Sonntag, 23. Februar 2014

Filmkritik: Basket Case (1982)

(c) CMV Laservision
Duane und Belial Bradley haben ein Problem: Im Alter von 12 Jahren sollen die siamesischen Zwillinge nach dem Willen des Vaters von einem Ärzteteam in den eigenen vier Wänden getrennt werden. Da die Zeit nun gekommen ist, bekommen die Ärzte eine ganz klare Order: Duane muss überleben – Belial kann sterben.
Die Zwillinge können unterschiedlicher nicht sein. Während Duane ganz normal menschlich aussieht, ist Belial nichts anderes als ein völlig entstelltes Geschwür und Anhängsel an Duanes Körper dessen Leben vorsätzlich bei der Operation aufs Spiel gesetzt werden soll.
Anders verhält es sich auf psychischer Ebene: Die beiden Zwillinge können telepathisch miteinander kommunizieren und ahnen, was ihnen schreckliches bevorsteht. Im Grunde sind beide gegen die Trennung weil sie Angst haben, den jeweils anderen zu verlieren.
Unter körperlichem Protest wird der Eingriff mit Gewalt durchgeführt – die Operation gelingt, Duane hat überlebt und Belial wird in einem Müllsack hinter dem Haus bei den Tonnen entsorgt. Doch Belial ist nicht gestorben. Er lebt und wird von Duane entdeckt. Gemeinsam bauen sie eine höllische Kreissägenmaschine und locken den Vater in den Keller, wo er von dieser in zwei Teile geschnitten wird.
Jahre gehen ins Land – aber die Erinnerungen an das Verbrechen das den beiden Zwillingen angetan wurde, verblassen nicht. Duane und Belial entschließen sich an denen zu rächen, die für den grauenvollen Eingriff und die Trennung der beiden verantwortlich sind. Ihr Ziel ist New York. Dort quartiert sich Duane in das ziemlich heruntergekommene Hotel Broslin ein. Immer bei ihm: der Weidenkorb in dem er Belial durch die Gegend trägt.
Der erste Tote soll Dr. Needleman sein – allerdings ist es zu auffällig Belial während der Praxisöffnungszeiten aus dem Korb zu lassen. Um etwas Zeit vergehen zu lassen, gehen die Zwillinge ins Kino – der Kung-Fu Film scheint allerdings nicht sehr spannend zu sein – Duane schläft ein und schwups, wird der Weidenkorb geklaut. In der Hoffnung auf Wertsachen öffnet der Dieb den Korb auf der Kinotoilette und wird natürlich direkt von Belial angegriffen der ihm tiefe Wunden im Gesicht zufügt. Duane wacht auf, schnappt sich den Korb und seinen Zwillingsbruder und läuft zurück zur Praxis wo er sieht, dass Sharon, die freundliche Dame von der Anmeldung, gerade Feierabend macht. Das ist DIE Chance für einen Angriff. Belial rastet völlig aus und erledigt den Job während Duane im Hinterhof wartet. Dr. Needleman wird regelrecht zerfleischt. Mit dem Tod von Dr. Needleman, fällt den beide eine Akten in die Hand, durch die sie an die Adressen der übrigen Ärzte kommen.
Zurück im Hotel überrascht Duane seinen Bruder mit einem Fernsehgerät. Dies soll für etwas Ablenkung sorgen, während er sich heimlich mit Sharon trifft. Leider gelingt es Belial nicht, einen funktionierenden Sender einzustellen, weswegen er ausrastet und das komplette Hotelzimmer auseinandernimmt. Die übrigen Hotelgäste werden auf den Höllenlärm aufmerksam und geben dem Pförtner bescheid. Belial versteckt sich in der Toilette während die alarmierte Polizei Duane zur Rede stellt. Als dieser die Polizei abwimmeln kann, finden die beiden Zwillinge ins Gespräch. Ab hier wird ganz besonders deutlich, dass Belial immer mehr zu einer Belastung wird und sich Duane in seinen Hoffnungen auf eine Zukunft mit Sharon durch seinen Bruder gegängelt fühlt. Auch Belial spürt die Veränderung Duanes und gönnt ihm sein Glück nicht.
Jetzt wird es Zeit für die zweite Bestrafung: Dr. Kutter, eigentlich Veterinärin, wird von Duane zur Rede gestellt – doch die Ärztin hat nur Verachtung für ihn übrig. Belial akupunktiert ihr darauf das Gesicht mit mehreren Skalpellen. Nach dem Mord treffen sich Duane und Sharon erneut und tauschen Zärtlichkeiten aus. Doch Belial versucht permanent telepathischen Kontakt aufzunehmen und Duane zu verunsichern. Duane ist am Boden zerstört – in der folgenden Nacht plant Belial einen Angriff auf ihn, schreckt dann aber doch zurück. Im Ausgleich will er sich an Sharon rächen, dass sie ihm seinen Bruder wegzunehmen versucht, und verlässt das gemeinsame Hotelzimmer. Er dringt lautlos in Sharons Wohnung ein und bringt sie tatsächlich um. Duane erwacht schweißgebadet und weiß genau, was passiert ist. Er reißt Belial vom toten Körper Sharons und kehrt mit ihm ins Hotel Broslin zurück. Dort kommt es zu einem Kampf zwischen den beiden in dessen Folge beide aus dem Fenster fallen und sich Belial mit einer Hand gerade noch rechtzeitig an der Leuchtreklame des Hotels festhalten kann. Mit der anderen Hand packt er Duanes Hals. Doch das Gewicht ist zu schwer – beide stürzen in die Tiefe und schlagen auf dem Asphaltboden auf.
Basket Case aus dem Jahre 1982 ist im Kino zwar gefloppt, die erfolgreichen VHS-Verkäufe konnten aber einiges Wett machen. Nicht umsonst hat sich der Film innerhalb des Horror-Genres einen Kultstatus erworben: Die Geschichte von Duane und Belial könnte dem Zuschauer direkt Leid tun, würden nicht permanent Belials Ausraster zu schrecklichen Verbrechen führen. Im Jahre 2014 wirken die Belial-Puppe und die Stop-Motion-Effekte zwar arg angestaubt – Charme hat der Film aber immer noch allemal. Haltet die Augen nach der 20th Anniversary Edition (Trilogy) aus – da bekommt ihr durch massig Bonusmaterial interessante Einblicke in die Filmproduktion. (Filmkritik von power_channard) filmdetails

1 Kommentar:

  1. Schöner Film. Für mich einer der nostalgischen Filme, die ich schon recht jung gesehen habe und auch Heute noch ein kleiner Trash Edelstein.

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