Dienstag, 8. Januar 2013

Filmkritik: Possession - Das Dunkle in dir (2012)

(c) Ghost House Pictures
Clyde ist ein erfolgreicher Trainer einer Basketballmannschaft. Der Erfolg in seinem privaten Leben hingegen lässt zu Wünschen übrig: Wegen einer dauerhaften Beziehungskrise trennt sich seine Frau von ihm und Clyde zieht in ein eigenes Haus. Seine beiden Töchter Emily und Hannah wohnen daraufhin abwechselnd bei ihm sowie bei der Ex-Frau und deren neuen Freund im alten Haus. Bei einer Einkaufstour für günstigen Hausrat entdeckt dabei die jüngere Tochter, Emily, eine interessante Holzkiste die ihr Clyde daraufhin schenkt. Das es sich bei dieser Kiste um eine jüdische Dibbuk-Box handelt -  die der Legende nach einen Dämonen beherbergt - stellt sich erst später raus. Verhaltensauffälligkeiten der Tochter werden nämlich zunächst auf die Scheidung der Eltern geschoben. Als das ganze langsam aber sicher ausufert holt Clyde rat bei einem jüdischen Exorzisten.
Endlich mal wieder ein klassischer Horrofilm zum Thema Exorzismus - produziert von Sam Raimi unter der Regie von Ole Bornedal, der zwar noch nicht sehr viele Filme gemacht hat, dafür aber den (meiner Meinung nach sehr guten) Nachtwache sowie das durchaus akzeptables Remake von selbigen. Eigentlich kann da nichts großartig schiefgehen dachte ich. Dachte ich und lag völlig falsch.
Genau wie der Trailer haben die ersten 30 bis 40 Minuten einen subtilen Horrorfilm gezeigt, der Schockeffekte nur gezielt einsetzt und mit dem gemeinsamen Unwissen der Protagonisten und dem Zuschauer spielt. Was hat es mit dieser Kiste auf sich? Ergreift diese Kiste besitz von dem Kind, oder umgekehrt? Schließlich will auch Emily nicht mehr von der mysteriösen Box loslassen. Ein durchaus interessanter Ansatz für eine Story, die - man entschuldige die Wortwahl - in der zweiten hälfte des Filmes komplett versaut wird. Ab der Mitte des Filmes gibt es eigentlich keine große Fragen mehr, da es zu offensichtlich ist, dass jeder, der dieser Kiste zu Nahe kommt irgendwie dem Tode geweiht ist. Sei es die Lehrerin, oder der Freund der Mutter. Wobei letzterer auf eine sehr seltsame Art und Weise stirbt - aber gleichzeitig der Film einfach weitergeht als ob nichts passiert wäre. Die Figur war allerdings bis dahin jedoch ein wichtiger Nebencharakter, der den Konflikt zwischen Clyde und seiner Ex-Frau wesentlich verstärkt hat. Ab hier wird nicht mehr erklärt, sondern offenbar mit dem Dämonenhammer geklopft. Der Höhepunkt wird erreicht, als der Regisseur es offenbar für eine gute Idee hält dem Dämonen ein Gesicht (wortwörtlich!) zu geben. An dieser Stelle dachte ich wirklich im falschen Film zu sein. Spätestens in dieser Szene geht nämlich auch letzte krampfhafte Versuch eine  Horroratmosphäre zu schaffen vor die Hunde - pardon Dämonen: Emily ist im Krankenhaus und wird einem Kernspin unterzogen: Dabei wird der Dämon in ihrem inneren sichtbar gemacht und grinst frech dem Zuschauer entgegen als ob er sich lustig macht, dass man den Film schon bis hier her angeschaut hat. Sowas wäre in Scary-Movie 5 wohl besser aufgehoben.
Der ganze Film wirkt so, als ob zwar eine gute Grundidee vorhanden war, aber offenbar keiner einen Plan wie man die Geschichte mit einem plausiblen Ende abschließen könnte. Dies wäre für mich die einzige Erklärung wie die Dämonentrollerei der letzten 40 Minuten zu erklären ist. Handwerklich jedoch stets auf hohem Niveau gemacht taugt der Film deshalb leider nicht einmal für einen Trashabend. filmdetails

2 Kommentare:

  1. Den Grinsedämon will ich unbedingt sehen^^

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  2. Dann merken den Film mal für Halloween 2013 vor - aber erst am Ende wenn jeder schon genug Bier hat :D

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