Mittwoch, 24. April 2013

Filmkritik: Black Devil Doll (2007)

... die DVD daher. (c) Rotten Cotton
Im edlen Pappschuber kommt...
Zugegeben: Bei Black Devil Doll habe ich mich ausnahmslos am gut gemachten DVD Cover orientiert. Ohne den Film vorher gesehen zu haben musste ich zuschlagen, kann ich doch mörderisch umtriebigen Puppen seit Child’s Play einiges abgewinnen.
Wie zu erwarten, spielt auch in Black Devil Doll die Puppe die Hauptrolle, die vom bösen Geist eines dunkelhäutigen Revolutionsführers beseelt ist. Doch der Reihe nach. Mubia Abul-Jama (Anspielung auf Mumia Abu-Jamal), bekanntes Mitglied der Black Power Revolutionspartei  in der Zeit von 1966 bis 1970, wurde nach der Vergewaltigung und Mord von 15 weißen Frauen zum Tode auf dem elektrischen Stuhl verurteilt. Auf die Frage ob er noch etwas vor seinem Tod zu sagen hätte antwortete er: „Ich will ne weiße Bitch!“.
An einem anderen Ort aber zur selben Zeit langweilt sich die dickbrüstige Heather so sehr, dass sie völlig lustlos auf ihrer Couch herumlungert. Die Zeit will einfach nicht vergehen – so greift sie zum Telefonhörer und ruft ihre Freundin Natasha an die gerade mit einem Gangbang beschäftigt ist. Auf Heathers Wohnzimmertisch liegt ein mit dem Alphabet und den Ziffern von 0 bis 9 bestücktes Lernbrett. Heather beginnt wahllos den Schieber auf dem Brett zu bewegen und löst damit etwas fürchterliches aus: Plötzlich zucken Blitze aus dem Brett und durch das Zimmer die ihr Ziel in einer Puppe auf der Couch gefunden haben. Nach kurzer Zeit verwandelt sich die weißhäutige Puppe in die Black Devil Doll – angeführt durch den bösen Geist des Mubia Abul-Jama. Die Puppe fackelt auch nicht lange rum: Die ersten paar Sätze bestehen aus den Gang- und Ghetto-Vokabeln shit, nigga, bitch, verfickter Scheiß etc. Im Raketentempo schafft er es so, der überraschten Heather zu imponieren die ihn daraufhin oral befriedigt. Marty, Heathers eifersüchtiger philippinischer Ex-Freund beobachtet die Szene von außen durch das Wohnzimmerfenster und kann es nicht fassen, dass sie sich mit einer Puppe eingelassen hat. Wutentbrannt steigt er in sein Auto und fährt davon. Die folgenden Tage stalkt er das „Paar“ regelmäßig mit seinem Fernglas. Heather hingegen befindet sich auf Wolke Sieben und genießt ihre Beziehung mit Mubia in allen Zügen: Gemeinsam gehen sie picknicken, schaukeln auf dem Spielplatz oder beobachten den Sonnenuntergang. Zu Hause kommt es nach einer Sexszene zwischen Heather und Mubia zu einem ernsten Gespräch in dem er ihr klar macht, dass er sich als „Köter auch mal in einem anderen Garten herumtreiben“ müsse. Zu diesem Zweck soll Heather ihre Freundinnen zu sich einladen. Als die Freundinnen mit einem Mustang vorfahren und den Wagen von oben bis unten mit Seife einschäumen und dabei die Brüste spielen lassen, werden sie von der Puppe heimlich beobachtet. Die Freundinnen packen direkt das Partyspiel Nummer 1 aus: Twister – die folgenden Kameraaufnahmen sind deutlich. Als Heather auf ein Zeichen Mubias das Haus verlässt und es sich bei McDonald’s gut gehen lässt, gehen die Freundinnen separaten Dingen nach. Eine duscht ausgiebig, eine andere nimmt im Garten ein Sonnenbad, eine liegt in der Badewanne und die vierte im Bett um ein Nickerchen zu machen. Ab hier gilt nicht nur absoluter Tittenalarm – auch die Black Devil Doll kommt richtig in Fahrt: Um die weißen Bitches flachzulegen tötet er sie nach einander und bedient sich dabei Klassikern wie dem fallengelassenen Föhn in der Badewanne oder Schlaftabletten im Früchtecocktail.
Plötzlich erscheint Marty in der Wohnung der aber ebenfalls chancenlos gegen Mubia ist. Lediglich Natasha schafft es, dem Monster eine Zeit lang auszuweichen und sich in einem Raum der Wohnung einzusperren. Als die Puppe plötzlich schweren Durchfall bekommt und damit die Zimmertür zum Schmelzen bringt, ist auch Natasha fällig.
Als Heather zurückkommt entdeckt sie den Blutrausch der Puppe und ist fassungslos. Wieso sie in dieser Szene plötzlich ihr Oberteil aufreißt und ihre Brüste offenbart bleibt ungeklärt, aber dann zieht sie eine Pistole und ballert einen nicht enden wollenden Kugelvorrat in die Puppe. Als Mubia stirbt bekommt Heather abrupt Wehen und bringt ein Baby zu Welt – ein schwarzes Puppenbaby.
Black Devil Doll bringt euch einen Mix aus blaxploitation, grindhouse, horror und softcore porn im Amateurfilmformat. Schauspielerische Leistungen braucht ihr nicht zu erwarten – die Geistübertragung von Mensch auf Puppe kennt man auch bereits aus anderen Filmen. Mubia und Heather kann man noch etwas abgewinnen, gerade weil Heather’s Brüste noch am realsten aussehen. Auf dem österreichischen Filmmarkt ist eine Uncut-DVD Fassung erhältlich die ihr hierzulande über die Filmbörsen bekommt. Lasst euch von der Laufzeitangabe nicht täuschen: In den angegebenen 80 Minuten befinden sich 20 Minuten Abspann was den Hauptfilm gerade mal auf eine Stunde limitiert – meiner Meinung nach aber auch völlig ausreichend. (Filmkritik von power_channard) filmdetails



3 Kommentare:

  1. Unsagbar schlechter Film und die Mumia Anspielung ist unendlich daneben.

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  2. Ich hab den Film jetzt auch gesehen - fand ihn für einmal schauen ok - allerdings muss das Niveau draussen bleiben.
    Das mit der Anspielung hab ich erst bei Channards Rezension hier gelesen - dacht irgendwie das wäre alles komplett erfunden... weshalb mir das auch beim Ansehen nicht bitter aufgestoßen wäre.

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  3. Ist das deren Ernst? 20 Min Abspann??? o_O

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