Sonntag, 26. Juli 2015

Filmkritik: Barracuda (1978)

(c) Laser Paradise
Der Movie-Backlog wird immer größer. Das Problem dabei: Die Filme die unten liegen, werden irgendwie nie gesehen, da es bei mir vielmehr ein Stapel ist, bei dem ich immer die zuletzt reingelegten Filme auch wieder zuerst rausnehme. Kein FiFo Prinzip also. Zufällig wurde ich heute mit dem Zaunpfahl von Channard drauf hingewiesen, dass sich in eben diesem Backlog seit ca. 6 Monaten noch ein Film liegen habe, bei dem ich beim Ausleihen im Winter wohl sowas sagte wie kenn ich gar nicht, werde ich zuhause sofort ansehen. Nun ja, - ein halbes Jahr später ist es nun wirklich soweit - er liegt vor mir. Channards ansicht, dass es ein guter Film ist widerspricht leicht der Wertung von 4.1 Punkten bei imdb - doch was soll's. Meine Schmerzgrenze bei Filmen ohnehin nicht gerade niedrig angesetzt. Also wird natürlich auch Barracuda angesehen. 2 Dosen Bier stehen bereit - 1 ist bereits zum Vorglühen weg - es kann los gehen:
Schon das Cover lässt mich einiges erhoffen. Ein gezeichneter Barracuda der auf eine Bikini-Taucherin los geht. Wow! Und was das für ein gefährlicher Fisch das eigentlich ist, wird einem anhand eines Fliestextes in den DVD-Extras erklärt. Dadrüber sind diverse rote Flecken gepinselt, die sowas wie Blut andeuten sollen. Dazu kommt der Text auf der Rückseite: Gespickt mit Phrasen und Wörtern wie Grauenvolle Todesszenerie..., ...grausam..., ... ein Film der tief schockiert..., biologische Perversionen... - laut Beschreibung müsste der Film mindestens ab 18 sein wenn nicht sogar Strafrechtlich bedenklich. Und trotzdem prangt ein FSK 12 Sticker in der unteren Ecke. Wie kann das sein? Ein Blick in die Schnittberichte klärt mich auf, dass ich leider eine leicht gekürzte Fassung vorliegen habe. Dies ist jedoch nicht Channards Schuld - im gesamten deutschsprachigen Raum gibt es nämlich offenbar keine komplette Uncut Version auf DVD. Die Freigabe sei dadurch erklärt - und versuchen wir trotzdem einmal heraus zufinden, ob diese ca. 2 Minuten Schnitt den Film schaden.
Palm Cove - eine friedliche Küstenstadt in den USA. Dummerweise verhält es sich hier wie mit jeder friedlichen Stadt - irgend etwas will einfach die Ruhe zerstören. Hier ist es ein bösartiger Konzern, der seine Abwässer in die Gewässer der Umgebung leitet. Erst als ein paar aufgeweckte Chemie-Studenten von der Uni diesen Skandal aufdecken kommt Bewegung in die Sache. Der Sheriff merkt, dass hier etwas nicht stimmt und nimmt ebenfalls die Untersuchungen auf. Hierbei schlägt er sich sogar unerwartet auf die Seite der Studenten von denen er am Anfang des Filmes noch einen einbuchtet. Doch das schlimmste ist bereits geschehen: Ein mutierter Barracuda macht Jagd auf harmlose Anwohner! Doch sogar diese sind nicht so harmlos wie sie zunächst wirken. Der lange Konsum des verseuchten Trinkwassers lässt vermeintlich harmlose Menschen hochgradig agressiv werden. Ein harmloser Familienvater dreht plötzlich durch und verprügelt seine Lieben.
OK - die Frage ist, was erwartet man von so einem Film? Objektiv gesehen ist der Film Müll. Dass das Release Datum nicht lang nach dem Weißen Hai liegt zeigt mehr als deutlich, auf welcher Welle hier mitgeschwommen worden wollte. Wie gesagt ist dies aber alles objektiv betrachtet.
Denn gibt man dem Film eine Chance wird man tatsächlich unterhalten. Dies liegt daran, dass der Zuschauer eine sehr geradelinige Story serviert bekommt - und sich dadurch auf diverse Feinheiten konzentrieren kann. Zum Beispiel der etwas einfältige - aber gleichzeitig sehr unterhaltsame - Sohn des Unternehmers der den Namen Bubba trägt und Papa unterstützt wo er nur kann. Auch wie sich die Einstellung des Sheriffs über den Film hinweg ändert ist interessant - genauso wie sein etwas übergewichtiger Assistent Lester und dessen Sprüche. Dieser Film ist von vorne bis hinten ein typischer B-Movie der 70iger Jahre. Hätte es damals schon The Asylum gegeben, wären vermutlich sie die Produzenten gewesen. Für Trash-Fans die absolute Empfehlung. Für Leute, die den Weißen Hai zu ernst nahmen - bitte nicht ansehen. filmdetails

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