Samstag, 12. Mai 2018

Filmkritik: Deep Blue Sea 2 (2018)

(c) Warner Home Video - DVD
Selten gibt es Filme, deren Fortsetzungen fast 20 Jahre auf sich warten lassen. Auf Anhieb fällt mir tatsächlich keiner ein. Außer dem mir gerade vorliegenden Film natürlich: Deep Blue Sea 2. Ursprünglich schon im Jahre 2008 angekündigt, wurden sämtliche Pläne über Bord geworfen und das Projekt auf Eis gelegt. 2017 erschien dann urplötzlich ein Trailer zu der Fortsetzung des Tierhorrors mit LL Cool Jay und Samuel L. Jackson. Beide Ikonen sind diesmal allerdings nicht mit dabei.
Carl Durant, ein exzentrischer Milliardär, lebt irgendwo auf einer Insel vor Südafrika. Und wie es bei einem Menschen so ist, der alles besitzt was man sich vorstellen kann, hat auch Durant seine ganz speziellen Hobbies: Bei ihm sind es Haie. Diese will er mit einer Art Droge fügsam machen und Ihnen das Lernen lernen beibringen. Das ganz genaue Ziel von Durant ist zwar nicht klar definiert - aber hier sieht man eindeutig warum sich dieser Teil als Fortsetzung betrachtet. Intelligente Haie! Bis auf diese Parallele gibt es im Großen und Ganzen jedoch keinerlei Gemeinsamkeiten mit dem Actionfilm von 1999. Wie auch immer: Die Geschichte beginnt ein wenig wie Jurassic Park.
Misty Calhoun, eine angesehene Meeresbiologin mit dem Schwerpunkt Haien, soll gemeinsam mit zwei weiteren Wissenschaflern Durant bei seiner Forschung unterstützen. Im Gegenzug sichert ihnen Durant das Forschungsbudget für mehrere Jahre zu. Angesichts der knappen öffentlichen Gelder also keine Frage, dass Calhoun zusagt und nach Südafrika reist. Das dort nach nur kurzer Zeit die Experimente komplett entgleisen braucht man wohl nicht weiter erwähnen. Wie in Jurassic Park ist nämlich eines der Weibchen Schwanger.
Ok - wie man sieht wagt der Film nicht viel Neues. Man hat alles irgendwie schon einmal gesehen und/oder es ist einfach geklaut. Trotzdem: Die ersten 30 Minuten wirken gar nicht mal so schlecht. Michael Beach als irrer Milliardär gibt eine gute Rolle ab. Auch der Aufhänger ist Anfangs gar nicht so schlecht. Ab der Mitte des Filmes wird einem jedoch bewusst, wo man sich befindet: In einem Direct-to-DVD B Movie der eher unteren Kategorie. Die "Effekte" könnten in dieser Fom auch in der Stuntshow eines Freizeitpark zu bewundern sein. Besonders schlecht: Wenn die Forschungsstation "bebt" (warum auch immer), wird versucht mit einer wackelnden Kamera und herumschwankenden Leuten versucht dieser Effekt zu erzielen. Dies erinnert allerdings an die Godzilla Filme der 80iger Jahre und ist selbst in einem B-Movie von 2018 nicht mehr state of the art. Trotzdem hielt man es offenbar für einen guten (vor allem kostengünstigen) Effekt, das er gleich mehrmals eingebaut wurde. Und auch sonst: Unterhaltsam mag der Film sein (besonders als Trashfilm, wenn man ihn so annimmt) - gut ist er nicht. Miese Effekte, eine vorhersehbare Story, Darsteller die funktionieren - aber mit denen sich niemand identifizieren will. Für einen Schlefaz bzw. Trashfilmabend durchaus geeignet sollten Cineasten einen großen Bogen um dieses Machwerk machen. filmdetails

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