Samstag, 12. Januar 2013

TV-Kritik: Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!

quelle: wikipedia.de
Nach dem Tod von Dirk Bach ist es natürlich schwierig das Dschungelcamp so fortzusetzen wie es bisher lief. Sollte man denken jedenfalls. Wenn jetzt jemand behaupten würde, dass die Sendung damals mit Dirk Bach gut war, wäre das mehr als übertrieben. Ich bin ein Star - Holt mich hier raus! war - und ist - immer noch Trash-TV vom feinsten. Dummerweise hat dies aber zum großen Teil von Dirk Bach gelebt - ein kleiner dicker Mann in bunten Klamotten bestückt mit Plastikspinnen - viel trashiger geht es wirklich nicht mehr. Daran kommt auch Ich bin ein Moderator - und mach alles für Geld - Daniel Hartwich nicht ran. Dieser moderiert diese erste Sendung der neuen Dschungel-Staffel als Sideshow von Sonja Zietlow souverän weg - bringt aber die vorgeschriebenen zotischen Gags weitaus weniger lustig rüber als Dirk Bach. Hartwich nimmt sich - so bekommt man das Gefühl jedenfalls, wenn er in seinem Wildledersessel sitzt - sich fast zu ernst. Selbstachtung ist aber in dieser Sendung in jeglicher Position fehl am Platz - egal ob beim Moderator oder bei den Kandidaten.
Achja Kandidaten - von denen gabs bis jetzt irgendwie noch nicht allzuviel zu sehen bzw. zu hören: wenn die Kameras das Camp bei Nacht Predator-Like beobachten und man nur labernde Silhouetten herumlaufen sieht ist das leider nicht allzu spannend. Die Auswahl ist diesmal fast noch schäbiger als in der letzten Staffel: Oliva Jones und zusammen mit Helmut Berger die einzigen die fast A-Promi Status besitzen, natürlich nur im Vergleich zu den anderen. Interessantester Kandidat ist meiner Meinung aber nach Arno Funke - besser bekannt als Dagobert, der in den 90igern Jahren mit aufwendigen Bomben- und Geldübergaben-Basteleien Kaufhäuser erpresst hat. Was wir lernen? Offenbar lohnt sich Verbrechen nicht, wenn man nur knapp 20 Jahre später auf eine RTL-Gage für ein Trashformat angewiesen ist. Wer auf Würmer und anderes Kriechgetier steht - insbesondere im Mund eines C-Prominenten - kann durchaus einschalten.

Die Kandidaten im Überblick:
  • Olivia Jones
    • Drag-Queen und Travestiekünstler(in?) - offenbar der "A-Promi" unter den Teilnehmern.
  • Helmut Berger
    • Ein Schauspieler, der in mehr oder weniger bekannten Produktionen mit gemacht hat. Darunter in Filmen wie das Meisterwerk Der Pate 3 (Nebenrolle) oder dem Nazi-Sexploitation-Film Salon Kitty (Hauptrolle)
  • Fiona Erdmann
    • Eine Ex-Kandidatin vom Germanys Next Top Model - nie gehört und ich musste Wikipedia bemühen.
  • Georgina Bülowius
    • Auch hier musste ich Wikipedia bemühen und habe gelernt, dass Bülowius mal eine Kandidatin beim Bachelor war.
  • Allegra Curtis
    • Ebenfalls unbekannt: Eine Tochter von Tony Curtis die selbst offenbar im Leben nicht viel erreicht hat. Ich hab da einen Vetter der mal bei André Rieu im Orchester war - bin ich jetzt auch qualifiziert fürs Camp?
  • Iris Klein
    • Die Mutter von der Katzenberger - Verwandschaft reicht offenbar aus um Prominent genug für das Camp zu sein - wie wir aus Algebra - äh Allegra Curtis gelernt haben.
  • Silva Gonzalez
    • Sänger einer Band, die ich noch nie gehört habe.
  • Claudelle Deckert
    • Darstellerin aus "Unter Uns" - ich verzichte mal auf die Bezeichnung Schauspieler.
  • Joey Heindle
    • Noch ein Ex-Kandidat aus einer Castingshow. Diesmal DSDS.
  • Patrick Nuo
    • Sänger und Ex-Jury Mitglied einer Castingshow.
  • Arno Funke
    • Ex-Erpresser und in Anbetracht der Konkurrenz noch eine der schillernsten und ehrlichsten Personen im Camp, da er zumindest sein Geld selbst verdient hat und seine Prominenz immerhin selbst erarbeitet hat.

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