Freitag, 9. November 2018

TV-Kritik: Adam sucht Eva

(c) Warner Bros. International TV Productions GmbH / RTL
Letzes Jahr hab ich an dieser Stelle geschrieben, dass sich neben Ich bin ein Star - Holt mich hier raus noch ein anderes Trash-Format bei RTL etabliert hat: Dies stimmt nicht so ganz. Es gibt ja noch Bauer sucht Frau - die Mutter aller Kuppel-Shows. Dies hab ich vergessen zur erwähnen - tut aber nichts zur Sache, denn hier geht es erneut um Adam sucht Eva. Die Nacktkuppel-Show schlechthin von unserem Lieblingssender (nach Tele 5). Und ja, richtig gelesen: Die Show heißt nur Adam sucht Eva - den Zusatztitel Gestrandet im Paradies bzw. Promis im Paradies hat man der einfachheit halber weggelassen. Warum auch unnötig kompliziert machen - bei einer Show bei der so ziemlich alles auf ein Minimum reduziert ist: Kleidung der Darsteller, Selbstwertgefühl der Selbigen, Kontostand von Gina-Lisa Lohfink nach einem misslungen Real-Life Auftritt vor Gericht. Man kann sich ausmalen, was in dieser Staffel alles auf einen zukommt, solang man in Richtung TV-Geschmack eine extrem niedrige Niveau-Messlatte hat und auch gleichzeitig beim Thema Fremdschämen keine Probleme besitzt. Dschungelcamp erprobte Zuschauer sind hier klar im Vorteil: Willkommen bei RTL. Willkommen bei Adam sucht Eva. Wir schaffen das.
Nungut - das wohl wichtigste Detail ist eine kleine Änderung im Setting: Anstatt auf einer Südsee Insel spielt das Ganze inzwischen im Mittelmeer auf einer Yacht. Daher hätte der Zusatztitel Gestrandet im Paradies ohnehin nicht mehr funktioniert. Und da der dümmliche Wortspiel-Titel Yacht nach Liebe tatsächlich schon anderweitig Anwendung gefunden hat, bleibt es wie oben erwähnt einfach nur bei Adam sucht Eva (auf einer Yacht).
Bei den Kandidaten handelt es sich in dieser Staffel um 10 Teilnehmer die sich regulär beworben haben sowie 3 Prominente, die RTL auserkoren hat. Wobei "Prominente" hierbei sehr nett umschrieben ist: Einzige - aus TV und Gerichten - bekannte Person dürfte Gina-Lisa Lohnfink sein. Die beiden anderen Teilnehmer haben aktuell nicht mal einen Wikipedia-Eintrag, was schon was heißen muss. Die 10 anderen Teilnehmer sind ohnehin nur mehr oder weniger Beiwerk der Sendung. Ein Student zum Beispiel oder ein Unternehmer (was immer das heißen soll). Doch nicht nur, dass Gina-Lisa Lohfink als erstes das Liebesboot betreten durfte - auch sonst dreht es sich die meiste Zeit um sie. Gina hier, Lisa da. Die Frau mit den Brüsten aus dem 3D Drucker hat in der ersten Folge mit Abstand die meiste Screentime bekommen. Verübeln mag man es RTL nicht - Unterhaltungswert hat die Dame immerhin.
Wer die Zielgruppe dieser Sendungen ist, kann man schlecht sagen: Wie bei der Bild Zeitung mag es ja offiziell keiner - trotzdem wird sie tausendfach gekauft. So auch hier: Über die Einschaltquoten durfte sich RTL bereits bei der letzen Staffel nicht beschweren - und das wird diesmal nicht anders sein. Die Planung für die nächste Staffel läuft mit Sicherheit schon auf Hochtouren (Jedenfalls kann man davon ausgehen, wenn nach jeden Werbeblock die E-Mail Adresse für Bewerbungen eingeblendet wird). Wer die Zeit bis zum Dschungelcamp mit einem etwas anderen Trash-TV überbrücken will, kann ab jetzt jede Woche bei RTL einschalten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blogverzeichnis Dieser Blog benutzt Cookies