Samstag, 13. Juli 2013

Filmkritik: Get the Gringo (2012)

(c) 20th Century Fox Home Entertainment
Wenn man in den letzten Jahren irgendwelche Neuigkeiten von Mel Gibson gehört hat, waren das meisten Negativschlagzeilen über seine entgleisenden politischen Meinungen. Das man auf diese Art nicht im Geschäft bleibt war offensichtlich: Die Tage in denen Mel Gibson als Vorzeigeschauspieler Hollywood Blockbustern sein Gesicht geliehen hat waren offenbar entgültig gezählt. Aber auch im Videobereich hat man lange nichts mehr neues gehört. Umso erstaunter war ich, als ich den Trailer zu Get the Gringo gesehen habe. Ein neuer Film mit Mel Gibson, der tatsächlich einfach nur Action ohne tieferen Sinn ist? Google hat mir geholfen um festzustellen, dass der Film offenbar im Februar sogar kurze Zeit im Kino lief. Mitbekommen hat es aber offenbar fast keiner. Im Nachhinein schade eigentlich.
Mel Gibson - dessen realen Rollennamen man interessanterweise an keiner Stelle im Film erfährt - ist auf der Flucht vor der amerikanischen Polizei. Im letzten Augenblick retten er und sein Komplize sich über die Grenze nach Mexiko, in der Hoffnung frei zu sein. Dummerweise erwartet ihn dort ebenfalls die Polizei. Als diese merkt, dass die beiden eine Menge Bargeld dabei haben wird dieses augenblicklich konfisziert und Gibson wandert in den Knast. Dieses Gefängis ist jedoch alles andere als das, was man unter einem Knast erwartet: Vielmehr handelt es sich um eine eigene autonome Kleinstadt: Bevölkert von Kriminellen die ihren einen Mikrokosmos aufgebaut haben, inklusive Läden und Dienstleistungen. Dort eingelebt freundet er sich mit einem kleinen mexikanischen Jungen an. Nachdem er erfährt, dass es ein krimineller Oberboss es auf das Kind abgesehen hat, verbündet sich Gibson mit dem Jungen und beginnt einen Rachefeldzug gegen die kriminelle Oberschicht.
Angesiedelt irgendwo zwischen Knastaction und Haudrauf-Film ist Get the Gringo ein Film in einem Stil, den man Mel Gibson seit über 10 Jahren nicht mehr zugetraut hätte. Ganz in der härteren Gangart der 90iger-Jahre Actionfilme wie Ramsom oder Payback  mischt hier Mel Gibson einfach mal 90 Minuten lang gepflegt den Laden auf: Es gibt keine Moral von der Geschichte - und Gibson ist meistens einfach das, was er doch am besten kann: Arschloch sein. Ohne aufgesetzter political correctness wird hier einfach ein 1,5 Stunden langes Actionfeuerwerk abgebrannt, das schon längst überfällig war. Man mag vielleicht privat von der Person Mel Gibson halten was man will, als Actiondarsteller zeigt er aber nach wie vor, wie es gemacht wird. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass es im privaten Bereich bei Gibson wieder ruhiger wird und weitere Filme dieser Art folgen. filmdetails

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