Dienstag, 27. Juli 2021

Filmkritik: Wrong Turn - The Foundation (2021)

(c) Constantin Film

Ein paar Twens, die nach einer Autopanne sich unfreiwillig den Weg durch die Wildnis schlagen müssen und dabei von durchgeknallten Hillbilly-Kannibalen gejagt werden. Mehr braucht es nicht für einen ordentlichen Low-Budget Horrorfilm der immerhin 5 Fortsetzungen mit sich brachte. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an das offizielle Wrong Turn Reboot, was Anfang des Jahres in den USA erschienen ist und seit einigen Wochen auch hier erhältlich ist. Mit dabei ist auch wieder der Autor des Orignales Alan B. McElroy, somit sollte eigentlich nix schief laufen.
Wrong Turn - The Foundation - wie er mit deutschen Titel heißt - beginnt dann auch ähnlich: Eine Gruppe von junger Menschen verirrt sich im Wald. Diesmal sind sie jedoch nicht mit dem Auto liegen geblieben, sondern ganz klimaneutral zu Fuß auf Abenteuerurlaub in den Backwoods. Highlight sollen die Ruinen eines Forts aus dem Bürgerkrieg werden. Doch wie es so kommen muss: Schon nach kurzer Zeit stellt die Gruppe fest, dass sie nicht die einzigen im Wald sind und als sehr ungebetene Besucher empfunden werden.
Wer den Film noch sehen will - an dieser Stelle nicht weiterlesen. Eine ausführliche Bewertung ist an dieser Stelle leider nur schwer möglich ohne auf die Inhalte einzugehen. Also seid gewarnt! Gleich vorweg: Mir - und auch den meisten anderen (wenn man Amazon-, IMDB-Wertung und Rezensionen ansieht) hat der Film nicht wirklich gefallen. Gerade weil es ein Reboot war, habe ich hier wesentlich mehr erwartet. Und genau die Änderungen, die vermutlich Hip sein wollten, tragen dazu bei, dass der Film sehr enttäuschend ist. Fangen wir mit der Besetzung an: Die Gruppe junger Menschen wirkt schon von Anfang an sehr arrogant und selbstgefällig. Man empfindet daher im Verlauf des Filmes wenig bis gar kein Mitleid, wenn einer nach den anderen umgebracht wird. Die Widersacher machen es jedoch nicht besser: Anstatt der obligatorischen Hillbillies ist es diesmal eine Art Sekte, welche die Studenten jagt. Der Autor hat sich hier eindeutig bei erfolgreichen Filmen der letzten Jahre wie Midsommar oder Get Out inspirieren lassen. Der Unterschied: Das Sekten-Thema ergibt weder so richtig Sinn, noch ist es logisch oder passend im Wrong Turn Universum. Also ein weiterer Minuspunkt. Zu gu­ter Letzt versucht der Film politisch korrekt auf der aktuellen woken Linie mitzuschwimmen. Ein schwules Pärchen darf dabei nicht fehlen. Allerdings wird der eine der beiden Schwulen direkt als erstes und dazu auf besonders brutale Weise getötet. Was genau der Autor damit bezwecken will, bleibt mir ein Rätsel. Der größte Kritikpunk dürfte für eingefleischte Wrong Turn Fans jedoch etwas anders sein: Der Film ist einfach nicht brutal. Für eine Filmreihe, die sich bis jetzt vor allem darüber definiert hatte seine Opfer auf sehr abwechslungs- und detaillierte Weise ins Jenseits zu befördern wird hier praktisch null geboten. Fazit: Eines des einfallslosesten Horror-Reboot welches ich jemals gesehen habe. Vielleicht waren meiner Erwartungen aber einfach zu hoch, da ich den Original bis heute immer wieder gerne sehe. filmdetails

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