Mittwoch, 1. Mai 2019

Filmkritik: Pterodactyl (2005)

(c) Schröder Media HandelsgmbH & Co KG
Der Name Coolio dürfte hierzulande den meisten Leuten durch die 90er Jahre Ghetto-Hymne Gangsters Paradise geläufig sein. Das dieser Mann jedoch wie seine Rapper-Kollegen Ice T oder Ice Cube (nein, die sind nicht verwandt) auch Filme gemacht hat - oder es zumindest versucht hat - ist hingegen nicht so bekannt. Und dies ist sicherlich auch gut so: Mit Pterodactyl von 2005 hab ich vor einigen Jahren in der Videothek wohl eine der miesesten Direct-to-DVD Verfilmungen gefunden, die jemals mit einem Rapper in der Hauptrolle gedreht wurde. Ja tatsächlich Videothek! Den Film habe ich nämlich für sagenhafte 75 Cent erworben, nachdem unsere Stammvideothek dicht gemacht hat und die Restbestände verscheuert hat. Im Nachhinein waren vielleicht sogar diese 75 Cent zuviel - dies könnte man zumindest denken, wenn man den Film zuende gesehen hat.
Zusammengefasst kann ich an der Stelle schon mal feststellen, dass hier so ziemlich alles unterboten wird, was rappende Darsteller bisher geleistet haben. Besser wäre es für Coolio (und alle Zuschauer) gewesen, dass er bei seinen Wurzeln geblieben wäre.
Doch ist es wirklich so schlimm? Fassen wir mal die Story zusammen: Irgendwo in der Türkei gibt es einen Vulkanausbruch und ein paar prähistorische Dinoeier werden an die Oberfläche gespült (warum auch immer). Durch die Hitze des Vulkans werden die Eier sozusagen ausgebrütet und einige Pterodactylus-Küken schlüpfen, wachsen immens schnell und machen schon bald Jagd auf Menschen. Durch Zufall befinden sich zwei Gruppen von Menschen in dem Gebiet: Ein Professor mit einigen Studenten auf einer Exkursion - sowie eine Einheit Navy-Seals, die Terroristen jagen. Doch nach nur kurzer Zeit werden bereits die ersten Studenten zerfleischt und suchen Schutz bei den Navy-Seals, die nun statt Terroristen Flugsaurier jagen.
Ein ganz normaler Tag bei den Seals ... (c )American World Pictures (AWP)
Die Story liest sich nicht nur wie großer Schmarrn - sie ist es auch. Hier wurden ziemlich lieblos verschiedene Sachen vermischt, damit jeder was geboten bekommt. Attraktive Studentinnen, ein Vollnerd, ein Professor mit Beziehungsproblemen, mehr oder weniger knallharte Seals (allen voran Coolio als ein gefühlt 1,50m großer Drill Sergeant) und natürlich Flugsaurier. Zusammen passt das alles nicht - und auch nach 90 Minuten ergibt sich daraus noch kein wirklicher Sinn.
Am interessantesten ist es eigentlich, wenn man mal abgesehen von Coolio auf einen anderen Verantwortlichen des Filmes schaut: Direkt fällt einem der Name des Regisseurs Marc L. Lester ins Auge. Diesen dürften die meisten B-Film-Fans zunächst einmal mit dem kultigen Phantom Commando mit Schwarzennegger in Verbindung bringen. Geholfen hat es nichts. Der Film wird nicht besser und ist und bleibt das, was man erwartet: Ziemlich belangloser Trash bestehend aus einer wirren Story und unterirdischen Spezialeffekten (siehe animiertes Bild...), der leider ziemliche Längen hat. Selbst als Schlefaz-Anwärter könnte es hier knapp werden. filmdetails

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