, nein - ohne spoilern zu wollen - es wird nicht besser, eher im Gegenteil: Schnitt in die Gegenwart - oder besser gesagt eine alternative postapokalyptischen C-Movie Gegenwart. Ein Vater sucht gemeinsam mit seiner erwachsenen Tochter einen paradisischen Ort, in dem noch ein gutes Leben möglich ist. Unterwegs werden Sie von einer Gruppe Outlaws überfallen, haben jedoch Glück, da sie von einer anderen Gruppe gerettet werden. Diese nimmt die Beiden wohlwollend auf - doch der Alptraum beginnt jetzt erst recht. Die vermeintlichen Retter entpuppen sich als irre Sekte, welche die Templer auferstehen lassen wollen.
Gut, die Reitenden Leichen Filme standen schon immer für eher mittelmäßige B-Movie Unterhaltung. Doch nach knapp 90 Minuten wird man das Gefühl nicht los, dass dennoch hätte mehr gehen müssen. Viel mehr. Der Fluch der reitenden Leichen wirkt wie ein verspätetes Relikt aus den 70iger Jahren. VHS Ästhetik, wütende Mobs mit Mistgabeln und Tempelritter - die wie Eingangs erwähnt wirken - als seien sie vom örtlichen Karnevalsverein eingekleidet worden: Mehr Klischees gehen fast nicht. Doch was in den alten Teilen irgendwo noch Zeitgemäß war und zumindest ein Mindestmaß an Atmosphäre bot zündet 2020 überhaupt nicht mehr. Dies liegt neben der schwachen Story auch an den grottigen CGI Effekten sowie den hölzernen Darstellern. Dazu kommen noch einige Filmfehler: Warum hat man sich zum Beispiel nicht einmal in einer der letzten Szenen die Mühe gemacht den Himmel digital von Kondesstreifen zu befreien? Zusammengefasst ein nicht empfehlenswerter Film, der selbst Hardcore-Fans der Reihe nicht gefallen dürfte. Eine imdb Wertung von 3.3 spricht dafür. filmdetails

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