Dienstag, 29. Oktober 2013

Filmkritik: Orc Wars (2013)

(c) Splendid Film/WVG
Vielleicht dachte Kohl Glass, dass es eine gute Idee wäre, eine Fortsetzung für Orcs! Sie kommen um uns alle zu töten zu drehen. Das dem natürlich nicht so ist, hätte sicher jeder andere gedacht - nicht so aber der Cutter vom ersten Teil. Vielleicht hat Fantasy-Fan Glass hier einmal zuviel an seiner Pfeifenimitation aus Mittelerde gezogen: Der erste Teil war nämlich schon derart schlecht, dass Tele 5 ihn direkt in die Schlechteste Filme Aller Zeiten-Reihe aufgenommen hatte. Und trotzdem: Orcs! hat nun eine Fortsetzung - oder zumindest einen Nachfolger, der im selben seltsam verstörenden Ork-Universum spielt. Hauptmotivation war neben mutmaßlichen Drogenkonsum vielleicht aber auch der simple Grund, dass man die grottenschlechten Masken aus dem ersten Teil noch nicht entsorgt hatte und sich nun irgendwie verpflichtet fühlte eine Fortetzung zu drehen. Man weiß es nicht. Eines ist aber bekannt: Teil 2 legt im Ork-Gerümpel noch eine Schippe drauf und lässt jeden Mittelerdefan hoffen das jetzt ganz schnell die Fortsetzung vom Kleinen Hobbit erscheint, damit Orks wieder zu ernstzunehmenden Fantasy-Bösewichten werden und diese Orks hier wieder ganz schnell in der Versenkung verschwinden.
Das Orcs Wars mehr als Orcs! in Richtung Fantasy gehen soll merkt man schon nach den ersten 10 Minuten: Eine Prinzessin, eine böse Hexe, jede Menge Orks, ein Typ mit ner MG und ner Schrotflinte. Moment - ein Typ mit Maschinengewehr und einer Schrotflinte? Ja, genau den trifft der Zuschauer in den ersten 10 Minuten des Filmes. Und das ist auch so ziemlich der Zeitpunkt, ab dem der Film von nur schlecht ins absolute Trashniveau absinkt. Der Typ mit der MG ist nämlich ein sogenannter Wächter, der seit geraumen Zeiten das Dimensionentor zwischen der Welt der Orks (ein verkappte Mittelerde sozusagen) und unserer Welt bewacht. Als er bei einem Einsatz ums Leben kommt ist das Portal nun offen und Orcs können einfach so in unsere Welt marschieren. Dort haben sie aber die Rechnung ohne John Norton gemacht, einem knallharten Ex-Marine (Typ Chuck-Norris auf Schlaftabletten) der sich zufällige am selben Tag auf der anderen Seite des Raum-Portales eine Ranch gekauft hat. Bevor die Orcs nun die Menschheit unterjochen und die Prinzessin häuten (aus welchen Gründen auch immer sie das wollen) müssen sie an Norton vorbei: Dieser ist aber zorniger als jeder Schulhausmeister wenn die Kinder über die frisch gemachte Wiese rennen. Ein knallharter Kampf zwischen den Orks und dem Ex-Marine beginnt.
Mehr Schwachsinnige Fantasyverwurstungen in 90 Minuten Film unterzubringen dürfte schwierig sein. Gerade mal Uwe Boll mit seinen Dungeon Siege Filmen bietet hier ernsthafte Konkurrenz. Sogar der unsagbare schlechte Dungeons and Dragons Film wirkt gegen Glass' Orc-Film wie hohe Filmkunst. Ansonsten ist Orc Wars unangefochtener Spitzenreiter. Und zwar in Sachen schlechte Kostüme, bescheuerte Story und mieser Effekte. Gerade letztere passen aber durchaus ins Gesamtbild: Mündungsfeuer von Maschinenpistolen wurden hier offenbar im Nachhinein reinkopiert, genauso wie Explosionen, die es aus Budgegründen nur aus dem Computer gibt. Wenn man auf Ork-Trash könnte man evtl. einen Blick riskieren. Wenn man aber schon Orcs! kennt braucht man sich Orc Wars nicht wirklich auch noch anzusehen. Mögen wir alle hoffen, dass bei den hitzigen Ork-Schlachten die Filmmasken nun entgültig draufgegangen sind und kein weiterer Ork-Film aus dem Hause in Planung steht. filmdetails

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