Sonntag, 10. Mai 2015

Filmkritik: Fist of Jesus (2012)



(c) Eskoria Films
Der knapp 16 Minuten lange spanische Splatterkurzfilm „Fist of Jesus“ aus dem Jahre 2012, erzählt die Geschichte der gescheiterten Wiederbelebung des Lazarus durch Jesus und deren Folgen. Dabei orientiert sich die Geschichte lose am elften Kapitel des Johannes-Evangeliums, ohne aber der in der Bibel geschilderten Handlung gerecht zu werden.
Die eigene Interpretation der Lazarus-Belebung sehen die beiden Regisseure Cardona und Munoz wie folgt: Jesus spricht zu seinen Anhängern als plötzlich Jakob erscheint und ihm sein Leid vom Tod seines Sohnes Lazarus klagt. Jesus aber spricht: „Lazarus ist nicht tot. Er schläft nur“.
Gemeinsam macht sich die Gruppe, zu der auch Judas gehört, auf um nach Lazarus zu sehen. Als Jesus das Dorf erreicht, hört er das Wehklagen der Frauen und Männer. Lazarus liegt bewegungslos auf der Erde. Jesus kniet sich herunter und fasst Lazarus an den nackten Füßen. Er spricht: „Lazarus, erhebe dich und laufe!“. Die Auferstehung wird von den anwesenden römischen Soldaten mit Skepsis beobachtet. Das Wunder geschieht. Lazarus erhebt sich und Jesus lässt sich einen Augenblick feiern. Dann fängt Jakob an zu schreien – der wiederbelebte Lazarus ist ein Zombie und infiziert als erstes seinen Vater. Das Experiment der Wiederbelebung ist gescheitert und gerät außer Kontrolle. Jesus und Judas suchen das weite und lassen die hilflosen Dörfler zurück. Diese sind gegenüber den Zombies völlig machtlos und einer nach dem anderen wird selbst zu einem furchterregenden Untoten.
Erst jetzt greifen die römischen Soldaten ein – aber auch diese haben keinerlei Chance. Jesus und Judas sehen sich von Pharisäerzombies, römischen Zombies und sogar Cowboyzombies umgeben. Judas beginnt zu zweifeln, sein Glaube scheint ihn zu verlassen. Doch Jesus redet ihm gut zu, dass sie beide die Situation bestehen werden. Während Jesus seinen Monolog führt und dabei die Zombiehorden kein bisschen aus den Augen lässt, verschwindet Judas spurlos. Der hoffnungslosen Situation bewusst, hat sich Judas an einem nahen Baum selbst erhängt. Doch Jesus wäre nicht Jesus, wenn er in einer solch brenzligen Situation auf seinen Freund Judas verzichten würde. Er packt den baumelden Judas an den Beinen und belebt ihn wieder. Judas wird lebendig und stirbt daraufhin gleich wieder, da er ja weiterhin am Galgen hängt.
Doch Jesus gibt nicht auf – der zweite Versuch klappt dann auch. Die Zombies kommen nun bedrohlich nahe und Jesus steht diesen ohne Waffe gegenüber. Judas reicht ihm einen Fisch aus seiner Gewandung. Damit gibt sich Jesus zufrieden und macht aus einem Fisch – unzählige Fische.
Ab hier beginnt eine reine Splatterorgie wie man sie nur noch aus Braindead kennt. Fische bohren sich in die Körper der Zombies, Gliedmaße werden abgetrennt, ein Piranha frisst sich durch die Meute, Schwertfische spießen Zombies auf und welche Vorteile ein Sägehai mit sich bringt – das muss ich nicht wirklich erwähnen.
Am Ende resümiert Judas nüchtern: Keinen einzigen konnten wir bekehren. Und Jesus entgegnet damit, hunderte Seelen in das Reich des Herrn geschickt zu haben.
Fist of Jesus macht Spaß. Denn es zeigt einen Jesus der ganz anders ist. Weniger barmherzig, entschlossen, gewalttätig. Einen Messias der in der hohen Kunst der Wiederbelebung noch etwas Übung braucht – aber mit den Folgen durchaus gut umzugehen weiß. 16 Minuten für ein Halleluja. Greift zur limited Swordfish Edition. 2000 Exemplare gibt es zu erstehen. Mit knapp 15 Euro seid ihr bei der Lazarus-Belebung dabei und bekommt darüber hinaus noch den Soundtrack zum Film und eine ganze Menge interessantem Bonusmaterial spendiert. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis Dieser Blog benutzt Cookies