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Amazonia - Kopfjagd im Regenwald ist mit Sicherheit nicht der erste Film in den letzten Jahren, welcher von der FSK eine relativ freizügige Neubewertung erhalten hat: Kein Kunstwerk, verrohend, sittliche Gefährdung und sozialethische Desorientierung waren 1987 die ursprünglichen Gründe für eine Indizierung des 1985 erschienen Werkes. Hingegen locker sah man es allerdings zuletzt: 2012 erstmal runter vom Index wurde er 2021 neu bewertet und direkt ab 16 freigegeben. Nicht schlecht für einen Film der ursprünglich nur unter der Ladentheke oder im Ausland erhältlich war. Doch nicht nur die neue Altersfreigabe (für mich ist er immer noch mindestens FSK 18) von Amazonia treibt einen Fragezeichen ins Gesicht: Noch komplizierter wird es, wenn man sich mit dem Filmtitel auseinander setzt: Schiave bianche - Violenza in Amazzonia, wie er im Original heißt, wurde in Deutschland neben dem Namen Amazonia - Kopfjagd im Regenwald auch unter Cannibal Holocaust 2 bzw. Amazonia – Die Katherine Miles Story vermarktet. XT Video brachte 2008 letztendlich den Film noch einmal unter dem Zwitter-Titel Cannibal Holocaust 2 - Die Catherine Miles Story heraus - was ein guter Kompromiss ist, aber die Verwirrung perfekt macht. Ein Film, mindestens vier deutsche Titel und die sich aufdrängende Frage: Was hat der Film mit Cannibal Holocaust zu tun? Okay, nix. Rein überhaupt nix. Der Grund den Film unter anderem als Cannibal Holocaust 2 zu vermarkten war offenbar rein kommerzieller Natur. Das Positive an der Stelle: Tierfreunde können aufatmen und weiterlesen, da (obwohl es sich um ein italienisches Machwerk aus den 80igern handelt) keine Tiere mißhandelt werden. Ein paar reingeschnittene Szenen aus Tierdokus wo sich Tiere gegenseitig jagen / fressen gibt es allerdings trotzdem, soviel dazu.
Im Gegensatz zum Titel und dem Thema Altersfreigabe in Deutschland ist die Story jedoch relativ simpel: Die 18 Jährige Catherine Miles steht wegen Doppelmord vor Gericht. Die Vorgeschichte erfahren wir in Rückblenden. Bei einem Besuch in Südamerika werden bei einer Schifffahrt auf dem Amazonas ihre Eltern von "Wilden" getötete. Nach dem Mord an Ihren Eltern wird Catherine von den Eingeborenen Umukai mehr oder weniger entführt und in einem Dorf festgehalten. Trotz widersprüchlicher Gefühle für Umukai und seiner Art zu leben verliebt sich Catherine in ihn und stellt fest, dass die wahren Mörder ihrer Eltern jemand ganz anderes ist.
Als Abenteuerfilm gesehen kommt Amazonia gar nicht ganz so schlecht davon, wie man zunächst erwarten würde. Das Dschungelsetting sowie die typischen 80er Synthie-Klänge geben ihr bestes. Auch die Hauptdarstellerin sowie die stringente (wenn auch banale) Story sorgen dafür, dass der Film keine Katastrophe ist. Warum jedoch der Film als Kannibalenfilm promoted wurde, erschließt mir nicht ganz (Vermutlich wollte es das Marketking so). Abgesehen von der Erwähnungen der Menschenfressern hat er rein überhaupt nichts mit dem Thema zu tun. Fazit: Da meine Erwartungen in diesem Genre nicht sehr hoch sind (ich würde sogar behaupten, eher sehr niedrig sind) - kann ich den Film eingeschränkt weiter empfehlen. Zielgruppe: Filmfans die jeden Schund aus dem Bereich Adventure-Italy-Grindhouse der 80iger gesehen haben wollen. filmdetails
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